world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Der Kreis Recklinghausen (auch mit einem Zusatz als der Vestische Kreis bezeichnet) ist eine Gebietskörperschaft im Norden des Ruhrgebiets im Nordwesten des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Kreis ist (abgesehen von der Region Hannover) der bevölkerungsreichste der Bundesrepublik. Er gehört zum Regierungsbezirk Münster und ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe und im Regionalverband Ruhr. Sitz des Kreises ist die große kreisangehörige Stadt Recklinghausen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bestandszeitraum: 1816–
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Verwaltungssitz: Recklinghausen
Fläche: 761,32 km2
Einwohner: 612.801 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 805 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: RE, CAS, GLA
Kreisschlüssel: 05 5 62
Kreisgliederung: 10 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Kurt-Schumacher-Allee 1
45657 Recklinghausen
Website: www.kreis-re.de
Landrat: Bodo Klimpel (CDU)
Lage des Kreises Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen
Karte
Karte

Geographie



Bevölkerung und räumliche Lage


Der Kreis Recklinghausen ist mit rund 617.000 Einwohnern (31. Dezember 2016) (abgesehen vom Sonderfall Region Hannover) der bevölkerungsreichste (Land-)Kreis Deutschlands. Er reicht im Norden bis ins südliche Münsterland.


Gewässer


Der größte Fluss im Kreis ist die Lippe. Die Stever, rechter Nebenfluss der Lippe, dient über Wassergewinnungsanlagen in Haltern am See der Trinkwasserversorgung des nördlichen Ruhrgebiets. Der Zusatz des Stadtnamens referenziert auf die zur Trinkwassergewinnung angelegte Stevertalsperre. Im Süden des Kreises durchfließt die Emscher das Stadtgebiet von Castrop-Rauxel und bildet in Herten und Recklinghausen weitgehend die Kreisgrenze zu Herne.


Kohlebergbau und Entwässerung


Jahrzehntelang hat der Steinkohlenbergbau die Wirtschaft im Ruhrgebiet vorangetrieben. Auch im Kreis Recklinghausen gab es einige Zechen, die mittlerweile alle geschlossen sind. Der Kohlebergbau hat aber auch erhebliche Schäden verursacht, u. a. durch Bergsenkungen.[2] An einigen Stellen liegt der Boden mittlerweile niedriger als die umliegenden Gewässer. Ohne Deiche und Pumpwerke würden sich hier Grundwasserseen bilden, in denen Häuser und Stadtteile versinken würden, so zum Beispiel in der Stadt Herten.[3] Daher kommt der Kreis Recklinghausen nicht ohne Pumpwerke aus.[4] Ständiges Pumpen, damit kein Land untergeht, kostet für das ganze Ruhrgebiet etwa 220 Millionen Euro im Jahr, bezahlt von der RAG-Stiftung.[5] Noch unklar ist, wer auf Dauer für diese hinterlassenen Ewigkeitslasten bezahlen wird, wenn sich die Bergbaugesellschaften zurückziehen würden.


Kreisangehörige Städte


Der Kreis Recklinghausen gliedert sich in zehn kreisangehörige Gemeinden, von denen vier Mittlere kreisangehörige Städte und sechs Große kreisangehörige Städte sind. Für ihre örtlichen Angelegenheiten sind die Gemeinden grundsätzlich selbst zuständig, während der Kreis für kleinere Kommunen örtliche und ansonsten überörtliche Aufgaben übernimmt. Der Kreis Recklinghausen ist der einzige Landkreis in Deutschland, in dem alle Gemeinden über 25.000 Einwohner haben.

Name Einwohner Fläche Einw./km² Status AGS
Castrop-Rauxel073.07851.68 km² 1414große kreisangehörige Stadt05 562 004
Datteln034.87666.10 km² 0528mittlere kreisangehörige Stadt05 562 008
Dorsten074.551171.20 km² 0435große kreisangehörige Stadt05 562 012
Gladbeck075.34335.97 km² 2095große kreisangehörige Stadt05 562 014
Haltern am See037.808159.03 km² 0238mittlere kreisangehörige Stadt05 562 016
Herten061.91037.33 km² 1658große kreisangehörige Stadt05 562 020
Marl083.69787.76 km² 0954große kreisangehörige Stadt05 562 024
Oer-Erkenschwick031.39538.66 km² 0812mittlere kreisangehörige Stadt05 562 028
Recklinghausen110.71466.50 km² 1665große kreisangehörige Stadt05 562 032
Waltrop029.42947.09 km² 0625mittlere kreisangehörige Stadt05 562 036
 612.801761.32 km² 0805Kreis Recklinghausen05 562

