world.wikisort.org - Ukraine

Search / Calendar

Jewpatorija oder auch Eupatoria[1] (ukrainisch Євпаторія; russisch Евпатория, krimtatarisch Kezlev, altgriechisch Κερκινίτις Kerkinitis, armenisch Եվպատորիա) ist eine Küstenstadt in der Autonomen Republik Krim mit etwa 120.000 Einwohnern.[2]

Jewpatorija
Євпаторія
Jewpatorija (Ukraine)
Jewpatorija (Ukraine)
Jewpatorija
Basisdaten
Oblast:Autonome Republik Krim
Rajon:Kreisfreie Stadt
Höhe:10 m
Fläche:120,7 km²
Einwohner:117.565 (2014)
Bevölkerungsdichte: 974 Einwohner je km²
Postleitzahlen:297400–297490
Vorwahl:+380 6569
Geographische Lage:45° 12′ N, 33° 22′ O
KOATUU: 110900000
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 3 SsT
Bürgermeister: Andri Danylenko
Adresse: пр. Ленина 2
297416 г. Евпатория
Website: http://www.kalamit.info/
Statistische Informationen
Jewpatorija (Krim)
Jewpatorija (Krim)
Jewpatorija
i1
Panorama von Jewpatorija
Panorama von Jewpatorija

Geographie


Die Stadt liegt an der Westküste der Halbinsel Krim am Ufer des Schwarzen Meeres. Sie besitzt einen Seehafen, zwei Bahnhöfe und eine Straßenbahn. Zur Stadtratsgemeinde gehören, neben der Stadt selbst die drei Siedlungen städtischen Typs Saoserne (Заозерне), Myrnyj (Мирний) und Nowooserne (Новоозерне). Jewpatorija schließt die Kalamita-Bucht nach Norden ab.


Geschichte


Karte der griechischen Städte am nördlichen Schwarzen Meer
Karte der griechischen Städte am nördlichen Schwarzen Meer

Etwa 500 v. Chr. gründeten hier griechische Kolonisten aus Herakleia Pontike die antike Stadt Kerkinitis in einer wohl von Skythen und Sarmaten besiedelten Gegend. Im Jahr 2003 feierte die Stadt ihr 2500-jähriges Bestehen.

1783 kam Jewpatorija zu Russland. Im Russischen Kaiserreich gehörte Jewpatorija zum Gouvernement Taurien, das bis Oktober 1921 bestand. Nach der Oktoberrevolution war sie Teil der ASSR der Krim innerhalb der Russischen SFSR.

1855 fand im Rahmen des Krimkriegs die Schlacht von Jewpatorija statt.

In der damaligen Fontannoi Uliza (heute: Uliza Revoluzii Nr. 42) befand sich im 19. Jahrhundert eine Niederlassung der in Odessa und St. Petersburg ansässigen russischen Dampfschifffahrtsgesellschaft ROPiT.[3]

1915 wurde eine in Jewpatorija endende Zweigstrecke der Bahnstrecke Sewastopol–Charkiw eröffnet.

Durch Beschluss[4] des Obersten Sowjets der UdSSR aus Anlass des 300. Jahrestags des Vertrags von Perejaslaw wurde Jewpatorija zusammen mit der Oblast Krim am 26. April 1954 an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik angeschlossen. Von 1991 bis 2014 war Jewpatorija Teil der unabhängigen Ukraine.

Seit dem international nicht anerkannten Anschluss der Halbinsel Krim an Russland im März 2014 gehört Jewpatorija de facto zum Föderationssubjekt Südrussland der Russischen Föderation.[5] De jure nach Angaben der administrativ-territorialen Teilung der Ukraine ist Jewpatorija Teil der Autonomen Republik Krim, die zu den durch Russland besetzten Gebieten gehört.[6]


Bevölkerung


Zusammensetzung der Bevölkerung laut der Volkszählung aus dem Jahr 2001:[7]


Städtepartnerschaften



Kultur und Sehenswürdigkeiten


70-m-Radioteleskop  RT-70
70-m-Radioteleskop RT-70
Dschuma-Dschami-Moschee in Jewpatorija
Dschuma-Dschami-Moschee in Jewpatorija
Kenessa in Jewpatorija
Kenessa in Jewpatorija

Jewpatorija hat touristische Bedeutung, es gibt eine gut ausgebaute Strandpromenade, ufernahe Parks sowie Alleen im Zentrum. In der Nähe von Jewpatorija, im Ort Popiwka fand bis 2013 das Technofestival KaZantip statt, das bis zu 100.000 Menschen anlockte. In der Stadt herrscht eine für die Krim typische kulturelle Vielfalt. Neben der 1898 gebauten russisch-orthodoxen Nikolaj-Kirche wird auch die um das Jahr 1600 vom türkischen Baumeister Sinan gebaute Moschee Dschuma-Dschami gepflegt. Auch befindet sich hier eine der wenigen noch aktiven Karäer-Gemeinden Osteuropas.

