world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Prenzlau (niederdeutsch Prentzlow[2]) ist die Kreisstadt und der Verwaltungssitz des nordbrandenburgischen Landkreises Uckermark, eines der Mittelzentren in Brandenburg. Prenzlau ist Garnison der Bundeswehr und historischer Hauptort der Landschaft Uckermark. Es zählte im Mittelalter neben Berlin-Cölln, Frankfurt (Oder) und Stendal zu den vier größten Städten der Mark Brandenburg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Uckermark
Höhe: 30 m ü. NHN
Fläche: 142,96 km2
Einwohner: 18.706 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 131 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17291
Vorwahlen: 03984, (Dauer (Prenzlau): 039851)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: UM, ANG, PZ, SDT, TP
Gemeindeschlüssel: 12 0 73 452
Stadtgliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Steintor 4
17291 Prenzlau
Website: www.prenzlau.eu
Bürgermeister: Hendrik Sommer (parteilos)
Lage der Kreisstadt Prenzlau im Landkreis Uckermark
KarteGrünowMittenwaldeOberuckerseePinnowSchenkenbergSchönfeld
Karte
Stadtansicht
Stadtansicht

Herkunft und Schreibweise des Ortsnamens


Der Ortsname ist slawischen Ursprungs und bedeutet „Siedlung eines Mannes namens Premyslaw“.[3] Zwischen dem 15. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gibt es Belege sowohl für die Schreibweise Prentzlau/Prenzlau als auch für Prentzlow/Prenzlow.[4]


Geographie


Die Stadt liegt etwa 100 km nördlich von Berlin und 50 km westlich von Stettin (Polen). In Prenzlau verlässt der Fluss Ucker den Unteruckersee (größter der zahlreichen Uckermärkischen Seen) auf dem Weg nach Norden Richtung Ostsee in das Stettiner Haff. Das Stadtgebiet grenzt im Südwesten an den Naturpark „Uckermärkische Seen“, und im Süden schließen sich die beiden größten Seen der Uckermark an die Stadt Prenzlau an: der Unteruckersee und der im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin liegende Oberuckersee.


Stadtgliederung


Der Mitteltorturm und die Marienkirche bilden gemeinsam die bekannteste Stadtansicht Prenzlaus
Der Mitteltorturm und die Marienkirche bilden gemeinsam die bekannteste Stadtansicht Prenzlaus

Zur Stadt Prenzlau gehören laut ihrer Hauptsatzung folgende Ortsteile:[5]

sowie die Wohnplätze

Die ehemals selbstständigen Gemeinden Dedelow, Klinkow, Güstow, Schönwerder, Dauer und Blindow gehören seit dem 1. November 2001 zur Stadt Prenzlau.[6]


Geschichte



Bis zum 19. Jahrhundert


Prenzlau um 1729
Prenzlau um 1729
Prenzlau 1740
Prenzlau 1740

Archäologische Funde belegen, dass das heutige Stadtgebiet seit der jüngeren Steinzeit besiedelt wurde. Nachdem bereits ab dem 7. Jahrhundert verstärkte Siedlungstätigkeiten durch slawische Stämme zu beobachten waren, entwickelte sich das Gebiet im 10. bis 13. Jahrhundert zu einem zentralen Siedlungs- und Burgkomplex. Im 10. bis 12. Jahrhundert stand ein spätslawischer Burgwall westlich der Ucker („Röwenburg“), um den im 11./12. Jahrhundert eine spätslawische Siedlung (im Bereich der heutigen Sabinenkirche) entstand, als Vorläufer der pommerschen Stadtgründung. In der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstand eine weitere spätslawisch/frühdeutsche Siedlung im Bereich des späteren Franziskanerklosters.

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts riefen die Herzöge von Pommern im Rahmen des hochmittelalterlichen Landesausbaus in der Germania Slavica zahlreiche niederdeutsche Siedler in das Gebiet, die neue eigenständige Siedlungen anlegten.