(Einwohnerzahlen zum 31. Dezember 2021[6])


Nachbarkreise bzw. -städte


Der Kreis Recklinghausen grenzt, im Westen beginnend im Uhrzeigersinn, an die Kreise Wesel, Borken, Coesfeld und Unna sowie an die kreisfreien Städte Dortmund, Bochum, Herne, Gelsenkirchen, Essen und Bottrop.


Geschichte


Im Mittelalter gehörte das Gebiet um Recklinghausen, das Vest Recklinghausen, zum Kurfürstentum Köln. Von 1446 bis 1576 wurde es an die Herren von Gemen und Schaumburg-Lippe verpachtet. 1811 wurde es dem Herzogtum Berg angeschlossen.

Der Kreis Recklinghausen im Jahr 1845
Der Kreis Recklinghausen im Jahr 1845
Der Kreis Recklinghausen auf den Kartenblättern des Deutschen Reiches (Ende 19. Jahrhundert) mit heutigen Verwaltungsgrenzen und Gewässerverläufen; aufgehellt und hellgrün umkreist sind alle Gebiete, die je zum Kreis gehörten, also zusätzlich zum Gebietsstand im 19. Jahrhundert die Teile Halterns nördlich der Lippe und die Teile Castrop-Rauxels südlich der Emscher sowie 1929 und 1975 zu Dorsten hinzugekommene Gebiete südlich der Lippe und westlich der Altstadt.
Der Kreis Recklinghausen auf den Kartenblättern des Deutschen Reiches (Ende 19. Jahrhundert) mit heutigen Verwaltungsgrenzen und Gewässerverläufen; aufgehellt und hellgrün umkreist sind alle Gebiete, die je zum Kreis gehörten, also zusätzlich zum Gebietsstand im 19. Jahrhundert die Teile Halterns nördlich der Lippe und die Teile Castrop-Rauxels südlich der Emscher sowie 1929 und 1975 zu Dorsten hinzugekommene Gebiete südlich der Lippe und westlich der Altstadt.

Nach dem Wiener Kongress wurde das Vest Recklinghausen 1815 zusammen mit anderen westfälischen Gebieten dem Königreich Preußen zugeschlagen und in die Provinz Westfalen integriert. In der Folge entstanden 1816 der preußische Regierungsbezirk Münster und der Landkreis Recklinghausen. Dieser umfasste das ehemalige Vest Recklinghausen sowie die Herrlichkeit Lembeck mit den Kirchspielen Altschermbeck, Erle, Hervest, Holsterhausen, Lembeck, Rhade und Wulfen (siehe unten die Bürgermeistereien Lembeck und Altschermbeck, die in Personalunion verwaltet wurden).


Bürgermeistereien und Ämter


Der Kreis Recklinghausen bestand zunächst aus den folgenden Bürgermeistereien: (in Klammern die Einwohnerzahl Mitte der 1830er Jahre[7] und 1895[8]):

Recklinghausen und Dorsten erhielten 1837 die Preußische revidierte Städteordnung von 1831 und schieden aus den jeweiligen Bürgermeistereien aus.[9][10] Der Rest der Bürgermeisterei Dorsten bildete die Bürgermeisterei Marl. Mit der Einführung der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westphalen von 1841 wurden bis 1844 die Bürgermeistereien in Ämter überführt.[11][12] Der Kreis Recklinghausen war danach zunächst in die beiden amtsfreien Städte Dorsten und Recklinghausen sowie neun Ämter mit insgesamt 28 amtsangehörigen Gemeinden gegliedert:

AmtGemeinden (1844)
amtsfreie StädteDorsten und Recklinghausen
Altschermbeck[13]Altschermbeck, Erle, Holsterhausen und Rhade
Bottrop[14]Bottrop und Osterfeld
Buer[15]Buer, Gladbeck, Horst und Westerholt
Datteln[16]Ahsen, Datteln und Flaesheim
Kirchhellen[14]Kirchhellen
Lembeck[13]Hervest, Lembeck und Wulfen
Marl[17]Altendorf-Ulfkotte, Hamm, Marl und Polsum
Recklinghausen[18]Herten, Oer, Recklinghausen-Land und Suderwich
Waltrop[16]Henrichenburg, Horneburg und Waltrop

