Im Jahr 1204 wurden Wolradus et Theodericus de Eckstede als Zeugen in einer Urkunde genannt.[3][4] 1225 war Tiderici de Ecsted ein Zeuge.[5]
Das gilt als erstmalige Erwähnung des ursprünglich als Rundling angelegten Dorfes Eichstedt in Urkunden.[6] Nach ihm nannte das altmärkische Uradelsgeschlecht von Eichstedt, dessen Wappen mit den gestürzten Schwertern auf blauem Grund sich auch im Gemeindewappen wiederfindet.
Eingemeindungen
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Eichstedt mit der Landgemeinde Eichstedt, der Landgemeinde Baumgarten und mit dem Gutsbezirk Baumgarten zu einer Landgemeinde Eichstedt zusammengeschlossen.[7]
Am 25. Juli 1952 wurde Eichstedt vom Landkreis Stendal in den Kreis Stendal umgegliedert, nach dessen Auflösung kam sie am 1. Juli 1994 zum neuen Landkreis Stendal.[8] Zu einer Namensänderung kam es am 1.Januar 1998, als sich die Gemeinde von Eichstedt in Eichstedt (Altmark) umbenannte.
Durch einen Gebietsänderungsvertrag haben die Gemeinderäte der Gemeinden Baben (am 27. Januar 2009), Eichstedt (Altmark) (am 11. Februar 2009) und Lindtorf (am 29. Januar 2009) beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Eichstedt (Altmark) vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[9]
Die Volkszählung in der Europäischen Union 2011 zeigte, dass von den 950 Einwohnern der Gemeinde Eichstedt rund 36% der evangelischen und rund 3% der katholischen Kirche angehörten.[16]
Die evangelischen Kirchengemeinden Eichstedt und Baumgarten gehörten zur Pfarrei Eichstedt[17], die Kirchengemeinden Baben und Lindtorf zur Pfarrei Baben[18], während Rindtorf als mater combinata zur Pfarrei Jarchau gehörte.
Die Kirchengemeinde Eichstedt gehört jetzt zum Pfarrbereich Klein Schwechten. Am 1. Juni 2007 wurden die evangelischen Kirchengemeinden Lindtorf und Rindtorf zum evangelischen Kirchspiel Lindtorf-Rindtorf zusammengeschlossen.[19] Es gehört wie die Kirchengemeinden Baben und Baumgarten zum Pfarrbereich Arneburg. Beide Pfarrbereiche gehören zum Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[20]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal.[21]
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 ergab folgendes Ergebnis:[22][23]
vier Wählergruppen mit zusammen 96,7%
3 Sitze Wählergemeinschaft Eichstedt
1 Sitz Wählergemeinschaft Baben
2 Sitze Für Eichstedt
3 Sitze Wählergemeinschaft Rindtorf/Lindtorf
ein Sitz CDU 3,3%
Vier Gemeinderäte sind Frauen.
Die Wahlbeteiligung betrug 67,8%.
Wappen
Das Wappen wurde am 28. Juli 2004 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.
Blasonierung: „Gespalten von Blau und Silber; vorn fächerförmig drei gesenkte goldene Schwerter mit rundem Kopf, hinten pfahlweise zwei blaue Eichenblätter mit je zwei kleinen goldenen Eicheln in blauer Kapsel an den Blattstielen.“
Die Farben der Gemeinde sind Blau - Silber (Weiß).
Die Tinktur Blau bezieht sich auf die Uchte, die Eichstedt im Bogen umfließt. Auf die Familie von Eichstedt weisen die drei Schwerter hin, deren Stammsitz Eichstedt erstmals 1204 urkundlich erwähnt wurde. Durch die mit Eicheln bewinkelten zwei Eichenblätter wird Bezug auf den Ortsnamen und auf die beiden Ortsteile Eichstedt und Baumgarten genommen.
Das Wappen wurde vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und ins Genehmigungsverfahren geführt.
