Wals-Siezenheim ist eine Gemeinde im Bezirk Salzburg-Umgebung im Land Salzburg in Österreich und trägt mit 13.575 Einwohnern (Stand 1.Jänner 2022) den Titel „größtes Dorf Österreichs“, da sie die einwohnerreichste nicht zur Markt- oder Stadtgemeinde erhobene Gemeinde in Österreich ist. 1948 wurde die bisherige Gemeinde Siezenheim in Wals-Siezenheim umbenannt. Im selben Jahr fand die Verleihung des Wappens statt. Die Einwohnerzahl stieg im Zeitraum von 1947 bis 2001 von etwa 1.000 auf etwa 11.000. Die Ortschaft Wals war früher schon Teil der damals eigenständigen Gemeinde Siezenheim, zu der auch Liefering und ein großer Teil Taxhams (heute salzburgisch) gehörten.
Die Gemeinde liegt im Flachgau im Land Salzburg, sie befindet sich westlich der Landeshauptstadt Salzburg. Annähernd das gesamte Gemeindegebiet kann zum Stadtgebiet Salzburgs gezählt werden, Eingemeindungen sind aber – wegen der zunehmenden Rolle der überkommunalen Raumordnung in Österreich – bis jetzt nicht umgesetzt worden. Nur relativ unbesiedelte Teile der beiden einstigen Gemeinden wurden nach Salzburg eingemeindet, so dass es heute in der Stadt Salzburg die Katastralgemeinden WalsII und SiezenheimII, und in Wals-Siezenheim LieferingI gibt. Wals wird aufgrund seiner Lage zwischen Stadt und Staatsgrenze auch als Speckgürtelgemeinde bezeichnet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 10 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Gois, Liefering I, Siezenheim I und Wals I.
Wals-Siezenheim ist heute eng mit der Stadt Salzburg verbunden, gehört zum Regionalverband Salzburg und Umgebung und fällt auch unter den im Salzburger Landesentwicklungsplan[2] weiter gefassten Begriff Salzburger Zentralraum (entspricht der Stadtregion Salzburg der Statistik Austria,SR040[3]).
Einen Konflikt mit der Stadt gibt es seit jüngerem um das pyrotechnische Lager im ehemaligen Bundesheer-Munitionsdepot Gois, das wegen seiner Größe unter die Seveso II-Richtlinien fällt. Es liegt in der Gemeinde Wals-Siezenheim, aufgrund der klimatischen Verhältnisse würden Folgen bei einem Unglück aber in erster Linie Salzburg betreffen.
Siezenheim besteht wohl schon seit der Römerzeit und erhielt seinen Namen vermutlich durch einen romanischen Adeligen namens Sizo, der auf dem Gebiet des heutigen Schlosses Kleßheim seinen Sitz hatte. Das älteste christliche Kulturdenkmal ist ein Steinkreuz, das man in der Pfarrkirche Siezenheim besichtigen kann. Der Ortschronist Franz Müller (1976) datierte es sogar bis ins Jahr der Ungarneinfälle um926 zurück.
Während andere Orte in der Umgebung sehr früh wegen Schenkungen an den Salzburger Bischof erwähnt werden, wird Siezenheim in den Notitia Arnonis von 788/790 nicht genannt. Dagegen wird Wals (Walahowis) als eine der dreiundsechzig Eigenkirchen der Salzburger Erzbischöfe aufgeführt. Im Jahr 927 findet man die erste Erwähnung Siezenheims, als der Diakon Reginold dem Erzbischof Adalbert II. von Salzburg seinen Besitz bei Fridolfing gegen eine Hube in Suozinheim und eine weitere bei Eitelsberg bei Lamprechtshausen eintauscht. Im 12. Jahrhundert wird Wals der Pfarre Siezenheim unterstellt und diese wurde wiederum dem Salzburger Domkapitel inkorporiert. Die heutige katholische Pfarrkirche von Siezenheim wurde 1506 auf dem Areal der um 1500 abgebrannten romanischen Vorgängerkirche (erbaut um 1281) gebaut.
Die Schlacht am Walserfeld bei Wals-Siezenheim (auch Schlacht bei Salzburg) war eine Schlacht im Zweiten Koalitionskrieg (Ersten napoleonischen Krieg) vom 12.bis 14.Dezember 1800.
→ Denkmal zur Schlacht am Walserfeld
Wals und Siezenheim gehörten bis 1803 zum Pfleggericht Staufeneck des Erzstifts Salzburg. Dann wurde das Erzstift Salzburg durch den Reichsdeputationshauptschluss in ein säkularisiertes Kurfürstentum umgewandelt. 1805 wurde Salzburg zusammen mit Berchtesgaden im Frieden von Pressburg dem neuen Kaisertum Österreich zugeschlagen und 1810 an das Königreich Bayern angegliedert. 1816 kam das Gebiet durch den Vertrag von München endgültig zu Österreich.