In der Folgezeit wurde die Amtseinteilung mehrfach geändert:


Stadtrechte und Auslagerungen


Während Recklinghausen, Dorsten und das erst 1929 zum Kreis hinzugekommene Haltern schon seit dem 13. Jahrhundert Stadtrechte genossen, wurden andere Orte des Landkreises erst durch die Industrialisierung um die Jahrhundertwende bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts zu Städten. Insbesondere die emschernahen, im Süden gelegenen Orte wie Osterfeld, Bottrop, Buer, Herten und Recklinghausen vervierfachten ihre Einwohnerzahlen innerhalb von 60 Jahren mindestens, während nördlich der Lippe die Einwohnerzahlen in etwa konstant blieben (s. o., Bürgermeistereien).

Die Verleihung von Stadtrechten und Kreisfreiheit wirkt sich in nicht geringem Maße auf den Kreis Recklinghausen aus:


Gebietsreformen 1926 ff und 1975/76


Bereits 1926 und in den Folgejahren wurde der Zuschnitt der Gemeinden des Landkreises dem Wachstum der montanindustriellen Arbeitersiedlungen angepasst, zuletzt im Zuge der Gebietsreform, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat. Seit der Eingliederung Gladbecks am 1. Juli 1976[26] ist die Gliederung des Kreises in zehn Städte unverändert:

Gegenüber den Grenzen von 1816 verlor der Kreis die heute kreisfreien Gebiete der Stadt Oberhausen (Osterfeld), Bottrop (Bottrop und Kirchhellen) und Gelsenkirchen (Buer nebst Horst, aber ohne Westerholt und Gladbeck). Im Gebiet der Herrlichkeit Lembeck gingen 1975 Erle an Raesfeld (Kreis Borken) und Altschermbeck an Schermbeck (Kreis Wesel). Hinzu kamen nördlich der Lippe 1929 die Stadt Haltern und das ehemalige Amt Haltern sowie südlich der Emscher 1975 Castrop-Rauxel (ohne das urvestische Henrichenburg).


Einwohnerentwicklung


Bevölkerungspyramide für den Kreis Recklinghausen (Datenquelle: Zensus 2011[27])
Bevölkerungspyramide für den Kreis Recklinghausen (Datenquelle: Zensus 2011[27])

Zu beachten: Ein Sprung der Einwohnerzahl in den 1970ern ist vor allem durch die Einkreisung der vormals kreisfreien Städte Recklinghausen, Castrop-Rauxel im Jahr 1975 und Gladbeck 1976 bedingt. Ab Spalte 2 beziehen sich die Werte der Tabelle indes auf den heutigen Gebietsstand, wobei es sich bei den Werten von 1962 bis einschließlich 1986 um Schätzwerte handelt.

Nominelle temporäre Einwohnerverluste waren zuvor durch die Kreisfreiheit von Recklinghausen (1901), Buer (1912), Bottrop und Gladbeck (1921), Osterfeld (1922) sowie Castrop-Rauxel (1928) entstanden, wobei Buer, Bottrop und Osterfeld nicht mehr zum Kreis zurückkamen.

