Im Ortsteil Eggersdorf befindet sich der ca. 4Kilometer lange und 400Meter breite Bötzsee, der höchstwahrscheinlich beim Abschmelzen des Eises in der Weichsel-Kaltzeit entstanden ist. Er liegt zusammen mit dem Fängersee und dem Gamensee in einem glazialen Rinnental. Zu- und Abfluss des Bötzsees bildet das Fredersdorfer Mühlenfließ.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Petershagen/Eggersdorf hat zwei Ortsteile:[2]
Die Gemeinde Petershagen/Eggersdorf entstand im Jahr 1993 im Zuge der Kreisreform in Brandenburg aus den damals selbstständigen Gemeinden Petershagen und Eggersdorf.
Zu DDR-Zeiten errichtete und unterhielt der VEB Fotochemische Werke Köpenick (ORWO) das Ferienlager „Helmut Just“ zwischen Strausberg und Eggersdorf für die Kinder seiner Betriebsangehörigen. Nach 1990 wurde es dem Verfall preisgegeben.
Petershagen und Eggersdorf gehörten seit 1817 zum Landkreis Niederbarnim in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Strausberg (bis 1990 im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder), 1990–1993 im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt die Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Petershagen
Eggersdorf
Jahr
Petershagen/ Eggersdorf
Jahr
Petershagen/ Eggersdorf
1875
0 407
0 404
1993
08 285
2016
14 719
1910
1 413
0 818
1995
08 974
2017
15 049
1939
6 236
2 832
2000
11 614
2018
15 184
1946
6 047
2 945
2005
13 171
2019
15 327
1950
6 237
2 894
2010
13 875
2020
15 460
1971
6 190
3 681
2015
14 520
2021
15 611
1990
5 353
3 089
1992
5 193
3 208
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Petershagen/Eggersdorf besteht aus 25 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[7]
Partei / Wählergruppe
Stimmenanteil
Sitze
Die Linke
14,1%
4
Petershagen-Eggersdorfer BürgerBündnis
13,0%
4
Bündnis 90/Die Grünen
12,8%
3
AfD
13,7%
1
CDU
11,1%
3
SPD
10,8%
3
Team für Petershagen/Eggersdorf
08,0%
2
Freie Wähler-Vereinigung Petershagen/Eggersdorf
06,9%
2
FDP
06,1%
2
WIR Gemeinsam für Petershagen/Eggersdorf
02,5%
1
Einzelbewerber Mike Neukirch
00,9%
1
Auf die AfD entfielen vier Sitze, von denen drei unbesetzt bleiben, weil die Partei nur einen Kandidaten nominiert hatte.
Bürgermeister
2002–2018: Olaf Borchardt (parteilos)
seit 2018: Marco Rutter (FDP)
Rutter wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 18. März 2018 mit 61,4% der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[8] gewählt.[9]
Wappen
Das Wappen wurde am 16. Januar 1996 genehmigt.
Blasonierung: „Geteilt durch einen silbernen Göpel; vorne in Rot ein goldener Schlüssel, hinten in Blau ein halber, golden-bewehrter silberner Steinbock, unten in Grün ein silberner Stern.“[10]
Gemeindepartnerschaften
Deutschland Petershagen in Nordrhein-Westfalen (seit 1990)[11]
Dorfkirche PetershagenDorfkirche EggersdorfGedenkstein für Opfer des Faschismus in Petershagen
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Baudenkmale
In der Liste der Baudenkmale in Petershagen/Eggersdorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmale.
Evangelische Petruskirche Petershagen[12] in der Dorfstraße, 1910 als neogotischer Ziegelbau fertiggestellt. Sie hatte in den Jahrhunderten zuvor zwei Vorläufer: Bereits mit der frühesten Erwähnung des Dorfes Petershagen im Landbuch Kaiser Karls IV. im Jahr 1375 wird ein mittelalterlicher Feldsteinbau auf dem so genannten Kirchberg genannt. 1702 folgte ein barocker Fachwerkbau. Wegen Baufälligkeit wurde der Kirchraum 1909 abgerissen. Ihren heutigen Namen erhielt die Kirche im September 2010. Die Bemalung des Innenraums orientiert sich an Dekorationsformen des Jugendstils. Der hochbarocke Kanzelaltar war ein Geschenk der Kirchengemeinde der Dorfkirche in Berlin-Friedrichsfelde. Die Orgel stammt von der Berliner Orgelbaufirma Gebrüder Dinse. An der Wand im nördlichen Seitenschiff unter der Empore befindet sich seit 2006 ein zeitgenössisches Kreuz aus El Salvador. Die Kirche wurde bereits 1982 aufgrund ihrer baugeschichtlichen und künstlerischen Bedeutung in die Kreisdenkmalliste Strausberg aufgenommen.