Prenzlau wurde erstmals 1187 durch einen Priester Stephan in Prenzlau (Stephanus sacerdos Prinzlauiensis) als Urkundenzeuge erwähnt. Im Jahr 1188 wurde es als Prenczlau näher beschrieben als Burgort mit Markt und Krug (castrum cum foro et taberna). Zu diesem Ort gehörten auch eine Kirche und eine der drei Münzstätten Pommerns (mit Stettin und Demmin). Prenzlau zeigte sich 1188 also als ein bedeutender Fernhandelsort mit zentralörtlicher Funktion, der 1234 von Herzog Barnim I. (Pommern) zur freien Stadt (civitas libera) nach deutschem Recht, dem damals modernsten Stadtrecht, erhoben wurde. Die Stadtrechtsurkunde enthielt dabei ein Novum, das Doppelsiegel von Herzog Barnim I. – oben ein älteres und unten das Siegel aus der Ausstellungszeit. Für dieses ungewöhnliche Auftreten von zwei Siegeln des gleichen Ausstellers gibt es bislang keine Erklärung.

Der 1234 mit Stadtrecht versehene Zentralort war aus drei Siedlungskernen zusammengewachsen. Der älteste slawische Siedlungskern lag westlich der Ucker um die St.-Sabinen-Kirche. Östlich der Ucker entstand eine wohl kaufmännisch geprägte Siedlung um die Kirche St. Nicolai sowie eine eher agrarisch orientierte Siedlung um St. Jacobi.

Zum Zeitpunkt des Vertrages von Landin 1250 verfügte die Stadt Prenzlau bereits über vier Pfarrkirchen und ein Kloster (Magdalenerinnen), darunter die Marienkirche als erste ostelbische Hallenkirche. Prenzlau war mit sieben Kirchen des Hochmittelalters nach der Doppel- und Domstadt Brandenburg die mit Gotteshäusern am reichsten ausgestattete Bürgerkommune der Mark.

Stadtmauer
Stadtmauer

Bald nach 1234, noch vor 1250, wurde die Stadt vollständig umwehrt, vermutlich wie zu dieser Zeit üblich, mit Wall, Palisade und Graben. Alle märkischen Städte erhielten Stadtmauern aus Stein frühestens in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, z. B. Prenzlau 1287. Die Stadt bekam Wassermühlen und eine Feldmark von 300 Hufen, die flächenmäßig größte Landausstattung einer Stadt zwischen Elbe und Oder.

Ebenfalls vor 1250 entstand das Magdalenenkloster, vermutlich als Stiftung eines Mitgliedes des pommerschen Herrscherhauses. Der zu dieser Zeit im Altreich beliebte Reformorden war in den 1220er Jahren entstanden, um Prostituierten, die nicht heiraten durften, die Möglichkeit zu bieten, vom Bordell ins Kloster zu flüchten. Obwohl auch Frauen aus dem Bürgertum und dem Adel in Magdalenenklöster eintraten, dürfte die Wahl dieses Ordens doch ein Hinweis auf den „großstädtischen“ Charakter Prenzlaus unter den Pommernherzögen sein.

Die unter den Pommernherzögen begründete Vorrangstellung führte dazu, dass Prenzlau seine Zugehörigkeit zur Spitzengruppe der Städte der Mark Brandenburg (mit Berlin/Cölln, Brandenburg, Frankfurt (Oder) und Stendal) nie verlor. Förderlich war vor allem die Einbeziehung in den Handelsraum der Hanse, ohne dass eine Mitgliedschaft Prenzlaus nachweisbar wäre. Prenzlau und Stendal hatten laut dem Landbuch Kaiser Karls IV. im Jahre 1377 [!] eine Landbede von jeweils 500 Mark Silber zu zahlen. Mit deutlichem Abstand folgte die Doppelstadt Brandenburg mit 300 Pfund Silber.[7] Die Askanier setzten die Entwicklungspolitik der Pommernherzöge erfolgreich fort.

Nach dem Aussterben der askanischen Markgrafen von Brandenburg 1320 wechselten mehrfach die landesherrlichen Machtverhältnisse. Im 13./14. Jahrhundert erlebte Prenzlau seine Blütezeit. Im Jahr 1426 kam die Stadt unter den Hohenzollern wieder unter brandenburgische Herrschaft.