Jahr Einwohner Quelle
1819039.170[28]
1832041.946[7]
1858049.289[29]
1871052.897[30]
1875057.577[30]
1880064.699[30][31]
1883074.269[30]
1885074.178[30]
1890093.593[31]
1900188.690[31]
1910320.882[31]
1925186.712[31]
1933188.122[31]
1939191.099[31]
1950245.743[31]
1960315.000[31]
1969350.000[31]
1970353.100[32]
Jahr Einwohner Quelle
1962614.681[33]
1963617.249[33]
1964620.975[33]
1965623.310[33]
1966624.086[33]
1967624.067[33]
1968625.230[33]
1969628.759[33]
1970632.617[33]
1971634.670[33]
1972634.401[33]
1973635.864[33]
1974635.591[33]
1975634.234[33]
1976633.232[33]
1977630.106[33]
1978628.101[33]
1979628.310[33]
1980629.155[33]
1981630.034[33]
Jahr Einwohner Quelle
1982628.034[33]
1983625.578[33]
1984621.656[33]
1985621.927[33]
1986623.173[33]
1987631.922[33]
1988637.324[33]
1989644.600[33]
1990651.588[33]
1991655.039[33]
1992659.158[33]
1993660.497[33]
1994661.915[33]
1995662.931[33]
1996662.712[33]
1997662.309[33]
1998661.065[33]
1999660.459[33]
2000657.592[33]
2001656.053[33]
Jahr Einwohner Quelle
2002654.276[33]
2003651.397[33]
2004649.310[33]
2005646.558[33]
2006643.411[33]
2007639.811[33]
2008636.180[33]
2009632.535[33]
2010628.817[33]
2011617.831[33]
2012615.778[33]
2013613.878[33]
2014613.092[33]
2015617.807[33]
2016617.195[33]
2017616.824[33]
2018615.261[33]
2019614.137[33]
2020613.599[33]

Konfessionsstatistik


Laut dem Zensus 2011 waren 28,5 % der Einwohner evangelisch, 42,2 % römisch-katholisch und 29,3 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[34] Die Zahl der Protestanten und vor allem die der Katholiken ist seitdem gesunken und mit zirka 52 % sind die Personen die keiner rechtlich-körperschaftlich verfassten Religionsgemeinschaft angehören eine Mehrheit der Bevölkerung.

Im Jahr 2020 gehörten 194.131 Einwohner (31,7 % der Gesamtbevölkerung) der katholischen Kirche und 96.202 Einwohner (15,7 %) der evangelischen Kirche an.[35] Die Katholikenzahl lag Ende 2019 bei 197.556 (32,2 %) Katholiken von insgesamt 614.317 Einwohnern, d[36] Im Jahr 2018 gehörten 201.367 Einwohner (32,7 % der Gesamtbevölkerung) der katholischen Kirche und 100.149 Einwohner (16,4 %) der evangelischen Kirche an. Die Zahl der Kirchenaustritte stieg in der katholischen Kirche von 1.064 im Jahr 2017 auf 1.179 im Jahr 2018, in der evangelischen Kirche in denselben Jahren von 652 auf 714.[37][38] Im gesamten Kreis Recklinghausen war die Austrittszahl der Katholiken in 2021 mit 2240 so hoch wie nie zuvor, meldet das Bistum Münster.[39]


Politik



Flagge (Banner) und Wappen


Banner des Kreises Recklinghausen
Banner des Kreises Recklinghausen

§ 1 der Hauptsatzung des Kreises Recklinghausen[40] legt fest:

„Das Banner des Kreises Recklinghausen ist (von heraldisch rechts nach heraldisch links) Schwarz-Weiß-Grün. Es trägt in der Mitte der Fahnenbahn das Wappen des Kreises Recklinghausen.
Das Wappen besteht aus einem silbernen Nesselblatt auf grünem Schild sowie einem schwarzen, gleichschenkeligen Kreuz mit goldenem Schlüssel in der Mitte.“

Das Nesselblatt steht für die Herrlichkeit Lembeck, ein Amt des Hochstifts Münster, das nördlich der Lippe bei Dorsten lag. Das schwarze Kreuz ist das Zeichen der Kölner Bischöfe, die einen großen Teil des Gebietes, das Vest Recklinghausen, besaßen. Der Schlüssel im Kreuz symbolisiert Sankt Peter, den Patron des Erzbistums Köln.

Das Wappen wurde am 30. Juni 1952 genehmigt.


Landräte


Bis 1946 waren die Landräte staatliche Beamte. Erster Landrat des preußischen Kreises war 1816–1829 Wilhelm von und zu Westerholt und Gysenberg. Seine drei Nachfolger Friedrich Carl Devens (1830–1849), Robert von Reitzenstein (1849–1893) und Felix von Merveldt (1893–1913) sind heute noch Namensgeber Recklinghäuser Straßen. Noch bekannter ist der siebte Landrat Erich Klausener (1919–1924), der später durch seinen (christlichen bzw. katholischen) Widerstand gegen die Nazis bekannt wurde und 1934 im Zuge des Röhm-Putsches ermordet wurde. Ihm sind die von der Kardinal-von-Galen-Straße abgehende Klausenerstraße im Recklinghäuser Ostviertel und die Dr.-Klausener-Straße im Marler Stadtteil Hüls gewidmet.

Von 1946 bis 1999 waren die Landräte Ehrenamtler und wurden vom Kreistag gewählt; noch heute den Älteren bekannt ist der langjährige Landrat Helmut Marmulla (SPD; 1975–1994). Seit 1999 arbeiten die Landräte hauptamtlich und werden direkt gewählt.

Bei der Wahl des Landrats am 25. Mai 2014 erhielt Cay Süberkrüb von der SPD 44,1 % der Stimmen. Benno Portmann von der CDU erreichte mit 33,7 % das zweitbeste Ergebnis. Da die im ersten Wahlgang erforderliche absolute Mehrheit nicht erreicht wurde, kam es am 15. Juni 2014 zu einer Stichwahl. Hier erreichte Süberkrüb mit 54,7 % gegenüber Portmann mit 45,3 % die absolute Mehrheit und wurde als Nachfolger von Jochen Welt (ebenfalls SPD), zuvor langjähriger Recklinghäuser Bürgermeister und Mitglied des Bundestages, zum neuen Landrat gewählt.

Bei der Stichwahl des Landrates am 27. September 2020 gewann der damalige Halterner Bürgermeister Bodo Klimpel (gemeinsamer Kandidat von CDU und FDP) mit 50,54 % bei einer Wahlbeteiligung von 29,26 %.[41] In der konstituierenden Sitzung des Kreistags am 3. November 2020 wurde Klimpel als neuer Landrat für den Kreis Recklinghausen vereidigt und ins Amt eingeführt.[42]


Kreistag


Nach der Kreistagswahl am 13. September 2020 gibt es im Kreistag seit der konstituierenden Sitzung am 3. November 2020 folgende Sitzverteilung (Stand: November 2020).[43]

Kreistagswahl am 13. September 2020
Wahlbeteiligung von 49,06 %
 %
50
40
30
20
10
0
33,57 %
30,41 %
17,18 %
7,06 %
4,48 %
4,17 %
2,42 %
0,29 %
0,24 %
0,19 %
CDU
SPD
Grüne
AfD
FDP
Linke
UBP
WIR2020
DKP
Sonst.j
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
−0,21 %p
−10,04 %p
+8,37 %p
+7,06 %p
+0,62 %p
−1,09 %p
−2,02 %p
+0,29 %p
+0,08 %p
−3,05 %p
CDU
SPD
Grüne
AfD
FDP
Linke
UBP
WIR2020
DKP
Sonst.j
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
j Sonstige: (Aktiv = 0,19 %)
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Fehler in der Farbeingabe - Hell
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Fehler in der Farbeingabe - Hell
Sitzverteilung der Kreistagswahl am 13. September 2020
3
22
13
24
3
5
2
3 22 13 24 3 5 2 
Insgesamt 72 Sitze
  • Linke: 3
  • SPD: 22
  • Grüne: 13
  • CDU: 24
  • FDP: 3
  • AfD: 5
  • UBP: 2

Partner- und Patenschaften



Kfz-Kennzeichen


Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis Recklinghausen bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen RE zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.

Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus den Teilkreisen besondere Erkennungsnummern:

Gebiet Buchstaben Zahlen
Stadt RecklinghausenA bis Z1 bis 999
AA bis ZZ1 bis 99
S, T1000 bis 9999
AA
Städte Herten, Marl und Oer-ErkenschwickAA bis ZZ100 bis 999
V1000 bis 9999
Stadt Castrop-RauxelA bis J
CA
Stadt GladbeckK bis P
HA
Städte Datteln und WaltropR, W, X
DA
Stadt DorstenU, Y, Z
EA

Die Zulassungsstellen in Datteln und Dorsten kamen erst später hinzu.

Seit dem 13. November 2012 sind aufgrund der Kennzeichenliberalisierung auch die Unterscheidungszeichen CAS (Castrop-Rauxel) und GLA (Gladbeck) erhältlich.


Wirtschaft


Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Recklinghausen Platz 330 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Zukunftsrisiken“.[45] In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 349 von 401.[46]


Unternehmen


Der Chemiepark Marl ist als Chemie-Netzwerk der drittgrößte Verbundstandort in Deutschland, hier arbeiten ca. 10.000 Mitarbeiter. Gladbeck ist Standort der Ineos Phenol Chemie. In Castrop-Rauxel ist Rütgers Chemicals, ein chemischer Produzent von Teererzeugnissen beheimatet. In Herten haben die AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mit 940 Mitarbeitern sowie das Fleischwarenunternehmen Herta mit ca. 400 Mitarbeitern ihren Sitz.


