Winningen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel an, die ihren Verwaltungssitz in Kobern-Gondorf hat.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.3147222222227.518888888888979 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mayen-Koblenz | |
Verbandsgemeinde: | Rhein-Mosel | |
Höhe: | 79 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,65 km2 | |
Einwohner: | 2423 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 364 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56333 | |
Vorwahl: | 02606 | |
Kfz-Kennzeichen: | MYK, MY | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 37 230 | |
LOCODE: | DE WWG | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstraße 44 56330 Kobern-Gondorf | |
Website: | winningen.de | |
Ortsbürgermeister: | Rüdiger Weyh | |
Lage der Ortsgemeinde Winningen im Landkreis Mayen-Koblenz | ||
Winningen liegt im Landschaftsschutzgebiet „Moselgebiet von Schweich bis Koblenz“ an der Untermosel zwischen Koblenz-Güls und Kobern-Gondorf auf der linken Moselseite. Nächstgelegene Städte sind an der Mosel Koblenz, etwa 5 km moselabwärts, sowie Cochem, etwa 40 km moselaufwärts.
Ein linker Moselzufluss ist der Weilsbornbach mit einer Länge von 1,8 km.[2]
Zu Winningen gehört auch der Wohnplatz Distelbergerhof.[3]
Winningen war bereits in römischer Zeit besiedelt. Beim Bau der A 61 wurden nahe Moseltalbrücke die Fundamente einer Villa rustica entdeckt, heute von der Schleife der Ausfahrt zur Autobahnraststätte Moseltal Ost umschlossen.[4]
Winningen wurde erstmals in einer Urkunde des Königs Ludwig II. vom 20. Oktober 871 unter dem Namen „Uuidinge“ genannt. Als König Arnulf am 23. Januar 888 der Reichsabtei St. Maximin die „Villa Rübenach“ im Mayenfeldgau mit ihren Zubehörungen schenkte, wurde darunter auch „Uuindiga“ gezählt. Diese Urkunde aus dem Jahr 888 ist möglicherweise verfälscht, aber auch später wurde Winningen stets bei den Maximinischen Gütern genannt: „Windingun“, „Windingis“, „Wendenges“, „Wendengias“.[5]
Güter in Winningen (Windinga) wurden 1016 von Kaiser Heinrich II. dem Nonnenkloster Kaufungen geschenkt. Im Jahr 1320 wird Ritter Hermann von Winningen erwähnt. Er besaß eine der ältesten dokumentierten Weinbergslagen, die er von Graf Wilhelm I. von Katzenelnbogen als Lehen erhielt. Dabei handelte es sich um einen Weingarten zu Winningen im Destil beim Garten des Heinrich Kind von Pfaffendorf, einen Weingarten am Wolfspfade und einen Weingarten am Gire.
Der Weinhexbrunnen, umgeben von einem Fachwerkensemble, spielt auf die Hexenverfolgungen im 17. Jahrhundert an. Oberhalb des Ortes auf dem Hexenhügel erinnert das derzeit älteste bekannte Denkmal aus dem Jahr 1925 an die Opfer der Hexenverfolgungen an diese Zeit.
Winningen ist traditionell eine evangelische Enklave in einem katholischen (ehemals kurtrierischen) Umland. Aufgrund der Rechtsnachfolge der Grafschaft Sponheim bestand in Winningen bis 1776 eine Doppelherrschaft zwischen Pfalz-Zweibrücken und der Markgrafschaft Baden. Da beide Herren in der Reformationszeit zum neuen Glauben übertraten, wurde auch Winningen evangelisch.
Von 1776 bis zur Besetzung durch französische Revolutionstruppen 1794 war Winningen badisch. Nach Ende der Franzosenzeit gehörte es zur preußischen Rheinprovinz.
Bei einem Raubüberfall zusammen mit vier Komplizen erschoss Dieter Freese am 14. Februar 1962 den Filialleiter der Sparkasse in Winningen. Nach einer spektakulären Flucht wurde Freese am 9. März 1962 gefasst und zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.[6]
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Winningen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]
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Der Gemeinderat in Winningen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis 2019 gehörten dem Gemeinderat 20 Ratsmitglieder an.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[8]
Wahl | SPD | CDU | FDP | Grüne | FBL | Gesamt |
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2019 | 1 | 5 | 5 | 2 | 3 | 16 Sitze |
2014 | – | 8 | 1 | – | 11 | 20 Sitze |
2009 | – | 6 | 3 | – | 7 | 16 Sitze |
2004 | – | 8 | 4 | – | 8 | 20 Sitze |
Rüdiger Weyh (FDP) wurde am 25. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Winningen. Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 50,50 % für fünf Jahre gewählt worden, nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich drei Bewerber, darunter auch der bisherige Amtsinhaber Eric Peiter (parteilos), eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[9][10][11]
Das Winzerdorf war mehrfach Gewinner von Dorfwettbewerben wie „Unser Dorf hat Zukunft“ und rühmt sich, eines der schönsten Dörfer Deutschlands zu sein. Winningen ist auch sehr bekannt für das „Winninger Moselfest“, das älteste Weinfest in Deutschland, sowie sein Wahrzeichen, die „Winninger Weinhex“.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Winningen
Hauptattraktion ist das alljährliche zehntägige Moselfest Ende August/Anfang September. Es ist das älteste und mit zehn Tagen Dauer längste Weinfest („Winzerfest“) an der Mosel.
Winningen wird vom Weinbau geprägt, der auf Terrassen oberhalb des Orts betrieben wird. Die Weinberge stellen zugleich Lebensräume für seltene Tiere (z. B. Apollofalter, Eidechsen) dar.
Der auf den Schieferterrassen wachsende Riesling gehört nach fachmännischem Urteil zu den besten Weinen der Welt. 2005 erhielt ein Winninger Uhlen Laubach Riesling Erste Lage aus dem Weingut Heymann-Löwenstein in Paris den Preis für den besten ausländischen Wein.[12] Dieses Weingut und das Weingut Reinhard und Beate Knebel sind auch auf der vom Handelsblatt erstellten Liste der 100 besten Weingüter zu finden.[13]
Winningen gehört zum „Weinbaubereich Burg Cochem“ im Anbaugebiet Mosel. Im Ort sind 44 Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 89 ha. Etwa 90 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2007).[7]
Alle Winninger Weinlagen gehören zur Großlage Weinhex.
Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus, der von den Schiffsanlegestellen und dem häufig von niederländischen Besuchern frequentierten nahen Campingplatz profitiert.
Schifffahrtslinie der Köln-Düsseldorfer: Koblenz – Winningen – Treis – Cochem (nur freitags, samstags, sonntags)
Schifffahrtslinie der Personenschifffahrt Gebr. Kolb: Cochem – Treis – Winningen – Koblenz (nur freitags)
Der Flugplatz Koblenz-Winningen wird sowohl von Sportfliegern als auch von Geschäftskunden genutzt. Die Polizeihubschrauberstaffel des Landes Rheinland-Pfalz ist dort stationiert.
Am Moselufer entlang führt die Bundesstraße 416 am Ort vorbei. Diese verbindet Koblenz mit Treis-Karden und weiter die Bundesstraße 49 mit Cochem. Über eine Landstraße besteht Anbindung an die Bundesautobahn 61, Abfahrt Koblenz-Metternich.
Am Bahnhof Winningen (Mosel) hält die zwischen Koblenz – Treis-Karden und Trier verkehrende Regionalbahn (Moseltalbahn) der Deutschen Bahn. Darüber hinaus verkehrt ein Bus von Koblenz nach Kobern-Gondorf.
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