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Buer [buːɐ̯] (Dehnungs-e) ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen. Er bildet zusammen mit den Stadtteilen Scholven und Hassel den Stadtbezirk Gelsenkirchen-Nord.

Der Stadtteil Buer führt den Namen der 1911 gegründeten ehemaligen Stadt Buer, die 1928 – zusammen mit Horst – mit Gelsenkirchen vereinigt wurde (bis Mai 1930 hieß die vereinigte Stadt Gelsenkirchen-Buer, dann Gelsenkirchen). Der heutige Stadtteil nimmt nur das Kerngebiet der vormaligen Stadt Buer ein (der Umkreis des alten Dorfes einschließlich der Gebiete der ehemaligen Bauerschaften Löchter, Bülse und Heege). Das ehemalige Stadtgebiet von Buer war wesentlich größer und umfasste alle nördlich der Emscher liegenden heutigen Stadtteile Gelsenkirchens mit Ausnahme von Horst. Die drei Stadtbezirke Gelsenkirchen-Nord, Gelsenkirchen-West und Gelsenkirchen-Ost, die von den acht heutigen Stadtteilen nördlich der Emscher inklusive Horst gebildet werden und historisch großteils zu Buer gehörten, stellen etwas mehr als die Hälfte der Einwohner Gelsenkirchens. Immer noch wird Buer in der Bevölkerung teilweise als eine nach Lokalkolorit „eigenständige Altgemeinde“ angesehen. Diese Abgrenzung äußert sich neben der geographischen Lage und den historischen Gegebenheiten in der Größe des Ortszentrums und der im Verhältnis zur Gesamtstadt vorliegenden Häufung gehobener Wohnlagen.


Geographie



Lage


Bis zum Jahre 1928 war Buer als „Freiheit“ (ab 1448) und als Stadt „Buer in Westfalen“ (ab 1911) selbständig. Während die Grenzen des Buerschen Gebiets bis Mitte des 19. Jahrhunderts ständig wanderten, kann Anfang des 20. Jahrhunderts die Lage der damaligen Stadt Buer inklusive Amt Horst wie folgt beschrieben werden: Im Süden grenzt sie an die kreisfreien Städte Herne und Essen. Der Rhein-Herne-Kanal grenzte im Süden die Stadt Buer von der Stadt Gelsenkirchen ab. Im Norden grenzt sie an die Städte des Kreises Recklinghausen Dorsten, Marl bzw. Polsum und Herten bzw. Westerholt. Im Westen an Gladbeck und Bottrop-Kirchhellen.

Angemerkt sei, dass „Buer in Westfalen“ bzw. das Amt Buer die heutigen Gelsenkirchener Stadtteile Scholven inklusive Bülse, Hassel, Beckhausen inklusive Schaffrath und Sutum, Resse, Resser Mark und Erle beinhaltet hat.

Dem Stadtteil Gelsenkirchen-Buer sind folgende Gelsenkirchener Stadtteile benachbart: Im Norden Scholven, Hassel sowie im Westen Angrenzung an die Stadt Gladbeck im Kreis Recklinghausen; im Osten die Stadtteile Resse und Erle sowie Angrenzung an den Hertener Stadtteil Westerholt; im Süden Beckhausen.

Buer liegt im Grünen und ist unter anderem umgeben von Ackerland und kleineren Waldgebieten. Es beinhaltet mehrere Grünzonen und Parkanlagen mit Teichen und Seen wie Schloss Berge, Berger See, Lohmühlenteich, Hülser Heide, Löchterheide, Stadtwald, Gebiet des ehemaligen Löwenparks oder den Zentralfriedhof Buer-Mitte an der Haunerfeld- und Ortbeckstraße bzw. den Alten Friedhof an der Mühlenstraße sowie mehrere Kleingärten- und Sportanlagen. Ebenfalls ein Naherholungsgebiet ist die begrünte und bepflanzte Abraumhalde Rungenberg der ehemaligen Zeche Hugo. Auf dem alten Friedhof an der Mühlenstraße wurde seit 2015 durch den Verein für Orts- und Heimatkunde GE-Buer e.V. ein Rhododendronpark angelegt.[1]

Die Zukunft der Fußgängerzone Hochstraße, welche zur Propsteikirche St. Urbanus führt, ist wiederholt Gegenstand von Überlegungen.[2]


Verkehrsanbindung


Buer hat zwei abseits des Stadtteilzentrums gelegene Bahnhöfe: Gelsenkirchen-Buer Nord an der Hamm-Osterfelder Bahn nebst Strecke Richtung Haltern. Von hier verkehrt die S-Bahn-Linie 9 der S-Bahn Rhein-Ruhr einmal stündlich zum Bahnhof Haltern am See und nach Wuppertal über Gladbeck, Bottrop, Essen und Velbert-Langenberg.