Verkehrsinfrastruktur



Straßenverkehr



Autobahnen

Im Autobahnkreuz Marl-Nord treffen sich A 43 und A 52
Im Autobahnkreuz Marl-Nord treffen sich A 43 und A 52

Durch das Kreisgebiet verlaufen auf insgesamt 93,1 km mehrere Bundesautobahnen:

Mit Ausnahme der A 52 in Dorsten und der A 45 in Castrop-Rauxel befinden sich in allen genannten Städten eine oder mehrere Anschlussstellen der genannten Autobahnen an das untergeordnete Straßennetz. Auf Kreisgebiet befinden sich ferner mehrere Autobahnkreuze:

Das Autobahnkreuz Castrop-Rauxel-Ost (Verbindung A42/A45) befindet sich hingegen vollständig auf Dortmunder Stadtgebiet. Das Autobahnkreuz Gladbeck (Verbindung A2/A52) befindet sich in Planung.


Bundesstraßen

Die B 58 in Dorsten, Höhe Bahnhof Deuten
Die B 58 in Dorsten, Höhe Bahnhof Deuten

Durch das Gebiet des Kreises Recklinghausen verlaufen auf 83,8 km mehrere Bundesstraßen:


Land- und Kreisstraßen

Im Kreis Recklinghausen befinden sich 307,7 km Landesstraßen und 221,5 km Kreisstraßen.[47]


Bahnverkehr


Der wichtigste Bahnhof im Kreis: Recklinghausen Hbf
Der wichtigste Bahnhof im Kreis: Recklinghausen Hbf

Wichtigster Bahnhof im Kreis Recklinghausen ist Recklinghausen Hauptbahnhof. Dieser zählt zur Preisklasse 3 und liegt an der Bahnstrecke Wanne-Eickel-Hamburg. Zudem wird seit 2020 die Strecke Richtung Gladbeck bedient.

Bahnhöfe der Preisklasse 4 im Kreis Recklinghausen sind:


Busverkehr


Die Vestische Straßenbahnen GmbH (Vestische) betreibt als Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr den Busverkehr im Kreis Recklinghausen und darüber hinaus auch in Bottrop und im Norden von Gelsenkirchen. Zu den Buslinien der Vestischen siehe hier.


Wasserstraßen


Das alte Schiffshebewerk im Schleusenpark Waltrop
Das alte Schiffshebewerk im Schleusenpark Waltrop

Das in Datteln gelegene Kanalkreuz gilt als größter Kanalknotenpunkt Europas sowie als Zentrum des Westdeutschen Kanalnetzes. Hier verbinden sich vier Kanäle, welche das Kreisgebiet jeweils durch mehrere Städte durchlaufen:

Auf Waltroper Gebiet befindet sich der Schleusenpark Waltrop. Hierbei handelt es sich um insgesamt vier Abstiegsbauwerke am Abzweig des Rhein-Herne-Kanals vom Dortmund-Ems-Kanal, darunter das alte und das neue Schiffshebewerk Henrichenburg.


Flugplätze


Der Tower des Flugplatzes Marl-Loemühle
Der Tower des Flugplatzes Marl-Loemühle

Mit dem Flugplatz Marl-Loemühle gibt es einen Verkehrslandeplatz im Kreis Recklinghausen. Ferner gibt es in Dorsten das Segelfluggelände am Kanal.


Kultur



Bühnen und Theater


Das Theater Marl, Ort der Grimme-Preis Verleihung
Das Theater Marl, Ort der Grimme-Preis Verleihung

Die Ruhrfestspiele sind als ältestes und zugleich eines der größten und renommiertesten Theaterfestivals Europas in Recklinghausen beheimatet und finden jährlich im eigens dafür erbauten Ruhrfestspielhaus statt. In Castrop-Rauxel ist das Westfälische Landestheater beheimatet. Dieses geht mit seinem Programm auf Reisen und spielt in Städten und Gemeinden, welche nicht über ein eigenes Ensemble verfügen. Die Premieren finden dabei stets in Castrop-Rauxel statt. Im Theater Marl werden Schauspiel, Musiktheater und Konzerte angeboten.[48] Dort wird auch jährlich der Grimme-Preis als Auszeichnung für Fernsehsendungen in Deutschland verliehen. Weitere Veranstaltungsorte für Kulturevents sind das Glashaus in Herten[49], die Seestadthalle Haltern am See[50] oder die Vestlandhalle in Recklinghausen[51]


Museen


Das LWL-Römermuseum Haltern am See
Das LWL-Römermuseum Haltern am See

In Haltern am See befindet sich das LWL-Römermuseum. Hier werden Funde aus dem Römerlager Haltern sowie von anderen Fundorten entlang der Lippe ausgestellt. In Dorsten befindet sich das Jüdische Museum Westfalen, welches sich mit der jüdischen Geschichte in Westfalen einschließlich der Zeit des Holocaust befasst. In Marl befindet sich mit dem Skulpturenmuseum Glaskasten ein Kunstmuseum, dessen Schwerpunkt der Sammlung auf Skulpturen der Klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst liegt. Das Schiffshebewerk Henrichenburg ist Teil des LWl-Industriemuseums in Waltrop.


Vestische Ehrenbürger


Rolf Abrahamsohn, im Jahr 2011 zum Vestischen Ehrenbürger ernannt (Foto von 2019)
Rolf Abrahamsohn, im Jahr 2011 zum Vestischen Ehrenbürger ernannt (Foto von 2019)

Seit 2006 vergibt der Kreis Recklinghausen den Titel „Vestischer Ehrenbürger“ für „herausragendes Engagement im oder für den Kreis Recklinghausen“. Bislang ausgezeichnet wurden:


Siehe auch



Literatur




Commons: Kreis Recklinghausen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2022. (Hilfe dazu)
  2. Bergbaubedingte Höhenänderungen im Ruhrgebiet Studie von Stefan Harnischmacher, Philipps-Universität Marburg und Harald Zepp, Ruhr-Universität Bochum, veröffentlicht im Jahr 2016, abgerufen am 7'Mai 2021
  3. Warum das Ruhrgebiet ohne Pumpwerke eine Seenplatte wäre Der Westen, (Siehe Karte), abgerufen am 7'Mai 2021
  4. Nach dem Ende der Steinkohle: Land unter im Ruhrgebiet? National Geographic, veröffentlicht am 14. Dezember 2018, abgerufen am 7'Mai 2021
  5. Ende der Steinkohle-Ära: Ewigkeitsaufgaben belasten RAG-Stiftung – Sprecher nennt diese irre Summe Der Westen, 15'Dezember 2018, abgerufen am 7'Mai 2021
  6. Amtliche Bevölkerungszahlen (Memento vom 8. Juli 2007 im Internet Archive) des LDS NRW
  7. Westfalenlexikon 1832–1835, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Landesamt für Archivpflege (1978); Zahlen übernommen aus: wiki-de.genealogy.net
  8. Hic Leones, Historisch-geographische Enzyklopädie der Welt (1880–1898); Zahlen übernommen aus: wiki-de.genealogy.net und Ortsteile summiert; Zahlen mit Stern entstammen anderen Wikipedia-Artikeln und referenzieren die Volkszählung 1895
  9. Einführung der revidierten Städteordnung in Dorsten
  10. Einführung der revidierten Städteordnung in Recklinghausen
  11. Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westphalen vom 31. Oktober 1841 (PDF; 1,6 MB)
  12. Wolfgang Leesch: Verwaltung in Westfalen 1815–1945. In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. Band 38. Aschendorff, Münster 1992, ISBN 3-402-06845-1.
  13. Amtsblatt der Regierung Münster 1844: Bildung der Ämter Altschermbeck und Lembeck
  14. Amtsblatt der Regierung Münster 1844: Bildung der Ämter Bottrop und Kirchhellen
  15. Amtsblatt der Regierung Münster 1844: Bildung des Amtes Buer
  16. Amtsblatt der Regierung Münster 1844: Bildung der Ämter Datteln und Waltrop
  17. Amtsblatt der Regierung Münster 1844: Bildung des Amtes Marl
  18. Amtsblatt der Regierung Münster 1844: Bildung des Amtes Recklinghausen
  19. Amtsblatt der Regierung Münster 1857: Bildung des Amtes Herten
  20. Amtsblatt der Regierung Münster 1857: Trennung der Verwaltung der Ämter Datteln und Waltrop
  21. Amtsblatt der Regierung Münster 1858: Trennung der Verwaltung der Ämter Bottrop und Kirchhellen
  22. Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen: Findbuch Amt Horst, Seite III (Memento vom 9. April 2014 im Internet Archive)
