Seelow [ˈzeːloː] ist die Kreisstadt des Landkreises Märkisch-Oderland, Land Brandenburg, Deutschland.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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52.53416666666714.38277777777852 | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Märkisch-Oderland | |
Höhe: | 52 m ü. NHN | |
Fläche: | 42,73 km2 | |
Einwohner: | 5363 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 126 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 15306 | |
Vorwahl: | 03346 | |
Kfz-Kennzeichen: | MOL, FRW, SEE, SRB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 64 448 | |
LOCODE: | DE SLW | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Küstriner Straße 61 15306 Seelow | |
Website: | www.seelow.de | |
Bürgermeister: | Jörg Schröder (SPD) | |
Lage der Kreisstadt Seelow im Landkreis Märkisch-Oderland | ||
Seelow liegt am Westrand des Oderbruchs, an der Bundesstraße 1, der ehemaligen Reichsstraße 1 von Aachen nach Königsberg. Die Entfernung zum Zentrum Berlins beträgt etwa 70 km, die Entfernung zur Grenze nach Polen etwa 20 km.
Zur Stadt Seelow gehört der Ortsteil Werbig mit den bewohnten Gemeindeteilen Alt Langsow, Neulangsow und Werbig. Daneben gibt es die Wohnplätze Altlangsower Loose, Neu Werbig, Schweizerhaus, Seelower Loose, Vorwerk, Werbiger Loose und Zernickow.[2]
Im Jahr 1252 wurde das Dorf (Villa) Zelou (Zelov) erstmals als Besitz des Domstifts Lebus erwähnt, 1308 und 1311 als Städtchen (oppidum).[3] Bis zur Auflösung des Bistums 1556 blieb es in dessen Besitz.
In den Jahren 1630, 1788 und 1809 gab es große Stadtbrände.
Auf den Seelower Höhen fand 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges, eine der größten Schlachten zwischen der Roten Armee und der Wehrmacht statt – die Schlacht um die Seelower Höhen. Nach hohen Verlusten auch auf ihrer Seite konnten sich die sowjetischen Streitkräfte den Weg nach Berlin freikämpfen und die damalige Reichshauptstadt schließlich einnehmen. Seelow wurde bei den Kämpfen stark zerstört, vor allem durch einen Luftangriff am 17. April 1945, danach auch durch Brände bei Plünderungen.
Seelow gehörte seit 1816 zum Landkreis Lebus im Regierungsbezirk Frankfurt in der preußischen Provinz Brandenburg. Das Landratsamt befand sich seit 1863 in Seelow. 1950 wurde der Landkreis Lebus in Landkreis Seelow umbenannt. Von 1952 bis 1993 war Seelow Kreisstadt des Kreises Seelow im Bezirk Frankfurt (Oder).
Eingemeindungen
Am 26. Oktober 2003 wurde Werbig in die Stadt Seelow eingegliedert.[4]
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[5][6][7], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Seelow war Sitz des Superintendenten des evangelischen Kirchenkreises Oderbruch, der am 1. Juli 1998 durch den Zusammenschluss der früheren Kirchenkreise Seelow und Bad Freienwalde (Oder) gegründet wurde. Seit 2014 ist der Kirchenkreis mit zwei Nachbarkirchenkreisen zum Kirchenkreis Oderland-Spree fusioniert. Dort bildet die Kirchengemeinde Seelow zusammen mit der Gemeinde Friedersdorf einen Pfarrsprengel.
1946 ließ sich der aus Küstrin kommende Pfarrer Alois Pech in Seelow nieder und richtete eine katholische Notkapelle ein. 1962 wurde die bisher angemietete Kapelle von der Kirchengemeinde gekauft, ausgebaut und geweiht. Sie erhielt als Patrozinium den heiligen Klemens Maria Hofbauer.[8] Ende 2003 wurde die Kapelle geschlossen und zum Verkauf angeboten.[9] Heute gehören die Katholiken in Seelow zur Kirchengemeinde Heilig Kreuz in Frankfurt (Oder), zu der auch die nähergelegene Kirche in Golzow gehört.
Die Stadtverordnetenversammlung von Seelow besteht aus 18 Stadtverordneten sowie dem hauptamtlichen Bürgermeister (Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2019).[10]
SPD | Die Linke | AfD | WG Heimat-Kultur-Sport | CDU | FDP | WG Freiheit, Arbeit, Werte | Freie WG Seelow | Offensive D | Gesamt | |
2014 | 30,3 % | 31,9 % | — | 10,1 % | 11,6 % | 1,3 % | 8,6 % | 6,2 % | — | 100 % |
2019 | 27,2 % | 26,2 % | 19,2 % | 18,9 % | 05,5 % | 3,0 % | — | — | — | 100 % |
SPD | Die Linke | AfD | WG Heimat-Kultur-Sport | CDU | FDP | WG Freiheit, Arbeit, Werte | Freie WG Seelow | Offensive D | Gesamt | |
2003 | 7 | 6 | — | — | 3 | 1 | — | — | 1 | 18 |
2008 | 5 | 7 | — | — | 2 | 2 | — | 1 | 1 | 18 |
2014 | 5 | 6 | — | 2 | 2 | — | 2 | 1 | — | 18 |
2019 | 5 | 5 | 3 | 3 | 1 | 1 | — | — | — | 18 |
Schröder wurde am 27. September 2009 mit 50,7 % der gültigen Stimmen zum neuen Bürgermeister der Stadt gewählt.[12] Er wurde am 24. September 2017 mit 65,7 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre[13] in seinem Amt bestätigt.[14]
Das Wappen wurde am 12. Februar 2002 genehmigt.
