Wittstock/Dosse ist eine Kleinstadt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Nordwesten von Brandenburg. Sie ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg.
Lage der Stadt Wittstock/Dosse im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Karte
Markt mit Rathaus, dahinter Heiliggeistkirche und Gröpertor
Geographie
Wittstock liegt in der Ostprignitz am nördlichen Rand der Wittstock-Ruppiner Heide, einer eiszeitlich geprägten Endmoränenlandschaft südlich der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Kernstadt liegt in der Dosseniederung am Zusammenfluss der Flüsse Dosse und Glinze.
Stadtgliederung
Nach Eingemeindungen am 6. Dezember 1993 (Babitz und Biesen)[2] und am 26.Oktober 2003[3] gehört Wittstock zu den flächengrößten Städten Deutschlands.
Wittstock besteht aus folgenden Ortsteilen, bewohnten Gemeindeteilen und Wohnplätzen:[4]
Bürgermeisterhaus und Amtsturm der alten Bischofsburg
Wittstock entstand aus einer slawischen Siedlung, wurde 946 in der Stiftungsurkunde für das Bistum Havelberg erstmals erwähnt und ist damit eine der ältesten Städte Brandenburgs. Am 13. September 1248 wurde Wittstock durch Bischof HeinrichI. von Havelberg das Stendaler Stadtrecht verliehen.[5] 1251 erhielt die Stadt einen Abdruck des Stadtsiegels, das eines der ältesten in ganz Brandenburg ist. Die auf den Fundamenten einer slawischen Befestigung errichtete Wittstocker Burg diente den Bischöfen von Havelberg von 1271 bis 1548 als Wohnsitz. Sie wird daher auch als Alte Bischofsburg bezeichnet.
Der Name (948 „Wizoka“, 1271 „Wiztok“, 1284 „Witzstock“, 1441 „Witstock“) ist volksetymologisch an niederdeutsch witt (weiß) und stock (Wurzelstock) angeglichen worden. Er geht aber auf altpolabisch vysoka (die hoch gelegene) zurück, da die Wittstocker Burg ab 946 so genannt wurde. Der Name ist dann auf die Siedlung im Tal übertragen worden.
Erstmals wurde 1325 ein Tuchmacher, 1328 ein Lehrer und 1333 ein Gewandschneider in der Stadt erwähnt. Am 23. August 1410 wurde Wittstock durch ein Erdbeben erschüttert.[6] 1495 zerstörte eine Feuersbrunst große Teile der Stadt. Die erste Stadtordnung wurde 1523 erlassen. Mit Busso II. starb 1548 der letzte Bischof von Havelberg auf der Wittstocker Burg. Die Herrschaft des Bistums Havelberg endete in Wittstock 1550 mit der Reformation. Ab 1364 ist in Wittstock „vor dem Kyritzer Tor“ ein mittelalterliches Leprosorium nachweisbar, das St. Georg geweiht war. Es wurde 1585 abgebrochen.[7]
Kupferstich von Matthäus Merian d.J. aus dem Jahre 1652
Im Dreißigjährigen Krieg siegten 1636 in der Schlacht bei Wittstock am Scharfenberg die Schweden über kaiserliche und sächsische Truppen. 1638 brach die Pest in Wittstock aus. 1.500 Menschen, das war die Hälfte der Bevölkerung, starben. Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg besuchte 1658 die Stadt. 1681 wurde Wittstock Poststation auf der Postroute Berlin–Güstrow. Die Reisezeit nach Berlin betrug damals 24Stunden. Erneut zerstörte 1716 ein großer Stadtbrand zwei Drittel der Stadt. Um die Bevölkerungsverluste der letzten Jahrzehnte auszugleichen, wurden 1750 Kolonisten aus Württemberg und der Pfalz in und um Wittstock angesiedelt.