An der zu einem Haltepunkt zurückgebauten Station Gelsenkirchen-Buer Süd in Gelsenkirchen-Beckhausen hält die Emschertal-Bahn RB43 ebenfalls stündlich auf dem Weg von Dorsten via Gladbeck Ost über Wanne-Eickel, Herne, Castrop-Rauxel Süd nach Dortmund.

Zentraler Knotenpunkt im Nahverkehr in Gelsenkirchen ist in Buer jedoch Buer Rathaus.

Es existieren zwei Autobahnanbindungen, und zwar im Norden zur A52 bzw. die alte Bundesstraße 224 und im Süden zur A2. Durch Buer verläuft die B226.


Buer Rathaus


Der zentrale Umsteigepunkt des Gelsenkirchener Nahverkehrs im Stadtteil Buer ist die Haltestelle Buer Rathaus.

Diese wird von Straßenbahnen, Bussen und SchnellBus-Linien bedient.

Die Buslinien und SchnellBus-Linien halten am Busbahnhof Buer Rathaus.

Linie Verlauf Takt (Mo–Fr) Betreiber
301 Gelsenkirchen-Horst Essener Str. Schloss Horst  Buerer Str.  Gelsenkirchen-Buer Süd Bf  Beckhausen - Buer Rathaus/Kunstmuseum – Erle – ZOOM Erlebniswelt U Trinenkamp U Bergwerk Consolidation U Bismarckstraße U Leipziger Straße U Musiktheater U Heinrich-König-Platz U Gelsenkirchen Hbf 7/8 min Bogestra
302 Gelsenkirchen-Buer Rathaus – Gelsenkirchen, Veltins-Arena Gelsenkirchen-Schalke Musiktheater U Heinrich-König-Platz U Gelsenkirchen Hbf  Gelsenkirchen-Ückendorf Bochum-Wattenscheid, August-Bebel-Platz – Stahlhausen Wattenscheider Str. U Bochumer Verein/Jahrhunderthalle U Rathaus (Süd)  U Bochum Hbf  U Lohring – Altenbochum Kirche – Bochum-Laer Mitte – Mark 51° 7 – Langendreer Markt Langendreer 7/8 min (Buer–Laer)
15 min (Laer–Langendreer)
Bogestra
SB28 Gelsenkirchen-Buer Rathaus Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  Gelsenkirchen-Hassel Oberscholven Ulfkotte Feldmark Dorsten Willy-Brandt-Ring Dorsten ZOB
Weiterfahrt in Dorsten ZOB als Linie SB18 nach Schermbeck
30 min DB Rheinlandbus
SB49 Gelsenkirchen-Buer Rathaus Gelsenkirchen-Resse Herten Mitte Disteln Josefstr. Hochlar Viehtor Recklinghausen Hbf 30 min Vestische
SB91 Bero-Zentrum Oberhausen Hbf  – Neue Mitte Oberhausen OB-Osterfeld Süd Bf  – Bottrop ZOB Berliner Platz Bottrop-Eigen Markt Gladbeck-Ellinghorst Gladbeck Goetheplatz Gladbeck-Ost Bf  Gelsenkirchen-Buer, Königswiese Gelsenkirchen-Buer Rathaus
Linie verkehrt zwischen OLGA-Park und Oberhausen Hbf über die ÖPNV-Trasse Oberhausen
20 min Vestische / STOAG
211 Herten Mitte Westerholt – Westerholt Bf (– Herten-Bertlich) (zeitweise) Gelsenkirchen-Hassel Gelsenkirchen-Buer Rathaus 30 min Vestische
212 Herten Mitte Westerholt – Westerholt Bf – Herten-Bertlich GE-Hassel Bf  Gelsenkirchen-Hassel Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  Gelsenkirchen-Buer Rathaus 30 min Vestische
222 Marl-Sinsen Sinsen Bf  Lenkerbeck Hüls Drewer Marl Mitte  Alt-Marl Polsum Ehrenmal Gelsenkirchen-Hassel Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  Gelsenkirchen-Buer Rathaus 30 min Vestische
238 Gelsenkirchen-Buer Rathaus – Herten-Westerholt Langenbochum – Herten-Scherlebeck Westviertel Lohtor Recklinghausen Hbf 30 min Vestische
243 Gelsenkirchen-Buer Rathaus Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  Gelsenkirchen-Hassel / (GE-Hassel Friedhof  GE-Hassel Bf ) (zeitweise) – Herten-Bertlich Westerholt Langenbochum Bergwerk Schlägel und Eisen Paschenberg Herten Mitte 60 min Vestische
