Unterach am Attersee ist eine Gemeinde mit 1541 Einwohnern (Stand 1.Jänner 2022) im südwestlichen Teil von Oberösterreich im Bezirk Vöcklabruck. Sie liegt am südlichen Ende des Attersees im Salzkammergut. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Vöcklabruck, seit der Gerichtsbezirk Mondsee per 1. Juli 2013 aufgelöst wurde.
Lage von Unterach am Attersee im Bezirk Vöcklabruck
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Gemeindegebiet Unterach: Mitte rechts, am Attersee, die Ortschaft, dahinter die Ortsteile Au/See am Mondsee, links Burgau am Attersee (St.Gilgen). Blick vom Schoberstein (1037m, Höllengebirge), nach Westen gegen Schafberg (links, 1782m) mit Ackerschneid und Kienbergwand (Mitte) und Drachenwand/Schober (rechts) sowie Hochplettspitz (ganz rechts)
Der Ortsname rührt vom bajuwarischen Untraha „Zwischenwasser“ aufgrund der Lage an Mondsee und Attersee.
Pfahlbau: Im Gemeindegebiet wurden Überreste einer aus der jüngsten Stein- und Bronzezeit stammenden Pfahlbausiedlung der ostalpinen Pfahlbaukultur gefunden.
Herrschaft: Im Mittelalter war hier das zur Herrschaft Kogl gehörende Amt Unterach. Die Vischmaister – deren Name auf die große Bedeutung der Fischerei hinweist – waren im Spätmittelalter die Herren von Unterach. Ihnen folgten die Lasser von Lasseregg, und aus dem Edelsitz dieser Familie entwickelte sich im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts ein eigener, kleiner Herrschaftsbezirk. Das um 1560 errichtete Schloss wurde durch Umbauten Anfang des 20. Jahrhunderts stark verändert
Pestzeit: Die Pest wütete am Attersee nach Überlieferung so stark, dass niemand von ihr verschont blieb. Alle Leute um den Attersee waren gestorben, nur der Faschinger war noch am Leben. Er war über seine Einsamkeit ganz verzweifelt. Da zündete er ein Feuer an und hielt Ausschau, ob sein Zeichen gesehen würde. Und in der Tat, es wurde bemerkt, und am anderen Ufer des Sees, in der Gegend von Weyregg, stieg eine Rauchsäule auf. Rasch schob er sein Boot ins Wasser, um ans andere Ufer zu gelangen. Doch mitten auf dem See kam ihm ein anderes Boot entgegen. Darin befand sich eine Frau, die alleine in Weyregg von der Pest verschont geblieben war. Und von diesem Paar sollen die Bewohner rund um den Attersee abstammen. Der Faschinger und die Weyreggerin mussten nun alle Toten begraben. Die Stelle, wo dies angeblich geschah, heißt heute noch Elend. Das kam daher: Die Arbeit des Begrabens war so schrecklich, dass der eine ausrief: „Ist das ein Elend!“.
Klein-Venedig: Unterach war früher mit Wagen und Pferden kaum zu erreichen. Deshalb, wegen der auf Pfählen errichteten Uferbebauung und wegen der zahlreichen Boote wurde es Klein-Venedig genannt.
Straßenbahn/Lokalbahn Unterach-See: In der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts verband die Elektrische Bahn Unterach–See am Mondsee (Stern & Hafferl) den Schiffsverkehr von Attersee und Mondsee.
Ein ursprünglich mit Dampf betriebener Schaufelraddampfer der Attersee-Schifffahrt, 1870 mit holzbeplanktem Rumpf gebaut hieß ursprünglich Attersee, ab 1872 Franz Ferdinand nach dem Habsburger Erzherzog und wurde nach dem Ersten Weltkrieg 1918 auf Forderung des Arbeiterrats auf Unterach umbenannt. Das Schiff hatte seinen Liegeplatz an einer Boje in der Nordbucht des Sees und einen Platz zum Auflanden beim Schloss Kammer und wurde 1979 verschrottet.
1984 wurde ein nachfolgendes Schiff Unterach genannt, das 1970 gebaut und 1984 in den Attersee kam.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Unterach am Attersee
Pfarrkirche (mit Altarbild von Bartholomäus Altomonte)
Blasonierung des Gemeindewappens: „In Gold ein blauer Schrägbalken, darin ein silberner Fisch, oben begleitet von einem roten Herz.“
Die Gemeindefarben sind Blau, Gelb, Rot.
Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinderat am 9. November 1979 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung vom 25. August 1980. Der Entwurf des Wappens stammt von Herbert Erich Baumert aus Linz.
Wappen der mit dem Geschlecht der Lasser zu Lasseregg und Unterach verwandten Salzburger Familie Alt nach einem Glasfenster und Grabstein in der Pfarrkirche Unterach. Der Fisch unterstreicht zugleich die Lage der Gemeinde am See und erinnert an die Fischerei als ehemals ertragreiche Erwerbsquelle der Bewohner. Das Wappen wurde in ähnlicher Form bereits in der Zwischenkriegszeit ohne amtliche Genehmigung im Gemeindestempel und auf Briefpapieren verwendet.
Persönlichkeiten
Berühmte Gäste und Einwohner
Viktor Kaplan (1876–1934), Ingenieur
Hugo Wolf (1860–1903), Komponist und Musikkritiker
Karl Schwetter (1914–2002), Schauspieler und Filmproduktionsleiter
Alexander Jenner (* 1929), österreichischer Pianist
Franz Bauer-Theussl (1928–2010), Dirigent
Heinrich Schiff (1951–2016), Cellist und Dirigent
Christoph Kardinal Schönborn (* 1945), römisch-katholischer Theologe, seit 1995 Erzbischof von Wien und seit 1998 Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz
Franz Tewele (1841–1914), Schauspieler und Theaterdirektor
Unterach am Südwestende des Attersees
Literatur
Alfred Mück, Franz Pölzleithner: Unterach am Attersee Chronik. Eigenverlag Gemeinde Unterach 1990
Knoll, Mayr, Prix: Die elektrische Bahn Unterach-See. Verlag Johannes Heyn 1995, ISBN 3-85366-791-0.
Erich Weidinger: Sagen & Märchen vom Attersee. SECESSION LXXXXVIII 1989
Gustav Klimt: Notizbuch Unterach am Attersee, Verlag Brandstätter 2001, ISBN 3-85447-980-8.
Thomas Bernhard: Die Mütze – 1966 (Schauplatz der Erzählung), in: Die Erzählungen, Suhrkamp 1979, ISBN 3-518-02142-7.
Viktor Kaplan 2-Seen-Themenweg (Mementodes Originals vom 24. Oktober 2008 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kaplanweg-unterach.at – 2016 nicht abrufbar
Wolfgang Tonis: Weg zwischen zwei Seen salzburg.com, 29. April 2016, abgerufen 26. November 2016.
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