world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Wesendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Gifhorn
Samtgemeinde: Wesendorf
Höhe: 59 m ü. NHN
Fläche: 31,29 km2
Einwohner: 5511 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 176 Einwohner je km2
Postleitzahl: 29392
Vorwahlen: 05376, 05835Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: GF
Gemeindeschlüssel: 03 1 51 038
Adresse der Verbandsverwaltung: Alte Heerstraße 20
29392 Wesendorf
Website: www.gemeinde-wesendorf.de
Bürgermeister: Holger Schulz (SPD)
Lage der Gemeinde Wesendorf im Landkreis Gifhorn
KarteSteinhorstgemeindefreies Gebiet Giebel
Karte

Geographie


Am Westrand der Kreiseinbuchtung erstreckt sich die große Gemarkung von der mit Sanden überzogenen Grundmoränenhochfläche der Ringelahs Heide und Brutlohsheide im West nach Ost in die Niederungszone des Großen Moores und hier speziell des kleineren Heestenmoores, die sich in der Schmelzwasserabflussrinne des Isetales bildeten. Der größere West-Teil der Gemarkung besitzt ein schwaches Kleinrelief, insgesamt nach Osten abfallend von 67 auf 58 Meter NN, der kleinere Ost-Teil im Heestenmoor eine Ebenheit von 56 bis 57 Meter NN. Der Ort liegt am Ost-Rand der Brutlohsheide mit seinem Kern in einer ganz flachen süd-exponierten Hanglage von 63 bis 65 Meter NN. Die neuen Teile ziehen sich in kaum merkbarer Neigung nach Osten bis 62 Meter, nach Süden bis 60 Meter NN herab. Die Ortschaft mit seinen Gemarkungsgrenzen liegt am südöstlichen Rand des Naturpark Südheide und hat keine auffällige Topografie.


Gemeindegliederung


Die beiden Ortsteile der Gemeinde sind Wesendorf und Westerholz.


Geschichte



Rechts- und Verwaltungszugehörigkeit


Die Gemeinde entstand erst im 16. Jahrhundert. Der Raum gehörte jedoch im 12. Jh. zum Besitz der Welfen und fiel bei der Teilung unter die Söhne Heinrichs des Löwen 1202 an Otto IV. und danach seinen Neffen Otto das Kind, der noch einmal alle welfischen Gebiete in einer Hand zusammenfasste, sie 1235 dem Kaiser auftrug und als Reichslehen Herzogtum Braunschweig-Lüneburg zurückerhielt. Die welfische Teilung von 1267 brachte diesen Raum der Lüneburger Linie zu, dem Fürstentum Lüneburg (bis 1885), danach Regierungsbezirk Lüneburg (Franz, 1955). Innerhalb dieses größeren Raumes hat die spätere Gemarkung von Wesendorf (der Ort bestand noch nicht) 1489 wahrscheinlich zur Gogräfschaft Hankensbüttel gehört, deren Name im Schatzregister von 1489 zwar nicht erscheint, aber unter deren Orten die Nachbargemeinden Betzhorn, Wahrenholz und Westerholz hinter Emmen und vor Langwedel und Lingwedel aufgeführt sind (Grieser, 1942, S. 69/70). Später war es, wie die ganze Gogräfschaft Hankensbüttel, Teil des Amtes Gifhorn bzw. 1539 bis 1549 der Sekundogenitur Gifhorn (Franz, 1955). Darin gehörte es spätestens seit dem 16. Jahrhundert zur Vogtei Wahrenholz, die außer Wesendorf – das um 1548 entstand – noch die Orte Wahrenholz, Westerholz und Betzhorn umfasste. Wahrscheinlich ist die Vogtei Wahrenholz (s. dort) jedoch älter oder geht auf ältere Vorläufer zurück.