Während des Krieges gegen Napoleon wurde die Stadt 1812 zur Festung erklärt. Wittstock gehörte seit 1817 zum Kreis Ostprignitz in der preußischen Provinz Brandenburg. Die erste Wittstocker Zeitung – und die älteste der Prignitz überhaupt – erschien 1826. Die in der Stadt seit langem lebende jüdische Gemeinde errichtete 1857 ihre Synagoge in der St.-Marien-Straße 2, die 1928/1929 nicht mehr gebraucht und daher aufgegeben wurde. Sie wurde in den 1980er Jahren abgerissen, ohne danach ein Zeichen der Erinnerung zu setzen. Im Jahr 1869 wurde das Wittstocker Gymnasium gegründet. 1885 wurde die Stadt über die Bahnstrecke Wittenberge–Strasburg an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Diese wurde 1899 beziehungsweise 1912 durch eine weitere Strecke nach Neuruppin und Meyenburg ergänzt. Im Ersten Weltkrieg war Wittstock Standort eines Lazaretts.
Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus 1933 richtete die SA-Standarte 39 im Keller einer ehemaligen Lungenheilstätte im Ortsteil Alt-Daber das KZ Alt-Daber ein. Hier wurden 40 Angehörige der KPD und SPD gefangen gehalten, von denen nach der Auflösung am 13. Juli 1933 26 in das KZ Oranienburg überführt wurden. Der zu DDR-Zeiten dort entstandene Gedenkraum wurde nach 1990 beseitigt, wie auch der Gedenkstein vor dem Haus.
Während des Zweiten Weltkrieges war Wittstock Standort mehrerer Ersatztruppenteile und Schulen der Fallschirmjäger der Wehrmacht.[8]
Am 22. Februar 1945 erfolgte im Rahmen der Operation Clarion gegen Verkehrsanlagen in Deutschland ein Luftangriff der 8. US-Luftflotte auf Wittstock als ein "Primärziel".[9] Elf Boeing B-17 "Flying Fortress" warfen 33 Tonnen Sprengbomben ab. Vermutliches Ziel könnte der in den 1930er Jahren erweiterte und modernisierte Bahnhof Wittstock (Dosse) gewesen sein. Besonders getroffen wurde die "Ostmark-Siedlung" (heute "Rosenplansiedlung"), in der 20 von 51 Häusern zerstört wurden. 50 (namentlich erfasste) Menschen starben.[10][11]
Die Rote Armee besetzte Wittstock 1945 und richtete in der Stadt eine Garnison der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland ein. Sie bestand bis Juni 1994.
Ab 1952 war Wittstock Kreisstadt des Kreises Wittstock im DDR-Bezirk Potsdam. In dieser Zeit errichtete und betrieb der Volkseigene Betrieb Werkstoffprüfungsmaschinen Leipzig im Ort ein Ferienlager für die Kinder seiner Betriebsangehörigen.
1968 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Tuchfabrik mit vormals 400 Beschäftigten der VEB Obertrikotagenwerk „Ernst Lück“ gegründet. 1989 hatte er als größter Arbeitgeber der Stadt 2800 Beschäftigte. Er wurde 1990 von der Treuhand abgewickelt. Die Nachfolgefirmen konnten sich nicht etablieren, die letzte ging 1997 in Insolvenz.[12] Das Leben der Arbeiter der Tuchfabrik dokumentiert die Langzeitdokumentarfilmreihe Wittstock. Zwischen 1975 und 1997 drehte der Dokumentarfilmer Volker Koepp eine sieben Teile umfassende Langzeitdokumentation über Arbeiterinnen des VEB Obertrikotagenbetriebs "Ernst Lück". Die Filme dokumentieren das Leben und die Veränderungen in Wittstock über einen Zeitraum von 22 Jahren.
Im Zuge der Gemeindereform verlor die Stadt 1993 den Status als Kreisstadt. Der Kreis Wittstock ging im neuen Landkreis Ostprignitz-Ruppin auf. Im Jahr 1994 wurde der Flugplatz Alt Daber, der als Armeeflugplatz genutzt wurde, geschlossen.
Nach der Eingemeindung umliegender Dörfer im Zuge der Gemeindereform am 26. Oktober 2003 war Wittstock bis 2009 die flächenmäßig drittgrößte Stadt Deutschlands.
