Oster-Kreuzprozession in der Region von Kursk, Öl auf Leinwand 175×280 cm, Entstehungszeit: 1830–1833Blick auf KurskDie Leninstraße im Zentrum von Kursk
Geografie
Kursk ist Hauptstadt der Oblast Kursk und liegt rund 500km südlich von Moskau unweit der Grenze zur Ukraine. Die Stadt, die vom Seim durchflossen wird, hat 415.159 Einwohner (Stand 14.Oktober 2010).[1]
Westlich der Stadt befindet sich ein Meteoritenkrater mit 5,5Kilometern Durchmesser, siehe Krater Kursk.
Kursk wurde etwa 980 als Festung der Kiewer Rus gegründet und 1032 das erste Mal urkundlich erwähnt, Ausgrabungen deuten jedoch auf eine Besiedlung zumindest seit dem 5.Jahrhundert vor Christus hin. Die Stadt war ein befestigtes Handelszentrum. 1237 wurde sie von den Truppen der Goldenen Horde unter der Führung von Batu Khan völlig zerstört. Danach war die Stadt von mehreren kleinen Fürstentümern umkämpft. 1285 wurde sie erneut von den Mongolen unter Nogai Khan verwüstet und niedergebrannt. Kursk gehörte im 14.Jahrhundert zeitweise zum Großfürstentum Litauen und wurde 1508 vom Großfürstentum Moskau erobert. Kursk wurde zur Festung ausgebaut und war bis zum 18.Jahrhundert den Angriffen der Polen (1611/12) und Krimtataren ausgesetzt.
1708 wurde Kursk dem Gouvernement Kiew zugeschlagen. 1727 fand die Aufnahme von Kursk in das neugebildete Gouvernement Belgorod statt. 1779 erhielt Kursk den Status einer Stadt. 1797 wurde das neue Gouvernement Kursk erschaffen. In den 1860er-Jahren wurde Kursk zu einem Knotenpunkt im neu geschaffenen Eisenbahnnetz, was einen Industrialisierungsschub zur Folge hatte. Nach der Auflösung des Gouvernements Kursk 1928 gehörte die Stadt zunächst zur Oblast Zentrale Schwarzerde. 1934 wurde die bis heute bestehende Oblast Kursk gebildet.
Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg war Kursk vom 4. November 1941 bis zum 8. Februar 1943 von der Wehrmacht besetzt. Während der Besatzung wurden ca. 3.000 Einwohner erschossen und etwa 10.000 als Zwangsarbeiter ins Deutsche Reich verschleppt. Bekannt ist die Schlacht bei Kursk (auch Schlacht am Kursker Bogen) von Juli und August 1943 als größte Panzerschlacht in der Geschichte der Kriegsführung.
18km östlich von Kursk liegt die deutsche Kriegsgräberstätte Kursk-Bessedino (auch Besedino,51°42′N, 36°31′O51.70033333333336.5098) mit etwa 26.070 Kriegstoten (2009), die am 17. Oktober 2009 eingeweiht wurde. Nach Ende der Umbettungen sollen rund 40.000 Kriegsopfer hier bestattet sein.[2][3][4][5]
In Kursk bestand das Kriegsgefangenenlager 145 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[6]
Wiederaufbau
Nach dem Krieg wurde die Stadt wieder aufgebaut und mit neuen Industriebetrieben versehen.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1897
75.721
1926
98.780
1939
119.977
1959
204.712
1970
284.162
1979
375.345
1989
424.239
2002
412.442
2010
415.159
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft und Infrastruktur
Heute ist Kursk eine bedeutende Verwaltungs- und Industriestadt. Die Eisenverarbeitung, die chemische und die Lebensmittelindustrie sind die wichtigsten Wirtschaftszweige. Daneben ist auch die Landwirtschaft von Bedeutung, da Kursk in der fruchtbaren Schwarzerdregion liegt.
Von besonderer Bekanntheit ist die Kursker Magnetanomalie (KMA), das weltgrößte bekannte Eisenerzbecken mit durchschnittlichem Eisengehalt zwischen 35 und 60%.
In der Oblast Kursk liegt in der Nähe der Stadt Kurtschatow das Kernkraftwerk Kursk. Dort werden vier graphitmoderierte Reaktoren des Typs RBMK-1000 betrieben, dies sind Reaktoren, die auch im Kernkraftwerk Tschernobyl eingesetzt wurden. Die Reaktoren gingen zwischen 1977 und 1986 in Betrieb.
Weiterführende Bildungseinrichtungen
Fakultät der Staatlichen Handelsuniversität Moskau
Filiale des Allrussischen Ferninstituts für Finanzen und Ökonomie
Geisteswissenschaftlich-technisches Institut
Abteilung Kursk der Regionalakademie für Staatsdienst Orel
Filiale Kursk des Juristischen Instituts Orlow des Innenministeriums Russlands
Institut für Business, Ökonomie und Management Kursk
Natur-/Geisteswissenschaftliches Institut Kursk
Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Kursk
Staatliche Medizinuniversität Kursk
Staatliche Technische Universität Kursk
Staatliche Universität Kursk
Verkehr
Kursk ist mit der russischen Hauptstadt Moskau über die Fernstraße M2 Krym verbunden. Gleichzeitig ist die Stadt Ausgangspunkt der Abzweigung R298, die in östlicher Richtung über Woronesch nach Borissoglebsk führt.
Sport
Im Fußball ist die Stadt durch den Verein Awangard Kursk vertreten. Die Stadt war einer der Austragungsorte der Bandy-Weltmeisterschaften 1965. In Kursk ist das Damen-Basketballteam Dynamo Kursk beheimatet.
Söhne und Töchter der Stadt
Seraphim von Sarow (1759–1833), Mönch und Mystiker; Heiliger
Von 1998 bis 2014 existierte auch ein Abkommen mit Sumy in der UkraineUkraine.[8]
Einzelnachweise
Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
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