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Brodenbach ist eine Ortsgemeinde an der Terrassenmosel im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel an, die ihren Verwaltungssitz in Kobern-Gondorf hat. Brodenbach ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mayen-Koblenz
Verbandsgemeinde: Rhein-Mosel
Höhe: 95 m ü. NHN
Fläche: 9,67 km2
Einwohner: 671 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56332
Vorwahl: 02605
Kfz-Kennzeichen: MYK, MY
Gemeindeschlüssel: 07 1 37 205
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 44
56330 Kobern-Gondorf
Website: www.brodenbach.de
Ortsbürgermeister: vakant (geschäftsführend: Christian Hoernchen,
1. Beigeordneter)
Lage der Ortsgemeinde Brodenbach im Landkreis Mayen-Koblenz
Karte
Karte
1. Ortsansicht vom anderen Moselufer aus
1. Ortsansicht vom anderen Moselufer aus
2. Sportboothafen an der Mosel
2. Sportboothafen an der Mosel
3. Kath. Ortskirche Vom Heiligen Kreuz. Erbaut 1971–1973
3. Kath. Ortskirche "Vom Heiligen Kreuz". Erbaut 1971–1973
4. Wasserfall in der Ehrbachklamm
4. Wasserfall in der Ehrbachklamm
5. Die Ehrenburg aus der Vogelperspektive
5. Die Ehrenburg aus der Vogelperspektive
6. Die Ehrenburg um 1860. Zeichnung von W. Brandenburg
6. Die Ehrenburg um 1860. Zeichnung von W. Brandenburg
7. Spätgotisches Votivkreuz für einen Ritter der Ehrenburg
7. Spätgotisches Votivkreuz für einen Ritter der Ehrenburg
Panorama von Brodenbach mit (links) dem Brodenbach- und (rechts) dem Ehrbachtal
Panorama von Brodenbach mit (links) dem Brodenbach- und (rechts) dem Ehrbachtal

Gemeindegliederung


Brodenbach gliedert sich in den ursprünglichen, alten Ortskern entlang der Mosel, zwischen der Brodenbach- und der Ehrbachmündung, und ein südlich sich daran anschließendes, seit den 1970er Jahren stetig wachsendes Wohn- und Neubaugebiet. Im Ehrbachtal, unterhalb der Ehrenburg, liegt der Ortsteil Ehrenburgertal. Auf den Höhen des Vorderhunsrücks sind Kröpplingen, der Stabenhof und die Jahrsberger Höfe weitere Teile der Gemeinde. Zudem gehören die Wohnplätze Brandengrabenmühle, Gilberts-/Mauers-Mühle, Haus Sonnenwinkel, Linkemühle, Sägewerk Peifer und Vogelsang zu Brodenbach.[3]


Geschichte


Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, mit der preußischen Verwaltungsreform von 1816/17, erhielten die vorher zumeist der Reichsritterschaft Ehrenberg gehörenden Höfe, Mühlen und Siedlungen am unteren Broden- und Ehrbach den Status einer Gemeinde. Heimatkundliche Beschreibungen erwähnen Bodenfunde aus römischer und fränkischer Zeit. Sie lassen Ansiedlungen vermuten, die bereits vor dem Bau der heutigen Ehrenburg am Anfang des 12. Jahrhunderts existierten. Eine erste Ortsnamensnennung erscheint 1189 in einer Lehensurkunde des Bischofs von Köln. Der Name Brodinheim bezeichnet darin einen Lehensbesitz des Kölner Klosters St. Panthaleon. In Landkarten des Kurfürstentums Trier für das 16. Jahrhundert erscheint aber diese Ortsbezeichnung nicht mehr. Es wird vermutet, dass diese Siedlung lange vorher zu einer Wüstung geworden war.