2019 war Wittstock/Dosse Ausrichter der sechsten brandenburgischen Landesgartenschau unter dem Motto „Rundum schöne Aussichten“.[13]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1875
7.201
1890
7.384
1910
7.577
1925
7.581
1933
8.318
1939
9.010
Jahr
Einwohner
1946
09.460
1950
10.449
1964
10.291
1971
10.667
1981
12.960
1985
13.844
Jahr
Einwohner
1990
14.134
1995
13.892
2000
12.568
2005
16.363
2010
15.235
2015
14.380
Jahr
Einwohner
2016
14.291
2017
14.283
2018
14.198
2019
14.131
2020
14.007
2021
13.995
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[14][15][16], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die starke Bevölkerungszunahme 2005 resultiert aus der Eingemeindung von 16 ehemals selbstständigen Gemeinden im Jahr 2003.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung von Wittstock besteht aus 22 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[17]
Stadtverwaltung in der Heiligegeiststraße
Partei/Wählergruppe
Stimmenanteil
Sitze
CDU
26,0%
6
Freie Wählergemeinschaft Prignitz-Ruppin
21,0%
4
Die Linke
19,5%
4
SPD
17,2%
4
Wählergruppe des Kreisbauernverbandes Ostprignitz-Ruppin
seit 2008: Jörg Gehrmann (CDU/Freie Wählergemeinschaft Prignitz-Ruppin)[20]
Gehrmann wurde am 27. September 2015 ohne Gegenkandidat mit 92,5 Prozent der gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 36,0 Prozent für eine weitere Amtsperiode von acht Jahren[21] zum Bürgermeister gewählt.[22]
Wappen
Das Wappen wurde am 8. August 1995 genehmigt.
Blasonierung: „„In Silber eine rote gequaderte und gezinnte Burg mit zwei goldenen spitzbedachten, mit je einem schwarzen Fenster versehenen, Spitztürmen und einem niedrigen Torturm mit geöffnetem schwarzen Tor, mit goldenem aufgezogenen Fallgatter und goldenen Torflügeln. Über den Zinnen des Torturmes thront ein rotgekleideter Bischof, der in seinen ausgebreiteten Armen rechts einen goldenen Bischofsstab und links ein aufgeschlagenes Buch hält“.[23]“
Städtepartnerschaften
Eine Städtepartnerschaft mit Höganäs in Schweden besteht seit 2004, ein Jugendaustausch fand im Frühjahr 2006 zwischen schwedischen Jugendlichen und Wittstocker Gymnasiasten statt. Eine weitere Partnerschaft besteht seit dem 3. Oktober 1990 mit der Rosenstadt Uetersen in Schleswig-Holstein.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmale in Wittstock/Dosseund Liste der Bodendenkmale in Wittstock/Dosse
Bauwerke
Rathaus, 1905 umgebaut unter Einbeziehung der mittelalterlichen Gerichtslaube und des Kellers des Vorgängerbaus, im Innern zahlreiche Jugendstilelemente, Gemälde zur Übergabe der Stadtrechte
St.-Marien-Kirche aus dem 13. Jahrhundert, stattliche dreischiffige Backsteinhallenkirche mit Breitturm und barocker Turmhaube; Ausstattung aus dem 15. Jahrhundert, Hochaltar aus zwei spätgotischen Schnitzaltären des Lübecker Bildschnitzers Claus Berg zusammengesetzt, 68 Meter hohe Turm mit Besteigungsmöglichkeit.
Telschowsches Haus, 1566 erstmals erwähnt, gehörte zur alten Amtsfreiheit, die erst 1848 an die Stadt fiel. Als 1681 die Kariolpost von Güstrow über Wittstock nach Berlin fuhr, war das Haus erste Poststation. An der Restaurierung war 2003 und 2005 auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt.