Die Ortschaft Wals wurde Teil der damals eigenständigen Gemeinde Siezenheim. Der Bau der Volksschule 1906 war eine Schenkung von Erzherzog Ludwig Viktor. Zur Zeit des Anschlusses Österreichs an Hitler-Deutschland löste die NS-Verwaltung aus der Gemeinde Siezenheim die heutigen Stadtteile Liefering und Taxham heraus, um sie der Stadt Salzburg anzugliedern.
Die Gründung der Doppelgemeinde erfolgte 1948 aus den Ortschaften Wals und Siezenheim. Auch das Wappen wurde in diesem Jahr verliehen.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche SiezenheimPfarrkirche Wals
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Wals-Siezenheim
Schloss Kleßheim
Katholische Pfarrkirche Siezenheim Mariä Geburt
Katholische Pfarrkirche Wals hl. Georg
Kath. Filialkirche zum heiligen Jakobus dem Älteren in Gois
Kapelle zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Viehhausen
Römische Villa Loig
Denkmal zur Schlacht am Walserfeld bei Gois
Siehe auch:Verzeichnis aller Kleindenkmäler der Pfarrei Wals[4]
Durch den Diebstahl einer Birne bekannt wurde die Bronzeskulptur des Birnbaums im Kreisverkehr an der Bundesstraße B1 und Autobahnabfahrt Salzburg-West.[5]
Natur
Birnbaum auf dem Walserfeld
Autobahnsee (Wals) – der 8ha große Moorsee im Ortsteil Viehhausen, im Nordosten des Autobahndreiecks Salzburg, ist Relikt des Schotterabbaus zum Bau der Autobahn (grob um 1940), heute genutzt zum Fischen und Schwimmen, Seerosenbewuchs. Der See ist in Privatbesitz und wird vom Pächter Heeressportverein Wals, Sektion Sportfischen bewirtschaftet.[6][7]
Sport
Mit dem Fußball-Bundesligisten FC Red Bull Salzburg trägt der zur Zeit erfolgreichste Salzburger Fußballverein seine Heimspiele in der Red Bull Arena am Salzburger Stadtrand aus. Diese 30.000 Zuschauer fassende Arena ist auch Spielstätte der Fußball-Europameisterschaft 2008 gewesen. Zu dieser Zeit trug es jedoch den Namen EM-Stadion Wals-Siezenheim.
Der AC Wals ist ein Ringerverein. Die Sportler des Vereins kämpfen seit vielen Jahren um den Österreichischen Meistertitel mit.
Eisstockverein Wals (EV Wals), großer Winter- und Sommerhalle (8 Bahnen)
Religion
Die Gemeinde hat heute zwei eigene katholische Pfarren, Wals und Siezenheim (welche beide auch kleinere Gebiete in der Stadt betreuen), die Seelsorgestelle Walserfeld, während die südlichen Gebiete von Salzburg-St.Vitalis betreut werden. Alle diese Einrichtungen gehören zum Dekanat Bergheim (Pfarrverband5 Großgmain – Salzburg-St.Vitalis – Siezenheim – Wals – Walserfeld).
Wirtschaft und Infrastruktur
Airportcenter: Das Einkaufszentrum in Himmelreich war – bis Juni 2006 – das zweitgrößte Einkaufszentrum bzw. Gewerbeansammlung in der Agglomeration Salzburg. Im September 2009 wurde ein neues Factory-Outlet-Center fertiggestellt.
Eine Gruppe um die Wiener Städtische Versicherung, die das neue Outlet-Center gemeinsam mit McArthurGlen, der auch jenes in Parndorf errichtet hat, betreibt, will 80 bis 90Mio.Euro investieren. Das neue Center hat eine Nettoverkaufsfläche von etwa 25.000 Quadratmetern.
Das Teilevertriebszentrum der Porsche Holding besorgt die Ersatzteilbereitstellung der Marken Volkswagen, Audi, Seat, Škoda Auto und Porsche neben Österreich für sieben weiteren Staaten: Slowenien, Kroatien, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien und die Republik Moldau.[8]
In Siezenheim befindet sich die Schwarzenbergkaserne, die größte Kaserne des österreichischen Bundesheeres und eine der größten in Mitteleuropa.
Flugverkehr: Der Flughafen Salzburg in Maxglan ist, an Passagierzahlen gemessen, der zweitgrößte Flughafen Österreichs und grenzt direkt an den Ortsteil Himmelreich an.
Bahn: Knapp außerhalb der Gemeinde befindet sich der Bahnhof Salzburg Taxham Europark.
Bus: Wals wird von den Linien 1(EMStadion), 2(Flughafen, Walserfeld) und 10(Flughafen, Outletcenter) des Oberleitungsbus Salzburg bedient. Zusätzlich verkehren die städtischen Autobuslinien 27(Viehhausen, Flughafen) und 28(Siezenheim) sowie die Regionalbuslinien142 und150.
