Heiligengrabe ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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53.14541666666712.37277777777875 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Ostprignitz-Ruppin | |
Höhe: | 75 m ü. NHN | |
Fläche: | 207,63 km2 | |
Einwohner: | 4350 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 16909 | |
Vorwahlen: | 033962, 033984, 033965, 03394 | |
Kfz-Kennzeichen: | OPR, KY, NP, WK | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 68 181 | |
LOCODE: | DE HGG | |
Gemeindegliederung: | 14 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Birkenwäldchen 1a 16909 Heiligengrabe | |
Website: | www.heiligengrabe.de | |
Bürgermeister: | Holger Kippenhahn (WG Heiligengraber Land) | |
Lage der Gemeinde Heiligengrabe im Landkreis Ostprignitz-Ruppin | ||
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Die Gemeinde liegt im Osten der Prignitz, nahe der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Mit einer Fläche von 206,31 km² gehört sie zu den flächengrößten Gemeinden Deutschlands.
Zur Gemeinde Heiligengrabe gehören folgende Ortsteile, bewohnte Gemeindeteile und Wohnplätze:[2]
Blandikow, Blesendorf, Blumenthal, Grabow bei Blumenthal, Heiligengrabe, Herzsprung, Jabel, Königsberg, Liebenthal, Maulbeerwalde, Papenbruch, Rosenwinkel, Wernikow, Zaatzke
Dahlhausen, Glienicke, Horst
Buchhorst, Friesenhof, Ganzow, Hoheheide, Kattenstiegmühle, Kuckucksmühle, Natteheide, Techow, Volkwig, Waldhof, Wernikow Ausbau, Wüsten-Barenthin
Zu DDR-Zeiten bestand im Ort ein FDJ-Ferienlager.
Am 26. Oktober 2003 wurden die Orte Blandikow, Blesendorf, Blumenthal, Grabow bei Blumenthal, Jabel, Liebenthal, Maulbeerwalde, Papenbruch, Rosenwinkel, Wernikow und Zaatzke nach Heiligengrabe eingemeindet.[3] Am 31. Dezember 2004 kamen Herzsprung und Königsberg, die sich gerichtlich erfolgreich gegen eine Eingemeindung nach Wittstock/Dosse gewehrt haben, hinzu.[3]
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf die Eingemeindung zahlreicher Orte in den Jahren 2003 und 2004 zurückzuführen.
Die Gemeindevertretung von Heiligengrabe besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 57,0 % zu folgendem Ergebnis:[7]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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Wählergemeinschaft Heiligengraber Land | 36,9 % | 6 |
Bürgerliste Blumenthal-Grabow-Rosenwinkel | 20,1 % | 3 |
Alternative Wählergruppe Gemeinde Heiligengrabe | 11,9 % | 2 |
Freie Wählergemeinschaft Prignitz-Ruppin | 09,6 % | 2 |
Wählergruppe Lebens(t)raum Dorf zwischen Jäglitz und Glinze | 08,9 % | 1 |
Die Linke | 06,7 % | 1 |
CDU | 05,9 % | 1 |
Kippenhahn wurde in der Bürgermeisterwahl am 15. März 2015 mit 56,3 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[11] gewählt.[12]
Das Wappen wurde am 5. September 2006 genehmigt.
Blasonierung:
„In Grün über einer silbernen Spitze zum Schildhaupt, belegt mit einem gemauerten roten Treppengiebel, in dessen rundem Mauerdurchbruch ein rotes Jerusalemkreuz schwebt, oben rechts ein silbernes Steingrab und oben links schräggekreuzt silbern eine Axt und ein Hammer.“
Partnergemeinde ist Fahrenbach in Baden-Württemberg.
Das Kloster Stift zum Heiligengrabe aus dem 13. Jahrhundert gilt als besterhaltene Klosteranlage in Brandenburg und ist seit 1998 als Denkmal nationaler Bedeutung eingestuft. Es erfuhr unter Kaiser Wilhelm II. besondere Förderung, unter anderem wurde die Grabkapelle neugotisch ausgemalt, und der Kaiser stiftete ein großes farbiges Kirchenfenster. Dieses Kaiser-Fenster stammt vom Kirchenmaler und Mosaizisten August Oetken. Es zeigt die Äbtissin Adolphine von Rohr und den Kaiser bei der Übergabe des vom letzteren neugestifteten prunkvollen Äbtissinnen-Stabes.