In Jewpatorija befand sich bis 2014 der Bahnverfolgungs- und Messkomplex der ukrainischen Raumfahrtagentur NSAU.

Besonderheiten:


Verkehr


In Jewpatorija beginnt die nach Simferopol führende Hauptstraße P25.


Straßenbahn


Ein Gothaer Т57/В57-Wendezug an der Endhaltestelle Bahnhof Jewpatorija Kurort (2008)
Ein Gothaer Т57/В57-Wendezug an der Endhaltestelle Bahnhof Jewpatorija Kurort (2008)

Das 1914 eröffnete, meterspurige Straßenbahnnetz besteht heute aus vier Linien mit einer Gesamtlänge von 22 Kilometern. Die Linien 1 und 2 sind wichtige Durchmesserlinien, die Linie 3 eine 900 Meter lange Stichstrecke durch die Uliza Frunse, zwischen dem Kopfbahnhof Jewpatorija Kurort und Stadtmitte, wo eine Umstiegsmöglichkeit zur Linie 1 besteht. Die Linie 4 ist circa einen Kilometer lang, schließt an die Linie 1 an und führt entlang der Straße nach Simferopol bis in die Nähe des Eisenbahnhaltepunkts Pl 54km. Die Linien 2 und 4 werden nur in der Sommersaison betrieben.

Das Streckennetz wurde ursprünglich durchgehend eingleisig mit Ausweichen angelegt. Mit Ausnahme eines zweigleisigen Neubauabschnitts zwischen Uliza Internationalnaja und Sputnik-1 auf der Linie 1 ist das bis heute so. Seit Einrichtung von drei Wendeschleifen zur Beschleunigung des Betriebs in den 1950er Jahren wird die Linie 1 von Einrichtungsfahrzeugen bedient.

Der Wagenpark besteht aus Gothaer T57/B57-Zügen sowie Tatra KT4SU. Von den ursprünglich 23 Gothaer Trieb- und 21 Beiwagen sind noch fünf Trieb- und ein Beiwagen im Einsatz, sie stammen teilweise von der Straßenbahn Zwickau und verkehren auf den Linien 2, 3 und 4.[9] Die Beiwagen wurden zu Steuerwagen umgebaut. Von den ursprünglich 18 KT4SU sind noch 14 vorhanden. Von diesen wurden 2006 und 2007 drei zu Zweirichtungsfahrzeugen mit Türen nur auf einer Seite umgebaut. Sie werden in der Regel auf den Linien 3 und 4 eingesetzt, die vollständig dazu passende Haltestellen hat.[10] Ergänzt wird die Straßenbahn von 22 Autobuslinien.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Mit der Stadt verbunden




Commons: Jewpatorija – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Die Stadt erhielt im Jahre 1784 den russischen Namen Евпатория Jewpatorija. Dieser Name leitet sich von dem Beinamen Eupator („von einem guten Vater“) her und bezieht sich hier auf Mithridates VI., König von Pontos
  2. www.cidct.org (Memento des Originals vom 21. November 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cidct.org.ua
  3. Vergleiche zu dem historischen Kontorgebäude die Abbildungen auf der Webseite Architekturportal der Krim.
  4. The Transfer of the Crimea to the Ukraine (englisch)
  5. Федеральный закон Российской Федерации от 21 марта 2014 года № 6-ФКЗ «О принятии в Российскую Федерацию Республики Крым и образовании в составе Российской Федерации новых субъектов — Республики Крым и города федерального значения Севастополя»
  6. Annexion der Krim. Putin verstößt gegen russische Verfassung
  7. Дністрянський М. С. Етнополітична географія України. Літопис, Львів 2006. С.452-453
  8. http://www.kalamit.info/index.php?p=news&area=1&newsid=2389&print=1
  9. Zwickauer Straßenbahnen in Jewpatorija auf nahverkehrsfreunde-zwickau.de, abgerufen am 28. Juni 2022
  10. Idyll auf der Krim in: Straßenbahn Magazin 3/2019, S. 32 ff.

На других языках


- [de] Jewpatorija

[en] Yevpatoria

Yevpatoria (Ukrainian: Євпаторія, romanized: Yevpatoriia; Russian: Евпатория, romanized: Yevpatoriya; Crimean Tatar: Kezlev, Кезлев) is a city of regional significance in Western Crimea, north of Kalamita Bay. Yevpatoria serves as the administrative center of Yevpatoria Municipality, one of the districts (raions) into which Crimea is divided. Population: 105,719 (2014 Census).[1]

[ru] Евпатория

Евпато́рия (ранее также Керкинити́да, Гезлёв, Гёзлев, Гёзлёв, Козлов[6][7]; укр. Євпаторія, крымскотат. Kezlev, Кезлев) — город-курорт на западе Крыма. Административный центр городского округа Евпатория Республики Крым[2] (Евпаторийского горсовета Автономной Республики Крым[3]).



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии