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Adelberg ist eine Gemeinde im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart. Bis 1851 hieß der Ort Hundsholz, danach übernahm er den Namen des nahen Klosters Adelberg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Göppingen
Verwaltungsverband: Östlicher Schurwald
Höhe: 472 m ü. NHN
Fläche: 9,49 km2
Einwohner: 1989 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 210 Einwohner je km2
Postleitzahl: 73099
Vorwahl: 07166
Kfz-Kennzeichen: GP
Gemeindeschlüssel: 08 1 17 001
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Vordere Hauptstraße 2
73099 Adelberg
Website: www.adelberg.de
Bürgermeisterin: Carmen Marquardt
Lage der Gemeinde Adelberg im Landkreis Göppingen
Karte
Karte

Geographie



Geographische Lage


Adelberg liegt auf dem östlichen Schurwald in 334 bis 473 m Höhe ü. NHN zwischen den Tälern der Rems im Norden und der Fils im Süden. Die Kreisstadt Göppingen befindet sich in Luftlinie etwa 8 Kilometer südöstlich des Orts.


Klima


Der Jahresniederschlag beträgt 1045 Millimeter. Er liegt damit im oberen Viertel der in Deutschland erfassten Werte, an 87 % der Messstationen werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, der nasseste der Juni (1,9-mal mehr Niederschlag als im Februar). Die Niederschläge variieren stark, an nur 18 % der Messstationen werden höhere jahreszeitliche Schwankungen registriert.


Nachbargemeinden


Adelberg grenzt an folgende Gemeinde (im Uhrzeigersinn, östlich beginnend): Börtlingen, Wangen (beide Landkreis Göppingen), Schorndorf, Plüderhausen (beide Rems-Murr-Kreis).


Gemeindegliederung


Zu Adelberg gehören das Dorf Adelberg, der Weiler Adelberg-Kloster und die Häuser Herrenmühle, Mittelmühle und Zachersmühle. Nassach wurde 1971 nach Uhingen umgemeindet.[2]


Flächenaufteilung


Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]


Geschichte



Kloster und altwürttembergisches Klosteramt


Adelberg (bis 1851 Hundsholz) teilte im Wesentlichen die Geschichte des Klosters und Klosteramts Adelberg.

Hundsholz 1685 im Forstlagerbuch von Andreas Kieser
Hundsholz 1685 im Forstlagerbuch von Andreas Kieser

Hundsholz gehörte zur Gründungsausstattung des Klosters. Zunächst unter staufischer Vogtei, gelangten Kloster und Ort im 14. Jahrhundert schließlich an Württemberg, das ab 1500 zum Schwäbischen Reichskreis gehörte. Nach der Reformation, die ab 1535 (endgültig 1565) Fuß fasste, wurde das Klosteramt Adelberg gegründet, zu dem neben dem ehemaligen Kloster auch der alte Klosterbesitz und damit Hundsholz gehörte. 1565 wurde das Kloster, wie zwölf weitere württembergische Männerklöster, unter der Leitung von Christoph Binder in eine evangelische Klosterschule umgewandelt, die bis 1630 bestand. Ihr berühmtester Schüler war 1584–1586 Johannes Kepler. Außerdem war Adelberg Sitz einer der vier Prälaturen (bzw. Generalsuperintendenzen oder Generalate) der württembergischen Landeskirche.


Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert


Nach der Gründung des Königreichs Württemberg wurde der größte Teil des Klosteramts 1807 mit Hundsholz in das Oberamt Schorndorf eingegliedert. 1830 kaufte die Gemeinde Hundsholz die Klostergüter im Dorf und auch das Kloster selbst auf. 1843 wurde das Klostergebiet auch formal eingemeindet und die Gesamtgemeinde nannte sich seit 1851 Adelberg.

Die Kreisreform von 1938 während der NS-Zeit in Württemberg führte zur Zugehörigkeit zum Landkreis Göppingen, die bis heute besteht. Von 1945 bis 1952 gehörte Adelberg zum Nachkriegsland Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war. Im Jahre 1952 gelangte die Gemeinde zum neuen Bundesland Baden-Württemberg.