Evangelische Dorfkirche Eggersdorf[13] an der Ecke Wilhelmstraße/Mühlenstraße aus dem Jahre 1870, fällt neben den typisch neugotischen Stilelementen vor allem durch ihre gelben Backsteinziegel auf. Seit dem Abschluss jahrelanger Sanierungsarbeiten im Jahr 2000 wird die Kirche von der Gemeinde großflächig beleuchtet.[14]
Katholische Kirche St. Hubertus[15] in der Petershagener Elbestraße, 1933 vom Kirchenbaumeister Josef Bachem in einem eher schlichten, modernen Stil errichtet. Zur katholischen Gemeinde gehört die Blaskapelle St. Hubertus, gegründet im Jahr 1961. Neben der musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten wird auch Unterhaltungsmusik zu weltlichen Anlässen aller Art in Berlin und im Umland geboten.
Gedenktafel für Kurt Schulze am Denkmal für die Opfer des Faschismus vor der ehemaligen Frederic-Joliot-Curie-Gesamtschule an der Eggersdorfer Straße, 1987 eingeweiht. Schulze war Funker der Widerstandsgruppe Schulze-Boysen/Harnack, wohnte in den 1930er Jahren in Petershagen und wurde 1942 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Vereine
Konzert der Dorfmusikanten
Der Verein Bauernvolk Eggersdorf e.V. wurde am 20. März 1999 gegründet. Sein vorrangiger Zweck ist „die Förderung und kulturhistorische Pflege des bäuerlichen Brauchtums, insbesondere deshalb, um in Eggersdorf ein jährlich wiederkehrendes Marktfest ins Leben zu rufen.“ Dementsprechend findet in Eggersdorf seitdem alljährlich zum Himmelfahrtstag ein großes Dorffest statt, in dessen Zentrum vor allem die Vorstellung und Wiederbelebung mittelalterlicher Bräuche und Kultur steht.
Der Verein Die Dorfmusikanten e.V., gegründet im November 2002 durch Laienmusiker aus Eggersdorf und Umgebung, spielt neben Blasmusik auch Dixieland, was 2008 zur Gründung der Gruppe DOMU DIXIE JAZZ führte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Petershagen/Eggersdorf liegt an den Landesstraßen L 234 zwischen Bruchmühle und Strausberg sowie L 303 zwischen Rüdersdorf und Strausberg. Etwa vier Kilometer südlich des Ortszentrums von Petershagen verläuft die Bundesstraße B 1 / 5. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Berlin-Hellersdorf an der A 10 (östlicher Berliner Ring).
Im Ortsteil Petershagen befindet sich der Bahnhof Petershagen Nord der Linie S5 der S-Bahn Berlin. Der Bahnhof Strausberg der Bahnstrecke Berlin–Küstrin befindet sich wenige hundert Meter östlich des Ortszentrums von Eggersdorf.
Der Haltepunkt Petershagen (b Berlin) lag an der Bahnstrecke Fredersdorf–Rüdersdorf, auf der heute ausschließlich Güterverkehr stattfindet.
Schulen
Grundschule Eggersdorf
Grundschule Petershagen
Katholische Grundschule St. Hedwig
Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe der Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum (FAW) gGmbH
Sport
Die Fußballmannschaft des SV Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf spielt in der Saison 2019/20 in der Brandenburg-Liga.
Persönlichkeiten
Karl Schneidt (1854–1945), Redakteur und Zeitschriftenherausgeber, in Eggersdorf gestorben
Konrad Ludwig (1880–1935), Politiker (SPD), Reichstagsabgeordneter, in Eggersdorf gestorben
Paul Papke (1896–1970), Politiker (KPD, SED), in Eggersdorf gestorben
Paul Bartsch (1901–1950), Pfarrer in Petershagen
Erich Hanke (1911–2005), in Petershagen geboren
Günter Guillaume (1927–1995), DDR-Spion, lebte in Eggersdorf
Jürgen Henkys (1929–2015), Theologe und Übersetzer, lebte von 1965 bis 1999 in Petershagen
Peter Dittrich (1931–2009), Karikaturist, in Petershagen gestorben
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
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