Die Dorfkirche Wernikow entstand in der Zeit zwischen 1245 und 1253 und gilt damit als eine der ältesten Kirchen in der historischen Prignitz. Im Innern steht unter anderem ein Altarretabel aus der Zeit um 1722. Bei Sanierungsmaßnahmen im Jahr 2011 wurde ein Weihesiegel aus dem 13. Jahrhundert gefunden. Der Denkmalpfleger und Bauhistoriker Gordon Thalmann bezeichnet dies als einen „der spektakulärsten Funde der neueren nordostdeutschen Kirchen- und Landesforschung.“[14].
Im Ortsteil Jabel steht eine Dorfkirche im Stil der preußischen Landbauschule mit einer bemerkenswerten Bohlenbinderkonstruktion.
Im Ortsteil Blumenthal befindet sich der von 2003 bis 2004 erbaute Aussichtsturm Blumenthal. Er ist der höchste Holzaussichtsturm in Deutschland.
In Blumenthal-Horst befindet sich auf dem Gelände des Gutes Burghof der ruinöse Nordflügel und ein polygonaler Treppenturm des um 1534 erbauten Renaissanceschlosses, das seit dem 17. Jahrhundert verfiel. Erhalten ist das 1752 erbaute barocke Gutshaus, das restaurierte Inspektorenhaus sowie Reste des um 1860 entstandenen Landschaftsparks. Im Inneren der 1688 erbauten Gutskapelle befindet sich das Grabmal des im Alter von fünf Jahren verstorbenen Hans Carl Montang von Blumenthal, ein Werk Johann Gottfried Schadows von 1794. Die Gebäude der in den 1950er Jahren errichteten Landwirtschaftsschule werden teilweise vom Gut Burghof genutzt. Der „Förderverein Burgbau im Landschaftspark zu Horst e. V.“ bemüht sich um den Erhalt des aus fünf Jahrhunderten stammenden Ensembles.
Heiligengrabe liegt an der Bundesstraße 189 zwischen Pritzwalk und Wittstock. Auch die Landesstraßen L 144 (Blumenthal–Herzsprung) und L 145 (Kolrep–Wittstock) führen über das Gemeindegebiet. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind Pritzwalk und Herzsprung an der A 24 (Hamburg–Berlin).
In Heiligengrabe und Liebenthal hält die Regional-Express-Linie RE 6 (Prignitz-Express, Wittenberge–Berlin Gesundbrunnen) der DB Regio Nordost. In den Ortsteilen Rosenwinkel und Blumenthal gibt es Haltepunkte an der Bahnstrecke Pritzwalk–Neustadt (Dosse), die zwei- bis dreimal täglich von der Regionalbahnlinie RB 73 der Hanseatischen Eisenbahn (HANS) bedient wird.
In Heiligengrabe gibt es drei Grundschulen und eine Oberschule:[16]
Staatliche Schulen
Schulen in freier Trägerschaft
Im Mai 2008 wurde Heiligengrabe von der Landesregierung Brandenburg als Brandenburgs «Sportlichste Gemeinde» ausgezeichnet, da jeder fünfte Einwohner in einem Sportverein aktiv ist.[17]
Blandikow | Blesendorf | Blumenthal | Grabow bei Blumenthal | Heiligengrabe | Herzsprung | Jabel | Königsberg | Liebenthal | Maulbeerwalde | Papenbruch | Rosenwinkel | Wernikow | Zaatzke
Breddin | Dabergotz | Dreetz | Fehrbellin | Heiligengrabe | Herzberg (Mark) | Kyritz | Lindow (Mark) | Märkisch Linden | Neuruppin | Neustadt (Dosse) | Rheinsberg | Rüthnick | Sieversdorf-Hohenofen | Storbeck-Frankendorf | Stüdenitz-Schönermark | Temnitzquell | Temnitztal | Vielitzsee | Walsleben | Wittstock/Dosse | Wusterhausen/Dosse | Zernitz-Lohm