Kiehnwerder mit den bewohnten Gemeindeteilen Kiehnwerder und Neu Rosenthal
Kienitz mit den bewohnten Gemeindeteilen Kienitz und Kienitz/Nord
Letschin, mit den bewohnten Gemeindeteilen Forstacker, Letschin, Solikante und Wilhelmsaue
Neubarnim
Ortwig mit den bewohnten Gemeindeteilen Ortwig und Ortwig Graben
Sietzing mit den bewohnten Gemeindeteilen Klein Neuendorf, Posedin und Sietzing
Sophienthal mit den bewohnten Gemeindeteilen Sophienthal, Sydowswiese und Rehfeld
Steintoch mit den bewohnten Gemeindeteilen Steintoch, Voßberg und Wollup
Dazu kommen die Wohnplätze Ausbau, Basta, Bieruthof, Busch, Drei Kronen, Fuchsberge, Fuchsberge Ausbau, Gieshof, Graben, Groß Neuendorfer Loose, Kienitzer Loose, Kruschke, Letschiner Loose, Louisenhof, Neubarnimer Ausbau, Ortwiger Loose, Prenkeberg, Spadille, Vorwerk Mehrin, Wilhelmsauer Loose und Zelliner Loose.[3]
Geschichte
Gedächtnis- und Friedenseiche, 1814 zur Erinnerung an die Opfer Letschins in den Befreiungskriegen gepflanztDenkmal für die Letschiner Kriegsopfer
Der Ort Letschin wurde 1336 erstmals urkundlich erwähnt.
Als ursprünglich rein landwirtschaftlich geprägtes Dorf, das mit Frondiensten, Kriegen und Überschwemmungen zu kämpfen hatte, entwickelte sich Letschin zu einer Gemeinde von überörtlicher Bedeutung. Händler und Handwerker siedelten sich an. Johann Gottlieb Koppe führte ab etwa 1830 den Anbau von Zuckerrüben ein und errichtete eine Zuckerfabrik. Somit hatten die Bauern ein stabiles Einkommen, was sich positiv auf Letschin auswirkte. Es wurden Chausseen gebaut und Bahnlinien nach Wriezen(Bahnstrecke Fürstenwalde–Wriezen), Seelow, Frankfurt (Oder) sowie Eberswalde(Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder)) eröffnet.
Letschin erhielt 1863 die Marktgerechtigkeit und erhielt kleinstädtischen Charakter mit Geschäften, Gaststätten, Hotels, Festsälen, Schulen und einer Druckerei.
1905 errichtete die Gemeinde für König FriedrichII. von Preußen als Dank für die von ihm veranlasste Trockenlegung des Oderbruchs ein Denkmal nach einem Entwurf von Hans Weddo von Glümer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Standbild von Bewohnern Letschins vor dem Einschmelzen gerettet und eingelagert. 1990 wurde es wieder aufgestellt.
Da der Ort im Zweiten Weltkrieg bei der Schlacht um Berlin in der Hauptkampflinie lag, wurde er im April 1945 stark zerstört. Wohngebäude, Betriebe und Geschäfte sowie das Schiff der evangelischen Kirche fielen den Kampfhandlungen zum Opfer.
Während Letschin Teil des Landkreises Lebus war, gehörte der heutige Ortsteil Zelliner Loose bis 1945 zur Neumark,[4] die seitdem weitestgehend zu Polen gehört.
Letschin gehörte seit 1816 zum Landkreis Lebus in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Seelow (bis 1990 im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder), 1990–1993 im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt die Stadt im Landkreis Märkisch-Oderland.
Die heutige Gemeinde entstand 2003 durch den Zusammenschluss von elf[5] ehemals selbstständigen Gemeinden, die sich bereits vorher zum Amt Letschin zusammengeschlossen hatten.
Eingemeindungen
Die Gemeinden Solikante und Wilhelmsaue wurden am 1. Februar 1974 eingegliedert.[6] Sophienthal und Steintoch gehören seit dem 31. Dezember 1997 zur Gemeinde Letschin.[7] Am 26. Oktober 2003 folgten die Gemeinden des ehemaligen Amtes Letschin Gieshof-Zelliner Loose, Groß Neuendorf, Kiehnwerder, Kienitz, Neubarnim, Ortwig und Sietzing.[8]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1875
3 555
1890
3 140
1910
3 180
1925
3 185
1933
3 249
1939
3 023
Jahr
Einwohner
1946
2 876
1950
3 460
1964
2 771
1971
2 657
1981
2 432
1985
2 407
Jahr
Einwohner
1990
2 450
1995
2 287
2000
3 042
2005
4 785
2010
4 329
2015
4 035
Jahr
Einwohner
2016
4 003
2017
3 967
2018
3 987
2019
3 975
2020
3 978
2021
3 983
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[9][10][11], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Letschin besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[12]
Partei / Wählergruppe
Stimmenanteil
Sitze
Freie Wählergemeinschaft Letschin
42,0%
7
SPD
23,3%
4
Wir im Oderbruch
15,7%
2
CDU
10,4%
2
Die Linke
08,5%
1
Bürgermeister
2003–2005: Jutta Lieske (SPD)
seit 2005:00 Michael Böttcher (Freie Wählergemeinschaft Letschin)
Böttcher wurde am 13. Februar 2005 erstmals zum Bürgermeister der Gemeinde Letschin gewählt. In der Bürgermeisterwahl am 17. Januar 2021 wurde er ohne Gegenkandidat mit 90,8% der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre[13] in seinem Amt bestätigt.[14]
Wappen
Das Wappen wurde am 4. Juni 1998 genehmigt.
