Deggingen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg, die zum Landkreis Göppingen gehört.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.5963888888899.7191666666667492 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Göppingen | |
Höhe: | 492 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,71 km2 | |
Einwohner: | 5316 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 234 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73326 | |
Vorwahl: | 07334 | |
Kfz-Kennzeichen: | GP | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 17 014 | |
LOCODE: | DE 79E | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstraße 9 73326 Deggingen | |
Website: | www.deggingen.de | |
Bürgermeister: | Karl Weber | |
Lage der Gemeinde Deggingen im Landkreis Göppingen | ||
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Deggingen liegt etwa in der Mitte des Oberen Filstals zwischen Bad Ditzenbach (westlich) und Bad Überkingen (östlich) in 465 bis 777 Meter Höhe[2].
Zur Gemeinde Deggingen gehört die ehemals selbstständige Gemeinde Reichenbach im Täle. Zur Gemeinde Deggingen in den Grenzen vom 31. Dezember 1974 gehören das Dorf Deggingen, der Weiler Berneck, Kirche und Kloster Ave Maria (Tugstein) und die Häuser Bierkeller und Nordalb sowie die abgegangene Ortschaft Bogenweiler. Zur ehemaligen Gemeinde Reichenbach im Täle gehören das Dorf Reichenbach im Täle und das Gehöft Gairen sowie die abgegangene Burg Gerenberg.[3]
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[4]
Deggingen war schon im frühen Mittelalter besiedelt, wie es anhand von Reihengräbern aus der Zeit der Merowinger aus dem 5. bis 7. Jahrhundert am Ortsrand erwiesen ist.[5]
Während der Zeit des Herzogtums Schwaben gehörte Deggingen zum Hausbesitz der Staufer und ging nach deren Niedergang in den Besitz der Grafen von Helfenstein über.[6] Diese verpfändeten Deggingen von 1382 bis 1396 an die Reichsstadt Ulm. Deggingen und Reichenbach im Täle gehörten bis 1806 zur Herrschaft Wiesensteig, die im 17. Jahrhundert durch Vererbung und Verkäufe zu zwei Dritteln an das Kurfürstentum Bayern und zu einem Drittel an das Haus Fürstenberg gegangen war. 1806 geriet die Herrschaft Wiesensteig im Zuge der Mediatisierung an das Königreich Württemberg. Von 1806 bis 1810 blieben Deggingen und Reichenbach dem nun württembergischen Oberamt Wiesensteig zugeordnet. Von 1810 bis 1938 waren die Gemeinden dem Oberamt Geislingen unterstellt.
Nach dem Ende der Monarchie gehörten die Dörfer zum Volksstaat Württemberg. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangten sie 1938 zum Landkreis Göppingen. 1945 bis 1952 befanden sich Deggingen und Reichenbach im Nachkriegsland Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war. 1952 gelangten die Gemeinden zum jetzigen Bundesland Baden-Württemberg.
Am 1. Januar 1975 wurde Reichenbach im Täle nach Deggingen eingemeindet.[7]
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg für die Daten ab 1961
Datum | Einwohner |
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1837 | 2419 |
1907 | 2331 |
17. Mai 1939 | 2584 |
13. September 1950 | 3820 |
06. Juni 1961 | 4737 |
27. Mai 1970 | 5415 |
31. Dezember 1983 | 5508 |
25. Mai 1987 | 5548 |
31. Dezember 1991 | 5814 |
31. Dezember 1995 | 5709 |
31. Dezember 2000 | 5668 |
31. Dezember 2005 | 5664 |
31. Dezember 2010 | 5456 |
31. Dezember 2015 | 5279 |
31. Dezember 2020 | 5304 |
In Deggingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Deggingen hat nach der letzten Wahl 15 Mitglieder (unverändert). Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis[8]. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
Kommunalwahl 2019
% 60 50 40 30 20 10 0 51,51 % 35,71 % 12,78 %
CDU FW SPD Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
%p 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 -12 −11,98 %p
+11,45 %p +0,54 %p CDU FW SPD | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 51,51 | 8 | 63,49 | 9 | |
FW | Freie Wähler Deggingen | 35,71 | 5 | 24,26 | 4 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 12,78 | 2 | 12,24 | 2 | |
gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | ||
Wahlbeteiligung | 64,85 % | 54,03 % |
Bürgermeister ist seit 2007 Karl Weber, er wurde im März 2015 mit 86,9 Prozent der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt. Mit Weber hatten sich auch Wolfgang Schweizer (8,5 %) und Andreas Fischer (2,1 %) um das Amt beworben.
Im Wappen des Ortes ist ein weißer Elefantenkopf mit darunterliegendem gelben, sechszackigen Stern auf rotem Hintergrund zu sehen. Der Elefant war das Wappentier der Grafen von Helfenstein, die den Ort bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1627 besessen haben. Der Stern ist wahrscheinlich nur ein unterscheidendes Beizeichen. Elefantenkopf und Stern sind erstmals 1551 als Gerichtssiegel des Markts Deggingen belegt. 1954 wurde am Rathaus ein anders aussehendes Stadtrelief angebracht, welches das Helfensteiner Wappen mit dem des Ortsadels verbindet. Auf Antrag der Gemeinde verlieh das Innenministerium am 30. Juni 1959 das ursprüngliche Wappen mit den Helfensteiner Farben Weiß und Rot.
Partnergemeinde von Deggingen ist Kottmar in der Oberlausitz in Sachsen. Es waren noch weitere Partnerschaften angedacht, die aber niemals realisiert wurden.
Deggingen wird in seiner Nord-Süd-Achse durch die Bundesstraße 466 geteilt. Die Bundesstraße führt durch das komplette Obere Filstal und verbindet somit die Bundesautobahn 8 mit Geislingen. Täglich ist diese Straße durch Berufspendler und Güterverkehr stark frequentiert.
Deggingen war von 1903 bis 1983 durch die Nebenbahn Geislingen (Steige)–Wiesensteig („Tälesbahn“) an das Schienennetz angebunden. Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen erbauten das Bahnhofsgebäude als Einheitsbahnhof vom Typ IIb.[9] Heute verbinden Buslinien Deggingen u. a. mit den Städten Göppingen, Geislingen an der Steige und Wiesensteig.
Der Bereich des ehemaligen Bahndamms wurde in einen Fahrradweg umgebaut. Dadurch besitzt das Obere Filstal ein hervorragend ausgebautes Fahrradwegenetz und ist Bestandteil der „Filstalroute“. Deggingen liegt am Alb-Crossing, einem Fernradweg geeignet für Mountainbiker oder Gravel-Biker, der in sechs Etappen von Aalen bis nach Tuttlingen führt.
Entlang der nördlichen Gemarkungsgrenze von Deggingen verläuft der Albsteig[10] (auch Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg oder HW1), einer der beliebtesten Fernwanderwege Deutschlands[11], der entlang des Albtraufs von Donauwörth bis Tuttlingen verläuft.
Im Weiler Berneck befindet sich das Segelfluggelände Berneck.
Deggingen liegt an der Schwäbischen Albstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Im Norden von Deggingen liegt die „Nordalb“, die einen hervorragenden Ausblick in das Obere Filstal bietet.
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