Sehr zu leiden hatte Prenzlau unter dem Dreißigjährigen Krieg und dessen Folgen. Die gesamte Region wurde stark entvölkert und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit befand sich an einem Tiefpunkt. Vom 20. bis 22. Dezember 1632 wurde in der Marienkirche der Leichnam des schwedischen Königs Gustav II. Adolf aufbewahrt. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts stieg die Anzahl der Einwohner durch den Zuzug von Hugenotten wieder. Diese belebten durch die Einführung neuer Produktionsmethoden viele Gewerbezweige neu. Weitere Maßnahmen wie intensive Stadtbebauung und die Ausweitung der Postwege sowie ein generelles Erstarken des Handwerks führten zu einer wirtschaftlichen Erholung in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Einen erneuten Rückschlag erlitt die Stadt jedoch durch den Siebenjährigen Krieg. Prenzlau war bereits im 17. Jahrhundert zur Garnisonsstadt erklärt worden, und militärische Bauten prägten das Stadtbild immer stärker. Im Vierten Koalitionskrieg kapitulierte der preußische General Hohenlohe bei Prenzlau am 28. Oktober 1806 mit seiner 12.000 Mann starken restlichen Armee gegenüber der französischen Armee.[8] Von 1806 bis 1812 hatte Prenzlau unter französischer Besetzung und hohen Kontributionslasten zu leiden.

Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts wanderten einige Prenzlauer nach Australien aus und gründeten dort einen neuen Ort namens Prenzlau (Queensland). Er liegt ca. 70 km westlich von Brisbane.


20. und 21. Jahrhundert


Den Grundrissen von Synagoge und Rabbinerhaus nachempfundene Terrassenanlage sowie Gedenktafeln
Den Grundrissen von Synagoge und Rabbinerhaus nachempfundene Terrassenanlage sowie Gedenktafeln

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die 1832 errichtete Synagoge der großen Jüdischen Gemeinde während des Novemberpogroms 1938 geschändet und zerstört wie auch die beiden Jüdischen Friedhöfe am Wasserturm im heutigen Stadtpark, deren zerschlagene Grabsteine als Straßenpflaster verwendet wurden. Der Neue Jüdische Friedhof an der Puschkinstraße 60 wurde nach 1945 wieder hergerichtet. Im Zweiten Weltkrieg hatte Prenzlau ca. 600 Todesopfer zu beklagen. Ende April 1945 waren ca. 85 Prozent des Prenzlauer Stadtkerns zerstört (Innenstadt 716 von 832, Außenstadt 205 von 1298 Grundstücken).

Der Wiederaufbau der Altstadt nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte in Einheitsbauweise.
Der Wiederaufbau der Altstadt nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte in Einheitsbauweise.

Der Wiederaufbau des zerstörten Stadtkerns begann im Jahre 1952. Wegen Wohnungsknappheit und geringer Wirtschaftskraft in den Nachkriegsjahren wurden hauptsächlich Plattenbauten, die aber bei der Bevölkerung begehrt waren, errichtet. 1974 und 1975 gab es einzelne Großbrände.

Zunächst stand die Agrarindustrie im Mittelpunkt der Wirtschaft. Betriebe wie die Zuckerfabrik, der Milchhof, eine Getreidemühle und eine Brauerei waren wichtige Arbeitgeber. Durch die Gründung des Armaturenwerks Prenzlau (AWP) 1967 entstanden mehr als 1000 neue Arbeitsplätze und der Betrieb wurde zum größten Arbeitgeber der Stadt.

Nach 1990 kam es im Zuge der deutschen Wiedervereinigung zu umfassenden Umbrüchen in allen Bereichen. Das Stadtbild wurde durch die Sanierung zahlreicher Gebäude und Verkehrswege verändert; einige Straßen erhielten neue Namen. Ehemalige Kasernen aus der Kaiserzeit und der Zeit des Nationalsozialismus wurden zu Verwaltungs- oder Schulgebäuden umfunktioniert. Viele Betriebe mussten schließen, andere reduzierten ihren Personalbestand erheblich.


