Waldeck ist eine Kleinstadt im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Sie ist anerkannter Luftkurort[2] und trägt seit dem 13. September 2021 die amtliche Zusatzbezeichnung Nationalparkstadt[3] in Bezug auf den naheliegenden Nationalpark Kellerwald-Edersee.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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51.2063888888899.0616666666667404 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Waldeck-Frankenberg | |
Höhe: | 404 m ü. NHN | |
Fläche: | 115,7 km2 | |
Einwohner: | 6768 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 34513, 34516 (Fürstental)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text | |
Vorwahlen: | 05623 (Stadtteil Waldeck), 05634 (Stadtteile Alraft, Freienhagen, Netze, Nieder-Werbe, Ober-Werbe, Selbach, Sachsenhausen)
05695 (Dehringhausen)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | KB, FKB, WA | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 35 021 | |
Stadtgliederung: | 10 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Am Rathaus 1 34513 Waldeck | |
Website: | www.waldeck-stadt.de | |
Bürgermeister: | Jürgen Vollbracht (CDU) | |
Lage der Stadt Waldeck im Landkreis Waldeck-Frankenberg | ||
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Überregional bekannt ist Waldeck durch seine Lage am Edersee inmitten des Waldecker Berglandes bzw. im äußeren Einzugsbereich des Naturpark Kellerwald-Edersee, durch das Schloss Waldeck, das Wahrzeichen der Stadt Waldeck sowie des Landkreises Waldeck-Frankenberg, und durch die bei Nieder-Werbe gelegene Halbinsel Scheid.
Das Stadtgebiet von Waldeck erstreckt sich in Nordhessen etwa 30 km west-südwestlich von Kassel nördlich des von der an der Eder durchflossenen Edersees, dem flächenmäßig zweit- und volumenmäßig drittgrößten Stausee Deutschlands. Es erstreckt sich in überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzter Mittelgebirgslandschaft.
Das Stadtgebiet befindet sich im Nordteil des Naturparks Kellerwald-Edersee inmitten des Waldecker Berglandes und zieht sich von den Ufern des Edersees in nördlichen Richtungen bis in den Langen Wald hinein. Waldeck liegt oberhalb der Teilflächen des Nationalparks an den Nordhängen des Edersees, zu dem auch die Ederhöhen südlich des Stausees gehören, die Teil des Kellerwalds sind.
Durch das Waldecker Stadtgebiet bzw. entlang dessen Grenzen verlaufen Abschnitte mehrerer Fließgewässer, wozu im Fulda-Einzugsgebiet die Eder, deren Zuflüsse Netze und Werbe sowie im Diemel-Einzugsgebiet die Twiste-Zuflüsse Watter und Wilde gehören.
Waldeck grenzt im Norden an die Gemeinde Twistetal, im Nordosten an die Stadt Bad Arolsen (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Osten an die Städte Wolfhagen und Naumburg (beide im Landkreis Kassel), im Süden an die Gemeinde Edertal sowie im Westen an die Gemeinde Vöhl und die Stadt Korbach (alle drei im Landkreis Waldeck-Frankenberg).
Die Stadt Waldeck besteht aus zehn Stadtteilen: Alraft, Dehringhausen, Freienhagen, Höringhausen, Netze, Nieder-Werbe, Ober-Werbe, Selbach, Sachsenhausen und der Kernstadt Waldeck.
Zur Geschichte der Kernstadt Waldeck siehe Stadtteil Waldeck.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Oktober 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Alraft, Höringhausen, Netze und Nieder-Werbe sowie die beiden Städte Sachsenhausen und Waldeck auf freiwilliger Basis zur neuen Stadt Waldeck.[4][5] Als Verwaltungssitz wurde der Stadtteil Sachsenhausen bestimmt.