Alte Bischofsburg, von 1271 bis 1548 Sitz der Bischöfe von Havelberg, bestand aus Unter- und Oberburg (Amtshof) mit dem 32 Meter hohen Bergfried (Amtsturm), Burgmauer mit drei Wiekhäusern, jetzt Sitz von Museen
Stadtmauer mit Wall- und Grabenzone, 2.500 Meter lang, ursprünglich bis zu elf Meter hoch, heutzutage noch vier bis sieben Meter hoch, rund 30 Wiekhäuser, Wälle und weiträumige öffentliche Grünflächen
Daberburg, 3km nördlich der Stadt gelegen, letztes erhaltenes Außenwerk der mittelalterlichen Befestigung
Fachwerkhaus Königstraße 33, mehr als 300 Jahre alt, überstand den großen Brand von 1716, letztes Zeugnis giebelständiger Bauweise in Wittstock
Gröpertor, im 14. Jh. erbaut und 1503 erhöht, als einziges von drei Stadttoren erhalten; bis 1867 waren die Tore nachts geschlossen.
Heiliggeistkirche, erbaut um 1300, diente Kaufleuten und Reisenden als Andachtskirche, 1730 durch Stadtbrand zerstört, danach in der heutigen Form wieder errichtet.
Adlerapotheke, Apotheke seit mehr als 400 Jahren, Jugendstilfassade und sehenswerter Innenhof
Friesen-Jahn-Körner-Denkmal, erinnert an die Befreiungskriege, 116 Wittstocker meldeten sich damals freiwillig zum Landsturm.
Schwedenstein (80t), erinnert (seit 1997) an den Dankesgottesdienst, den Johan Banér im Anschluss an die gewonnene Schlacht bei Wittstock unter der dortigen historischen Pappel abhielt.
Altes Schloss und Neues Schloss Freyenstein
Dorfkirche Christdorf, eines der ersten Bauwerke von Friedrich August Stüler
Die Dorfkirche Dranse wurde im Jahr 1861 an Stelle eines Vorgängerbaus im Rundbogenstil errichtet. Im Innern steht unter anderem eine Anna selbdritt aus dem Ende des 15.Jahrhunderts sowie ein Salvator mundi aus dem 16.Jahrhundert.
Die Dorfkirche Schweinrich, ein Feldsteinbau mit einem Westturm, stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im Innern steht unter anderem ein Altarretabel aus dem ersten Viertel des 17.Jahrhunderts.
Fachwerkkirche Fretzdorf (1704)
Burg Goldbeck in Goldbeck
Rathaus
St.-Marien-Kirche
Telschowsches Haus
Ehemalige Paulsche Tuchfabrik
Altes Schloss (Freyenstein)
Kirche in Christdorf
Kirche in Fretzdorf
Geschichtsdenkmale
Kriegerdenkmal für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges mit einer Ergänzungstafel von 1994 für die Soldaten des Zweiten Weltkriegs sowie die Opfer von Vertreibung und Gewaltherrschaft
Ehrenmal im Friedrich-Ebert-Park nahe der Pritzwalker Straße aus dem Jahr 1950 vom Bildhauer Carl Lühnsdorf für die Opfer des Faschismus
Gedenkstein von 1952 vor dem Kyritzer Tor für den von den Nationalsozialisten geschändeten jüdischen Friedhof
Gedenktafel von 1983 am Amtsgericht Kyritzer Tor 4 an den von SA-Männern 1933 im damaligen NS-Polizeigefängis ermordeten Antifaschisten Walter Schulz
Denkmal für die ermordeten Antifaschisten Ernst Lück, Walter Schulz und Alfred Seefluth vom Bildhauer Klaus Simon aus dem Jahre 1982 vor dem Gebäude des ehemaligen VEB Obertrikotagenbetrieb Ernst Lück, das nach 1989 entfernt wurde und jetzt im Depot des Ostprignitzmuseums eingelagert ist
Gedenkstein auf dem Städtischen Friedhof am Rote-Mühle-Weg für die antifaschistischen Opfer Ernst Lück, Walter Schulz und Alfred Seefluth
Gedenktafel vor der Kirche des Ortsteils Dossow zur Erinnerung an den Todesmarsch der Häftlinge des KZ Sachsenhausen vom April 1945
Gedenkstein neben vier Gräbern auf dem Friedhof des Ortsteils Dossow zur Erinnerung an vier Opfer des Todesmarsches
Gedenkstein auf dem Ehrengrab von zwei Opfern des Todesmarsches auf dem Friedhof des Ortsteils Fretzdorf