244 Gelsenkirchen-Hassel Friedhof Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  Buer Rathaus Gelsenkirchen-Resse Cäcilienhof 30 min Vestische
247
TB247
Gelsenkirchen-Buer Rathaus – St.-Marien-Hospital Buer Gelsenkirchen-Scholven – Gladbeck-Zweckel Mentzelstr. (– Breiker Höfe Gelsenkirchen-Scholven Stadtgrenze)
Mentzelstr. – Scholven Stadtgrenze als TaxiBus
30 min (Buer–Scholven)
60 min (Scholven–Mentzelstr.)
Vestische
249 Gelsenkirchen-Buer Rathaus Gelsenkirchen-Resse Herten Mitte Disteln Josefstr. Hochlar Westviertel Moltkestr. Paulusviertel Paulusstr. Viehtor Recklinghausen Hbf 30 min Vestische
255 Gladbeck Goetheplatz Gladbeck Ost Bf  – Gladbeck-Zweckel Gelsenkirchen-Scholven Gelsenkirchen-Buer, Königswiese Gelsenkirchen-Buer Rathaus 20 min Vestische
380 Gelsenkirchen-Buer Rathaus Gelsenkirchen-Schalke Schalker Meile Musiktheater Gelsenkirchen Hbf 20 min Bogestra
381 Gelsenkirchen-Rotthausen Landschede Rotthausen  Gelsenkirchen-Neustadt Gelsenkirchen Hbf  Schalke Ernst-Kuzorra-Platz – Erle Marktstr. – (Resser Mark Resse Kirschblütenweg) / (Middelich - Gelsenkirchen-Buer Rathaus (nur abends sowie sonn-/feiertags)) 20 min Bogestra
396 Gelsenkirchen-Buer Rathaus – Schaffrath Beckhausen Kampstr. Gladbeck-Rosenhügel Nelkenstr. Horst Buerer Str.  Schloss Horst (– Marie-Juchacz-Weg) (nur stündlich) Fischerstr.  – Horst Süd, Lucasstraße 20 min Bogestra
397 Gelsenkirchen-Buer Rathaus – Middelich – Erle Post – Erle Forsthaus – Resser Mark Resse Im Emscherbruch – Resser Mark Im Eichkamp
(abends sowie sonn- und feiertags als AST 97 zwischen Erle Forsthaus und Resser Mark)
60 min Bogestra
398 Gelsenkirchen-Buer Rathaus – Middelich – Erle Post – Resser Mark – Erle Forsthaus – Erle Emscherstr. Sutum Schäferstraße 60 min Bogestra
399 Gelsenkirchen-Buer Rathaus – Westfälische Hochschule
(verkehrt, bis auf einzelne Fahrten, nur während der Vorlesungszeit der Westfälischen Hochschule)
20 min Bogestra
NE2 Bottrop ZOB Berliner Platz Bottrop-Eigen Ellinghorst Gladbeck Goetheplatz Gladbeck Ost Bf Gelsenkirchen-Scholven Bülse Gelsenkirchen-Buer Rathaus Gelsenkirchen-Resse Herten Mitte Disteln Josefstr. Hochlar Westviertel Moltkestr. Paulusviertel Paulusstr. Viehtor Recklinghausen Hbf
NachtExpress: In den Nächten von Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag und vor Feiertagen
60 min Vestische
NE9 Gelsenkirchen-Buer Rathaus Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  Gelsenkirchen-Hassel GE-Hassel Bf  – Herten-Bertlich Westerholt Langenbochum Scherlebeck Disteln Herten Mitte
NachtExpress: In den Nächten von Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag und vor Feiertagen
60 min Vestische
NE10 Bochum Hbf  – BO-Wattenscheid Gelsenkirchen Hbf   Schalke Gelsenkirchen-Buer Rathaus 60 min Bogestra
NE11 Gelsenkirchen Hbf  Schalke – Berger Feld – Erle Gelsenkirchen-Buer Rathaus 60 min Bogestra
NE12 Gelsenkirchen-Buer Rathaus – Resse – Erle Bismarck – Haverkamp – Bulmke-Hüllen Gelsenkirchen Hbf  Ückendorf 60 min Bogestra
NE14 Gelsenkirchen-Buer Rathaus – (Schaffrath →) Beckhausen Gelsenkirchen-Buer Süd Bf  Buerer Str.  Schloss Horst  HeßlerGelsenkirchen-Feldmark Gelsenkirchen Hbf  Gelsenkirchen-Neustadt Rotthausen  – Rotthausen Landschede 60 min Bogestra