Verwaltungsgeschichte


Prenzlau war von 1817 bis 1947 Kreisstadt des Landkreises Prenzlau in der preußischen Provinz Brandenburg, 1947–1952 im Land Brandenburg. 1952–1990 gehörte der Kreis Prenzlau zum DDR-Bezirk Neubrandenburg, dann wieder zum Land Brandenburg. Seit der Kreisreform im Jahr 1993 ist Prenzlau Verwaltungssitz des Landkreises Uckermark.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner
187515.772
189018.161
191021.573
192521.799
193322.357
193924.984
Jahr Einwohner
194617.669
195018.917
196420.359
197121.742
198123.281
198523.747
Jahr Einwohner
199023.474
199521.623
200020.617
200520.904
201020.078
201519.275
Jahr Einwohner
201619.279
201719.110
201819.024
201918.970
202018.849
202118.706

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[9][10][11] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011


Politik



Stadtverordnetenversammlung


Die Stadtverordnetenversammlung von Prenzlau besteht aus 28 Mitgliedern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 45,1 % zu folgendem Ergebnis:[12]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
CDU 27,2 % 8
SPD 20,5 % 6
Unabhängige Wählerinitiative "Wir Prenzlauer" 17,0 % 5
AfD 15,3 % 4
Die Linke 15,2 % 4
FDP 03,0 % 1
NPD 01,9 %

Bürgermeister


Sommer wurde am 27. September 2009 mit 54,0 % der gültigen Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Am 24. September 2017 wurde er mit 84,9 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre[14] in seinem Amt bestätigt.[15]


Wappen


Das heute gültige Wappen wurde am 1. Juli 1997 genehmigt.

Blasonierung: „Von Silber und Rot geteilt, oben ein gold-bewehrter roter Adler mit einem goldenen, über den Kopf gestülpten Spangenhelm, darauf ein roter Flug, unten ein auf blauen Wellen schwimmender silberner Schwan.“[16]


Stadtfarben


Die Farben der Stadt Prenzlau sind: Blau, Weiß, Rot, so wie es bei Julius Ziegler nachgelesen werden kann.[17] Bei Betrachtung des Prenzlauer Stadtwappens leicht nachvollziehbar.


Städtepartnerschaften


Prenzlau unterhält folgende internationale Städtepartnerschaften:[18]

Von 1990 bis 2007 bestand eine Städtepartnerschaft zu Emden in Niedersachsen.


Sehenswürdigkeiten und Kultur


Westbau der alten Nikolaikirche
Westbau der alten Nikolaikirche
Marienkirche
Marienkirche
Ehemalige Franziskanerkirche (Dreifaltigkeitskirche)
Ehemalige Franziskanerkirche (Dreifaltigkeitskirche)
Ehemaliges Dominikanerkloster
Ehemaliges Dominikanerkloster
Heiliggeistkapelle
Heiliggeistkapelle

Kirchen und Klöster


Die folgenden Kirchen und Klöster werden nach der Reihenfolge ihrer Entstehung geordnet.[19] Sie werden mit Ausnahme der Heiliggeistkapelle und der jüngsten Kirche (Maria Magdalena) seit der Reformation bis heute als ev. Pfarrkirchen genutzt.


Stadtmauer und Türme


Schwedter Torturm und Stadtmauer
Schwedter Torturm und Stadtmauer
Stettiner Tor
Stettiner Tor

Mit einer Länge von 1.416 Metern ist knapp die Hälfte der Prenzlauer Stadtmauer erhalten. Die Stadtverwaltung hat in den 1990er Jahren die mittelalterliche Wehranlage umfangreich saniert und einen 3,1 km langen Rundweg angelegt. Erhalten sind


Sonstiges


Denkmal zur Erinnerung an den Krieg von 1870–1871
Denkmal zur Erinnerung an den Krieg von 1870–1871

Kultur


Im ehemaligen Dominikanerkloster Prenzlau befindet sich heute das Kulturhistorische Museum, eine Gemäldegalerie sowie die KlosterLadenGalerie. Das Kulturhistorische Museum umfasst eine Dauerausstellung zur Kulturgeschichte der Region, welche durch wechselnde Sonderausstellungen ergänzt wird. Die Gemäldegalerie zeigt Werke des Landschaftsmalers Jakob Philipp Hackert. In der KlosterLadenGalerie werden im ständigen Wechsel Bilder von zeitgenössischen, in der Uckermark lebenden Künstlern ausgestellt. Eine weitere Tradition ist die Prenzlauer Kirchenmusik.

