Schlat ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Göppingen. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.65259.7077777777778412 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Göppingen | |
Höhe: | 412 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,68 km2 | |
Einwohner: | 1701 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 176 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73114 | |
Vorwahl: | 07161 | |
Kfz-Kennzeichen: | GP | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 17 043 | |
LOCODE: | DE SHC | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 2 73114 Schlat | |
Website: | www.schlat.de | |
Bürgermeisterin: | Gudrun Flogaus | |
Lage der Gemeinde Schlat im Landkreis Göppingen | ||
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Schlat liegt in Luftlinie etwa sieben Kilometer südöstlich von Göppingen und gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart. Das Gemeindegebiet liegt unter dem Albtrauf in der von Fränkel (680,6 m ü. NN) im Osten, Wasserberg (751 m ü. NN) im Süden und Fuchseck (761 m ü. NN) im Südwesten gesäumten Stufenrandbucht des Fils-Zuflusses Weilerbachs, der auf etwa 372 m ü. NN die Gemeinde verlässt. Der höchste Punkt der Gemeinde am Spornknick des Fuchsecks etwas unter dessen Gipfel erreicht etwa 761 m ü. NN, während die Gemeindegrenze über den wenig niedrigeren Gipfel des Wasserbergs zieht.
Das Gemeindegebiet von Schlat grenzt reihum im Nordnordwesten an die Stadt Göppingen und im Nordosten an die Stadt Süßen, weiter an die Gemeinden Bad Überkingen im Südosten, Deggingen im Süden, Bad Ditzenbach und Heiningen kurz im Südwesten sowie im übrigen Westen an die Gemeinde Eschenbach. Alle Nachbarkommunen liegen im eigenen Landkreis Göppingen.
Zu Schlat gehören das Dorf Schlat, der Weiler Rommental und das Gehöft Fuchseckhof sowie die abgegangenen Ortschaften Zillenhart (Burg Zillenhart) und Dollenkirchle.[2]
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]
Mehrere Grabhügel in der Umgebung lassen auf eine erste Besiedlung während der Eisenzeit schließen. Im Ortsbereich liegt ein Gräberfeld der Merowingerzeit, aus dem angeblich auch das Fragment eines ungarischen Steigbügels stammt. Urkundlich wurde Schlat erstmals 1139 erwähnt. Damals lag es im Herzogtum Schwaben.
Im Spätmittelalter hatten mehrere Grundherren Anteile am Ort. Allmählich gewann das Kloster Adelberg den größten Anteil von etwa zwei Dritteln, wohingegen etwa ein Drittel bei den Herren von Liebenstein verblieb.
Siehe auch: Burg Oberrommental, Burg Zillenhart, Burg Schlat
Durch die Reformation gelangte das Herzogtum Württemberg in den Besitz des nun evangelischen Klosters Adelberg, so dass auch dessen Anteile am Ort Schlat nun zum württembergischen Klosteramt Adelberg gehörten. Während des Dreißigjährigen Kriegs hatte der Ort wie das ganze Land Württemberg unter den katastrophalen Folgen der für die Protestanten verlorenen Schlacht bei Nördlingen zu leiden. Den verheerenden Plünderungen und Verwüstungen folgten Hungersnöte und Seuchen. Diesen fielen in Schlat im Jahre 1635 etwa 400 Einwohner zum Opfer.
Den Anteil der Herren von Liebenstein am Ort Schlat erwarb Württemberg 1789 und unterstellte diesen dem Amt Göppingen. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg wurde der ganze Ort Schlat dem Oberamt Göppingen zugeordnet.
Durch die Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg 1938 wurde aus dem Oberamt der neu umrissene Landkreis Göppingen, in welchem Schlat sich seither befindet.
Von 1945 bis 1952 gehörte die Gemeinde zum Nachkriegsland Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war, ab 1952 zum neuen Bundesland Baden-Württemberg.
Seit der Reformation ist Schlat evangelisch geprägt, doch dürfen die römisch-katholischen Gläubigen, die im Ort über keine eigene Gemeinde verfügen, seit den 1950er Jahren die Andreaskirche mitbenutzen. Die evangelische Kirchengemeinde Manzen-Ursenwang-Schlat gehört zum Kirchenbezirk Göppingen der Württembergischen Landeskirche, die Katholiken werden von der Kirchengemeinde Heilig Geist in Göppingen-Ursenwang betreut, welche zur Seelsorgeeinheit 11 “Profectio 2002” Göppingen Süd-Ost im Dekanat Göppingen-Geislingen zählt.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg für die Daten ab 1970
Datum | Einwohner |
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1837 | 0761 |
1907 | 0831 |
17. Mai 1939 | 0809 |
13. September 1950 | 1133 |
27. Mai 1970 | 1465 |
31. Dezember 1983 | 1589 |
25. Mai 1987 | 1634 |
31. Dezember 1991 | 1723 |
31. Dezember 1995 | 1699 |
31. Dezember 2005 | 1775 |
31. Dezember 2010 | 1727 |
31. Dezember 2015 | 1682 |
31. Dezember 2020 | 1694 |
Der Gemeinderat in Schlat besteht aus zehn Mitgliedern. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Der Gemeinderat besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und der Bürgermeisterin als Vorsitzende. Die Bürgermeisterin ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Die Blasonierung des Gemeindewappens von Schlat lautet: In Gold unter einem rechtshin liegenden grünen Apfelzweig mit einem roten Apfel ein weidendes rotes Schaf.
Das Wappen spiegelt die traditionellen Erwerbszweige, den Obstbau und die Viehzucht, wider. Das Wappen und die rot-gelbe Gemeindeflagge wurden am 30. Juni 1959 vom Innenministerium verliehen.
Schlat ist durch eine Landesstraße mit den Göppinger Stadtteilen Ursenwang, Holzheim und Manzen sowie mit Reichenbach i.T. verbunden. Eine Kreisstraße führt in das benachbarte Süßen. Darüber hinaus gibt es eine Gemeindeverbindungsstraße nach Eschenbach. Die Kreisstadt Göppingen ist mit einer Buslinie zu erreichen. An der Bahnstrecke der Voralbbahn gab es einen Haltepunkt mit dem Namen Schlat. Dieser befand sich jedoch weit entfernt vom Ort auf der Gemarkung von Göppingen. In der Nähe des Schlater Bahnhofs entstand ab 1962 die Siedlung Ursenwang. Der Bahnhof behielt aber bis zur Einstellung der Voralbbahn im Jahre 1989 den Namen Schlat.
In Schlat gibt es überwiegend kleinere bis mittlere Unternehmen, u. a. verschiedene Handwerksbetriebe. Außerdem ist die Gemeinde Standort mehrerer Gaststätten sowie von Pensionen und Hotels. In Schlat wird traditionell Obstbau betrieben und auch Obstwein und Obstbrand hergestellt. Die Verwendung des Begriffs "Champagner" für einen in Schlat aus der Champagner Bratbirne hergestellten Birnenschaumwein beschäftigte 2005 den Bundesgerichtshof[4].
1472 wurde am höchsten Punkt des Ortskerns die dann ab der Reformation evangelische Andreaskirche erbaut, die dem Apostel Andreas geweiht ist. 1584 wurde sie ohne Chor zu einer Querkirche mit Südkanzel und Drei-Seiten-Empore erweitert. 1779 wurde auf einem alten Turm-Untergeschoss wieder ein Turm errichtet. Die letzte Außen- und Innenrenovierung wurde 2015 durchgeführt. Eine Besonderheit der Kirche ist die gemeinsame Nutzung durch die katholische und evangelische Gemeinde.
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