Blasonierung: „In Blau zwei schräggekreuzte goldene Bootshaken; in den Winkeln: oben eine goldene Mitra, vorne ein aufgehender silberner Halbmond, hinten ein gekerbtes silbernes Tatzenkreuz und unten ein goldener Stern.“[15]
Die Stadt Seelow führt eine Flagge mit drei Streifen in den Farben Blau-Silber (Weiß)-Blau und im Verhältnis 1:3:1 mit dem Stadtwappen im Mittelstreifen.
In der Liste der Baudenkmale in Seelow stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
Jedes Jahr gibt es drei große Veranstaltungen in Seelow. Den Auftakt bildet seit dem Jahr 2011 das Maifest zum 1. Mai, welches das ursprüngliche „Sport- und Spielfest“ des SV Victoria Seelow nach seinem 20-jährigen Bestehen abgelöst hat. Inhalte des Festes, welches auf dem Gelände der Sparkassen-Arena stattfindet, sind das traditionelle Aufstellen des Maibaumes zum Abend des 30. April mit anschließendem Fackel- und Fanfarenumzug sowie Auftritte von Bands. Des Weiteren finden der jährliche Nachtpokallauf der Feuerwehren als auch Fußball-Freundschaftsspiele des örtlichen Fußballvereins statt.
Am ersten Septemberwochenende findet das Seelower Stadtfest statt. Neben Bühnenprogramm und zahlreichen Bierausschänken sollen Fahrgeschäfte wie Autoscooter u. ä. viele Besucher anlocken.
Der „historische Weihnachtsmarkt“ am Wochenende zum dritten Advent bietet neben Ausstellungen, weihnachtlichen Programmen in der Stadtkirche auch das Anschneiden eines möglichst großen Weihnachtsgebäckes, etwa eines Weihnachtsstollens oder Dominosteins.
Im Gebiet von Seelow sind 41 Windkraftanlagen mit einer Leistung von ca. 2 Megawatt installiert.[20]
In Seelow kreuzen sich die Bundesstraßen 1 Berlin–Küstrin und 167 Eberswalde–Lebus.
Der Bahnhof Seelow befindet sich an der Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder). Er wird von der Regionalbahnlinie RB 60 (Eberswalde–Frankfurt (Oder)) bedient. Der Bahnhof Seelow-Gusow liegt im Nachbarort Gusow-Platkow an der Bahnstrecke Berlin–Küstrin. Er wird von der Regionalbahnlinie RB 26 (Berlin-Ostkreuz–Kostrzyn) angefahren. Der Haltepunkt Werbig an der Kreuzung beider Strecken wird von den Zügen beider Linien bedient.
Seelow besitzt eine Rennstrecke am Stadtrand, auf der jährlich ein Lauf der FIA Autocross Europameisterschaften ausgetragen wird. Der Veranstalter ist der örtliche Motorsportclub MC Seelow.
Seelow hat zwei Fußballplätze, einer davon befindet sich in der Sparkassenarena, dem früheren Oderbruchstadion Seelow. Die Anlagen werden vom SV Victoria Seelow sowie für den Schulsport genutzt. Direkt am Stadion befindet sich auch eine Kegelhalle mit vier Classic-Kegelbahnen, welche vom Kegelverein 1. KSC 1959 Seelow genutzt werden.
Der Tennisclub Seelow e. V. betreibt drei Sandplätze in der Nähe des Seelower Gymnasiums.
Städte: Altlandsberg | Bad Freienwalde (Oder) | Buckow (Märkische Schweiz) | Lebus | Müncheberg | Seelow | Strausberg | Wriezen
Gemeinden: Alt Tucheband | Beiersdorf-Freudenberg | Bleyen-Genschmar | Bliesdorf | Falkenberg | Falkenhagen (Mark) | Fichtenhöhe | Fredersdorf-Vogelsdorf | Garzau-Garzin | Golzow | Gusow-Platkow | Heckelberg-Brunow | Höhenland | Hoppegarten | Küstriner Vorland | Letschin | Lietzen | Lindendorf | Märkische Höhe | Neuenhagen bei Berlin | Neuhardenberg | Neulewin | Neutrebbin | Oberbarnim | Oderaue | Petershagen/Eggersdorf | Podelzig | Prötzel | Rehfelde | Reichenow-Möglin | Reitwein | Rüdersdorf bei Berlin | Treplin | Vierlinden | Waldsieversdorf | Zechin | Zeschdorf