Naumburg ist eine Kleinstadt im Landkreis Kassel in Nordhessen (Deutschland).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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51.2472222222229.1647222222222299 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Kassel | |
Höhe: | 299 m ü. NHN | |
Fläche: | 66,32 km2 | |
Einwohner: | 5003 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 75 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 34311 | |
Vorwahlen: | 05625, 05622Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | KS, HOG, WOH | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 33 018 | |
LOCODE: | DE NBU | |
Stadtgliederung: | 5 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Burgstraße 15 34311 Naumburg/Hessen | |
Website: | www.naumburg.eu | |
Bürgermeister: | Stefan Hable (CDU) | |
Lage der Stadt Naumburg im Landkreis Kassel | ||
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Seit 1995 ist Naumburg staatlich anerkannter Kneippkurort.
Naumburg befindet sich im Westteil des Naturparks Habichtswald östlich des Langen Walds und wird vom Eder-Zufluss Elbe durchflossen. Die höchste zu Naumburg gehörende Erhebung ist der südwestlich der Kernstadt (283 m ü. NN) im Naumburger Stadtwald (Teil des Langen Walds) befindliche Sandkopf (450,4 m ü. NN). Durch Naumburg führt ein Abschnitt der Ferienstraße Deutsche Fachwerkstraße.
Naumburg grenzt im Norden an die Stadt Wolfhagen, im Osten an die Gemeinde Bad Emstal (beide im Landkreis Kassel), im Südosten an die Stadt Fritzlar (im Schwalm-Eder-Kreis), im Südwesten an die Gemeinde Edertal, sowie im Westen an die Stadt Waldeck (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg).
Die Stadt besteht aus der Kernstadt sowie den eingemeindeten[2] Stadtteilen Altendorf, Altenstädt, Elbenberg (entstanden aus Elben und Elberberg), Heimarshausen.
Für das 2. Jahrtausend v. Chr. belegt die rituelle Nutzung des Riesensteins am Heiligenberg die frühe Besiedlung der Gegend.
Naumburg wurde im Jahre 1170 erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg Naumburg, Nuwenburc, obwohl erst 1182 in den Quellen genannt, wurde jedoch wahrscheinlich bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts von dem örtlichen Adelsgeschlecht derer von Naumburg erbaut,[3] das wohl auf der nahen Weidelsburg saß. Im Jahre 1260 erhielt der Ort Stadtrechte. Schon sechs Jahre später, 1266, verkaufte der Edelfreie (vir nobilis) Wittekind von Naumburg, Domherr in Magdeburg und Kanoniker in Halberstadt, mit Einwilligung seiner Neffen, die Burg in Naumburg, die Weidelsburg und das den Naumburgern von den Landgrafen von Hessen verpfändete Gericht Elben („Hagebuche“) an Erzbischof Werner von Mainz.[4] Abgesehen von einer langjährigen Verpfändung an die Grafen von Waldeck im 16. Jahrhundert blieb die kleine Ackerbürgerstadt bis 1802 im Besitz des Erzstifts Mainz. Dadurch wurde die Stadt nach der 1526 in der Landgrafschaft Hessen eingeführten Reformation zur katholischen Enklave im protestantischen Hessen. Auch die Gegend um das heutige Elbenberg und die alte Burg Elberberg waren bis ins 15. Jahrhundert kirchlicher Besitz; sie gehörten dem Stift St. Alban vor Mainz, das die Herren von Elben als Vögte in der Elber Mark einsetzte.
Im Jahre 1626 vernichtete ein Feuer die Burg, die seitdem Ruine blieb.
Als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurde Naumburg mit den anderen ehemaligen kurmainzischen Enklaven Fritzlar, Amöneburg und Neustadt zum Fürstentum Fritzlar vereinigt und der Landgrafschaft Hessen-Kassel unter dem zum Kurfürsten erhobenen Wilhelm I. von Hessen-Kassel einverleibt. In der Zeit des napoleonischen Königreichs Westphalen (1807–1813) war Naumburg Verwaltungssitz des Kantons Naumburg. Mit der Annexion des Kurfürstentums Hessen durch Preußen im Jahre 1866 wurde auch Naumburg preußisch.
Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die meisten Einwohner in der Landwirtschaft beschäftigt. Im 20. Jahrhundert wurden das Volkswagen-Werk in Baunatal, kleine Gewerbebetriebe und Dienstleistungsunternehmen sowie die Tourismusbranche bevorzugte Arbeitgeber. Naumburg nimmt an mehreren Natur- und Umweltschutzprojekten der Region teil und wurde 1997 von der Bundesregierung mit dem Preis Umwelt und Fremdenverkehr ausgezeichnet.
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[5] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[6][7][8]
Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021 | |
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Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 58,0 %
% 50 40 30 20 10 0 41,8 37,9 16,2 4,0
CDU SPD FWG Linke Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
%p 2 0 -2 -4 −1,0
+0,4 −0,1 +0,7 CDU SPD FWG Linke |
Sitzverteilung Insgesamt 31 Sitze
Linke: 1 SPD: 12 FW: 5 CDU: 13 |
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 41,8 | 13 | 42,8 | 13 | 41,7 | 13 | 42,6 | 13 | 44,5 | 14 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 37,9 | 12 | 37,5 | 12 | 41,3 | 13 | 40,6 | 13 | 44,3 | 14 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | 16,2 | 5 | 16,3 | 5 | 12,7 | 4 | 16,8 | 5 | 11,1 | 3 |
Linke | Die Linke | 4,0 | 1 | 3,3 | 1 | 4,2 | 1 | — | — | — | — |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | |
Wahlbeteiligung in % | 58,0 | 54,7 | 54,5 | 58,1 | 62,3 |
Nach der hessischen Kommunalverfassung ist der Bürgermeister Vorsitzender des Magistrats, dem in Naumburg neben dem Bürgermeister acht ehrenamtliche Stadträte angehören (CDU: 3, SPD: 3, FWG: 2). Bürgermeister ist Stefan Hable (CDU). Er wurde am 17. Juni 2007 bei einer Wahlbeteiligung von 72,5 Prozent mit 54,3 Prozent bei einem Mitbewerber erstmals zum Bürgermeister gewählt und ist seit dem 1. November 2007 im Amt. Am 22. September 2013 wurde er ohne Gegenkandidat bei einer Wahlbeteiligung von 74,7 Prozent mit 88,4 Prozent für eine zweite Amtszeit gewählt. Am 26. Mai 2019 wurde er ohne Gegenkandidat bei einer Wahlbeteiligung von 59,7 Prozent mit 84,6 Prozent für eine dritte Amtszeit gewählt.[9]
Die Flagge wurde der Stadt am 6. Juli 1987 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt und wird wie folgt beschrieben:
„Auf einer von Blau und Weiß längs geteilten Flaggenbahn in der oberen Hälfte aufgelegt das Stadtwappen.“[10]
Die Stadt Naumburg unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu der Stadt Komárom in Ungarn seit 1992 und seit Oktober 2001 zu der italienischen Stadt San Mauro Pascoli.
Naumburg als Bahnhof ist auch unter Modellbahnern bekannt. So gibt es Modelle des Bahnhofs in den Nenngrößen H0 und N. Der Freundeskreis Europäischer Modellbahner hatte Naumburg mehrfach für Treffen ausgewählt.
Städte: |
Bad Karlshafen | Baunatal | Grebenstein | Hofgeismar | Immenhausen | Liebenau | Naumburg | Trendelburg | Vellmar | Wolfhagen | Zierenberg |
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Gemeinden: |
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Gemeindefreies Gebiet: |