Als Namen für die neu entstandene Stadt wählte man den historisch bedeutsamen Namen „Waldeck“, der zunächst die Burg Waldeck in der heutigen Kernstadt bezeichnet hatte und nach der sich ab 1180 das dortige Grafengeschlecht benannte. Die Grafschaft Waldeck, das spätere Fürstentum Waldeck-Pyrmont, der ehemalige Freistaat Waldeck (ab 1918) und der spätere Landkreis Waldeck (ab 1942), heute Landkreis Waldeck-Frankenberg, trugen ebenfalls diesen Namen.
Am 1. Januar 1974 wurden kraft Landesgesetz die Gemeinden Dehringhausen und Ober-Werbe (mit der am 31. Dezember 1970 eingegliederten ehemaligen Gemeinde Oberwerba) sowie die ehemalige Stadt Freienhagen nach Waldeck eingemeindet.[6][5] Das bis dahin als Siedlungsplatz von Sachsenhausen geführte Selbach wurde zum 1. Mai 1976 zum Stadtteil von Waldeck ernannt. Damit erreichte die Stadt Waldeck ihre heutige Größe und Verwaltungsstruktur. Für alle Stadtteile von Waldeck wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Waldeck 7089 Einwohner. Darunter waren 166 (2,3 %) Ausländer, von denen 103 aus dem EU-Ausland, 27 aus anderen Europäischen Ländern und 36 aus anderen Staaten kamen.[8] Die Einwohner lebten in 3168 Haushalten. Davon waren 984 Singlehaushalte, 966 Paare ohne Kinder und 933 Paare mit Kindern, sowie 240 Alleinerziehende und 48 Wohngemeinschaften.[9]
Stadt Waldeck: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1973 | 7.224 | |||
1975 | 7.149 | |||
1980 | 7.026 | |||
1985 | 6.896 | |||
1990 | 7.382 | |||
1995 | 7.918 | |||
2000 | 7.978 | |||
2005 | 7.656 | |||
2010 | 7.155 | |||
2011 | 7.089 | |||
2015 | 6.758 | |||
Quellen: Hessisches Statistisches Informationssystem[10]; Zensus 2011[8] |
Siehe Stadtteil Waldeck für die Einwohnerzahlen vor der Gebietsreform.
• 1987: | 5628 evangelische (= 81,36 %), 837 katholische (= 12,10 %), 452 sonstige (= 6,53 %) Einwohner[11] |
• 2011: | 4939 evangelische (= 69,67 %), 768 katholische (= 19,49 %), 1382 sonstige (= 13,82 %) Einwohner[11] |
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[12] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[13][14][15]
Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021 | |
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Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 59,2 %
% 40 30 20 10 0 33,6 (+1,7) 21,1 (−4,2) 18,3 (+6,8) 16,0 (−4,8) 11,0
(+0,6) CDU SPD Grüne FWG FDP 2016 2021 |
Sitzverteilung Insgesamt 31 Sitze
|
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 33,6 | 10 | 31,9 | 10 | 31,4 | 10 | 31,8 | 10 | 31,1 | 10 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 21,1 | 7 | 25,3 | 8 | 33,0 | 10 | 37,5 | 12 | 40,7 | 13 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 18,3 | 6 | 11,5 | 4 | 11,6 | 4 | 4,8 | 1 | 3,9 | 1 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | 16,0 | 5 | 20,8 | 6 | 17,5 | 5 | 18,0 | 6 | 14,8 | 5 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 11,0 | 3 | 10,4 | 3 | 6,5 | 2 | 7,9 | 2 | 4,9 | 1 |
REP | Die Republikaner | — | — | — | — | — | — | — | — | 4,6 | 1 |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | |
Wahlbeteiligung in % | 59,2 | 54,9 | 54,5 | 57,6 | 61,6 |
Der Magistrat besteht aus dem Bürgermeister und 6 Stadträten. Davon entfallen 2 Sitze auf die SPD, 2 Sitze auf die CDU und je ein Sitz auf die FWG und die FDP.
Zum Verwaltungssitz der 1972 entstandenen Stadt Waldeck wurde der von Graf Adolf I. von Waldeck und Schwalenberg gegründete, einwohnermäßig größere Stadtteil Sachsenhausen gewählt.
Jahr | Kandidaten | Partei | % Ergebnis |
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2012[16] | Jörg Feldmann | 64,1 | |
Marko Haselböck | SPD | 35,9 | |
Wahlbeteiligung in % | 62,4 | ||
2006[16] | Jörg Feldmann | 72,7 | |
Walter Voigt | 27,3 | ||
Wahlbeteiligung in % | 65,3 | ||
2000[16] | Peter Brandenburg | SPD | 80,9 |
Wahlbeteiligung in % | 41,3 | ||
1994[16] | Peter Brandenburg | SPD | 75,8 |
Dieter Wirtz | CDU | 24,2 | |
Wahlbeteiligung in % | 66,2 |
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Blasonierung: „In Gold ein sechsstrahliger schwarzer Stern, aufgelegt eine weiße Lilie.“[18] |
Wappenbegründung: Unter Berücksichtigung der besonderen historischen Gegebenheiten der neugegründeten Stadt wurde als Grundlage das Wappen der ehemaligen Stadt Waldeck, der sechsstrahlige Waldecker Stern gewählt. Auch das Sachsenhäuser Wappen enthielt diesen Stern, hieraus stammt die Lilie. Der sechsstrahlige Stern und die Lilie stehen für die ehemals selbstständigen Gemeinden und Städte, die sich 1971 zur Stadt Waldeck zusammenschlossen. |
Am 13. Mai 1976 genehmigte der Hessische Minister des Innern die Flagge mit folgender Beschreibung:
„Die Flagge der Stadt Waldeck zeigt auf zwei gleichbreiten Bahnen von schwarz und gold in der oberen Hälfte das Wappen der Stadt.“[17]
Eine amtliche Hissflagge führt die Stadt nicht. Lokal wird jedoch, angelehnt an die Bannerflagge, eine schwarz-goldene Flaggenbahn, belegt mit dem Stadtwappen verwendet.
Waldeck unterhält mit folgender Stadt eine Städtepartnerschaft:
Sportstätten bzw. -veranstaltungen Waldecks sind:
Die Kernstadt ist staatlich anerkannter Luftkurort, der Stadtteil Niederwerbe ist anerkannter Erholungsort.
Die Ortsteile der Stadt Waldeck sind über die Bundesstraßen 485 und 251 zu erreichen.
Der Eisenbahnbetrieb auf der Ederseebahn im Abschnitt von Bad Wildungen nach Korbach, an der die Stadtteile Waldeck, Netze, Selbach, Sachsenhausen und Höringhausen liegen, wurde am 27. Mai 1995 eingestellt. Auf der alten Trasse befindet sich heute der Ederseebahn-Radweg Korbach–Waldeck–Buhlen.
Die Waldecker Bergbahn verbindet als Kleinkabinenbahn das Ederseeufer mit dem Schlossberg. Die 650 Meter lange Gondelbahn überwindet eine Höhendifferenz von 120 Metern.
In Waldeck-West befindet sich die Hauptanlegestelle der Personenschiffahrt Edersee, welche mit zwei modernen Fahrgastschiffen einen Rundfahrtverkehr zwischen den Anlegestellen Waldeck-West, Edertal-Sperrmauer, Halbinsel Scheid, Bringhausen, Asel und Herzhausen anbietet.
Alraft | Dehringhausen | Freienhagen | Höringhausen | Netze | Nieder-Werbe | Ober-Werbe mit Oberwerba | Sachsenhausen | Selbach | Waldeck
Städte: |
Bad Arolsen | Bad Wildungen | Battenberg (Eder) | Diemelstadt | Frankenau | Frankenberg (Eder) | Gemünden (Wohra) | Hatzfeld (Eder) | Korbach | Lichtenfels | Rosenthal | Volkmarsen | Waldeck |
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Gemeinden: |
Allendorf (Eder) | Bromskirchen | Burgwald | Diemelsee | Edertal | Haina (Kloster) | Twistetal | Vöhl | Willingen (Upland) |