Bis zum Ende der Kurfürstentümer Pfalz und Trier, als Folge der Französischen Revolution, waren die verschiedenen Höfe und Siedlungen des heutigen Brodenbachs überwiegend Lehensbesitz der Grafen von Sponheim, bzw. der Kurfürsten von der Pfalz. Kirchenrechtlich gehörten die Bewohner zur Pfarrei Löf auf der gegenüberliegenden Moselseite im kurtrierischen Amt Münstermaifeld. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Brodenbach als Bürgermeisterei Brodenbach der Verwaltungssitz einer preußischen Kommunalverwaltung für mehrere Orte der rechtsseitigen Untermosel und des Vorderhunsrücks. 1970 wurde Brodenbach Teil der 1970 neu gebildeten Verbandsgemeinde Untermosel, seit 2014 gehört sie der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel an.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Brodenbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

JahrEinwohner
1815326
1835411
1871476
1905517
1939587
1950659
1961585
JahrEinwohner
1970593
1987633
1997696
2005683
2011596
2017650

Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat in Brodenbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]

WahlSPDCDUFW*Gesamt
20195712 Sitze
20145712 Sitze
20097512 Sitze
200427312 Sitze
* Freie Wähler Brodenbach e. V.

Bürgermeister


Das Amt ist derzeit vakant. Jörg Winter (Freie Wähler) wurde am 15. August 2019 Ortsbürgermeister von Brodenbach. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber angetreten war, wurde er durch den Ortsgemeinderat für fünf Jahre gewählt.[5][6] Winter legte das Amt jedoch mit Wirkung zum 15. April 2022 vorzeitig nieder.[7] Da für eine am 3. Juli 2022 angesetzte Neuwahl kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, obliegt die Wahl des neuen Bürgermeisters nun dem Rat.[8]

Vorgänger von Jörg Winter war Jens Firmenich (CDU), der nach zehn Jahren im Amt nicht erneut kandidiert hatte.[5]


Wappen


Das Wappen der Gemeinde Brodenbach zeigt auf rotem Grund zwei weiße, aufgerichtete Vogelschwingen und auf blauem Grund die äußere Form einer Kirche. Zwischen beiden Bildern verläuft ein geschrägter, gewellter weißer Balken. Brodenbach erhielt 1980 dieses Wappen. Es wurde im Zusammenhang mit der vorausgegangenen Eingliederung in die Verbandsgemeinde Untermosel, im Landkreis Mayen-Koblenz, gestaltet.

Das (silberne) Flügelpaar (Flug) war das Wappen der Freiherren von Cloth, die bis 1798 Ritter der Reichsritterschaft Ehrenberg waren. Die Familie von Cloth stiftete in Brodenbach die kath. Kirche St. Johannes von Nepomuk (seit 1995 Bürgersaal), gründete eine erste Dorfschule und errichtete, nach der Zerstörung der Ehrenburg, in Brodenbach ein repräsentatives, barockes Wohnhaus mit Kellereianlagen für den umfangreichen Ehrenbergischen Weinbergsbesitz. Die Kirchenabbildung zeigt in grafisch gestalteter Form die katholische Ortskirche „Vom Heiligen Kreuz“. Die Kirche wurde zwischen 1971 und 1973 erbaut. Architekt war Werner Köster aus Düsseldorf.

Der schräge, gewellte, weiße Balken soll den Mosellauf darstellen und an die vermutlichen Erbauer der Ehrenburg erinnern, die in ihrem Wappen einen schrägen Balken auf blauem Feld zeigten.


Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Brodenbach


Weinbau


Der Weinbau hat in Brodenbach eine lange Tradition. Lehensurkunden der Grafen von Sponheim beschreiben dort Anfang des 15. Jahrhunderts Weinbergslagen als Besitz der Reichsherrschaft Ehrenberg. 1581 führte die Kellerverwaltung fast 10 Fuder (1 trierisches Fuder = ca. 960 Liter) als Drittel-Pachtzins an ihre Herrschaft ab. Ende des 17. Jahrhunderts bezifferte ein Pachtvertrag die ehrenbergischen Weinberge mit 60.000 Stock. Die preußische Verwaltung schickte 1819 an 27 Pächter von rund 40.000 ehemaligen Weinstöcken des Adels (der Ort zählte in dieser Zeit rund 40 Haushalte) den Bescheid, dass ihre Weinlagen nur in die 3. Klasse eingestuft sind. Um 1900 hat eine Familie, die schon früher Generalpächter der Ehrenberger Verwaltung gewesen war, einen großen Teil der Brodenbacher Lagen zu einem Weingut mit rund 60.000 Stöcken arrondiert. In den frostkalten Wintern Mitte der 1950er Jahre erfroren viele Weinstöcke, vor allem in den Moselseitentallagen. Ihre Besitzer gaben danach den immer unwirtschaftlicher werdenden Anbau auf. Heute, in 2008, betreiben noch drei Winzerfamilien den Weinbau, bevorzugt mit der Rebsorte Riesling. Ein großer Teil ihrer Lagen liegt in der Gemarkung der Nachbargemeinde Alken. Mit Einführung der Bezeichnungsvorschriften im Deutschen Weingesetz von 1971 verloren die Brodenbacher Winzer daher die Möglichkeit, ihre Weine aus der bekannten Lage „Hunnenstein“, als Brodenbacher Gewächs zu bezeichnen. Einzig der „Neuwingert“ ist daher noch auf Brodenbacher Weinetiketten zu finden.


Lage und Verkehr


Brodenbach liegt zwischen Koblenz – Treis-Karden – Cochem am rechten Ufer der Terrassenmosel. An der Mosel entlang führt die B 49 durch den Ort.

Brodenbach liegt im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel. Wochentags etwa stündlich, am Wochenende seltener verkehrt die Buslinie 31 nach Koblenz Hbf und Burgen (Mosel). Zweimal täglich fährt außerdem die Linie 630 nach Emmelshausen, im Sommer auch nach Treis-Karden.

Der nächste Bahnhof ist Löf an der Moselstrecke Koblenz – Treis-Karden – Trier, auf der anderen Seite des Flusses gelegen.

Ein größerer Hafen mit Vorgelände wird von der Berufsschifffahrt und von Wassersport- und Freizeitbooten als Schutz- und Liegeplatz genutzt.


Erholungsort


Die beiden waldreichen Seitentäler, Ehrbachtal und Brodenbachtal, führen dem Moselort ständig frische Luft zu. Brodenbach ist darum ein staatlich anerkannter Erholungsort. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war der Fremdenverkehr für Brodenbach ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die verkehrsgünstige Lage, als Ausgangspunkt für viele Ausflugs- und Wanderziele, ließ den Deutschen Jugendherbergsverband hier 1928 die erste Jugendherberge auf linksrheinischem Gebiet einrichten.


Veranstaltungen



Literatur




Commons: Brodenbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 42 (PDF; 3,3 MB).
  4. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahlen 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Pressemitteilung der Ortsgemeinde Brodenbach KW33. Ortsgemeinde Brodenbach, 23. August 2019, abgerufen am 10. Januar 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Rhein-Mosel, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile. Abgerufen am 10. Januar 2020.
  7. Jörg Winter: Ortsbürgermeister legt sein Ehrenamt nieder. In: Rhein-Mosel Info, Ausgabe 12/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 5. Juni 2022.
  8. Christian Hoernchen: Wahl der Ortsbürgermeisterin / des Ortsbürgermeisters der Ortsgemeinde Brodenbach am 03.07.2022. In: Rhein-Mosel Info, Ausgabe 21/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 19. Mai 2022, abgerufen am 5. Juni 2022.
  9. Eine katholische Kirche des 20. Jahrhunderts. Vom Heiligen Kreuz. In: Kunstschätze und Sehenswürdigkeiten der Verbandsgemeinde Untermosel (= Moselkiesel. Band 3). VHS Untermosel, Kobern-Gondorf 2002, ISBN 3-9806059-1-4, S. 87–98.
  10. Das „Schwarzer-Ritter-Kreuz“ in Brodenbach. In: Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2130. Bernhard Peter, abgerufen am 15. November 2017 (private Website).

На других языках


- [de] Brodenbach

[en] Brodenbach

Brodenbach is a municipality in the district of Mayen-Koblenz in Rhineland-Palatinate, western Germany.

[ru] Броденбах

Броденбах (нем. Brodenbach) — коммуна в Германии, в земле Рейнланд-Пфальц.



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