Im Jahr 1799 wurden die Gogräfschaft Hankensbüttel und die Vogtei Steinhorst vom großen Amt Gifhorn getrennt und verwaltungsmäßig das Amt Isenhagen geschaffen. Die Vogtei Wahrenholz – und damit auch Wesendorf verblieb aber beim Amt Gifhorn bis 1841. Am 1. Juli 1841 wurde diese Vogtei dem Amt Knesebeck zugelegt, am 1. Oktober 1852 von ihm wieder getrennt und nun dem Amt Isenhagen beigelegt, mit dem am 1. Juli 1859 auch das Amt Knesebeck vereinigt wurde. Diese Veränderungen der Zugehörigkeit betrafen auch Wesendorf. Während der Zeit des Königreiches Westphalen war es 1810 bis 1813 dem Canton Gifhorn im Departement der Aller eingegliedert. 1867 bis 1885 bildeten die Ämter Gifhorn, (vergrößerte) Isenhagen, Fallersleben und Meinersen die Kreishauptmannschaft Gifhorn, aus der bei der Einführung der preußischen Kreisverfassung am 1. April 1885 die Kreise Isenhagen und Gifhorn entstanden. Wesendorf kam als südwestlichste Gemeinde zum Kreis Isenhagen.

Die Kreisreform von 1932 vereinigte mit Wirkung vom 1. April 1933 beide Kreise zum Kreis Gifhorn. Seit der Zeit gehört Wesendorf wieder zu Gifhorn. Die Grundherrschaft lag einheitlich beim Landesherrn, übertragen an das Amt Gifhorn. 1678 war das Amt Gifhorn Grundherr für alle elf Stellen in Wesendorf (Werthmann, 1970, S. 9), ebenso bei der Ablösung 1842 für alle 16 Stellen: vier Vollhöfe, vier Kötner, ein Brinksitzer, vier Anbauer, zwei Abbauer und die Schule (Rezess).


Siedlung


Rund 1300 Meter südlich von Wesendorf wurden Hügelgräber der ausgehenden Stein- und beginnenden Bronzezeit gefunden.[2]

Der Ortsteil Westerholz wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt und im Rahmen der Gebietsreform am 1. März 1974 eingemeindet.[3] Wesendorf gehört zu den jungen „-dorf-Siedlungen“ und ist erst im 16. Jahrhundert entstanden. Es gab keine urkundliche Erwähnung.

Wesendorf ist eine Ausbau-Siedlung von Westerholz ausgehend. 1548 soll sich nach der Überlieferung der Kuhhirte Gries aus Westerholz hier im „Stuebusche“ angesiedelt haben, gegen den Willen der Einwohner aus Westerholz, aber mit Genehmigung der Obrigkeit. Bald folgte ein zweiter Ansiedler namens Meyer und 1568 sind viermal Meyer, dar. einmal Vater und Sohn, und einmal Gries genannt. (Chronik), was den späteren vier Vollhöfen entspricht. Im Laufe des 16. und 17. Jh. kamen weitere vier Kötner und ein Brinksitzer hinzu. Das deckt sich mit den 1777 in der Statistik registrierten neun contributablen Feuerstellen. Werthmann (1970) berichtet jedoch schon für 1678 von elf Stellen, entweder zusätzlich zwei Hirtenhäusern oder ein Hirtenhaus und der Schule (alte Schule = Haus Nr. 11), die contributionsfrei waren.

Die Karte der Topographischen Landesaufnahme von 1779 verzeichnet insgesamt 13 Feuerstellen, nach dem Rezess von 1865 als vier Vollhöfe, vier Kötner, ein Brinksitzer, drei Anbauer und die Schule eingestuft. Die ersten vier Höfe hatten sich beiderseits eines Platzes angesetzt, die Nachsiedler beiderseits des nach Wesendorf anschließenden Weges. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs das Dorf langsam weiter auf 22 Wohngebäude (1858). Die Aufteilung der großen Koppelhuden zwischen Wesendorf, Wahrenholz und Westerholz 1864/65 und die anschließende Verkopplung in Wesendorf selbst 1865/70, verbunden mit dem allgemeinen Aufschwung der Landwirtschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Fruchtfolgen, Kunstdünger usw. brachten eine rasche Vergrößerung des Dorfes durch Abbauer auf 40 Wohngebäude (1895), wobei der Ort nun die Form eines Haufendorfes erhalten hatte.

