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Scholven ist der nördlichste Stadtteil der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen und wird gebildet aus den Teilen Oberscholven (Norden), Niederscholven (Mitte) und Bülse (Süden).


Geographie


Scholven liegt im Norden Gelsenkirchens und wird im Westen von der Stadt Gladbeck, im Norden von der Stadt Dorsten und im Nordosten von der Stadt Marl, alle im Kreis Recklinghausen, begrenzt. Im Osten und Süden grenzt Scholven an die Gelsenkirchener Stadtteile Hassel und Buer. Neben diesen beiden zuletzt genannten Stadtteilen zählt Scholven zum Stadtbezirk Gelsenkirchen-Nord. Die innerstädtische Grenze wird im Süden von der Straße Nordring und nach Osten hin von der Autobahn A52 bzw. die alte Bundesstraße B224 gebildet. Durch die Aus-/Auffahrt 43 der Autobahn A52 hat Scholven direkten Zugang zum deutschen Autobahnnetz.

Gemeinschaftsgrundschule Im Brömm
Gemeinschaftsgrundschule Im Brömm

Es haben sich zwei Stadtteilzentren gebildet. Zum einen der Bereich des Marktplatzes ‚Im Brömm’ mit Geschäften, Grundschule, Katholischer, Evangelischer und Neuapostolischer Kirche und zum anderen der Bereich um die Bülseschule.


Geschichte


Obwohl bereits im frühen Mittelalter als Sculven erwähnt, war Scholven auch noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Bauerschaft mit vielen Wiesen und Äckern, mit Wald und Heide, standen Gehöftgruppen, Einzelhöfe der Bauern und Kötterhäuser von Oberscholven bis Niederscholven und Bülse. Scholven war eine der vielen Bauerschaften rund um das Kirchspiel und die Freiheit Buer. Aber schon drang die Kunde von jenseits der Emscher herüber, wie das Vordringen des Steinkohlebergbaus zwischen 1860 und 1873 in Gelsenkirchen Leben und Landschaft veränderte. Die Zechen Dahlbusch in Rotthausen, Wilhelmine Victoria in Heßler, Holland in Ückendorf und Nordstern in der alten Freiheit Horst begannen in diesen Jahren mit der Förderung. Nach dem Abteufen des ersten Schachts der Zeche Hugo in Buer 1873 und der Aufnahme der Kohleförderung im Jahre 1877 rückte die Industrie näher. Die Hibernia-Zechen im Buerschen Norden begannen mit dem Abteufen des jeweils ersten Schachts auf Bergmannsglück 1903, auf Westerholt 1907 und schließlich auf Scholven 1908. Die Förderung begann in Scholven im Jahre 1910.

Gleichzeitig mit dem Bau der Zeche Scholven und der Kokerei entstand in wenigen Jahren eine Zechenkolonie. Schmucke Zwei- und Vierfamilienhäuser, alle mit eigenem Garten und Stall, waren bei den Bergarbeitern begehrt und lockten sie aus vielen deutschen Gegenden, vornehmlich aber aus Ostpreußen und Schlesien, in das neue Bergarbeiterviertel.

Blick auf die Halde Oberscholven und das Kraftwerk Scholven
Blick auf die Halde Oberscholven und das Kraftwerk Scholven

Noch lange nach dem Bau der Zeche und der Zechenkolonie, der Kokerei und des Hydrierwerks (der späteren Scholven-Chemie, heute BP Gelsenkirchen) blieb Scholven der Stadtteil mit der größten landwirtschaftlich genutzten Fläche, vor allem im nördlichen Bereich jenseits des Zechentores an der Glückaufstraße. Schon nach der Übernahme des Hydrierwerks durch die Hibernia AG im Jahr 1935 und der Ausweitung des Werks zur Veba-Chemie (Ruhr-Öl GmbH) nach Westen bis über die Grenze der ursprünglichen Zechenkolonie hinaus, vor allem aber nach Osten und Norden bis zum Bellendorfsweg, ging immer mehr Agrarfläche an diesen Industriegiganten verloren. So ist inzwischen jeder Grenzgang in den Ortsteil Hassel verbaut und fast vergessen, dass diese beiden Ortsteile einen vormals fußläufig leicht erreichbaren Nordfriedhof an der Pawiker Straße teilten, dessen Reste noch vorhanden sind.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Industrieanlagen ebenso wie die sonstigen Gebäude des Stadtteils weitestgehend zerstört.

Kraftwerk Scholven von Nordwesten
Kraftwerk Scholven von Nordwesten

Die Aufschüttung der ersten Großhalde nach dem Zweiten Weltkrieg an der nördlichen Feldhauser Straße, der Bau des Großkraftwerks (ehemals Veba Kraftwerke Ruhr AG (VKR), heute Uniper Kraftwerke) seit 1968 nördlich der ehemaligen Zechenanlage und die Aufschüttung der zweiten Großhalde östlich der alten Dorstener Straße im Bereich Auf der Kämpe sind die letzten Stationen der Industrieausweitung und des Rückgangs der Bauerschaft auch im Norden des Stadtteils. Das 1988 erbaute Gipswerk verdrängte dann noch die alte Schrebergartenanlage an der Feldhauser Straße, jedoch ist dies durch die Schaffung einer neuen Schrebergartenanlage westlich der Buddestraße und südlich der Metterkampstraße kompensiert worden.


Bevölkerung


Zum 30. Dezember 2021 lebten 9060 Einwohner in Scholven.[1]


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner
19248744
19258375
19268323
19278639
19288384
19298402
19308556
19318572
19329018
19339129
19348924
Jahr Einwohner
19359084
19368922
19378903
19388787
19398697
19409291
19419297
19429390
19438928
19446930
19454727
Jahr Einwohner
19464920
19485514
19506467
19539552
19559770
195610.041
195710.406
195810.387
195910.178
196010.048
19619909
Jahr Einwohner
19629879
19639628
196410.255
196510.508
196610.419
196710.440
196810.518
196910.359
197010.965
197111.188
197211.076
Jahr Einwohner
197310.560
197410.359
197510.135
19769877
19779630
197811.539
197911.841
198012.025
198112.032
198211.587
198311.920
Jahr Einwohner
198411.580
198511.427
198611.294
198711.351
198811.241
198911.277
199011.369
199111.290
199211.274
199311.241
199411.150
Jahr Einwohner
199511.188
199611.075
199711.019
199810.891
199910.723
200010.483
200110.332
200210.256
200310.109
20049999
20059888
Jahr Einwohner
20069781
20079693
20089661
20099545
2010 9363
2011 9293
2012 9218
2013 9320
2014 9451
2015 9471
2016 9452
Jahr Einwohner
20179128
20189067
20199007
20208996

[2]


Öffentlicher Personennahverkehr


Im öffentlichen Personennahverkehr Scholvens verkehren die Buslinien 247, 255 und der Nachtexpress NE2 der Vestischen Straßenbahnen GmbH (Vestische) sowie die Schnellbuslinie SB28 der Busverkehr Rheinland GmbH (BVR). Im Nachtverkehr verkehrt die Linie NE2.

Linie Verlauf Takt (Mo–Fr) Betreiber
SB28 Gelsenkirchen-Buer Rathaus Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  – Gelsenkirchen-Hassel Oberscholven Ulfkotte Feldmark – Dorsten Willy-Brandt-Ring Dorsten ZOB
Weiterfahrt in Dorsten ZOB als Linie SB18 nach Schermbeck
30 min DB Rheinlandbus
247
TB247
Gelsenkirchen-Buer Rathaus – St.-Marien-Hospital Buer Gelsenkirchen-Scholven – Gladbeck-Zweckel Mentzelstr. (– Breiker Höfe Gelsenkirchen-Scholven Stadtgrenze)
Mentzelstr. – Scholven Stadtgrenze als TaxiBus
30 min (Buer–Scholven)
60 min (Scholven–Mentzelstr.)
Vestische
255 Gladbeck Goetheplatz Gladbeck Ost Bf  – Gladbeck-Zweckel Gelsenkirchen-Scholven Gelsenkirchen-Buer, Königswiese – Gelsenkirchen-Buer Rathaus 20 min Vestische
NE2 Bottrop ZOB Berliner Platz – Bottrop-Eigen – Ellinghorst – Gladbeck Goetheplatz – Gladbeck Ost Bf Gelsenkirchen-Scholven Bülse – Gelsenkirchen-Buer Rathaus – Gelsenkirchen-Resse – Herten Mitte Disteln Josefstr. – Hochlar – Westviertel Moltkestr. – Paulusviertel Paulusstr. – Viehtor Recklinghausen Hbf
NachtExpress: In den Nächten von Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag und vor Feiertagen
60 min Vestische

Wirtschaft


Wichtigste Wirtschaftsfaktoren und Arbeitgeber im Stadtteil sind die folgenden Unternehmen:


Bildung


Im Stadtteil gibt es 3 Schulen: die Gemeinschaftsgrundschulen Bülsestraße und Im Brömm sowie die Hauptschule Mehringstraße. Für den Besuch von Real-, Gesamtschulen und Gymnasien muss der benachbarte Stadtteil Buer genutzt werden.


Sport


Besondere Bedeutung hat in diesem Stadtteil der Schießsport. In Bülse ist der Luftgewehr-Bundesligist BSV Buer-Bülse 1926 e.V. zu Hause. Im ländlich geprägten Oberscholven wird vor allem Reitsport betrieben. Daneben gibt es auch noch Fußballvereine und einen Tennisclub. Mit dem PBC Scholven ist auch noch ein Schalke 04 Fanclub zuhause, der sich 2008 den Titel des Ruhrpott Master im Hobbyfussball holen konnte.


Literatur




Commons: Gelsenkirchen-Scholven – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Gesamtbevölkerung nach deutscher Staatsangehörigkeit und Geschlecht auf Ebene der Stadtteile (vierteljährlich) | Offene Daten Gelsenkirchen. Abgerufen am 10. Januar 2022.
  2. Bevölkerungsentwicklung in Stadtteilen ab 1975 | Offene Daten Gelsenkirchen. Abgerufen am 28. August 2021.



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