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Rathaus (Hôtel de ville)
Rathaus (Hôtel de ville)
Kirche St. Étienne
Kirche St. Étienne
Synagoge in Boulay
Synagoge in Boulay
Boulay-Moselle
Boulay-Moselle (Frankreich)
Boulay-Moselle (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle
Kanton Boulay-Moselle
Gemeindeverband Houve-Pays Boulageois
Koordinaten 49° 11′ N,  30′ O
Höhe 202–365 m
Fläche 19,55 km²
Einwohner 5.580 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 285 Einw./km²
Postleitzahl 57220
INSEE-Code

Boulay-Moselle (kurz Boulay, deutsch Bolchen) ist eine französische Stadt mit 5580 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est, in deren Teilgebiet Lothringen. Sie ist Hauptstadt des Kantons Kantons Boulay-Moselle und liegt seit 2015 im Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle. Die Einwohner Boulays nennen sich Boulageois. Traditionell lothringisch-deutsche Spitznamen sind Rachborn oder Ratschborn, was Brunnen der Geschwätzigkeit bedeutet.[1] auch „Bolcher Saaslecker“.


Geographie


Die Kleinstadt liegt östlich des Niedtales am Kaltbach, 26 Kilometer ostnordöstlich von Metz, etwa auf halbem Weg zwischen Metz und Saarlouis.

Seit 1973 gehört das drei Kilometer südsüdöstlich des Kernortes auf einer Hochebene gelegene kleine Kirchdorf Halling-lès-Boulay (deutsch Hallingen) zu Boulay-Moselle.


Geschichte


Der Ort wurde im Jahre 1184 erstmals als Bollei, dann 1293 als Bolke, 1487 als Bolchen und 1576 als Bolichen erwähnt.[2] Nach dem Ort nannten sich Anfang des 13. Jahrhunderts die Herren von Bolchen.[3] 1321 erhielt Bolchen Stadtrechte. Die Stadt lag auf dem Territorium des Heiligen Römischen Reichs und gehörte seit 1503 zum Herzogtum Lothringen;[4] seit 1614 war sie Sitz einer Grafschaft. Im Jahr 1635 wurden die Befestigungen der Stadt von den Franzosen geschleift.[5] Im Jahr 1766 wurde die Stadt zusammen mit dem Herzogtum Lothringen von Frankreich annektiert. Das Schloss – errichtet anstelle einer mittelalterlichen Burg – ist während der Französischen Revolution untergegangen. Im Jahr 1861 hatte Bolchen 2968 Einwohner.[6]

Wie die anderen Gemeinden des Départements Moselle kam Boulay 1871 gemäß dem Vorfrieden von Versailles (Art. 1) von Frankreich zurück an Deutschland. Unter dem amtlichen Namen Bolchen wurde die Stadt Verwaltungssitz des Kreises Bolchen im Bezirk Lothringen des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Um 1900 hatte Bolchen eine evangelische Kirche, eine katholische Kirche, eine Synagoge, eine Oberförsterei und war Sitz eines Amtsgerichts.[5]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste Bolchen aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags an Frankreich abgetreten werden. Während des Zweiten Weltkriegs stand die Stadt bis Herbst 1944 wie das gesamte CdZ-Gebiet Lothringen unter deutscher Verwaltung. Während der Kämpfe gegen Kriegsende im November 1944 wurde der Ort weitgehend zerstört.


Demographie


Bevölkerungszahlen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (ohne Kirchdorf Hallingen)
Jahr Einwohner Anmerkungen
18612968[6]
18662870[7]
18712499in 484 Häusern, darunter 71 Protestanten und 191 Juden[4][8]
18722592am 1. Dezember, in 484 Häusern;[9]
18802668am 1. Dezember, auf einer Fläche von 1712 ha, in 457 Häusern, davon 2330 Katholiken, 155 Evangelische und 182 Juden[10]
18902281[6]
18952133am 2. Dezember[11]
19002137meist katholische Einwohner[5]
19052202[6]
19102218am 1. Dezember[12][13][6]

Das 1973 eingemeindete kleine Bauerndorf Halling-lès-Boulay (Hallingen) hatte im Jahr 1871 eine Flächengröße von 229 Hektar und 24 Häuser mit 97 meist römisch-katholischen Einwohnern.[14][15] 1910 wurden 75 Einwohner gezählt.

Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten WeLtkriegs
Jahr19621968197519821990199920072019
Einwohner29853314383043364422437447115580

Sehenswürdigkeiten


In der Kirche St. Étienne (ehemalige Stiftskirche aus dem 18. Jahrhundert) befindet sich eine berühmte Orgel aus der nahen Zisterzienserabtei Villers-Bettnach, die 1729 von Joseph Le Picard gebaut wurde.

Die jüdische Gemeinde Boulay-Moselle errichtete im Jahr 1952 eine neue Synagoge an Stelle eines zerstörten neoromanischen Vorgängerbaus von 1854. Im Ort besteht ebenfalls ein jüdischer Friedhof.

Die Banlieue Saint-Jean, ein ehemaliges Wohngebiet für Militärs, ist international als „Geisterstadt Boulay“ bekannt. Die Geheimniskrämerei der Behörden und der Polizei machen den Platz zu einem Wallfahrtsort für „Geisterjäger“.


Spezialitäten



Städtepartnerschaft


Am 4. Juni 2006 konnte Boulay eine 40-jährige aktive Partnerschaft mit der oberschwäbischen Stadt Mengen feiern.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Boulay-Moselle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Passé-Présent : La Moselle dévoilée N°5 (Janvier-Février 2012)
  2. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 45–46, insbesondere S. 45.
  3. Friedrich Toepfer: Urkundenbuch für die Geschichte des graeflichen und freiherrlichen Hauses der Voegte von Hunolstein, Band II, Zeiser, Nürnberg 1867, S. 464–467 (google-books.com).
  4. Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 348–349 (google.books.com).
  5. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 3, Leipzig/Wien 1905, S. 174 (Zeno.org)
  6. Michael Rademacher: Landkreis Bolchn, Elsaß-Lothringen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Sp. 7 (google.books.com)
  8. Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 118 ()google.books.com
  9. C. Stockert, Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Geographischer Leitfaden für die Höheren Lehranstalten, Friedrich Bull, Straßburg 1873, S. 71 (google.books.com) und S. 78 (google.books.com).
  10. Statistisches Büro des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen (Hrsg.): Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 97, Ziffer 1104 (google.books.com)
  11. Uebersicht über das endgiltige Ergebniß der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 in Elsaß-Lothringen. In: Beiblatt zum Central- und Bezirks-Amtsblatt für Elsaß-Lothringen, Straßburg, den 21. November 1896 (books.google.de).
  12. Bolchen, Landkreis Bolchen, Elsaß-Lothringen, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Bolchen)
  13. Kreis Bolchen, Elsass-Lothringen - gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)
  14. Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 351 (google.books.com).
  15. Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 119 (books.google.com).

На других языках


- [de] Boulay-Moselle

[en] Boulay-Moselle

Boulay-Moselle (French pronunciation: ​[bulɛ mɔzel]; German: Bolchen, Moselle Franconian: Bolchin) is a commune in the Moselle department in Grand Est in northeastern France.[3] The locality of Halling-lès-Boulay (German: Hallingen) was incorporated in the commune in 1972.[3] Until 2015, Boulay-Moselle was a subprefecture of the Moselle department.[3][4]

[ru] Буле-Мозель

Буле́-Мозе́ль (фр. Boulay-Moselle) — коммуна во французском департаменте Мозель региона Лотарингия. Это центр одноимённых округа и кантона. Местные жители часто называют город просто Буле.



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