Gedenksteine auf dem Friedhof des Ortsteils Gadow für zwei französische Häftlinge, die Opfer des Todesmarsches wurden
Gedenkstein auf dem Friedhof des Ortsteils Rossow für Opfer des Todesmarsches
Stolpersteine für in der Zeit des Nationalsozialismus ermordete jüdische Mitbürger[24]
Museen
Burghof der Alten BischofsburgGedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald
Museen Alte Bischofsburg in der alten Bischofsburg, neben Sonderausstellungen wird im Amtsturm eine Dauerausstellung zum Dreißigjährigen Krieg gezeigt
Bürgermeisterhaus, beherbergt das Ostprignitzmuseum
Archäologischer Park Freyenstein mit einem kleinen Museum im Ortsteil Freyenstein
Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald etwa zehnKilometer nördlich des Zentrums von Wittstock im Wald in der Gemeinde Eldetal für die Opfer des Todesmarsches des KZ Sachsenhausen 1945 (in Trägerschaft der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten)
Musik
In Wittstock gibt es mehrere Chöre, darunter die Chöre der Kantorei Wittstock, den Wittstocker Männerchor 1836 e.V. und den Schulchor des Gymnasiums. Zum Musikleben der Stadt gehören daneben auch Konzerte von lokalen Instrumentalensembles und Orgelkonzerte auf der Orgel der St.-Marien-Kirche sowie der bis 2017 vier bis fünf Mal jährlich stattfindende Jugendevent „X-Time“ in der Heiliggeistkirche mit regionalen Musikgruppen. Außerdem besteht seit 1949 das Blasorchester Wittstock/Dosse e.V., welches als Schalmeienkapelle gegründet wurde.
Sport
Im Motorradsport ist Wittstock durch seine Speedway-Rennen überregional bekannt. Der Verein MSC „Wölfe“ Wittstock stellt ein Team für die 2. Speedway-Bundesliga, den sogenannten Team-Cup und richtet international hochkarätige Rennen aus.[25]
Im Dezember 2011 wurde auf dem Gelände eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Leistung von 67,8 MWp errichtet[26], die 2014 um ein Batterie-Speicherkraftwerk erweitert wurde.[27][28]
Verkehr
Straßenverkehr
Wittstock liegt an der Bundesstraße B 189 nach Wittenberge sowie an den Landesstraßen L14 zwischen Meyenburg und Kyritz und L15 nach Rheinsberg. Südlich der Stadt befindet sich das Autobahndreieck Wittstock/Dosse. Wittstock hat dadurch eine direkte Anbindung an die A19 mit der Anschlussstelle Wittstock sowie an die A24 mit den Anschlussstellen Pritzwalk und Herzsprung.
Bahnverkehr
Bahnhof Wittstock (Dosse)
Der Bahnhof Wittstock (Dosse) war lange Kreuzungspunkt der Bahnstrecken Wittenberge–Neustrelitz und Meyenburg–Kremmen. Die Strecke Meyenburg–Wittstock wurde 1967 stillgelegt, ebenso im Jahr 2000 die Strecke Wittstock–Neustrelitz. Auf den verbliebenen Streckenästen verkehrt die Regionalexpresslinie RE 6, der Prignitz-Express, zwischen Wittenberge und Berlin Gesundbrunnen. Er bedient auch die Haltepunkte der Ortsteile Dossow und Fretzdorf. Seit April 2018 trägt ein Triebwagen vom Typ LINT 41 der DB Regio Nordost den Namen der Stadt.[29]
Die ehemaligen Bahngebäude waren lange Zeit ungenutzt. 2013 bzw. 2015 übernahm die Stadt die beiden denkmalgeschützten Empfangsgebäude aus den Jahren 1885 bis 1938 und sanierte sie. Die denkmalgeschützte Schlosserei mit Wasserturm im Bahnbetriebswerk Wittstock (Dosse), in die ein Jugendclub eingezogen ist, wurde ebenfalls von der Stadt saniert.[30] Im ehemaligen, ebenfalls denkmalgeschützten Lokschuppen des Bahnbetriebswerks entsteht ein Vertriebszentrum des Unternehmens Swiss Krono.[31]
Bildung
Staatliche Schulen
In Wittstock finden sich folgende Schulen in kommunaler Trägerschaft:[32]
Diesterweg-Grundschule Wittstock
Dr.-Wilhelm-Polthier-Oberschule Wittstock
Mosaik-Schule, Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ Wittstock
Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“ Wittstock
Städtisches Gymnasium Wittstock/Dosse
Waldring-Grundschule Wittstock
Einrichtungen
Wittstock ist Sitz der Superintendentur des Evangelischen Kirchenkreises Wittstock-Ruppin in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Superintendentin ist Carola Ritter.[33]
In der Nähe von Wittstock liegt ein „Bombodrom“ genannter ehemaliger Truppenübungsplatz der Sowjetarmee.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
2009, 12. Dezember: Kurt Zellmer, Superintendent i. R.[34]
2011, 24. September: Wolfgang Dost, Historiker, in Würdigung seiner Verdienste um das kulturelle Leben der Stadt[35]
Söhne und Töchter der Stadt
Joachim Scheplitz (1566–1634), Richter und Rechtswissenschaftler
Valens Acidalius (1567–1595), Lyriker, Philologe
Jakob Wolf (1654–1723), Pädagoge, Gymnasialrektor in Stralsund
Carl Irmer (1834–1900), Landschaftsmaler und Radierer, geboren in Babitz
Salomon Haberland (1836–1914), Textilfabrikant und Bauunternehmer
Moritz Nagel (1838–1917), Tuchfabrikant und Stadtältester,[36][37] sowie:[38]
2020 Sigrun Stahmleder und Uwe Metlitzky für besondere musikalische Verdienste[47]
Literatur
Wolfgang Dost: Wittstock und seine 18 Ortsteile. Deutschlands [Deutschlands] drittgrößte Stadt. Geiger, Horb am Neckar 2011, ISBN 978-3-86595-444-2.
Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – N–Z. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam). Begründet von Friedrich Beck. Band3. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-033-3, S.977ff.
Martin Zeiller:Witstock. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (=Topographia Germaniae. Band13). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1652, S.123–124 (Volltext[Wikisource]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
Friedrich Keutgen: Aemter und Zünfte. Zur Entstehung des Zunftwesens. Fischer, Jena 1903, S. 211.
August Sieberg: Beiträge zum Erdbebenkatalog Deutschlands und angrenzender Gebiete für die Jahre 58 bis 1799 (= Mitteilungen des Deutschen Reichs-Erdbebendienstes, Heft 2). Reichsverlagsamt, Berlin 1940.
Jürgen Belker: Leprosorien in Berlin und Brandenburg. In: Die Klapper. Mitteilungen der Gesellschaft für Leprakunde e.V., Jg. 1998. (lepramuseum.de (Mementodes Originals vom 11. Oktober 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lepramuseum.de abgerufen am 26. Januar 2017).
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
BELECTRIC Referenz Solarkraftwerk Alt Daber (Mementodes Originals vom 12. August 2012 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.belectric.com (PDF; 291kB)
Alt Daber testet neueste Stromspeicher@1@2Vorlage:Toter Link/www.rbb-online.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche inWebarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: Rundfunk Berlin-Brandenburg, 26. November 2014. Abgerufen am 15. Januar 2016.
Zu Stadtältester: Sterbeurkunde Nr. 53 des Standesamtes Wittstock vom 22.02.1917, Zeile drei: derStadtältester Moritz Nagel, Tod bekannt gegeben durch Ratsherr Johannes Drope (Ratsherr und Kaufmann in Wittstock) unterzeichnet vom Standesbeamten Judrow.
Zu Tuchfabrikant: Geburtsurkunde des Sohnes Wilhelm Nagel des Standesamtes von Wittstock Nr. 157 vom 31.08.1875 Zeile drei: bekanntgebender der Geburt: der Tuchfabrikant Moritz Nagel unterzeichnet vom Standesbeamten Friedrich
Registerauszug vom Gewerbeadressbuch Brandenburg von 1877Abschnitt Pritzwalk/Wittstock. Dort genannt: Woll-Spinnereien: Moritz, Nagel u.Tuchfabr.
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