Geschichte


Die Gemeinde Buer gehörte vor Erlangung ihrer Kreisfreiheit und Vereinigung mit Gelsenkirchen, wie auch Horst, zum Vest und dem Kreis Recklinghausen. Zur Geschichte Buers vor 1928 siehe Geschichte der früheren Gemeinde und Stadt Buer.

Mit Wirkung vom 1. April 1928 wurde die Stadt Buer mit dem Amt Horst und der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen zur neuen kreisfreien Stadt Gelsenkirchen-Buer vereint.[3] 1929 gründete die Bergbau-Berufsgenossenschaft das Knappschaftskrankenhaus Bergmannsheil, das 2002 mit den Städtischen Kinderkliniken zur Bergmannsheil und Kinderklinik Buer fusionierte. Am 21. Mai 1930 wurde der Name der jungen Stadt in „Gelsenkirchen“ geändert.[3] Seither wird Buer als Stadtteil geführt, zunächst im Sinne der Ausdehnung der ehemaligen Stadt Buer. Im Zweiten Weltkrieg wurde der 100 m hohe Turm der Propsteikirche St. Urbanus von Bomben getroffen. Seitdem hat er ein Flachdach und ist nur noch etwa 50 m hoch.

Im Rahmen der Gebietsreform 1975 wurden alle kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen in Stadtbezirke unterteilt. Auf dem Gebiet der ehemaligen Stadt Buer entstanden die Stadtbezirke Gelsenkirchen-West, -Ost und insbesondere -Nord, mit dem Stadtteil Buer, der nur mehr den zentralen Stadtkern enthält.

Im Jahr 2003 wurde mit einer großen 1000-Jahr-Feier an die erste schriftliche Erwähnung von Buer erinnert.


Bevölkerung


Zum 30. Dezember 2021 lebten 32.751 Einwohner in Gelsenkirchen-Buer.[4]


Einwohnerentwicklung


Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen des Stadtteils Buer seit 2000; für die Entwicklung der Einwohnerzahlen des Gesamtgebietes der früheren Stadt Buer seit dem Jahr 1535 siehe hier.

Jahr Einwohner[5]
31. Dezember 200035.274
31. Dezember 200135.257
31. Dezember 200235.304
31. Dezember 200334.995
31. Dezember 200434.872
31. Dezember 200534.877
31. Dezember 200634.707
31. Dezember 200734.600
31. Dezember 200834.308
31. Dezember 200934.130
31. Dezember 201033.969
31. Dezember 201133.917
31. Dezember 201233.799
31. Dezember 201333.730
31. Dezember 201433.656
31. Dezember 201533.651
31. Dezember 201633.533
31. Dezember 201733.374
31. Dezember 201833.429
31. Dezember 201933.127
31. Dezember 202032.915

Bauwerke


Siehe auch Bauwerke in Gelsenkirchen

Rathausturm
Rathausturm

Das Rathaus Buer wurde 1912 eingeweiht. Es ist heute das technische Rathaus der Stadt Gelsenkirchen.

