Neumarkt am Wallersee ist eine Stadtgemeinde im Nordosten des österreichischen Bundeslandes Salzburg mit 6492 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022). Die nordöstlich der Landeshauptstadt Salzburg liegende, aus zwölf einzelnen Ortschaften bestehende Gemeinde ist zum Teil ländlich strukturiert. Neumarkt gilt als ein Schwerpunkt der Region, wirtschaftlich dominant ist auch der Dienstleistungssektor. Die vormalige Marktgemeinde wurde im Jahr 2000 zur Stadtgemeinde erhoben.
Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Salzburg | |
Politischer Bezirk: | Salzburg-Umgebung | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Fläche: | 36,27 km² | |
Koordinaten: | 47° 57′ N, 13° 13′ O47.94527777777813.224722222222552 | |
Höhe: | 552 m ü. A. | |
Einwohner: | 6.492 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 179 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5202 | |
Vorwahl: | 06216 | |
Gemeindekennziffer: | 5 03 24 | |
NUTS-Region | AT323 | |
UN/LOCODE | AT NWS | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von Neumarkt am WallerseeHauptstraße 30 5202 Neumarkt am Wallersee | |
Website: | www.neumarkt.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Adolf Rieger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2019) (25 Mitglieder) |
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Lage von Neumarkt am Wallersee im Bezirk Salzburg-Umgebung | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Neumarkt am Wallersee liegt auf 552 m Seehöhe am Ostufer des Wallersees rund 22 km nordöstlich der Landeshauptstadt Salzburg im Bezirk Salzburg-Umgebung (Flachgau). Damit ist die Stadtgemeinde Teil des Salzburger Seengebiets. Ihre maximale West-Ost-Ausdehnung beträgt rund 7,9 km, in Nord-Süd-Richtung zirka 7,6 km. Die Fläche beträgt 21,40 km², wovon ziemlich genau ein Drittel (vornehmlich der südliche Teil der Gemeindefläche) bewaldet ist. Neumarkt ist Teil des Gerichtsbezirks Neumarkt bei Salzburg mit Sitz des Bezirksgerichtes.
Mit der Lage im Salzburger Alpenvorland ist das gesamte nördliche Stadtgebiet um den See leicht hügelig. Im Süden und Südosten gibt es mit den Ausläufern der Großen Plaike und des Kolomannsbergs Erhebungen bis rund 1000 Höhenmeter (höchstgelegener Punkt der Gemeinde: Lehmberg, 1027 m). Deren Kämme bilden die Gemeindegrenzen zu Thalgau im Süden und dem oberösterreichischen Oberhofen am Irrsee im Osten.
Neben dem Wallersee existieren im gesamten Stadtgebiet keine großen Fließgewässer. Die Bäche im Nordosten entwässern nach Norden in die Mattig, alle anderen nach Westen in den Wallersee und in der Folge über die Fischach in die Salzach.
Die Stadt besteht aus den vier Katastralgemeinden[1]
Die zwölf einzelnen Ortschaften und ihre Einwohnerzahlen (Stand 1. Jänner 2022[2]) sind
Die Stadtgemeinde ist Mitglied im Regionalverband Salzburger Seenland und in der Seenland Tourismus GmbH.
Die Stadt grenzt an folgende Gemeinden:
Köstendorf | Straßwalchen | Oberhofen am Irrsee (Oberösterreich) |
Köstendorf | Oberhofen am Irrsee (Oberösterreich) | |
Henndorf am Wallersee | Henndorf am Wallersee und Thalgau |
Oberhofen am Irrsee (Oberösterreich) |
Neumarkt am Wallersee wurde vom Salzburger Erzbischof Eberhard II. um 1240 planmäßig gegründet. Ausschlaggebend dafür war die Lage an der Nordgrenze des Erzbistums, wo der Landesherr einen „Wächter“ benötigte, um seine Präsenz zu festigen. Innerhalb kurzer Zeit kam dem Novum Forum (= neuer Markt) eine wirtschaftliche Schlüsselstellung zu. Die Privilegien, mit denen Neumarkt ausgestattet wurde – das Mautrecht, das Schank- und Handelsprivileg, das Niederlagsrecht und das Wochenmarktrecht –, trugen maßgeblich dazu bei, dass sich Neumarkt am Wallersee zur wirtschaftlichen Drehscheibe entwickelte. Der lebhafte Geschäftsverkehr begünstigte besonders die Gründung größerer Handelsunternehmen, Gaststätten, Mühlen und Gerbereien. Um den Lokalbedarf an Bier zu decken, entstanden hier nicht weniger als fünf Brauereien.
