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Nabburg (Aussprache: Naab-Burg) ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Nabburg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Schwandorf
Verwaltungs­gemeinschaft: Nabburg
Höhe: 407 m ü. NHN
Fläche: 62,36 km2
Einwohner: 6224 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 100 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92507
Vorwahl: 09433
Kfz-Kennzeichen: SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD
Gemeindeschlüssel: 09 3 76 144
Stadtgliederung: 28 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Oberer Markt 16
92507 Nabburg
Website: nabburg.de
Erster Bürgermeister: Frank Zeitler (CSU)
Lage der Stadt Nabburg im Landkreis Schwandorf
KarteAltendorfSchwarzachWeidingWinklarn
Karte
Nabburg auf einem Stich aus dem 17. Jahrhundert
Nabburg auf einem Stich aus dem 17. Jahrhundert
Altstadt Nabburg (2013)
Altstadt Nabburg (2013)
Altstadt Nabburgs aus dem Naabtal gesehen
Altstadt Nabburgs aus dem Naabtal gesehen

Geographie



Geographische Lage


Die Stadt liegt im Naturpark Oberpfälzer Wald beiderseits der Naab. Die Altstadt von Nabburg erhebt sich westlich der Naab auf einem ca. 200 m breiten und ca. 450 m langen Bergrücken, der nach Norden bis zu 45 m über die Naab ansteigt und gute Verteidigungsmöglichkeiten bot.


Geologie


Bei Nabburg beginnt der Pfahl, ein 150 km langer Quarzfelsenzug. In der Umgebung gab es viele Lagerstätten von Fluorit, z. B. bei Wölsendorf.


Nachbargemeinden


Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Pfreimd, Guteneck, Altendorf, Schwarzach bei Nabburg, Stulln, Schmidgaden und Wernberg-Köblitz.


Wernberg-Köblitz
14 km

Pfreimd
5 km

Pfreimd
5 km

Schmidgaden
8 km

Guteneck
9 km

Stulln
5 km

Schwarzach bei Nabburg
8 km

Altendorf
10 km

Gemeindegliederung


Es gibt 28 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Hinzuweisen ist noch auf zwei Straßenzüge, die Bestandteil der historischen Altstadt sind: das Ledererviertel und die Venedig. Von der Venedig aus erfolgten im 8. Jahrhundert die Ortsgründung am Naabübergang und später die Befestigung der heutigen Altstadt.


Geschichte



Nabburg in Mittelalter und Früher Neuzeit


Keimzelle der Stadt war eine frühmittelalterliche Burganlage, die sich im Bereich der heutigen Altstadt befand. Früheste Siedlungsspuren lassen sich archäologisch für den Übergang vom 7. zum 8. Jahrhundert datieren. Für das 10. Jahrhundert ist eine massive Befestigung der Haupt- und Vorburg archäologisch belegt. Seit karolingischer Zeit war Nabburg ein wichtiger Mittelpunkt der administrativen Organisation im östlichen Nordgau.

Die „marca Napurch“, wie sie in Urkunden vom 29. Juli 1040 und vom 13. Februar 1061 genannt wird, erlebte ihre Blütezeit unter der Herrschaft der Diepoldinger ab etwa 1100; nach deren Aussterben 1146 kam die Nabburg wohl kurzzeitig an die Grafen von Sulzbach. Nachdem sie bis 1188 wohl in Reichsbesitz war, kam sie an die Wittelsbacher. 1271 ist Nabburg erstmals als Stadt überliefert. Herzog Rudolf bestätigte am 31. März 1296 alle bisherigen Privilegien und verlieh Nabburg in Absatz 17 des Freiheitsbriefes alle Rechte der Stadt Amberg. Nach dem Tode des Herzogs fiel die Stadt an Kaiser Ludwig den Bayern, der ihr weitere Privilegien einräumte und sie im Jahr 1317 als unverkäuflich erklärte. Von 1353 bis 1410 war Nabburg Sitz eines Vizedomamtes. Während der Glanzzeit des Bürgertums entstanden die Rechtsstatuten der Stadt, die Instituta Civilia (1405).

Im Jahr 1420 zogen hussitische Truppen plündernd und brandstiftend durch den Ort. Daraufhin wurde die schon vorher begonnene Befestigungsanlage beschleunigt fertiggestellt. Im Spätsommer des Jahres 1433 widerstand die befestigte Stadt einer erneuten Belagerung durch hussitische Truppen.


Nabburg in der Neuzeit


1536 brannte der nördliche Turm der Stadtpfarrkirche nach einem Blitzschlag ab.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde bei Nabburg am 26. Mai 1634 ein Zwischenlager für ein kaiserliches Heer von 24.000 Mann mit über 100 Geschützen errichtet. Das Heer kam aus Pilsen und zog weiter nach Regensburg, um die von den Schweden besetzte Stadt im Kampf um Regensburg zurückzuerobern.

Nabburg war bis zu den Verwaltungsreformen unter Montgelas Pflegamt, besaß ein Pfleggericht und gehörte zum Rentamt Amberg.

Im Zweiten Weltkrieg zerstörte kurz vor Kriegsende ein Brandbombenabwurf einen Teil der Vorstadt Venedig um das Gasthaus zur Krone. Durch den Zuzug von vornehmlich heimatvertriebenen Sudetendeutschen stieg die Einwohnerzahl sprunghaft an.

1963 bezog der Bundesgrenzschutz die neu erbaute Unterkunft Am Fichtenbühl am westlichen Stadtrand von Nabburg.[4] Dort war bis 1999 die Grenzschutzabteilung II/1 bzw. (ab 1981) 4 Süd stationiert. Seither ist in der Liegenschaft eine Außenstelle der VII. Bereitschaftspolizeiabteilung Sulzbach-Rosenberg untergebracht.