Zur Zeit des Baus des Rathauses, 1906–1908, wurde das Lyzeum (Leibnizgymnasium) an der Breddestraße erbaut. Über dem Eingang befindet sich das schöne Relief der grünen Buerschen Linde, darüber das kurkölnische Kreuz, denn Buer gehörte früher zum Erzbistum Köln.

Die moderne evangelische Stephanuskirche an der Westerholter Straße sieht wie der Bug eines Schiffes aus. Sie wurde 1964 von dem Architekten Peter Grund entworfen, aber erst nach seinem Tod 1968–1970 ausgeführt. Die Inneneinrichtung und die abstrakten Betonglas-Fenster stammen von der Künstlerin Inge Vahle. Das kleinformatige Altarkreuz, eine blaugrundige Emaille-Arbeit, entstand nach Entwurf von Elisabeth Grund als Stiftung zum Andenken an ihren verstorbenen Mann. Die Kirche steht seit 2004 unter Denkmalschutz.[6]


Religionen


Dieser Abschnitt behandelt vor allem das 20. und 21. Jahrhundert. Zur Vorgeschichte siehe Religionen im Artikel über die ehemalige Stadt Buer.


Katholische Gemeinde


Propsteikirche Sankt Urbanus
Propsteikirche Sankt Urbanus
Sankt Ludgeruskirche
Sankt Ludgeruskirche

Das Gebiet gehörte um 1000 zum Kloster Werden. Bereits 1160 wurde die Kirche Sankt Urbanus zur „Pfarrkirche“ ernannt. Die heutige Sankt-Urbanus-Kirche mit ihrem zunächst 100 Meter hohen Kirchturm wurde im Jahr 1893 erbaut. Der Turm wurde im Zweiten Weltkrieg bombardiert, so dass der heutige nur noch etwa 50 m hoch ist und seitdem ein Flachdach besitzt. Bereits zuvor waren verschiedene Vorgängerbauten im romanischen Stil (1302 Umbau im gotischen Stil) und nach einem Großbrand (1688) im frühen 18. Jahrhundert entstanden.

1955 erfolgte die Ernennung der Pfarrkirche Sankt Urbanus zur Propsteikirche. Der damalige Pfarrer von St. Urbanus, Theodor Lange (* 26. November 1905 in Dortmund, † 9. Februar 1984), trug als erster den Titel Propst. Sein damals noch in der Gemeinde im Ruhestand lebender Vorgänger Pfarrer Ernst Roosen (* 27. November 1883 in Essen-Altenessen, † 30. April 1958) wurde gleichzeitig zum Propst h. c. ernannt.

Ein eigenes Dekanat in Buer wurde 1915 gegründet. 1954 wurde es in Nord und Süd geteilt. Ab dem 1. Januar 1958 wurde das Dekanat Buer dem neu gegründeten Ruhrbistum Essen angegliedert.

Folgende Gemeinden wurde wegen der zunehmenden Zahl von katholischen Zuwanderern ins Ruhrgebiet Ende des 19. Jahrhunderts bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts und Mitte des 20. Jahrhunderts wegen des Zuzugs von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den vormals deutschen Ostgebieten und später aus der damaligen DDR direkt von der ursprünglichen Pfarrgemeinde Sankt Urbanus abgepfarrt:

Wegen des Priestermangels in der deutschen katholischen Kirche, der schwindenden Zahl von Katholiken in Buer sowie infolge wirtschaftlicher Probleme des Bistums Essen wurden zwischen 2000 und 2004 einzelne katholische Kirchengemeinden wieder zusammengelegt bzw. gingen Kooperationen ein:

Die Pfarrgemeinde St. Urbanus ist durch die vom Bistum Essen im Rahmen seiner Strukturreform für 2008 beschlossene und bereits am 19. August 2007 umgesetzte Fusion mit den Kirchengemeinden St. Mariä Himmelfahrt in Buer-Mitte, St. Konrad in Middelich, St. Pius in Hassel, Herz Jesu in Resse, St. Josef in Scholven, St. Ludgerus in Buer, Hl. Geist in Schaffrath, St. Barbara in Erle, St. Suitbert in Bergerfeld, St. Ida in Resser Mark, Christus König in Bergmannsglück, St. Michael in Hassel, St. Theresia in Hassel, St. Hedwig in Resse und St. Bonifatius in Erle nach der Zahl ihrer Gemeindemitglieder größte katholische Pfarrgemeinde in Deutschland. Mit ihren ca. 40.000 Gemeindemitgliedern ist die neue Großgemeinde St. Urbanus größer als das Bistum Görlitz, das ca. 30.000 Katholiken aufweist.


