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Wildberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Temnitztal im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg.

Wildberg
Gemeinde Temnitztal
Wappen von Wildberg
Wappen von Wildberg
Höhe: 38 m ü. NHN
Fläche: 14,49 km²[1]
Einwohner: 732 (31. Dez. 1996)Information
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner/km²
Eingemeindung: 30. Dezember 1997
Postleitzahl: 16845
Vorwahl: 033928
Wildberg (Brandenburg)
Wildberg (Brandenburg)

Lage von Wildberg in Brandenburg

Dorfkirche St. Nikolai in Wildberg (2013)
Dorfkirche St. Nikolai in Wildberg (2013)
Dorfkirche St. Nikolai in Wildberg (2013)

Geografie


Der Ort liegt im nordwestlichen Bereich der Gemeinde an der Bundesstraße 167. Am östlichen Ortsrand fließt die Temnitz, ein Nebenfluss des Rhins, südlich verläuft die Landesstraße 166.


Geschichte


Wildberg wurde 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Zuvor gab es hier eine slawische Siedlung, von der die bewaldeten hügeligen Reste einer slawischen Burg aus dem 10./13. Jahrhundert stammen. Eroberer waren wahrscheinlich die Grafen von Arnstein, die die Burg um 1214 als Ausgangsbasis für ihre Raubzüge nutzten. 1319, mit der Übernahme der Herrschaft Wusterhausen durch die Grafen von Lindow-Ruppin, verlor die Burg ihre Bedeutung. Wildberg gehörte fortan zur Herrschaft Ruppin. 1491 scheinen die Herren von Zieten in den Besitz von Wildberg gekommen zu sein. Hans von Zieten auf Wildberg wird als Rat des letzten Grafen von Lindow-Ruppin genannt. Die Gräfin Anna Jakobine Stollberg-Wernigerode wohnte bis 1526 hier, die Burg war danach verfallen. Die Burg Wildberg ist nicht erhalten, und nur noch die Reste der Wallanlage und der trockenen Burggraben sind vorhanden.

Im Mittelalter war Wildberg ein kleines Städtchen an der Handelsstraße von Berlin nach Hamburg. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde 1638 Wildberg durch den kaiserlichen General Matthias Gallas zerstört, wobei der städtebauliche Grundriss erhalten blieb, nicht aber das Stadtrecht.

Mit Hans (der Junge) von Zieten bildet die grundbesitzende Familie eine eigene Familienlinie Wildberg heraus. Einige Generationen danach sind der Major Ernst von Zieten (1793–1841), liiert mit Auguste von Sanden, dann deren Sohn Hans von Zieten (1824–1870) sowie dessen Neffe Ernst von Zieten die Gutsherren in Wildberg.[2] Letztgenannter begann seine Laufbahn[3] auf der Ritterakademie am Dom zu Brandenburg, wie viele Verwandte, und wurde später Generalmajor. Seine Ehefrau Helene Freiin von Wrangel lebte bis 1969 in Berlin-Grünau, die Tochter Anni von Zieten-Wildberg bis zuletzt 1989 in Potsdam. Sie begann als Sekretärin beim Deutschen Herrenklub in Berlin, war Sozialpädagogin und wurde Produktionsleiterin bei der DEFA. Die Zieten-Rittergüter Wildberg mit Gut Lögow I waren zuletzt im Eigentum des Bruders von Anni, Hans Joachim von Zieten-Wildberg (1909–1943), gefallen als Hauptmann.[4] Das Gut leitete dann bis zur Bodenreform dessen Witwe Renate, geborene Freiin von Fritsch (1912–2000), vormals die Mutter Leni von Zieten.[5]

Ende der 1920er Jahre bestand Wildberg aus den Rittergütern I und II, 205 ha, verpachtet an Georg Schröder. Des Weiteren gab es Rittergut III des Bruno Helse mit 164 ha sowie das 35 ha Gut des E. Fischer und das 23 ha Gut des H. Rosentreter.[6] Bis 1945 war mit einem Gut das Adelsgeschlecht von Zieten hier ansässig, deren Familiengruft sich in der evangelischen Kirche Sankt Nicolaus befindet. Das Gut ist danach verfallen.


Eingemeindungen


Am 30. Dezember 1997 wurde aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Kerzlin, Küdow-Lüchfeld, Rohrlack, Vichel und Wildberg die Gemeinde Temnitztal gebildet. Seither ist Wildberg ein Ortsteil der Gemeinde Temnitztal.


Sehenswürdigkeiten, Denkmale



Persönlichkeiten


Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen


Literatur




Commons: Wildberg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Gemeinden in Deutschland nach Fläche, Einwohner und Postleitzahl. Hrsg. Statistisches Bundesamt, 1996-12-31.|
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1903. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). In: "Der Gotha". 4. Auflage. Zieten. A. Roter Stamm, Wildberg. I. Linie. Justus Perthes, Gotha 10. November 1902, S. 953–954 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 22. Juli 2022]).
  3. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705 – 1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Alumnatsverzeichnis. Band I, Zögling von Zieten, Ernst Balthasar-No.: 1392. Selbstverlag. Druck P. Riemann, Belzig, Ludwigslust 1913, S. 316317 (staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 22. Juli 2022]).
  4. Siegfried von Boehn, Wolfgang von Loebell: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Teil. Fortsetzung und Ergänzung 2., 1914 - 1945. Mit einer Gedenktafel der Opfer des 2. Weltkrieges. Hrsg.: Karl von Oppen, Otto Graf Lambsdorff, Gerhard Hannemann. Zöglingsnummer 2051. 1925. Gerhard Heinrigs, Köln 1971, DNB 720252679, S. 158.
  5. Christoph Franke, Graf Moritz Strachwitz v. Groß-Zauche u. Camminetz: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser 2002. In: Stiftung Deutsches Adelsarchiv Marburg (Hrsg.): GHdA, von 1951 bis 2015. Band XXII, Nr. 127. C. A. Starke, 2002, ISBN 978-3-7980-0827-4, ISSN 0435-2408, S. 100–101 (google.de [abgerufen am 22. Juli 2022]).
  6. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer`s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, VII. 1929. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg, Verzeichnis. In: Mit Unterstützung von Staats-und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin sowie der Kreislandbünde (Hrsg.): Paul Niekammer Reihe, Letztausgabe. 1929. 4. Auflage. Reg. - Bezirk Potsdam, Kreis Ruppin. Verlag von Niekammer`s Adressbüchern GmbH, Leipzig 1929, S. 108 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 22. Juli 2022]).



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