Straße: Auf Walser Gemeindegebiet befindet sich auch der Knoten Salzburg, an dem sich die österreichischen Bundesautobahnen A1Westautobahn nach Wien und Osteuropa, und die A10Tauernautobahn nach Kärnten und Südosteuropa kreuzen. Die A1 bildet am Grenzübergang Walserberg (ehemaliger Grenzübergang Großer Walserberg) den Übergang zur deutschen Bundesautobahn 8 (Salzburg – München – Stuttgart).
Politik
Bildgesucht
Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bildvom hier behandelten Ort.
Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde
Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW
Die Gemeindevertretung hat insgesamt 25 Mitglieder.
Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2004 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 15 ÖVP, 6 SPÖ, 3 ÜBL – Überparteiliche Bürgerliste, und 1 FPÖ.
Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2009 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 16 ÖVP, 5 SPÖ, 2 Grüne, und 2 FPÖ.[9]
Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2014 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 15 ÖVP, 4 FPÖ, 3 SPÖ, und 3 Grüne.[10]
Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2019 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 16 ÖVP, 3 Grübl, 3 SPÖ, und 3 FPÖ.[11]
Das Wappen der Gemeinde ist beschrieben (blasoniert):[16]
In Blau ein langgestreckter weißer Berg (Untersberg) und davor auf grünem Boden ein natürlicher, grüner, gelbbefruchteter Birnbaum.
Der Berg ist der Untersberg (das ist so im Wortlaut der Blasonierung angegeben), der Birnbaum ist der historische Walser Birnbaum.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
Georg Neumaier (1940–2008), Ökonomierat und langjähriger Vizebürgermeister der Gemeinde Wals-Siezenheim
Söhne und Töchter der Gemeinde
Josef Preis (* 1867 in Siezenheim (damals bei Liefering); † 1944 ebenda), ehemaliger Bürgermeister der Landeshauptstadt Salzburg 1919–1927 und ehemaliger Abgeordneter zum Salzburger Landtag
Bartl Brötzner I (* 13. Februar 1928 in Wals; † 12. September 2015), österreichischer Ringer
Franz Berger (* 24. Jänner 1940 in Wals), österreichischer Ringer
Christian Haidinger (* 12. März 1944 in Wals-Siezenheim), Benediktiner, Abt des Stifts Altenburg und seit 2009 Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation
Bartholomäus Brötzner II (* 20. Februar 1957 in Wals), österreichischer Ringer
Georg Marchl (* 22. Jänner 1964 in Wals-Siezenheim), österreichischer Ringer
Lothar Josef Riedl (* 26. April 1964 in Wals-Siezenheim), Fernsehproduzent
Anton Marchl (* 19. März 1965 in Wals-Siezenheim), österreichischer Ringer
Georg Neumaier (* 13. Februar 1966 in Wals-Siezenheim), österreichischer Ringer
Personen mit Bezug zur Gemeinde
Johann Georg Kajetan Egedacher, 1764 bis 1770 Pfarrer von Siezenheim[17] und Freund Leopold Mozarts[18]
Ludwig Bieringer (* 1943), ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Wals-Siezenheim, ehemaliger Politiker (ÖVP)
Ludwig Viktor von Österreich (1842–1919), Erzherzog, jüngster Sohn von Erzherzog Franz Karl von Österreich und jüngster Bruder des österreich-ungarischen Kaisers Franz Joseph I., in Kleßheim verstorben
Karl Thurwieser (1789–1865), österreichischer Meteorologe, Alpinist und Theologe, Hilfspriester in Siezenheim
Zentralörtliche Struktur und Strukturgliederung laut LEP (Mementodes Originals vom 1. Juli 2013 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.salzburg.gv.at (Karte pdf, salzburg.gv.at; 1,1MB)
Stadtregionen 2001 (Mementodes Originals vom 10. November 2012 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.at, statistik.at (pdf)
Archivierte Kopie (Mementodes Originals vom 9. Juli 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/salzachfischer.jimdo.com Der Autobahnsee in Viehhausen, Salzachfischer Abgerufen 6. Juli 2015.
Mitteilung Volkswagen Österreich (Mementodes Originals vom 19. Juni 2008 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.volkswagen.at (PDF-Datei; 388kB)
Gemeindewappen.Gemeinde Wals-Siezenheim,abgerufen am 10.Dezember 2021(österreichisches Deutsch).
Siehe: Liste der Pfarrer von Siezenheim, aufgerufen am 24. Jänner 2016.
Als Leopold Mozart auf der ersten Reise, die er mit seinem Sohn Wolfgang Amadé nach Italien unternahm, vom Tod Johann Georg Kajetan Egedachers erfuhr, erwähnt er ihn in einem Schreiben an seine Gattin Anna Maria, die in Salzburg geblieben war. In seinem Brief vermutet er dann, dass Pfarrer Egedacher wohl an Wassersucht und Brand gestorben sei. Im Weiteren meinte Leopold Mozart: Ich bedaure ihn, er war ein ehrlicher Mann und ein alter bekannter und guter freund von mir. Siehe: Brief Leopold Mozarts vom 17. November 1770 aus Mailand an seine Frau in Salzburg (aufgerufen am 5. April 2014).
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии