Vellmar ist eine Kleinstadt im nordhessischen Landkreis Kassel. Sie ist mit ca. 19.000 Einwohnern die zweitgrößte Gemeinde des Landkreises.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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51.3628055555569.4677777777778198 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Kassel | |
Höhe: | 198 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,97 km2 | |
Einwohner: | 18.166 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1300 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 34246 | |
Vorwahl: | 0561 | |
Kfz-Kennzeichen: | KS, HOG, WOH | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 33 026 | |
LOCODE: | DE VLM | |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 1 34246 Vellmar | |
Website: | www.vellmar.de | |
Bürgermeister: | Manfred Ludewig (SPD) | |
Lage der Stadt Vellmar im Landkreis Kassel | ||
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Vellmar grenzt an die nördliche Grenze der Großstadt Kassel, wobei die Bebauung beider Städte vielerorts ineinander übergeht. Die Stadt wird etwa in Westnordwest-Südost-Richtung vom nordwestlichen Fulda-Zufluss Ahne durchflossen, an der sich das städtische Naherholungsgebiet Ahnepark befindet. Das Stadtgebiet liegt zwischen 163,5 m ü. NHN,[2] am Ausfluss der Ahne aus der Stadt, und 361,2 m Höhe, auf dem Gipfel des sich nordwestlich erhebenden Staufenbergs; als Ortsmittelpunkt wird das Rathaus auf 193,98 m[2] im Stadtzentrum angesehen. In Vellmar münden nahe dem Freibad der kleine Rainbach, nahe der Kreuzung Bahnhofstraße/Holländische Straße die kleine Elsche und nahe dem Grundweg der kleine Bach vom Hopfenberg in die Ahne. Nahe Mittelgebirge sind das westliche Habichtswälder Bergland (bis 614,8 m) und der Reinhardswald (bis 472,2 m) im Nordosten.
Vellmar grenzt im Westen an die Gemeinde Ahnatal, im Nordwesten an die Gemeinde Calden, im Norden an die Gemeinde Espenau, im Osten an die Gemeinde Fuldatal (alle im Landkreis Kassel), sowie im Süden an die kreisfreie Stadt Kassel.
Die vier Vellmarer Stadtteile sind Niedervellmar, Frommershausen, Obervellmar und Vellmar-West.[3]
Das Gebiet der Stadt Vellmar ist 13,967 km² groß. Die Flächennutzung verteilt sich so:[2]
Flächennutzung in km² | 2013 |
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Gebäude- und Freifläche | 4,248 |
Betriebsfläche | 0,015 |
Erholungsfläche | 0,427 |
Verkehrsfläche | 2,030 |
Landwirtschaftsfläche | 6,009 |
Waldfläche | 0,848 |
Wasserfläche | 0,108 |
Flächen andere Nutzung | 0,282 |
Summe: | 13,967 |
Vellmar wurde bereits 775 n. Chr. als Filmare erwähnt. Ältester Beweis menschlicher Siedlung im heutigen Vellmarer Raum ist ein etwa 7.000 Jahre alter Mahlstein.[4]
Die Gemeinde Vellmar wurde am 1. Juli 1967 durch Zusammenschluss der Gemeinden Frommershausen und Niedervellmar gebildet.[5] Die Stadtrechte wurden am 30. August 1975 anlässlich der 1200-Jahr-Feier verliehen. Sie war zu der Zeit zusammen mit Baunatal die jüngste Stadt im Landkreis Kassel. In der gleichen Zeit und weit bis Mitte der 1980er Jahre entstand das Stadtzentrum mit dem Rathaus, Geschäften, das Ärztehaus und das Wohngebiet „Musikerviertel“. Derzeit werden das Baugebiet am Osterberg (größtenteils fertiggestellt) und das Gewerbegebiet „An der Kämperbrücke“ erschlossen.
Am 1. Dezember 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständige Gemeinden Vellmar und Obervellmar freiwillig zur erweiterten Gemeinde „Vellmar“.[6][7]
Vellmar hatte mit Stand 31. Dezember 2016 laut Hessischem Statistischem Landesamt 18.067 Einwohner[8] sowie, laut Angaben der Stadt Vellmar, 19.282 (Juli 2013) und 19.222 (März 2015) Einwohner.
Die Einwohnerentwicklung Vellmars sieht so aus:[2][3]
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Die 19.282 Einwohner von 2013 entsprechen einer Bevölkerungsdichte von etwa 1.380 Einwohnern je Quadratkilometer (km²),[2] die 19.222 einer solchen von etwa 1.375.[3] Der Anteil ausländischer Mitbürger liegt in beiden Fällen bei etwa 7 %.[2][3]
Die Bevölkerung der Stadtteile sieht so aus:
Stadtteil | 2013[2] | 2015[3] |
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Niedervellmar | 5.228 | 5.286 |
Frommershausen | 2.571 | 2.545 |
Obervellmar | 8.418 | 8.315 |
Vellmar-West | 3.065 | 3.076 |
Gesamt: | 19.282 | 19.222 |
Die Bevölkerungsstruktur nach Religionen:[2]
Stadtteil | 2013 |
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Evangelisch | 57 % |
Römisch-katholisch | 16 % |
Sonstige | 27 % |
Stadtteil | 2018[9] |
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Evangelisch | 44 % |
Römisch-katholisch | 14 % |
Sonstige | 42 % |
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[10] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[11][12][13]
Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021 | |
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Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 44,2 %
% 60 50 40 30 20 10 0 47,6 (−7,1) 29,6 (−1,0) 19,6 (+4,9) 3,4
(n. k.) SPD CDU Grüne AfD 2016 2021 |
Sitzverteilung Insgesamt 37 Sitze
|
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 47,6 | 18 | 54,7 | 20 | 55,1 | 21 | 55,9 | 21 | 55,4 | 21 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 29,6 | 11 | 30,6 | 11 | 25,1 | 9 | 29,0 | 11 | 30,2 | 11 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 19,5 | 7 | 14,7 | 6 | 17,0 | 6 | 8,6 | 3 | 8,5 | 3 | |
AfD | Alternative für Deutschland | 3,4 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | |
FDP | Freie Demokratische Partei | — | — | — | — | 2,8 | 1 | 6,4 | 2 | 3,7 | 1 | |
UND | Unabhängige Demokraten | — | — | — | — | — | — | — | — | 2,3 | 1 | |
Gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | ||
Wahlbeteiligung in % | 44,2 | 47,9 | 49,0 | 44,4 | 54,1 |
Der SPD-Politiker Manfred Ludewig wurde am 1. Nov. 2020 zum Bürgermeister gewählt und damit in seinem Amt bestätigt.[14][15]
Das Stadtwappen in den verwechselten Farben Rot/Weiß symbolisiert die vier Vellmarer Stadtteile (Niedervellmar, Frommershausen, Obervellmar und Vellmar-West), die durch einen Ring verbunden und durch schwarze Linien voneinander getrennt sind; das Ringzentrum, in dem sich die schwarzen Linien treffen, steht für die im Stadtzentrum entstandene Stadtmitte.[16]
Vellmar unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu:
Der etwa 850 Jahre alte evangelische Kirchenbau im Stadtteil Frommershausen ist in Teilen spätgotisch.
Im Stadtteil Obervellmar weist die evangelische Pfarrkirche einen spätgotischen Westturm auf. Das 1616 erneuerte Schiff wurde 1824 in klassizistischen Formen erweitert. Die Orgel wurde von der Orgelbauerfamilie Heeren 1773 konstruiert.
Der seit 1986 bestehende Ahnepark mit einer Gesamtfläche von rund 9 ha bietet große Wasserflächen und eine Vielzahl sportlicher und kultureller Einrichtungen. Höhepunkt ist das inzwischen 18-tägige Zeltfestival Sommer im Park mit seinem Unterhaltungsprogramm, verbunden mit dem traditionellen Parkfest.
Der Geschichtskreis Vellmar e. V. betreibt im seit 1790 bestehenden Hof Helse (Alte Hauptstraße) seit 2004 ein Heimatmuseum.[17]
Durch Vellmar verläuft ein Teil des Abschnitts Schäferberg(−Vellmar)−Kassel des nordhessischen Wanderwegs Märchenlandweg.[18]
Die für das Jahr 2013 geplante Austragung des 53. Hessentages wurde im August 2011 abgesagt.[19]
Vellmar ist besonders über die Bundesstraßen 7 und 83, die schnellstraßenartig als gemeinsamer Abschnitt durch die Stadt führen, an das nordhessische Straßennetz angeschlossen.
In Vellmar liegen der Bahnhof Vellmar-Obervellmar (Bahnstrecke Kassel–Warburg), die Haltepunkte Vellmar-Osterberg/EKZ an der Harleshäuser Kurve (RegioTram/Regionalbahn Kassel/Kurhessenbahn) sowie Vellmar-Niedervellmar (Hannöversche Südbahn). Seit dem 22. Oktober 2011 ist die Stadt durch Verlängerung der Linie 1 quer durch Vellmar mit der Straßenbahn Kassel erreichbar.
Städte: |
Bad Karlshafen | Baunatal | Grebenstein | Hofgeismar | Immenhausen | Liebenau | Naumburg | Trendelburg | Vellmar | Wolfhagen | Zierenberg |
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Gemeinden: |
Ahnatal | Bad Emstal | Breuna | Calden | Espenau | Fuldabrück | Fuldatal | Habichtswald | Helsa | Kaufungen | Lohfelden | Nieste | Niestetal | Reinhardshagen | Schauenburg | Söhrewald | Wesertal | |
Gemeindefreies Gebiet: |
Gutsbezirk Reinhardswald |