In der Nähe der im Jahr 2000 enthüllten Nachbildung des Prenzlauer Roland[29] (Fußgängerzone der Friedrichstraße) befindet sich der Brunnen „Leda und der Schwan“, der eine Verbindung zwischen dem Prenzlauer Wappentier und der griechischen Mythologie (Leda) herstellt.

Im Friedgarten des Klosters wird jedes Jahr von Juni bis September der Kultursommer im Klostergarten abgehalten, welcher Theateraufführungen, Konzerte und Ausstellungen beinhaltet.

Der ARD-Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg betreibt ein Tonstudio in Prenzlau, aus dem Regionalnachrichten für die Uckermark im Programm von Antenne Brandenburg gesendet werden.[30]

Vom 13. April bis 6. Oktober 2013[31] richtete Prenzlau die Landesgartenschau aus.


Wirtschaft



Ansässige Branchen


Hybridkraftwerk

Hybridkraftwerk
Hybridkraftwerk

Am 21. April 2009 legte Bundeskanzlerin Merkel in Anwesenheit von Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck und Wirtschaftsminister Junghanns den Grundstein[33] für das weltweit erste Hybridkraftwerk. Es wurde am 25. Oktober 2011 in Betrieb genommen.[34]

Windenergie

Um Prenzlau herum gibt es Standorte mit guter Windkraftnutzungseignung,[35][36] so dass die Nutzung der Windenergie ein Wirtschaftsfaktor für die Region um Prenzlau geworden ist und sich verschiedene Firmen[37][38] angesiedelt haben.


Öffentliche Einrichtungen


Die Stadt ist Sitz des Amtsgerichts Prenzlau.

Das Fernmeldebataillon 610 der 1. PzDiv ist in der Uckermark-Kaserne an der B 109 stationiert.


Infrastruktur



Verkehr


Bahnhof Prenzlau
Bahnhof Prenzlau

In Prenzlau kreuzen sich die Bundesstraße 109 zwischen Templin und Pasewalk und die Bundesstraße 198 zwischen Woldegk und Angermünde. Die Bundesautobahn 11 (Anschlussstelle Gramzow) und die Bundesautobahn 20 (Anschlussstellen Prenzlau-Ost und Prenzlau-Süd) verlaufen in der Nähe der Stadt.

Der 1863 in Betrieb genommene Bahnhof Prenzlau liegt an der Fern- und Regionalbahnstrecke Berlin–Stralsund. Prenzlau ist ein ICE-Halt. Der Bahnhof wird von der Regionalexpresslinie RE 3 Stralsund – Berlin – Falkenberg (Elster) und der Regionalbahnlinie Prenzlau–Angermünde bedient. Bis zum Jahr 2000 bestand eine Verbindung in Richtung Templin (Bahnstrecke Löwenberg–Prenzlau). Die früheren Prenzlauer Kreisbahnen verfügten über vier Strecken mit einem Streckennetz von 108 km. Alle Strecken sind inzwischen stillgelegt (nach Klockow 1972, nach Fürstenwerder 1978, nach Löcknitz 1991, nach Strasburg 1995).

Der Busverkehr in der Stadt und im Landkreis wird von der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft betrieben.

Durch Prenzlau führt der Radfernweg Berlin–Usedom.

Der nächste internationale Flughafen Stettin-Goleniów liegt 80 km nordöstlich von Prenzlau in Polen.


Tourismus


Jugendherberge Prenzlau – Europäische Begegnungsstätte UcKerWelle (UKW)
Jugendherberge Prenzlau – Europäische Begegnungsstätte UcKerWelle (UKW)

Prenzlau verfügt über etwa 30 Hotels, Pensionen und Privatzimmer sowie die DJH Jugendherberge Prenzlau Europäische Begegnungsstätte UcKerWelle (UKW)[39].