Blasonierung: „In Silber auf grünem Boden ein grüner, von einer goldenen Schlange umwundener Eichenstumpf mit beiderseits drei Blättern; darauf ein goldbewehrter roter Hahn mit erhobenem rechten Fuß.“[15]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Bauwerke
Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Letschin
Turm der evangelischen Kirche in LetschinFachwerkkirche in SietzingSowjetisches Ehrenmal auf dem ehemaligen Dorfanger von Letschin
Evangelische Kirche, 1812 erbaut, sie bestimmt das Ortsbild von Letschin. Infolge der bis 1815 währenden Napoleonischen Kriege konnte sie zunächst nur ohne Turm ausgeführt werden. 1815 wurde Karl Friedrich Schinkel beauftragt, einen Turm zu entwerfen, der 1818/1819 nach seinen Plänen errichtet wurde.[16] Die Kirche sowie viele Bauten des Letschiner Baumeisters Carl Schüler wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Ruine des Kirchenschiffs wurde 1972/1973 abgerissen.[16] Der unter Denkmalschutz stehende, 37 Meter hohe schinkelsche Kirchturm wurde 2002/2003 restauriert.
Fachwerkkirche im Ortsteil Sophienthal, 1945 zerstört. Mit Spendenmitteln und der Hilfe örtlicher Handwerker wurde eine neue Kirche nach dem Original-Vorbild erbaut. Diese mutet mit ihren Fachwerkmauern aus rotleuchtendem Backstein wie eine Kleinausgabe der Kirche in Dippmannsdorf an. Der erste Gottesdienst fand am 28. Mai 2006 statt, nachdem Bischof Wolfgang Huber die Kirche eingeweiht hatte.
Apotheke, die die Eltern von Theodor Fontane in Letschin betrieben
Gedenkstein für den Oberdeichinspektor von Haerlem am Von Haerlem-Blick auf dem Oderdeich bei Sophienthal
Denkmal für die Letschiner Opfer der deutschen Einigungskriege, später umgewidmet zum Denkmal für die Opfer aller Kriege von den deutschen Einigungskriegen bis zum Zweiten Weltkrieg
Jüdischer Friedhof Groß Neuendorf
Alte Schule in Letschin, heute findet man dort Büros und das Coworking Oderbruch
Ausstellungen und Museen
Alte Schmiede Groß Neuendorf
Letschiner Heimatstuben Haus Birkenweg
Eisenbahnmuseum am Bahnhof Letschin (Signaltechnik, Modellbahnen, historische Landmaschinen)
Verkehr
Letschin liegt an der Landesstraße L 33 zwischen Wriezen und Gorgast.
Der Bahnhof Letschin befindet sich an der Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder), auf der die von der Niederbarnimer Eisenbahn betriebene Linie RB 60 Eberswalde–Frankfurt (Oder) verkehrt (Kursbuch-Nr. 209.60).
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
04. Juli 2017: Helmut Schraube (* 1937), Feuerwehrmann[17]
15. März 2013: Lothar Böttcher (* 1941), Lehrer
16. Juni 2011: Ruth Schwetschke (* 1927),
16. Juni 2011: Günther Fetting (* 1941–2015), Lehrer, Bürgermeister[17]
Söhne und Töchter der Gemeinde
Gustav Haake (1838–1905), Reichstagsabgeordneter (Deutsche Reichspartei)
Louis Henry Fontane (1796–1867), ab 1838 Apotheker in Letschin, Vater Theodor Fontanes[18]
Theodor Fontane (1819–1898), Schriftsteller, hielt sich oft bei seiner Familie in Letschin auf, wo er auch Teile seiner Apothekerausbildung absolvierte; seine mehrfach verfilmte Kriminalnovelle Unterm Birnbaum handelt in Letschin[19]
Erna Roder (1916–2007), Malerin, lebte im Ortsteil Kienitz, starb in Letschin
Helmut Krüger (1926–2022), Kirchenmusiker, wirkte an den Kirchen von Groß Neuendorf, Kienitz und Ortwig. Seine dort gesammelten Erfahrungen veröffentlichte er 1967 in dem Buch Kleiner Chor – ganz groß.
Hermann Klenner (* 1926), Jurist, Hochschulprofessor, Ende der 1950er Jahre Bürgermeister von Letschin
Anm. Amt Letschin bestand ursprünglich aus 12 Gemeinden, doch Altbarnim trat 1997 in das Amt Barnim-Oderbruch über.
Beitrag zur Statistik Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005, 19.15 Landkreis Märkisch-Oderland. (PDF)
Zusammenschluss der Gemeinden Letschin, Sophienthal und Steintoch (Amt Letschin) zu einer neuen Gemeinde Letschin. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 10. November 1997. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 8. Jahrgang, Nummer 48, 3. Dezember 1997, S. 950.
Bildung einer neuen amtsfreien Gemeinde Letschin Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 4. April 2002. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 13. Jahrgang, Nummer 18, 2. Mai 2002, S. 501/2 (PDF; 730KB)
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
Eva Börsch-Supan: Kirchen als „Monumente“ der Befreiungskriege. In: Uwe Michas u.a.: Karl Friedrich Schinkel. Architekt, Maler, Möbelgestalter, Bühnenbildner und Kunstphilosoph (= Die Mark Brandenburg, Bd. 61). Großer, Berlin 2006, ISBN 978-3-910134-24-9, S. 17–23, hier S. 18.
Helmut Schraube ist Ehrenbürger . In: Märkische Oderzeitung. 9.April 2017 (moz.de).
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии