Arvigo liegt im unteren Teil des Calancatals auf einem Schuttkegel, den der Bach Rià d’Arvigo aufgeschüttet hat. Vom gesamten Gemeindegebiet von 1701 ha sind 909 ha von Wald und Gehölz bedeckt, 563 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge), 203 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (fast 90% davon Alpsässen) und nur 26 ha Siedlungsareal.
Arvigo grenzt im Westen an den Kanton Tessin.
Geschichte
Eine erste Erwähnung findet das Dorf im Jahre 1453 unter dem damaligen Namen Arvicho. Seit dem 12. Jahrhundert stand das Dorf unter der Herrschaft der Freiherren von Sax. Diese verkauften ihre Rechte 1480 an Gian Giacomo Trivulzio von Mailand. Als dieser 1496 in Streit geriet mit dem Herzog Ludovico Sforza von Mailand, trat es in den Grauen Bund ein und Arvigo erhielt den Status einer halben Degagna.
Gemeindefusion
Bis am 31. Dezember 2014 war Arvigo eine eigene politische Gemeinde. Am 1. Januar 2015 fusionierte sie mit den Gemeinden Braggio, Cauco und Selma zur neuen Gemeinde Calanca. 1980 war ihr die bis anhin selbstständige Gemeinde Landarenca angegliedert worden.
Wappen
Blasonierung: In Gold (Gelb) ein roter Laurentiusrost, überhöht von zwei sechsstrahligen roten Sternen
Sankt Laurentius ist der Patron der Pfarrkirche von Arvigo, die Sterne dienen der Differenzierung von anderen Wappen mit dem Heiligensymbol.
Von den 97 Bewohnern (Ende 2010) sind 63 Schweizer Staatsangehörige und 34 Zuwanderer. Die Minderung ist mitunter auf die Abwanderung junger Bürger zurückzuführen, die ihre berufliche Zukunft in einer anderen Region sehen.
Wirtschaft
Neben dem Tourismus wird diese durch den Abbau und die Verarbeitung von Naturstein, dem sog. Calanca-Gneis, bestimmt. Dieser wird unterhalb der ehemaligen Gemeinde in einem grossen Steinbruch gewonnen.
Politik
Arvigo ist als Hauptort des Calancatals zugleich Sitz des Kreisgerichts. Gemeindepräsident war bis 2014 Rodolfo Keller (Stand 2009).
die Pfarrkirche Santi Bernardo e Nicola erbaut 1626 in Landarenca[3][6]
das Oratorium san Gottardo erbaut 1732 im Ortschaft Landarenca[3]
Bilder
Kreisgericht des Kreises Calanca
Kirche San Lorenzo, erwähnt 1453
Beinhaus
Il ponte dell’amicizia (11. Jh.) mit Dorfteil De la del Pont und Granit-Steinbruch
Freundschaftbrücke
Persönlichkeiten
Stefano a Silva (* 4. März 1798 in Bobbio Pellice; † 1863 in Arvigo), Sohn des Giovanni Battista aus Bobbio und der Marianna Gatti, beide aus einer Adelsfamilie. 1821 Pfarrer, später Lehrer am Seminar in Bobbio Pellice. Er war in die Carbonari-Unruhen im Piemont verwickelt und floh 1821 in die Schweiz. Von 1821 bis 1823 ist er als Schulmeister in Olivone bezeugt, wo er sich um die Neuordnung der alten Urkunden der Bürgergemeinde kümmerte. Später zog er nach Graubünden, lebte von 1823 bis 1837 in Cauco und war von 1835 bis 1863 Pfarrer in Arvigo.[7]
Giovanni Testa (* 31. Juli 1903 in Bergün/Bravuogn; † 18. Oktober 1996 in St. Moritz), Skilehrer, Rennläufer, Diplom an den Olympischen Winterspielen in Sankt Moritz, Bündner Grossrat[8]
Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Band VI: Die italienischbündnerischen Talschaften Puschlav, Misox und Calanca. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 17). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1945, ISBN 978-3-906131-55-9.
Balser Puorger: Calanca. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5, Brusino – Caux. Attinger, Neuenburg 1921, S.473 (Digitalisat).
Cesare Santi:Arvigo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2.Dezember 2016.
Cesare Santi:Landarenca. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 14.Dezember 2016.
Verschiedene Autoren: Arvigo. In: Storia dei Grigioni, 3 Bände, Collana «Storia dei Grigioni», Edizioni Casagrande, Bellinzona 2000.
Weblinks
Commons: Arvigo– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Comune di Calanca Offizielle Webseite der Gemeinde (italienische Sprache)
Cesare Santi:Arvigo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2.Dezember 2016.
Simona Martinoli u.a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S.518, ISBN 978-88-7713-482-0
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