Sumy (ukrainisch Суми anhören?/i; russisch Сумы) ist eine Stadt in der Oblast Sumy im Nordosten der Ukraine. Die Stadt hat 269.444 Einwohner (2012) und ist der Verwaltungssitz der Oblast sowie des sie umgebenden Rajon Sumy.
Sumy | ||
Суми | ||
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Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Sumy | |
Rajon: | Rajon Sumy | |
Höhe: | 166 m | |
Fläche: | 95,3858 km² | |
Einwohner: | 269.444 (1. März 2012) | |
Bevölkerungsdichte: | 2.825 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 40000–40489 | |
Vorwahl: | +380 542 | |
Geographische Lage: | 50° 55′ N, 34° 47′ O50.91972222222234.781944444444 | |
KOATUU: | 5910100000 | |
Verwaltungsgliederung: | 2 Rajone, 6 Dörfer | |
Bürgermeister: | Hennadij Minajew | |
Adresse: | пл. Незалежності 2 40030 м. Суми | |
Website: | http://www.sumy.net.ua/ | |
Statistische Informationen | ||
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Sumy gliedert sich in die beiden Stadtrajone Saritschtschja und Kowpak sowie die sechs Dörfer Werchnje Pischtschane (Верхнє Піщане), Schytejske (Житейське), Sahirske (Загірське), Kyryjakiwschtschyna (Кирияківщина), Pischtschane (Піщане) und Trochymenkowe (Трохименкове). Die Fläche beträgt nach Flächentausch mit dem umliegenden Rajon Sumy seit September 2015 etwa 95 Quadratkilometer[1].
Die Stadt wurde 1652 am Fluss Psel, einem linken Nebenfluss des Dnepr, als Festung gegründet. Sumy war oft das Ziel von Überfällen der Krimtataren. Ab Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Stadt zu einem wichtigen wirtschaftlichen Zentrum. Im 19. Jahrhundert war die Stadt das Verwaltungszentrum des Ujesd Sumy im Gouvernement Charkow des Russischen Kaiserreiches.
Während der deutschen Besetzung in den Jahren 1941 bis 1943 wurde Sumy stark in Mitleidenschaft gezogen,[2] die Wiederauferstehungskirche und die Kirche der Verklärung blieben aber unversehrt. Die zerstörten Stadtteile wurden nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut.
In Sumy lag das sowjetische Kriegsgefangenenlager 134 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[3]
In den ersten Tagen des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 erlebte die Stadt schwere Gefechte zwischen russischen Angreifern und ukrainischen Verteidigern.[4] Sie war (Stand 10. März 2022) immer noch stark umkämpft und von russischen Truppen eingekesselt. Am 9. März 2022 verließen 44.000 Menschen in 10.000 Privatautos und 85 Bussen Sumy.[5] Anfang April 2022 wurde die Stadt und umliegende Region nach dem Abzug der russischen Streitkräfte in den Südosten und Süden der Ukraine von ukrainischem Militär kontrolliert.[6]
Nationale Zusammensetzung
In Sumy werden heute Produkte der Leichtindustrie (Schuhe) hergestellt, daneben gibt es Betriebe der Schwerindustrie und des Apparatebaus (Elektronenmikroskope). Das 1896 gegründete Sumy Machine-Building Science-and-Production Association – Engineering (ukrainisch Сумське машинобудівне науково-виробниче об’єднання – Інжиніринг) ist mit 5000 Beschäftigten und 200 Hektar Werksgelände eines der großen europäischen Maschinenbauunternehmen.[7]
Die Stadt liegt an der Regionalstraße P-01 (Kiew–Pryluky–Romny–Kursk) und ist Endpunkt der Regionalstraße P-17 (Oleksandrija–Krementschuk–Poltawa–Ochtyrka–Sumy). Die Stadt ist darüber hinaus ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Anschlüsse bestehen in Richtung Belgorod, Charkiw und Konotop/Kiew.
Im Stadtgebiet von Sumy befinden sich mehrere denkmalwürdige Bauwerke. Eines davon ist die unter Denkmalschutz stehende Christi-Auferstehungs-Kirche (Woskresenska zerkwa). Sie verkörpert ein 1702 errichtetes, zweigeschossiges Bauwerk des ukrainischen Barocks. Das Untergeschoss besitzt ein dreiteiliges Tonnengewölbe, auf dem grundrisskonform ein quadratisches Schiff sowie der ebenso quadratischen Altarraum und der Babinez (Westteil) ruhen. Ihr Baumeister ist unbekannt, er soll jedoch aus dem Kreis der sloboschanischen Architekturschule stammen und mit dieser Kirche ein am besten erhaltenes Zeugnis dieser Ausprägung geschaffen haben.[8]
Im Viertel Luka steht in der Tschechow-Straße 79 ein Tschechow-Museum. Der Schriftsteller hielt sich in der Zeit vom Mai 1888 bis zum August 1894 gelegentlich in dem Haus auf.
Sumy hat sieben Partnerstädte[9]
Stadt | Land | seit |
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Belgorod[10] | Russland![]() | |
Celle | Deutschland![]() | 1990 |
Gorzów Wielkopolski | Polen![]() | 2006 |
Kursk | Russland![]() | 2007 |
Lublin | Polen![]() | 2002 |
Nitra[11] | Slowakei![]() | |
Ostrava[11] | Tschechien![]() | |
Sewerodwinsk | Russland![]() | 2001 |
Wraza | Bulgarien![]() | 1966 |
Zamość | Polen![]() | |
Die Zusammenarbeit mit den russischen Städten Belgorod, Kursk und Sewerodwinsk wurde 2014 seitens Sumy abgebrochen.[12]
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Siedlungen städtischen Typs
Chotin |
Dubowjasiwka |
Esman |
Jampil |
Kyrykiwka |
Krasnopillja |
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