Der Gemeinderat der neugebildeten Gemeinde Eichstedt (Altmark) hat am 14. Januar 2010 beschlossen, dass alte Wappen der eingeflossenen Gemeinde Eichstedt anzunehmen und weiterzuführen. Dies wurde am 1. Februar 2010 durch den Landkreis genehmigt.
Flagge
Die Flagge ist Weiß - Blau (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Alte SchuleGefallenendenkmal
Die evangelische Katharinenkirche in Eichstedt ist eine umgebaute Feldsteinkirche, die vom Bischof von Havelberg geweiht wurde.[24] Beckmann berichtete 1753 von einem 500 Jahre alten Siegel der Weihe.[25] Das von Wilhelm Zahn angegebene Weihejahr 1230 ist urkundlich nicht erwiesen.[26] Im Jahre 1725 wurde der Chor abgebrochen und das Schiff nach Osten verlängert. Auf der Südseite befindet sich ein barocker Gruftanbau der Familie von Schulenburg.[24]
Der Ortsfriedhof befindet sich auf dem Kirchhof.
In Eichstedt steht auf dem Kirchhof ein Denkmal aus Granitblöcken mit großem Eisernen Kreuz als Mittelteil und gekrönt von einer Stahlhelm-Plastik für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.[27]
Die ehemalige Dorfschule steht unter Denkmalschutz.
Eichstedt hat ein lebendiges Vereinsleben, wie beispielsweise den Sportverein mit mehreren Untergruppen (SV Eichstedt Altmark e. V.), den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr und den Eichstedter Chor (Mitglied im Chorverband Sachsen-Anhalt).
Der Dorfkrug und die Kindertagesstätte tragen ebenfalls dazu bei, das Leben in Eichstedt attraktiv zu machen.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Eichstedt (Altmark)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Der Haltepunkt Eichstedt (Altm) liegt an der Bahnstrecke Magdeburg–Stendal–Wittenberge und wird von der Linie S1 (Schönebeck-Salzelmen–Magdeburg–Stendal–Wittenberge) der S-Bahn Mittelelbe im Stundentakt bedient.
Von Eichstedt (Altmark) führt eine Landstraße über Jarchau nach Arneburg sowie nach Stendal.
Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.[28]
Persönlichkeiten
Gustav Nachtigal (1834–1885), Afrikaforscher, wurde in Eichstedt geboren.
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.581–586, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.109 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.293, 31. Eichstedt (Online bei google books).
Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (=Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr.2013). Halle (Saale) Mai 2013, S.113 (destatis.de[PDF; 1,6MB; abgerufen am 24.August 2019]).
Hermann Krabbo:Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.108, Nr. 523 (uni-potsdam.de).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 2. Band1. Berlin 1843, S.2 (Digitalisat).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band6. Berlin 1846, S.399 (Digitalisat).
Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.):Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID3766-7, S.208.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.342.
Gebietsänderungsvertrag – Bildung einer neuen Mitgliedsgemeinde einer Verbandsgemeinde aus den Gemeinden Baben, Eichstedt (Altmark) und Lindtorf zum 1. Januar 2010. In: Landkreis Stendal (Hrsg.): Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.10, 20.Mai 2009, ZDB-ID2665593-7, S.104–106 (landkreis-stendal.de[PDF; 264kB; abgerufen am 10.April 2020]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.109 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen (=Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). ZDB-ID2921504-3 (destatis.de). (Jahr anklicken)
Doreen Schulze:Erstmals Zuwachs in Arneburg-Goldbeck. In: Volksstimme Stendal. 15.Januar 2016.
Karina Hoppe:In die Einwohnerstatistik geschaut. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 22.Januar 2022, DNB1002381223, S.21.
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.581–586, doi:10.35998/9783830522355.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.110 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.109 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Amtsblatt der Föderation evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland. 2007, ISSN0014-326X, S.155 (kirchenrecht-ekm.de).
Gottfried Wentz:Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. Das Bistum Havelberg (=Germania Sacra, Alte Folge, Erste Abteilung. Band2). Berlin 1933, DNB361869304, S.45 (Digitalisat).
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