Ausgliederungen


Am 1. September 1971 wurde ein Gebiet mit damals mehr als 200 Einwohnern an die Nachbargemeinde Uhingen abgetreten.[4]


Einwohnerentwicklung


Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg für die Daten ab 1961

Stichtag / -jahr Einwohnerzahl
00. 00. 15250250
00. 00. 17210350
00. 00. 17690403
00. 00. 18510850
00. 00. 19070808
00. 00. 19120705
17. Mai 19390761
00. 00. 19461112
13. Juli 19501223
6. Juni 19611219
27. Mai 19701505
31. Dezember 19831646
25. Mai 19871710
31. Dezember 19911957
31. Dezember 19952091
31. Dezember 20002041
31. Dezember 20052042
31. Dezember 20102006
31. Dezember 20151956
31. Dezember 20201989

Politik



Verwaltungsverband


Adelberg gehört mit Birenbach, Börtlingen und Rechberghausen dem Gemeindeverwaltungsverband „Östlicher Schurwald“ an, der seinen Sitz in Rechberghausen hat.


Bürgermeister


Bürgermeisterin der Gemeinde ist seit Juni 2010 Carmen Marquardt, die bei der Bürgermeisterwahl am 15. März 2010 mit 60,7 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gegen ihren Vorgänger Wolf-Dieter Hermann gewann.[5] Hermann war 16 Jahre Bürgermeister in Adelberg.


Gemeinderat


Dem Gemeinderat gehören neben der Bürgermeisterin als Vorsitzende zehn Mitglieder an. Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 72,38 % zu folgendem Ergebnis:

Partei / ListeStimmenanteilSitze
Miteinander für Adelberg47,54 %5
Perspektive Adelberg30,31 %3
Adelberger Impuls22,15 %2

Wappen und Flagge


Wappen von Adelberg
Wappen von Adelberg
Blasonierung: „Geteilt von Gold und Schwarz; oben ein (von hinten gesehen) nach links springender Eber, unten ein nach rechts springender Hund in verwechselten Farben.“
Wappenbegründung: Der Eber entstammt dem Wappen des früheren Klosters Adelberg, während der Hund auf den alten Namen des Ortes Hundsholz hinweist. Die Farben der Gemeinde Adelberg sind Schwarz-Gelb.

Wappen und Flagge wurden am 7. April 1959 offiziell verliehen.


Partnerschaften


Partnergemeinde von Adelberg ist Lichtensteig im Kanton St. Gallen in der Schweiz.


Wirtschaft und Infrastruktur


Adelberg gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.


Verkehr


An das überörtliche Straßennetz ist Adelberg durch die Landesstraße 1147 an die Gemeinde Rechberghausen und den zu Schorndorf gehörenden Stadtteil Oberberken angeschlossen. Die von der Regionalbus Stuttgart bediente Buslinie 260 (Göppingen–Schorndorf) schließt Adelberg an den öffentlichen Personennahverkehr an. Von 1912 bis 1962 war die vier Kilometer von Adelberg entfernte Bahnstation Adelberg-Börtlingen der Hohenstaufenbahn in Betrieb.


Bildung


Adelberg verfügt über eine eigene Grundschule. Weiterführende Schulen gibt es in den Nachbarorten.


Industrie


Das größte Industrieunternehmen und der größte Arbeitgeber (650 Mitarbeiter) ist die Firma ERNI Electronics. ERNI ist Hersteller von industriellen Steckverbindern, beispielsweise für die Automobilindustrie, und hat neben der Produktionsstätte im Industriegebiet einen weiteren Standort im Dorf.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke



Museen



Regelmäßige Veranstaltungen



Söhne und Töchter der Gemeinde



Literatur




Commons: Adelberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Adelberg in der Topographia Sueviae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 337–339.
  3. Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Adelberg.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 449.
  5. Südwest Presse, Geislingen (Memento vom 6. November 2010 im Internet Archive) vom 16. März 2010.
  6. Startseite | Evangelische Kirchengemeinde Adelberg. 30. Mai 2016, abgerufen am 28. September 2020.

На других языках


- [de] Adelberg

[en] Adelberg

Adelberg is a municipality in the district of Göppingen in Baden-Württemberg in southern Germany.

[ru] Адельберг

Адельберг (нем. Adelberg) — община в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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