  23. Amtsblatt der Regierung Münster 1891: Bildung des Amtes Osterfeld
  24. Zeitleiste Herrlichkeit Lembeck (Memento vom 2. Mai 2014 im Internet Archive), Lions Club Dorsten-Hanse
  25. Chronik der Feuerwehr Oer-Erkenschwick (PDF; 1,1 MB)
  26. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 316 f.
  27. Datenbank Zensus 2011, Kreis Recklinghausen, Alter + Geschlecht (Memento vom 22. September 2021 im Internet Archive)
  28. Statistisches Bureau zu Berlin (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des preußischen Staats. Duncker & Humblot, Berlin 1821 (Digitalisat).
  29. Statistische Nachrichten über den Regierungs-Bezirk Münster, 1858, S. 15, Textarchiv – Internet Archive
  30. Gemeindelexikon Westfalen 1887 S. 127; jeweils 01.12.
  31. Michael Rademacher: Recklinghausen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  32. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972
  33. Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen; jeweils 31.12.
  34. Kreis Recklinghausen Religion (Memento des Originals vom 5. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse.zensus2011.de, Zensus 2011
  35. 197.556 Katholiken im Kreis
  36. Mehr Austritte, weniger Mitglieder – warum die Kirchen an Bedeutung verlieren. In: 24vest.de. 19. Juli 2019, abgerufen am 9. Januar 2020.
  37. Statistischer Jahresbericht der Evangelischen Kirche von Westfalen Entwicklung der Gemeindegliederzahlen nach Kirchenkreisen Seite 18, abgerufen am 8. Oktober 2020
  38. Hauptsatzung des Kreises Recklinghausen (Memento vom 5. März 2009 im Internet Archive) (PDF; 21 kB)
  39. Landratsstichwahl - RVR-Wahl / Kommunalwahlen 2020 im Kreis Recklinghausen - Gesamtergebnis. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
  40. Kreis Recklinghausen | Presseinformationen. Abgerufen am 18. Januar 2021.
  41. Kreistagswahl - RVR-Wahl / Kommunalwahlen 2020 im Kreis Recklinghausen - Gesamtergebnis. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
  42. Kreis Recklinghausen, Fachdienst 58, Zahlen, Daten, Fakten im Kreis Recklinghausen (Memento des Originals vom 14. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kreis-re.de
  43. Zukunftsatlas 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017; abgerufen am 24. März 2018.
  44. PROGNOS Zukunftsatlas. Handelsblatt, abgerufen am 10. Dezember 2019.
  45. Zahlen, Daten, Fakten auf der Seite des Kreises Recklinghausen
  46. Programmübersicht auf der Seite des Theaters Marl
  47. Der Kulturtreff in Herten auf der Seite der Stadt Herten
  48. Homepage der Seestadthalle Haltern am See
  49. Über die Vestlandhalle auf der Seite des Vestischen Culture und Congresszentrum Recklinghausen
  50. Vestische Ehrenbürger - Auszeichnung des Kreises Recklinghausen auf der Seite des Kreises Recklinghausen

На других языках


- [de] Kreis Recklinghausen

[en] Recklinghausen (district)

Recklinghausen (German pronunciation: [ʁɛklɪŋˈhaʊzən]) is a Kreis (district) in the centre of North Rhine-Westphalia, Germany. It is surrounded by the neighbouring districts of Borken, Coesfeld, Unna, Gelsenkirchen, Bottrop, and Wesel. The district administration is located in the city of the same name.

[ru] Рекклингхаузен (район)

Рекклингхаузен (нем. Recklinghausen) — район в Германии. Центр района — город Рекклингхаузен. Район входит в землю Северный Рейн-Вестфалия. Подчинён административному округу Мюнстер. Занимает площадь 760 км². Население — 630,6 тыс. чел. (2010). Плотность населения — 829 человек/км². Официальный код района — 05 5 62.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии