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Monreal ist eine Ortsgemeinde im Tal der Elz im Landkreis Mayen-Koblenz im Land Rheinland-Pfalz, die der Verbandsgemeinde Vordereifel angehört und ihren Verwaltungssitz in Mayen hat. Oberhalb des Ortes liegen die Ruinen der Löwen- und Philippsburg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mayen-Koblenz
Verbandsgemeinde: Vordereifel
Höhe: 300 m ü. NHN
Fläche: 14,65 km2
Einwohner: 768 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56729
Vorwahl: 02651
Kfz-Kennzeichen: MYK, MY
Gemeindeschlüssel: 07 1 37 074
Adresse der Verbandsverwaltung: Kelberger Straße 26
56727 Mayen
Website: www.monrealeifel.de
Ortsbürgermeister: Martin Schmitt
Lage der Ortsgemeinde Monreal im Landkreis Mayen-Koblenz
Karte
Karte
Blick auf Monreal (2020)
Blick auf Monreal (2020)
Monreal bei Nacht
Monreal bei Nacht

Geographie


Zu Monreal gehören auch die Wohnplätze Burghof, Cond, Lauxhof, Müsch, Augstmühle, Polcherholz, Schäfereihof, Schnürenhof und Suhrhof.[2]


Geschichte


Die ältesten erhaltenen Siedlungsspuren in Monreal stammen aus vorchristlicher Zeit. Urkundlich erstmals erwähnt wird es 1193 als „Cunisberch“ (Königsberg). Anfang des 13. Jahrhunderts weiteten die Grafen von Virneburg ihren Einflussbereich auf die kleine Siedlung aus. Der Mode der Zeit entsprechend verwendeten sie von nun an den französischen Namen „Monroial“ (= Königsberg). Später wurde daraus der heutige Name „Monreal“.

Hermann III. von Virneburg begann um 1220 mit dem Bau der großen Burg, obwohl er weder die nötigen Genehmigungen noch die Rechte über den Grund und Boden besaß. Dieser gehörte zur Grundherrschaft Mertloch des Trierer Erzbischofs, dessen hiesiger Verwalter in weltlichen Dingen Hermanns Bruder Philipp von Virneburg war. Hermann sah sich zu diesem drastischen Schritt gezwungen, um seine Grafendynastie machtpolitisch voranzubringen. Sein Stammsitz, die Virneburg, lag zu weit abseits der wirtschaftlichen Zentren. Der Flecken Monreal jedoch grenzte direkt an das Mittelrheinische Becken. Dort lagen die landwirtschaftlichen Gunstgebiete und vor allem die vulkanischen Gesteinsvorkommen. Die Virneburger wollten davon profitieren. Tatsächlich ging Hermanns Kalkül auf: Er durfte seine Burg behalten und wurde noch im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts vom Pfalzgrafen bei Rhein mit dem gesamten Hochgerichtsbezirk der kleinen Pellenz belehnt. Ihrem Ort Monreal waren die Virneburger auch weiterhin wohlgesinnt. Bereits 1306 erwirkten sie die Verleihung der Stadtrechte und Marktrechte. Jeden Montag durfte in Monreal ein Wochenmarkt abgehalten werden.

Monreal gehörte zum Gebiet des Erzstifts Trier, die Virneburger Grafen aber unterhielten beste Beziehungen zum Erzstift Köln. Dies führte zu häufigen Konflikten zwischen den Monrealern und Trier. 1545 starb das Grafengeschlecht von Virneburg aus. Trier zog daraufhin das Lehen Monreal an sich und setzte eigene Amtmänner auf die Burg. Das so entstandene Amt Monreal wurde später dem Oberamt Mayen nachgeordnet.

Der Ort mit seinen beiden Burgen – der Löwen- und Philippsburg – wurde 1632 im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen und 1689 im Pfälzer Erbfolgekrieg von französischen Truppen zerstört.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg entstand im Ort eine bedeutende Tuchindustrie, gestützt auf die Wolle der großen Schafherden der Eifel. Viele Fachwerk- und Bruchsteinhäuser zeugen noch vom einstigen Wohlstand der Monrealer Tuchmacher.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte die Tuchherstellung wegen der starken internationalen Konkurrenz ihren Niedergang. Für den Ort war dies fatal, Monreal verarmte.

Erst in den 1930er Jahren erholte sich Monreal, als man begann, den Reiz der romantischen Eifel zu schätzen. Die imposanten Bauten der Tuchmacher bilden einen idyllischen Ortskern. Ein Zeugnis spätgotischer Steinmetzkunst findet sich auf der mittleren Elzbrücke in Monreal: das Löwendenkmal. Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts stand es zunächst vor den Toren der großen Burg. Wegen der vier Löwen, die die Zufahrt zur Burg „bewachten“, nannte man die große Burg später auch „Löwenburg“.