Die beiden Fürsterzbischöfe Wolf Dietrich von Raitenau und Paris Graf von Lodron bauten im 17. Jahrhundert Neumarkt zur Festung und Grenzbastion aus. Mit der Errichtung des Schanzwalls als Verteidigungsanlage wurde 1638 der Salzburger Dombaumeister Santino Solari beauftragt. Neumarkt wurde auch Sitz des Pfleggerichtes Neumarkt.
Der zweite Koalitionskrieg 1800 und der dritte Koalitionskrieg 1805 setzten der Gemeinde arg zu. Schließlich brachten auch der große Marktbrand des Jahres 1879, der achtzig Objekte zerstörte, und der Brand der Pfarrkirche 1887 einen verheerenden Schaden für die Neumarkter Bevölkerung. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich die Gemeinde. Es folgten immer mehr Gäste, und die Bedeutung als zentraler Ort und Schwerpunktgemeinde für Dienstleistungen in der ganzen Region nahm rasant zu. Auf Ansuchen der Gemeinde beschloss der Salzburger Landtag im Jahr 2000, Neumarkt am Wallersee zur Stadtgemeinde zu erheben, was am 24. September desselben Jahres, dem Salzburger Landesfeiertag, umgesetzt wurde.
Der Ort Sommerholz und die dortige barocke Filialkirche zum Heiligen Georg liegen am Pilgerweg Via Nova. Alle zwei Jahre findet dort ein Georgiritt statt. Durch Neumarkt am Wallersee führt auch der österreichische Abschnitt des Jakobswegs.
In Neumarkt gibt es vier Musikervereinigungen:
Die Stadt verfügt über mehrere Sportanlagen (Fußballplatz, Tennisplätze, Volleyballplatz), und am Wallersee gibt es zwei Strandbäder sowie eine Surfschule und einen Yachthafen. Zudem besteht die Möglichkeit des Boots- und Fahrradverleihs. Des Weiteren existiert am See ein Campingplatz. Dort passiert ein um den gesamten See führender Wanderweg. Wandermöglichkeiten gibt es außerdem im südlichen Bergland. Durch Neumarkt führt auch der Mozart-Radweg, ein Radwanderweg, der von Salzburg und dem Flachgau über Teile Oberbayerns bis nach Nordtirol führt.
Neumarkt hat außerdem Anteil an dem am Nordufer des Wallersees befindlichen Europaschutzgebiet Wallersee-Wenger Moor.
Auf dem Bildungssektor verfügt Neumarkt über ein Schulzentrum mit
Neben den üblichen Verwaltungs- und Versorgungseinrichtungen einer Stadtgemeinde befindet sich in Neumarkt auch ein Bezirksgericht. Zu den sozialen Einrichtungen zählen unter anderem eine Bücherei und ein Seniorenheim.
Die Gemeindevertretung hat insgesamt 25 Mitglieder.
Das Wappen wurde der Stadt 1572 vom Salzburger Fürsterzbischof Johann Jakob von Kuen–Belasy verliehen: „In Gold ein roter, linker Schrägbalken, im oberen Felde ein aus dem Balken wachsendes silbernes rotbezungtes Lamm“.
Es ist damit eines der vier ältesten Wappen in Salzburg. Das Lamm ist als Wappentier Symbol der Friedfertigkeit und fordert die Bewohner zur Nächstenliebe und zu einem friedlichen Zusammenleben auf.[15]
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