Vor den Toren Prenzlaus, 3 km südwestlich des Prenzlauer Stadtgebietes an der B109, befindet sich das Naherholungsgebiet „Kleine Heide“, ein 80 Hektar großes Mischwaldgebiet.[40]


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Stadt


Philipp Hackert
Philipp Hackert

Mit Prenzlau verbundene Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Prenzlau – Sammlung von Bildern
Wiktionary: Prenzlau – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise


  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Prenzlau wird Prentzlow – erste niederdeutsche Bahnhofsbeschilderung. 22. Februar 2018, abgerufen am 3. März 2018.
  3. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Band 13 der Brandenburgischen Historischen Studien, be.bra Wissenschaft Verlag, Berlin-Brandenburg 2005, ISBN 3-937233-30-X, S. 113.
  4. Städtebuch Brandenburg und Berlin (2000), S. 417. Prenzlau (Prenzlow). In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 13, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 326. Prenzlau. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 13. Band, S. 371–372.
  5. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Stadt Prenzlau
  6. Eingliederungen der Gemeinden Dauer, Dedelow, Güstow, Klinkow und Schönwerder sowie des Ortsteils Blindow der Gemeinde Schenkenberg in die Stadt Prenzlau. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 40, Potsdam, den 4. Oktober 2001, S. 634 bravors.brandenburg.de (Memento vom 20. Februar 2013 im Internet Archive; PDF)
  7. Felix Escher: Viele Hauptstädte und eine Metropole. Das „Ranking“ brandenburgischer Städte im Mittelalter und der frühen Neuzeit (12.–18. Jahrhundert). In: Provinz und Metropole, Metropole und Provinz, hrsg. v. Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege, 2009, S. 11.
  8. Bernhard Poten: Handwörterbuch der Gesamten Militärwissenschaften. Fünfter Band: Ibrahim Pascha bis Krieg von 1859. Nachdruck des Standardwerkes zu den Militärwissenschaften von 1877. 2012, S. 348.
  9. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Uckermark (PDF) S. 26–29
  10. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  11. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  12. Ergebnis der Kommunalwahl 2019
  13. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen (PDF) S. 34
  14. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  15. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 24. September 2017
  16. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  17. Julius Ziegler: Prenzlau, die ehemalige Hauptstadt der Uckermark. Theophil Biller, Prenzlau 1886, S. 181.
  18. Partnerstädte der Stadt Prenzlau. prenzlau.eu; abgerufen am 12. September 2011.
  19. Die vier ältesten Kirchen werden gemeinsam erstmals in der zweitältesten Urkunde Prenzlaus vom 7. März 1250 erwähnt (CDB 1. Haupttheil, 21. Band (Uckermark), S. 88 (Auszug)): „…Ecclesiam beate Dei genetricis et virginis Marie in dicta jam Prinslawe Civitate simulque alias annexas Ecclesias, videlicet beatorum Nicholai, Jacobi et Sabini.“ In der bald darauf folgenden Urkunde von 1256 (CDB 1. Hauptteil, Band 21, S. 91) heißt es (Auszug): „Ecclesiam Marie Virginis cum sancti Jacobi, sancti Nicolai et sancti Sabini ecclesiis dependentibus ab eadem“.
  20. Die Kirche hat das Patrozinium des heiligen Sabinus, nicht der Heiligen Sabina (Julius Boehmer: Die Prenzlauer Sankt-Sabinen-Kirche im Rahmen der mittelalterlichen Diözese Cammin, Prenzlau 1936, S. 29.)
  21. Heimann, Neitmann, Schich: Brandenburgisches Klosterbuch, Berlin 2007, S. 967–977.
  22. Karl Buchholtz: St. Nikolai, Versuch einer Chronik. Verlag C.Vincent, Prenzlau 1932
  23. Heimann, Neitmann, Schich: Brandenburgisches Klosterbuch, Berlin 2007, S. 958–966
  24. Ursula Creutz: Geschichte der ehemaligen Klöster im Bistum Berlin in Einzeldarstellungen. Leipzig 1995, ISBN 3-89543-087-0, S. 218–221.
  25. Heimann, Neitmann, Schich: Brandenburgisches Klosterbuch, Berlin 2007, S. 978–990.
  26. Sanierung der Heiliggeist-Kapelle hat Symbolkraft. In: Bauen und Stadtentwicklung – Pressemitteilungen. 19. Januar 2012. Auf Prenzlau.eu, abgerufen am 7. Februar 2019.
  27. Claudia Marsal: Na dann, Prost: Droht ein Bier-Krieg? In: Nordkurier – Meine Region – Prenzlau. 16. Dezember 2014. Auf Nordkurier.de, abgerufen am 7. Februar 2019.
  28. Dehio Brandenburg S. 889; Ernst Badstübner: Zur mittelalterlichen Kunst- und Architekturgeschichte der Stadt Prenzlau, in: Klaus Neitmann/Winfried Schich/Stadt Prenzlau (Hrsg.): Geschichte der Stadt Prenzlau. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 2009, S. 353–391, hier S. 387.
  29. Uckermärkische Geschichtsverein zu Prenzlau e. V.: Roland-Standbild. (Nicht mehr online verfügbar.) In: uckermaerkischer-geschichtsverein.de. 2014, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 7. März 2015.
  30. Regionalstudios und Regionalbüros. Rundfunk Berlin-Brandenburg, 28. Juli 2006, abgerufen am 15. August 2010.
  31. Webseite der Landesgartenschau (17. Oktober 2013)
  32. Webseite der Wohnbau GmbH Prenzlau: Geschichte (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive) (17. Oktober 2013).
  33. Pressemitteilung der Bundesregierung zur Grundsteinlegung für das Hybridkraftwerk (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive)
  34. „Wind im Tank“ – Energiewende dank Wasserstoff. Spiegel Online, 25. Oktober 2011
  35. Karten zur Windkraftnutzungseignung in 80 Meter über Grund. In: dwd.de. 2014, abgerufen am 24. Dezember 2014.
  36. Deutschland- und Bundeslandkarten zur Windkraftnutzungseignung: Wir zeigen, in welchen Regionen sich Windkraftanlagen bei Beachtung des EEG lohnen können.: Konvertertyp: DWD-Standard. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) In: dwd.de. 27. Juni 2013, ehemals im Original; abgerufen am 22. Dezember 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.dwd.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  37. Oliver Schwers: Enertrag zahlt Windkraftbonus. In: moz.de. 21. April 2012, abgerufen am 24. Dezember 2014.
  38. IFE Eriksen AG eröffnet neue Repräsentanz in Prenzlau. In: windkraft-journal.de. 11. Juni 2011, abgerufen am 24. Dezember 2014.
  39. Hotels, Pensionen und Privatzimmer. (Nicht mehr online verfügbar.) In: prenzlau-tourismus.de. Archiviert vom Original am 21. Dezember 2014; abgerufen am 21. Dezember 2014.
  40. Wandern in der „Kleinen Heide“. In: Tourismusverein Prenzlau e. V. c/o Stadtinformation. Abgerufen am 17. Mai 2015.
  41. Beyträge zu der juristischen Litteratur in den preussischen Staaten ... Band 4. Berlin 1780, S. 237–267, (Online in der Google-Buchsuche)
  42. Friedrich Christian Struve (Kieler Gelehrtenverzeichnis)
  43. Legenden des ESV, Website des ESV Prenzlau

На других языках


- [de] Prenzlau

[en] Prenzlau

Prenzlau (German: [ˈpʁɛnt͡slaʊ] (listen), formerly also Prenzlow) is a town in Brandenburg, Germany, the administrative seat of Uckermark District. It is also the centre of the historic Uckermark region.

[ru] Пренцлау

Пре́нцлау (нем. Prenzlau[1], происх. от Pribislav[2]) — город в Германии (ФРГ), районный центр, расположен в земле (государстве) Бранденбург.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии