Nittenau ist eine Kleinstadt im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf und liegt in der Nähe des nördlichsten Punktes des Flusses Regen in einer breiten Talniederung.
→ Hauptartikel: Systematische Gliederung der Gemeindeteile von Nittenau
Die Gemeinde hat 88 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Annahaid (Einöde)
Asang (Kirchdorf)
Auhof (Einöde)
Bachbügl (Weiler)
Bergham (Stadtteil)
Berghof (Einöde)
Berglarn (Einöde)
Bleich (Dorf)
Bodenstein (Dorf)
Brunn (Dorf)
Diepenried (Dorf)
Dobl (Weiler)
Dürrmaul (Einöde)
Eckartsreuth (Dorf)
Eichlgütl (Weiler)
Elendhof (Einöde)
Entermainsbach (Weiler)
Eschlbach (Einöde)
Fichtenhof (Einöde)
Fischbach (Pfarrdorf)
Forsting (Weiler)
Geiseck (Weiler)
Goppeltshof (Weiler)
Gunt (Dorf)
Hadriwa (Einöde)
Haiderhöf (Dorf)
Hammerhäng (Einöde)
Harthöfl (Einöde)
Harting (Einöde)
Heinzlmühl (Einöde)
Hengersbach (Weiler)
Hinterberg (Einöde)
Hinterkohlstetten (Einöde)
Hof am Regen (Dorf)
Höflarn (Weiler)
Holzheim (Einöde)
Holzseige (Weiler)
Hubhof (Weiler)
Jägerhöhe (Einöde)
Kaaghof (Weiler)
Kaspeltshub (Dorf)
Knollenhof (Einöde)
Königshof (Einöde)
Königsreuth (Einöde)
Lichtenhaid (Einöde)
Lohbügl (Dorf)
Michelsberg (Weiler)
Muckenbach (Dorf)
Mühlenthal (Einöde)
Nerping (Dorf)
Neubäu (Weiler)
Neuhaus (Dorf)
Nittenau (Hauptort)
Obermainsbach (Dorf)
Ödgarten (Einöde)
Oed (Weiler)
Ottischhof (Weiler)
Reisach (Einöde)
Reuting (Dorf)
Roithof (Einöde)
Roneck (Einöde)
Rumelsölden (Einöde)
Sankt Martin (Einöde)
Schönberg (Einöde)
Schwarzenberg (Einöde)
Spandlhof (Einöde)
Stadl (Dorf)
Stefling (Dorf)
Steinhof (Einöde)
Steinmühl (Einöde)
Straßhof (Einöde)
Strohhof (Einöde)
Sulzmühl (Dorf)
Thann (Dorf)
Tiefenbach (Weiler)
Tiefenhof (Weiler)
Treidling (Weiler)
Trumling (Weiler)
Überfuhr (Weiler)
Untermainsbach (Weiler)
Vorderkohlstetten (Weiler)
Waldhaus Einsiedel (Einöde)
Waltenried (Einöde)
Weinting (Einöde)
Weißenhof (Einöde)
Wetzlgütl (Einöde)
Wetzlhof (Einöde)
Zell (Einöde)
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Name des Ortes wurde zum ersten Mal 1007 als „Nittenoua“ urkundlich erwähnt.[4] Um 1134 wurde er als „Nittenove“ bezeichnet, 1269 als „Nittenawe“, 1305 als „Nitenaw“ und 1635 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens. Zwischen 1519 und 1521 findet sich außerdem die latinisierte Namensform „Nitunium Nariscorum“ (der Narisker).
Im Mittelalter gehörte Nittenau zum bayrischen Rentamt Amberg sowie zum Landgericht Wetterfeld und besaß ein Marktgericht mit weitgehenden Eigenrechten. Die Jahrmärkte und Wochenmärkte ab 1345 hatten große Bedeutung für das Umland. 1779 fielen fast alle Gebäude des damals 760 Einwohner zählenden Marktes einem Brand zum Opfer. 1805 und 1809 brannten erneut große Teile der Ortschaft nieder. Der Ortsteil Anger auf einer unbefestigten Insel wurde fast regelmäßig bei Hochwassern überschwemmt.
Siehe auch: Burggut Nittenau
Der Markt Nittenau wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde im heutigen Sinn.
19. und 20. Jahrhundert
Den Eisenhammer am Anger, wo Hufstäbe, Hämmer, Beile und landwirtschaftliches Gerät produziert wurden, kaufte 1856 die Maximilianshütte und ersetzte ihn durch das größere Werk „am Wechsel“, das 1883 seine Produktion einstellte. Am 5. November 1907 erhielt Nittenau durch die Bahnstrecke Bodenwöhr–Nittenau einen Eisenbahnanschluss.
Wegen eines kleinen Hüttenwerks wurde der Markt gegen Ende des Zweiten Weltkrieges bombardiert, späterer Beschuss zerstörte mehrere Wohngebäude. Der Ort wurde 1953 zur Stadt erhoben.
Im Jahr 1946 wurden die Gemeinde Bergham sowie Teile der Gemeinden Plitting, Treidling und Wulkersdorf eingegliedert.[5] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kamen am 1. Juli 1971 Bodenstein (mit den im Jahr 1946 eingegliederten Gemeindeteilen von Treidling), Stefling (mit dem im Jahr 1945 oder 1946 eingemeindeten Ort Hof am Regen) und Untermainsbach (mit dem am 1. Oktober 1949 eingegliederten Rest der somit aufgelösten Gemeinde Plitting) hinzu. Bleich (mit dem am 1. April 1949 eingemeindeten Ort Neuhaus) und Kaspeltshub folgten am 1. Januar 1972.[6] Am 1. Mai 1978 kam noch Fischbach hinzu.[7] Zum 1. November 2013 kam ein Stück des aufgelösten gemeindefreien Gebiets Einsiedler und Walderbacher Forst zum Stadtgebiet hinzu.[8]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 7377 auf 9019 um 1642 Einwohner bzw. um 22,3%. Die aktuelle Einwohnerzahl liegt bei 9485 Personen (Stand 30. April 2021).[9]
Politik
Sitzverteilung im Stadtrat Nittenau
Insgesamt 21 Sitze
SPD: 4
Grüne: 2
FW: 9
CSU: 6
Unter den Sitzen der FW befindet sich der des 1. Bürgermeisters.
Stadtrat
Die Stadtratswahl am 15. März 2020 führte zu folgendem Ergebnis:[10]
Vereinigte StaatenLake Zurich (Illinois, USA) seit 1999
Sehenswürdigkeiten
Die barocke Stadtpfarrkirche Unsere Liebe Frau entstand nach dem Brand von 1779 unter Einbeziehung des gotischen Chores und alter Umfassungsmauern. Sie wurde 1849 und 1851 erweitert. 1978 baute der Regensburger Architekt Josef Naumann sie weiter aus.
Storchenturm, Spatzenturm und Schwalbenturm mit Teilen der alten Stadtbefestigung
Schloss Bodenstein
Schloss Fischbach (Nittenau)
Schloss Stefling
Burg Hof am Regen
Burgruine Stockenfels
Burgstall Zangenfels
Burgstall Neuhaus (Nittenau)
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Nittenau
Wirtschaft und Infrastruktur
Ein bedeutender Industriebetrieb ist die Krones AG.
Valentin Stephan Still (1750–1795), Paulaner-Laienbruder und Erfinder des Salvator-Starkbiers
Therese Mauser (1831–1917), katholische Jungfrau und Dulderin
Paul Kagerer (1833–1907), katholischer Geistlicher und Generalvikar in Regensburg
Michael Schottenhamel (1838–1912), erster Wies’n-Wirt[13]
Eugen Taucher (1863–1933), in Bergham geborener Justizrat und Politiker
Eustachius Kugler (1867–1946), Mönch der Barmherzigen Brüder, 2009 seliggesprochen
Franz Xaver Eichinger SVD (1910–1992) war ein deutscher Steyler Missionar und Arzt, der von 1940 bis 1953 in China wirkte
Karl Hoffmann (1915–1996), deutscher Indologe und Indogermanist
Bernd Spiessl (1921–2002), Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg und Forscher
Armin Weiß (1927–2010), in Stefling geborener Chemiker, Hochschullehrer, Aktivist und Politiker
Georg Ettl (1940–2014 Viersen), Künstler und Kunstprofessor
Heribert Prantl (* 1953), Jurist, Journalist und Autor
Ernst Seidl (* 1961), aufgewachsen in Diepenried, Direktor des Museums der Universität Tübingen MUT und Professor für Museologie und Kunstgeschichte
Edgar Guggeis (1964–2003), Perkussionist und Professor für Schlagzeug und Pauke
Martin Wettges (* 1983), deutscher Dirigent, Chorleiter, Kulturmanager, Pianist und Musikwissenschaftler[14]
Anna-Nicole Heinrich (* 1996) Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Bilder
Nittenau (2013)
Bergham (2013)
Stefling (2013)
Untermainsbach (2013)
Flugplatz EDNM (2017)
Literatur
Hans Sponholz (Red.): Stadt Nittenau im Naturpark Vorderer Bayerischer Wald. Verlag für Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, München/Aßling 1972, DNB 720164028.
Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München 2006, Seite 187–188.
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S.83–84, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat– Landkreis Schwandorf; Fußnote 14).
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.559 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.668.
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