Rund um die historischen Zeugnisse wird in Monreal versucht, die Geschichte des Ortes auch den zahlreichen Besuchern näherzubringen. Im Jahr 2003/2004 wurden daher an vielen historischen Gebäuden Hinweistafeln mit Informationen zur Geschichte und Nutzung der Gebäude angebracht.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Monreal, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Einwohnerentwicklung von Monreal von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle
Einwohnerentwicklung von Monreal von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle
JahrEinwohner
1815551
1835759
1871653
1905696
1939687
1950842
JahrEinwohner
1961795
1970821
1987886
2005879
2011836
2017782

Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat in Monreal besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis 2009 fanden personalisierte Verhältniswahlen statt.[4]

WahlSPDWG 1WG 2Gesamt
2019Mehrheitswahl12 Sitze
2014Mehrheitswahl12 Sitze
20097512 Sitze
200464212 Sitze

Bürgermeister


Martin Schmitt (Grüne) wurde am 25. Oktober 2021 Ortsbürgermeister von Monreal. Da für eine am 26. September 2021 angesetzte Direktwahl kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Wahl dem Gemeinderat. der sich für Schmitt entschied.[5][6]

Schmitts Vorgänger waren André Übener (Amtsantritt 13. August 2019, Amtsniederlegung zum 1. Juli 2021) und zuvor Karl Schmitz, der nach über acht Jahren im Amt 2019 nicht erneut kandidiert hatte.[7][8]


Wappen


Wappen von Monreal
Wappen von Monreal
Blasonierung: „In Gold sieben rote Rauten (4:3).“

(Wappen der Grafen von Virneburg)

Die Wappenbeschreibung auf der Internetseite der Verbandsgemeinde Vordereifel lautet: „Schild Gold mit 7 roten Rauten.“[9]


Sehenswürdigkeiten



Schauplatz Monreal


1988 wurde Monreal Ziel einer Aktion des Satiremagazins Titanic, deren Redakteure sich als Team einer Produktionsfirma ausgaben. Sie gaben vor, auf der Suche nach dem Drehort für eine große Serie des ZDF zu sein. Ohne irgendeinen Beleg oder besondere Anstrengung gelang es den Satirikern, den Bürgermeister und mehrere Amtsträger zu einer völligen Neugestaltung des Ortes zu überreden – einschließlich des Abrisses einer Telefonzelle, der Rodung eines ganzen Hügels sowie der Verstellung der Löwenburg durch eine Fabrikfassade.[10]

Im Jahr 2009 war Monreal erstmals Drehort für die deutsche Fernsehkrimiserie „Der Bulle und das Landei“ mit Uwe Ochsenknecht und Diana Amft in den Hauptrollen. Insgesamt wurden sechs Folgen der Serie in Monreal gedreht und von 2010 bis April 2016 im Ersten ausgestrahlt.[11]

Ende des Sommers 2012 war Monreal Drehort für die Actionserie „Alarm für Cobra 11“.[12]


Verkehr


Monreal liegt an der L 98, welche Anschluss an die B 258 und an die A 48 gibt.

Der Bahnhof Monreal gehört zum aktuell befahrenen Abschnitt der Eifelquerbahn von Andernach über Mayen nach Kaisersesch. Der hintere Abschnitt bis nach Gerolstein ist seit 2013 gesperrt. Seit Dezember 2014 wird diese Bahnstrecke unter dem Namen Lahn-Eifel-Bahn vermarktet und umfasst drei Linien, die über Koblenz bis nach Gießen reichen.


Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“


Die Gemeinde Monreal nahm mehrmals am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teil:


In Monreal geboren



Literatur




Commons: Monreal – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Monreal – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 40 (PDF; 3,3 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Monreals neuer Ortsbürgermeister Martin Schmitt in Amt und Würden. In: Mitteilungsblatt Vordereifel – Heimat- und Bürgerzeitung der VG Vordereifel, Ausgabe 44/2021. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 23. April 2022.
  6. Thomas Theisen: Bekanntmachung über die Nichtdurchführung der Wahl der Ortsbürgermeisterin/des Ortsbürgermeisters am 26. September 2021. In: Mitteilungsblatt Vordereifel – Heimat- und Bürgerzeitung der VG Vordereifel, Ausgabe 33/2021. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 16. August 2021, abgerufen am 23. April 2022.
  7. Konstituierende Sitzung in Monreal. In: Mitteilungsblatt Vordereifel – Heimat- und Bürgerzeitung der VG Vordereifel, Ausgabe 34/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 15. Februar 2020.
  8. André Übener: Rücktritt. In: Mitteilungsblatt Vordereifel – Heimat- und Bürgerzeitung der VG Vordereifel, Ausgabe 23/2021. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 15. Februar 2020.
  9. Wappenbeschreibung auf der Internetpräsenz der Verbandsgemeinde Vordereifel
  10. PDF-Datei des Titanic-Magazins vom Juni 1988 (PDF; 18,3 MB)
  11. Der Bulle und das Landei, bei Fernsehserien.de
  12. Archivierte Kopie (Memento vom 27. Oktober 2012 im Internet Archive)

На других языках


- [de] Monreal

[en] Monreal, Germany

Monreal is a municipality in the district of Mayen-Koblenz in Rhineland-Palatinate, Germany.

[ru] Монреаль (Германия)

Монреаль (нем. Monreal) — коммуна в Германии, в земле Рейнланд-Пфальц.



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