Evangelische Gemeinden


Apostelkirche
Apostelkirche

Die damalige Gemeinde Buer bestand vorwiegend aus der katholischen Konfession. Erst mit dem Bergbau (ab 1873) und dem damit verbundenen Städtewachstum kamen andere Konfessionen hinzu. Am 4. Mai 1888 erstand die erste selbständige evangelische Kirchengemeinde Buers – die heutige Apostelkirche – an der Essener Straße (heute: Horster Straße). 1886 entstand die evangelische Gemeinde Erle-Middelich und der evangelische Pfarrverbund Horst-Buer wurde aufgelöst. 1906 entstand die evangelische Gemeinde Resse. 1911 wurde die evangelische Christuskirche Beckhausen an der Bergstraße gebaut. Von den genannten evangelischen Kirchen sind in einigen Stadtteilen bis in die 1960er Jahre noch Tochterkirchen entstanden.


Jüdische Gemeinde


Im Jahre 1922 wurde an der Maelostraße in Buer eine Synagoge errichtet, die in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 von den Nationalsozialisten niedergebrannt wurde. An dieser Stelle entstand später ein städtisches Hallenbad. Einige Fundamente der Synagoge sind durch Pflastersteine sichtbar gemacht. Der Rest wird vom Hallenbad überdeckt. Außerdem erinnern ein großer, am 12. November 1992 errichteter Gedenkstein, mit der Aufschrift „Mein Haus ist ein Haus der Gebete für alle Völker“ als Mahnmal an die Synagoge.[7] Auguste van Pels (1900–1945), Freundin der Familie Anne Franks, die sich zusammen mit den Franks in Amsterdam versteckte, wurde in Buer (seit 1928 Gelsenkirchen) geboren.[8]


Muslimische Gemeinde


Die muslimische Gemeinde in Gelsenkirchen-Buer wurde von Gastarbeitern der ersten Generation aus der Türkei und Nordafrika in den 1980er Jahren gegründet. Es gibt drei Moscheen, die von Vereinen finanziert werden.


Söhne und Töchter der Stadt



Fotos


Der Blick in alle vier Himmelsrichtungen vom Buerer Rathausturm:

1955

2005


Literatur




Commons: Gelsenkirchen-Buer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Rhododendrongarten. Abgerufen am 5. Mai 2022.
  2. Matthias Heselmann: Wie geht es weiter mit der Innenstadt von Buer? In: [[Westdeutsche Allgemeine Zeitung|WAZ]]-Lokalteil Gelsenkirchen, 15. Oktober 2022
  3. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  4. Gesamtbevölkerung nach deutscher Staatsangehörigkeit und Geschlecht auf Ebene der Stadtteile (vierteljährlich) | Offene Daten Gelsenkirchen. Abgerufen am 10. Januar 2022.
  5. Bevölkerungsentwicklung in Stadtteilen ab 1975 | Offene Daten Gelsenkirchen. Abgerufen am 28. August 2021.
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 16. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirchegelsenkirchen.de
  7. Gelsenkirchen-Buer: Erinnerung an die alte Synagoge In: WAZ-Lokalteil Gelsenkirchen-Buer, 7. November 2022.
  8. Auguste van Pels, geborene Röttgen, stammt nicht aus Buer bei Melle, sondern aus Buer bei Gelsenkirchen

На других языках


- [de] Gelsenkirchen-Buer

[en] Buer, Germany

Buer is the largest suburb of Gelsenkirchen in North Rhine-Westphalia. The Hochstrasse in the heart of Buer is the largest shopping street in Gelsenkirchen.



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