Urbar ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Vallendar an und liegt am rechten Rheinufer nördlich von Koblenz im Westerwald.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.38257.6238888888889100 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mayen-Koblenz | |
Verbandsgemeinde: | Vallendar | |
Höhe: | 100 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,46 km2 | |
Einwohner: | 3171 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 916 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56182 | |
Vorwahl: | 0261 | |
Kfz-Kennzeichen: | MYK, MY | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 37 224 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausplatz 13 56179 Vallendar | |
Website: | www.urbar.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Karin Küsel (SPD) | |
Lage der Ortsgemeinde Urbar im Landkreis Mayen-Koblenz | ||
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Urbar war schon vor etwa 13.000 Jahren Siedlungsgebiet und somit eines der ersten der Region. Mit der Errichtung des Limes gehörte das Gebiet um Urbar zum Römischen Reich.
Im Jahre 1167 wurde Urbar mit der Bezeichnung „overvare“, was „Überfahrt“ bedeutet, erstmals schriftlich erwähnt. Dies weist auf eine Fähre über den Rhein nach Neuendorf hin. Landesherr war bis 1803 der Kurfürst von Trier. Diese Landesherrschaft (rotes Kreuz auf weißem Grund) und die Rheinfähre sind im Ortswappen abgebildet.
Das 1496 gestiftete Franziskanerinnenkloster Besselich konnte sich trotz der Reformation, Kriegswirren und zahlreichen Hungersnöten bis 1803 halten. Die Lage Urbars im Vorfeld der Festung Ehrenbreitstein führte immer wieder zu Zerstörungen und Plünderungen. Seit dem Mittelalter bestand bis in die 1950er Jahre südlich des Ortes eine Tongrube, aus der zahlreiche Tonfliesen in Bauwerken des Koblenzer Raumes stammen. 1803 gelangte Urbar an das Fürstentum Nassau-Weilburg (seit 1806 Herzogtum Nassau); nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Urbar ein Teil der Rheinprovinz Preußens und der Bürgermeisterei Ehrenbreitstein. Als diese 1937 aufgelöst wurde, gelangte der Ort an das Amt Vallendar-Land, seit 1970 Verbandsgemeinde Vallendar. Die Katholiken des Ortes gehörten bis 1944 zur Pfarrei St. Pankratius in Koblenz-Niederberg und bilden seitdem eine eigene Pfarrgemeinde. Die Protestanten sind Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Koblenz-Pfaffendorf.
Die Zerstörung der katholischen neugotischen Dorfkirche (19. Jahrhundert) 1945 griff in das Dorfbild entscheidend ein. Es wurde eine Notkirche in der Kirchstraße errichtet, die 1967 zum Bürgerhaus umgebaut und 2005 abgerissen wurde. 1966 entstand nach Plänen des Architekten Martin Ufer (Koblenz-Ehrenbreitstein) die neue kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul mit ihrem charakteristischen Zeltdach und Fenstern des bedeutenden Glasmalers Paul Weigmann (Leverkusen) an der Straße In den Büngerten. Sie wurde zum 1. Juli 2014 profaniert, mit dem Abriss wurde im August 2015 begonnen. An ihrer Stelle soll eine Kapelle entstehen.
Seit Ende des Krieges wächst die Bevölkerungszahl ständig. 1994 wurde eine Zahl von 2858 Einwohnern erreicht. Die Tendenz ist wegen mehrerer Neubaugebiete stark steigend.
In Urbar befindet sich der östliche Freileitungsmast der Rhein-Freileitungskreuzung Koblenz-Niederwerth-Urbar.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Urbar, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Der Gemeinderat in Urbar besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | GRÜNE | FL | Gesamt |
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2019[3] | 6 | 5 | 5 | 4 | 20 Sitze |
2014[4] | 7 | 6 | 2 | 5 | 20 Sitze |
2009 | 5 | 7 | 2 | 6 | 20 Sitze |
2004 | 6 | 7 | – | 7 | 20 Sitze |
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Josef Kammertöns, Werner Stangier und Dieter Börsch (alle SPD) Bürgermeister des Ortes. Von 1999 bis 2012 war Karl Josef Kohl und von 2012 bis 2014 Kurt Nebgen Ortsbürgermeister der Gemeinde. Am 25. Mai 2014 wurde Karin Küsel (SPD) mit 56,43 % zur neuen Ortsbürgermeisterin gewählt.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 74,01 % wiedergewählt.[6]
Urbar liegt an der B 42 und besitzt durch die nahe gelegene A 48 auch einen guten Anschluss zum Fernstraßennetz.
Mit Hilfe der Buslinien 33 und N33, die direkt durch Urbar führen, und den Linien 8, 150, 160(A), 319(A), 485 und N40, die an der B 42 verkehren, ist die Stadt Koblenz innerhalb von 15 Minuten erreichbar. Urbar gehört als Gemeinde des Landkreises Mayen-Koblenz zum Verkehrsverbund Rhein-Mosel.
Durch die nahe gelegenen Hochschulstädte Koblenz und Vallendar existiert ein vielfältiges Angebot an weiteren Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung.
In Urbar hat der regionale Fernsehsender TV Mittelrhein am Klostergut Besselich seinen Sitz.
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