Nabburg war bis zur Gebietsreform am 1. Juli 1972 Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Brudersdorf eingegliedert.[5] Am 1. Januar 1975 kam Diendorf (mit dem 1946 eingegliederten Neusath) hinzu. Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Hohentreswitz folgten am 1. Mai 1978.[6]


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 6020 auf 6117 um 97 Einwohner bzw. um 1,6 %.


Perschen


Der Gemeindeteil Perschen wurde 1122 erstmals urkundlich erwähnt. Er war der Hauptort zwischen Nabburg und Pfreimd, beide gehörten zur Pfarrei Perschen. 1216 wurde Pfreimd zur eigenständigen Pfarrei erhoben und der Sitz der Pfarrei Perschen um 1420 nach Nabburg verlegt.


Politik


Stadtratswahl 2020
Wahlbeteiligung: 70,5 %
 %
40
30
20
10
0
33,6 %
19,1 %
13,1 %
13,0 %
12,2 %
9,0 %
CSU
SPD
Land
FW
ÜPW
ÖDP

Bürgermeister seit 1945



Stadtrat


Die Kommunalwahl am 15. März 2020 führte zu folgender Verteilung der 20 Sitze im Stadtrat:[9]


Städtepartnerschaften


Nabburg unterhält folgende Städtepartnerschaften:


Wappen


Wappen von Nabburg
Wappen von Nabburg
Blasonierung: „In Rot wachsend aus Schildrand und silbernem Wellenschildfuß, darin elf schwarze Wellenfäden, belegt mit einem blauen Fisch, eine silberne Burg mit schwarzgefugter Zinnenmauer, darin ein gefasstes, offenes, schwarzes Rundportal unter erhöhter Mauerführung mit geöffneten silbernen Torflügeln und gezogenem Fallgatter, daraus wachsend drei silberne Zinnenrundtürme mit je zwei schwarzen Fenstern, der mittlere größer und unbedacht, die Flankentürme spitzbedacht und beknauft.“[10]

In einer etwas älteren Version sind die Dächer blau und die Torflügel mit Fallgatter golden. In einer weiteren Version ist die Stadtmauer wachsend nur aus dem Wellenschildfuß ohne Schildrandkontakt mit geschlossenem Tor. Die Flankentürme stehen außen an den Mauerecken, der wachsende mittlere Turm ist eckig mit Seitenanbauten, fünf Fenstern und Walmdach, dem Mähntor sehr ähnlich.

Das Wappen besteht seit 1314 als Siegel, der Fisch ziert es seit 1574 zur Fälschungssicherheit. Nach einer alten Sage verfing er sich während eines Naabhochwassers im Torflügel des Mähntores (von dial. menen = führen (Pferde)), als jenes zurückwich.

Mähntor im Südwesten der Altstadt Nabburg (2007)
Mähntor im Südwesten der Altstadt Nabburg (2007)

Kultur und Sehenswürdigkeiten



Sehenswürdigkeiten


Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer
Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer
Obertor in Nabburg
Obertor in Nabburg

Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur



Unternehmen



Verkehr


Nabburg liegt an der A 93, Anschlussstelle Nabburg. Einige Kilometer westlich von Nabburg liegt die Anschlussstelle Nabburg-West der A 6 (Nürnberg – Prag). Die beiden Autobahnen kreuzen sich im nahe gelegenen Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald.

Der Bahnhof wird regelmäßig von Zügen der Bahnstrecke Regensburg–Hof bedient. In Schwandorf hat man Anschlussmöglichkeiten nach Cham und Nürnberg. Früher zweigte hier die Bahnstrecke Nabburg–Schönsee ab.

Östliche Stadtmauer über dem Naabtal
Östliche Stadtmauer über dem Naabtal

Öffentliche Einrichtungen


Nabburg ist neben Sulzbach-Rosenberg der zweite Ausbildungsstandort der VII. Bereitschaftspolizeiabteilung (Hauptsitz im oberpfälzischen Sulzbach-Rosenberg). Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne des Bundesgrenzschutzes (heute Bundespolizei) Am Fichtenbühl wurde eine der neuesten und modernsten Unterkünfte der Bayerischen Polizei errichtet. Hier wird ein Teil des Nachwuchses für den Mittleren Polizeivollzugsdienst ausgebildet. Darüber hinaus finden dort Fortbildungsveranstaltungen der Bayerischen Polizei statt.

Ferner besteht am Ort eine Dienststelle des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schwandorf.


Söhne und Töchter der Stadt



Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen



Literatur




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Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Nabburg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. April 2021.
  3. Gemeinde Nabburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  4. Vor 50 Jahren ein Glücksfall. Abgerufen am 16. Oktober 2020.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 530 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 667 und 668.
  7. Stadt Nabburg: Bürgermeister seit 1945. Abgerufen am 16. Oktober 2020.
  8. Bürgermeister. Gemeinde Nabburg, abgerufen am 27. September 2020.
  9. https://wahlen.nabburg.de/Gemeinderatswahl_Bayern_20_Gemeinde_Stadt_Nabburg.html
  10. Eintrag zum Wappen von Nabburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte

На других языках


- [de] Nabburg

[en] Nabburg

Nabburg is a municipality in the district of Schwandorf, in Bavaria, Germany. It is situated on the river Naab, 23 km east of Amberg.

[ru] Наббург

Наббург (нем. Nabburg) — город и городская община в Германии, в земле Бавария.



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