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Letschin ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Märkisch-Oderland
Höhe: 8 m ü. NHN
Fläche: 142,21 km2
Einwohner: 3983 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15324
Vorwahlen: 033475, 033478 (Groß Neuendorf, Ortwig), 033473 (Sophienthal)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: MOL, FRW, SEE, SRB
Gemeindeschlüssel: 12 0 64 274
Gemeindegliederung: 10 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstraße 30a
15324 Letschin
Website: www.letschin.de
Bürgermeister: Michael Böttcher (Freie Wählergemeinschaft Letschin)
Lage der Gemeinde Letschin im Landkreis Märkisch-Oderland
KarteBad FreienwaldeBuckowFalkenbergFalkenhagenGolzow
Karte

Geografie


Die Gemeinde Letschin liegt im Oderbruch und grenzt im Nordwesten und Norden an das Amt Barnim-Oderbruch, im Osten an den polnischen Landkreis Myślibórz, im Südosten und Süden an das Amt Golzow und die amtsfreie Stadt Seelow, im Südwesten und Westen an das Amt Seelow-Land.


Gemeindegliederung


Blick auf das ehemalige Spinnerdorf Rehfeld, heute zu Sophienthal
Blick auf das ehemalige Spinnerdorf Rehfeld, heute zu Sophienthal

Die Gemeinde Letschin gliedert sich nach ihrer Hauptsatzung[2] in zehn Ortsteile:

  • Gieshof-Zelliner Loose
  • Groß Neuendorf
  • Kiehnwerder mit den bewohnten Gemeindeteilen Kiehnwerder und Neu Rosenthal
  • Kienitz mit den bewohnten Gemeindeteilen Kienitz und Kienitz/Nord
  • Letschin, mit den bewohnten Gemeindeteilen Forstacker, Letschin, Solikante und Wilhelmsaue
  • Neubarnim
  • Ortwig mit den bewohnten Gemeindeteilen Ortwig und Ortwig Graben
  • Sietzing mit den bewohnten Gemeindeteilen Klein Neuendorf, Posedin und Sietzing
  • Sophienthal mit den bewohnten Gemeindeteilen Sophienthal, Sydowswiese und Rehfeld
  • Steintoch mit den bewohnten Gemeindeteilen Steintoch, Voßberg und Wollup

Dazu kommen die Wohnplätze Ausbau, Basta, Bieruthof, Busch, Drei Kronen, Fuchsberge, Fuchsberge Ausbau, Gieshof, Graben, Groß Neuendorfer Loose, Kienitzer Loose, Kruschke, Letschiner Loose, Louisenhof, Neubarnimer Ausbau, Ortwiger Loose, Prenkeberg, Spadille, Vorwerk Mehrin, Wilhelmsauer Loose und Zelliner Loose.[3]


Geschichte


Gedächtnis- und Friedenseiche, 1814 zur Erinnerung an die Opfer Letschins in den Befreiungskriegen gepflanzt
Gedächtnis- und Friedenseiche, 1814 zur Erinnerung an die Opfer Letschins in den Befreiungskriegen gepflanzt
Denkmal für die Letschiner Kriegsopfer
Denkmal für die Letschiner Kriegsopfer

Der Ort Letschin wurde 1336 erstmals urkundlich erwähnt. Als ursprünglich rein landwirtschaftlich geprägtes Dorf, das mit Frondiensten, Kriegen und Überschwemmungen zu kämpfen hatte, entwickelte sich Letschin zu einer Gemeinde von überörtlicher Bedeutung. Händler und Handwerker siedelten sich an. Johann Gottlieb Koppe führte ab etwa 1830 den Anbau von Zuckerrüben ein und errichtete eine Zuckerfabrik. Somit hatten die Bauern ein stabiles Einkommen, was sich positiv auf Letschin auswirkte. Es wurden Chausseen gebaut und Bahnlinien nach Wriezen (Bahnstrecke Fürstenwalde–Wriezen), Seelow, Frankfurt (Oder) sowie Eberswalde (Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder)) eröffnet.

Letschin erhielt 1863 die Marktgerechtigkeit und erhielt kleinstädtischen Charakter mit Geschäften, Gaststätten, Hotels, Festsälen, Schulen und einer Druckerei.

1905 errichtete die Gemeinde für König Friedrich II. von Preußen als Dank für die von ihm veranlasste Trockenlegung des Oderbruchs ein Denkmal nach einem Entwurf von Hans Weddo von Glümer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Standbild von Bewohnern Letschins vor dem Einschmelzen gerettet und eingelagert. 1990 wurde es wieder aufgestellt.

Da der Ort im Zweiten Weltkrieg bei der Schlacht um Berlin in der Hauptkampflinie lag, wurde er im April 1945 stark zerstört. Wohngebäude, Betriebe und Geschäfte sowie das Schiff der evangelischen Kirche fielen den Kampfhandlungen zum Opfer. Während Letschin Teil des Landkreises Lebus war, gehörte der heutige Ortsteil Zelliner Loose bis 1945 zur Neumark,[4] die seitdem weitestgehend zu Polen gehört.

Letschin gehörte seit 1816 zum Landkreis Lebus in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Seelow (bis 1990 im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder), 1990–1993 im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt die Stadt im Landkreis Märkisch-Oderland.

Die heutige Gemeinde entstand 2003 durch den Zusammenschluss von elf[5] ehemals selbstständigen Gemeinden, die sich bereits vorher zum Amt Letschin zusammengeschlossen hatten.

Eingemeindungen

Die Gemeinden Solikante und Wilhelmsaue wurden am 1. Februar 1974 eingegliedert.[6] Sophienthal und Steintoch gehören seit dem 31. Dezember 1997 zur Gemeinde Letschin.[7] Am 26. Oktober 2003 folgten die Gemeinden des ehemaligen Amtes Letschin Gieshof-Zelliner Loose, Groß Neuendorf, Kiehnwerder, Kienitz, Neubarnim, Ortwig und Sietzing.[8]


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner
18753 555
18903 140
19103 180
19253 185
19333 249
19393 023
Jahr Einwohner
19462 876
19503 460
19642 771
19712 657
19812 432
19852 407
Jahr Einwohner
19902 450
19952 287
20003 042
20054 785
20104 329
20154 035
Jahr Einwohner
20164 003
20173 967
20183 987
20193 975
20203 978
20213 983

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[9][10][11], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011


Politik



Gemeindevertretung


Die Gemeindevertretung von Letschin besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[12]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Freie Wählergemeinschaft Letschin 42,0 % 7
SPD 23,3 % 4
Wir im Oderbruch 15,7 % 2
CDU 10,4 % 2
Die Linke 08,5 % 1

Bürgermeister


Böttcher wurde am 13. Februar 2005 erstmals zum Bürgermeister der Gemeinde Letschin gewählt. In der Bürgermeisterwahl am 17. Januar 2021 wurde er ohne Gegenkandidat mit 90,8 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre[13] in seinem Amt bestätigt.[14]


Wappen


Das Wappen wurde am 4. Juni 1998 genehmigt.

Blasonierung: „In Silber auf grünem Boden ein grüner, von einer goldenen Schlange umwundener Eichenstumpf mit beiderseits drei Blättern; darauf ein goldbewehrter roter Hahn mit erhobenem rechten Fuß.“[15]


Sehenswürdigkeiten und Kultur



Bauwerke


Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Letschin

Turm der evangelischen Kirche in Letschin
Turm der evangelischen Kirche in Letschin
Fachwerkkirche in Sietzing
Fachwerkkirche in Sietzing
Sowjetisches Ehrenmal auf dem ehemaligen Dorfanger von Letschin
Sowjetisches Ehrenmal auf dem ehemaligen Dorfanger von Letschin
Denkmal für Friedrich den Großen.
Denkmal für Friedrich den Großen.
Gedenkstein am Von Haerlem-Blick
Gedenkstein am Von Haerlem-Blick

Ausstellungen und Museen



Verkehr


Letschin liegt an der Landesstraße L 33 zwischen Wriezen und Gorgast.

Der Bahnhof Letschin befindet sich an der Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder), auf der die von der Niederbarnimer Eisenbahn betriebene Linie RB 60 EberswaldeFrankfurt (Oder) verkehrt (Kursbuch-Nr. 209.60).


Persönlichkeiten



Ehrenbürger


04. Juli 2017: Helmut Schraube (* 1937), Feuerwehrmann[17] 15. März 2013: Lothar Böttcher (* 1941), Lehrer 16. Juni 2011: Ruth Schwetschke (* 1927), 16. Juni 2011: Günther Fetting (* 1941–2015), Lehrer, Bürgermeister[17]


Söhne und Töchter der Gemeinde



Mit Letschin verbundene Persönlichkeiten




Commons: Letschin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Letschin vom 20. November 2008. (PDF; 125 KB)
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg – Gemeinde Letschin
  4. Landkreis Königsberg (Neumark) Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900
  5. Anm. Amt Letschin bestand ursprünglich aus 12 Gemeinden, doch Altbarnim trat 1997 in das Amt Barnim-Oderbruch über.
  6. Beitrag zur Statistik Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005, 19.15 Landkreis Märkisch-Oderland. (PDF)
  7. Zusammenschluss der Gemeinden Letschin, Sophienthal und Steintoch (Amt Letschin) zu einer neuen Gemeinde Letschin. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 10. November 1997. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 8. Jahrgang, Nummer 48, 3. Dezember 1997, S. 950.
  8. Bildung einer neuen amtsfreien Gemeinde Letschin Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 4. April 2002. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 13. Jahrgang, Nummer 18, 2. Mai 2002, S. 501/2 (PDF; 730 KB)
  9. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Märkisch-Oderland. S. 26–29
  10. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  11. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  12. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  13. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  14. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 17. Januar 2021
  15. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  16. Eva Börsch-Supan: Kirchen als „Monumente“ der Befreiungskriege. In: Uwe Michas u. a.: Karl Friedrich Schinkel. Architekt, Maler, Möbelgestalter, Bühnenbildner und Kunstphilosoph (= Die Mark Brandenburg, Bd. 61). Großer, Berlin 2006, ISBN 978-3-910134-24-9, S. 17–23, hier S. 18.
  17. Helmut Schraube ist Ehrenbürger . In: Märkische Oderzeitung. 9. April 2017 (moz.de).
  18. Fontaneseite, ausführliche Biographie, abgerufen am 9. Juli 2017.
  19. Fontaneseite, ausführliche Biographie, abgerufen am 9. Juli 2017.

На других языках


- [de] Letschin

[en] Letschin

Letschin is a municipality in the district of Märkisch-Oderland, in Brandenburg, Germany.

[ru] Лечин

Лечин (нем. Letschin) — коммуна в Германии, в земле Бранденбург.



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