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts vergrößerte sich Wesendorf kaum noch. Erst die Abtretung von Moorflächen und Ödland am Heestenmoor an kleine Leute zur Kultivierung auf Betreiben der Hannoverschen Siedlungsgesellschaft 1924/25 bewirkte eine weitere leichte Vergrößerung des Dorfes.


Bevölkerung


Wesendorf entwickelte sich als sehr kleine Ansiedlung von ca. 40 bis 50 Einwohnern im 16. Jahrhundert zu einem normalen Kleindorf von 80 bis 100 Einwohnern (gemäß der Stellenzahl) im 17./18. Jahrhundert. Für 1804 sind 103 Einwohner gemeldet (Hagemann, 1951). Die erste Volkszählung von 1811 registrierte 130 Bürger. Fast die gleiche Einwohnerzahl (129) war noch 1821 vorhanden. Dann aber nahm die Bevölkerung gemäß einer Allgemeinentwicklung zu, begünstigt durch die Generalteilung des Großen Leu, Achterbruchs und Depensieks (1854, wobei Wesendorf für den Holzbestand auf seiner Abfindung an den Fiskus 74 Taler zahlen musste) und die Teilung der Koppelhuden zwischen Wesendorf, Wahrenholz und Westerholz 1864/65 und die Verkopplung in Wesendorf 1865/70, auf 179 (1848), 195 (1871) und 242 (1885). Auch in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wuchs sie – wenn auch langsamer – weiter. 1905 waren 264 Einwohner erreicht, 1933 dann 310. Durch den Bau des Fliegerhorstes stieg die Einwohnerzahl sprunghaft auf 1496 (1939), ein weiterer Anstieg war nach dem Zweiten Weltkrieg durch Flüchtlinge und Vertriebene (1950: 48 Prozent) auf 2039 (1950) zu verzeichnen. Abweichend von vielen anderen Kreisgemeinden hatte Wesendorf auch in den folgenden Jahren steigende Einwohnerzahlen, was sogar bis heute durch stets neue ausgewiesene Baugebiete andauert. Der Garnisonsstandort Wesendorf (Hammerstein-Kaserne) spielt hier eine bedeutende Rolle, ebenso die Ölindustrie (DEA). 1961 wurden 2211 Einwohner protokolliert, am 30. Juni 1967 eine Spitze mit 2403 und am 31. März 1971 wieder 2207. Am 1. April 1974 (Gebietsreform) wurde Westerholz ein Ortsteil der Gemeinde Wesendorf, sodass die Zahl der Einwohner auf etwa 2650 anstieg. Anfang der 1990er-Jahre folgte der zweite Zuzug aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion nach Wesendorf, und ein Bauboom folgte zeitnah in Nord-Wesendorf und das „Blumenviertel“ mit zahlreichen Ein- und Mehrfamilienhäuser entstand. 2022 zählt die Gemeinde über 5700 Einwohner mit 1. und 2. Wohnsitz.

Mit rund 2200 Personen (~1961) scheinen die ständig ortsanwesenden Einwohner erfasst zu sein, zu denen je nach der Belegung des Standortes weitere vorübergehende Einwohner kommen. Die Berufsstruktur wird von den nicht landwirtschaftlichen Erwerbspersonen bestimmt. 1961 zählten 44 Prozent aller Erwerbspersonen zum produzierenden Gewerbe, 12 Prozent zu den Wirtschaftsbereichen Handel und Verkehr und 27 Prozent – ein sehr hoher Anteil, bedingt durch den Standort – zu den sonstigen Bereichen. Fast die Hälfte (48 Prozent) dieser 772 nicht landwirtschaftlichen Erwerbspersonen waren Auspendler, die vor allem in Gifhorn und Wolfsburg arbeiteten. Inzwischen hat sich die Zahl der Auspendler noch etwas erhöht auf insgesamt 431 (1970), von denen zwei Fünftel in Gifhorn beschäftigt waren, 35 Prozent in Wolfsburg, je drei Prozent in Hohne und Sassenburg, je zwei Prozent in Wahrenholz und Hannover, der Rest verstreut in anderen umliegenden Gemeinden (Wagenhoff, Groß Oesingen usw.). Gleichzeitig verfügte Wesendorf aber auch über zivile Arbeitsplätze in der Hammerstein-Kaserne mit über 170 Einpendlern (1970), so dass der Auspendler-Überschuss nur 261 betrug. Die Einpendler stammten aus allen umliegenden Dörfern und den Städten; die meisten kamen aus Wahrenholz (15 Prozent), Gifhorn (zwölf Prozent) und Hankensbüttel (elf Prozent). Zur Land- und Forstwirtschaft gehörten 1961 nur noch 17 Prozent der insgesamt 814 Erwerbspersonen. 1939 fanden bei allerdings geringerer Bevölkerung – noch ein Viertel aller Erwerbspersonen darin ihren Unterhalt. 2022 sind nur noch zwei vollerwerbstätige landwirtschaftliche Betriebe mit u. a. Agrar-, Milchvieh- und Fleischwirtschaft vor Ort wirtschaftlich effektiv.


Garnison


Eine völlig neue Entwicklung bei der Bevölkerung und Arbeitsplätze setzte in den 1930er Jahren ein. 1935 erwarb die Militärflugverwaltung in Wietzenbruch vorerst 950 „Hannoversche Morgen“, dabei handelte es sich um eine Fläche von umgerechnet ~ 249 ha Heidekoppeln in der Brutlohsheide; das ist das Gebiet nord-westlich an der B4 und nord-östlich ab der K7 (Krümme-Kreuzung" / B4). Einige Jahre später wurde die o. g. Fläche auf rund 1.400 Morgen (~367 ha) erweitert. Die ehemalige karge Heidelandschaft wurde nun in der weiteren Kommunikation als Kommando Wesendorf erwähnt. Erklärung: In Hannover und Umgebung entspricht lt. „Preußischem Gesetz“ seit dem 1. Juli 1837 das Flächenmaß von „einem Morgen“ lt. Umrechnung genau der Fläche von 0,26211 ha.

1936 entstanden die ersten Baracken auf dem Fliegerhorst mit ca. 50 Soldaten und Zivilisten. Durch diesen Fliegerhorst wurden u. a. diverse militärisch-technische Arbeitsmöglichkeiten für die „Reichs-Luftwaffe“ geschaffen, sondern auch Arbeitskräfte verschiedener Gewerke wie unter anderem Bau, Heizung, Elektrik, Tischler und Zimmerei, Schuster- und Schneiderei, Verpflegung und Gastronomie. Dadurch vergrößerte sich die Ortschaft Wesendorf immens aufgrund der zugezogenen Arbeiter, Handwerker und Soldaten im Zusammenhang mit dem Neubau von benötigten Wohnungen. Auf einem etwa 4 ha großen Gelände, nordöstlich der ehemals Westerholzer Straße (heute Wittinger Straße), wurden 1936 im ersten Bauabschnitt 120 Wohnungen für Arbeiter, Mannschaften und Unteroffiziere errichtet, die heutige „Oppermann-Siedlung“.

1939 entstanden in einem zweiten Bauabschnitt weitere etwa 100 Wohnungen für Beamte, Angestellte und Unteroffiziere. Die Offizierswohnungen wurden in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Fliegerhorstes östlich der B4 gebaut. Bis 1950 hatte sich dann die Gesamtzahl der Wohngebäude in der Gemeinde mit insgesamt 217 fast verfünffacht.

1936 begann der Bau des Fliegerhorstes Wesendorf mit angrenzenden Rollfeld. Aufgrund der strategisch günstigen geografischen Lage und der sehr geringen Einwohnerdichte entstanden in der Südheide neben Wesendorf weitere Fliegerhorste und Scheinflughäfen in unmittelbarer Nachbarschaft wie u. a. in Dedelstorf, Bokel, Salzwedel (Altmark), Ehra, Gifhorn, Zahrenholz, Faßberg etc.

Ab 1934 und während des Zweiten Weltkrieges stationierten die NS-Machthaber zu Anfang in Celle, dann in Radom (Polen) und zuletzt in Wesendorf die Blindflugschule 6 (BFS 6) unter der Leitung des Kommodores Oberstleutnant Stollbrock. Ab dem 15. Okt. 1943 wurden diverse Gruppen mit mehreren Staffeln aus u. a. den Jagdgeschwadern 108 u.110 hinzubeordert. Zum Einsatz in Wesendorf kamen auch die legendäre Ju 52 „Tante Ju“ sowie folgende deutsche Flugzeugtypen: Ar 96, Bf 108, Bf 109, Fw 190, Go 145, MC 202 und Si 204. Im Juli 1944 wurde in Wesendorf aus Teilen der Flugzeugführerschule B 36 eine III. Gruppe des Jagdgeschwaders 110 mit vier Staffeln neu aufgestellt. Und auch der erste gebaute „Düsenjäger“, die Messerschmitt Me 262, kam kurzfristig am Fliegerhorst Wesendorf bis zum Kriegsende in einigen Luftkämpfen zum Einsatz.

Zur Versorgung der Soldaten und den zivilen Beschäftigten wurde eine Eisenbahnverbindung zwischen der nah gelegenen Ortschaft Wilsche und dem Fliegerhorst durch den Forst Ringelah errichtet. Einige Abschnitte sind seit Kriegsende noch unverändert. Ein Abstellgleis für div. Versorgungsgüter wie u. a. Treib- und Betriebsstoffe, Kohle und Verpflegung verlief – heute noch sichtbar – bis in das östlich vom Fliegerhorst gelegene Heestenmoor. Zur Bewältigung der täglich immensen anfallenden Arbeiten wurden während der Kriegsjahre zahlreiche Kriegsgefangene aus u. a Polen und Russland zwangsverpflichtet sowie Freiwillige aus u. a. Ungarn rekrutiert. Dazu wurden Gefangenenlager an der Krümme (jetzige Kreuzung B4/K7) und das Lager „Heestenmoor“, das jetzige Baugebiet Deemoorweg-West, errichtet. Zuständigkeiten regelte die damalige JVA Celle.

Zum Gedenken an die durch Kriegswirren verstorbenen ausländischen Soldaten und Zivilisten erinnert auf dem örtlichen Friedhofspark ein Mahnmal unmittelbar bei den extra angelegten Kriegsgräbern. Anfang April 1945 wurde der Fliegerhorst Wesendorf in drei Angriffswellen bei amerikanischen Bombenangriffen schwer beschädigt, trotz verlustreicher Luftkämpfe mit der Me 262 und massiver Flakabwehr.[4] Ein alliierter Bomber, Consolidated B-24 „Liberator“ der 446th Bombardment Group[4] stürzte getroffen u. a. ins Heestenmoor ab. Zeitzeugen erinnern sich, dass in der Mittagszeit, am 4. April 1945, zahlreiche alliierte Bomber ihre Bomben abwarfen und den Fliegerhorst Wesendorf sowie nord-östlich vom Zielgebiet einige zivile Häuser und Bauernhöfe dabei durch detonierte Bomben zerstörten. Am 10. April 1945 war der blutigste und grauenvollste Tag. Bei diesen Luftangriffen kommen in der Mittagszeit insgesamt 82 Personen, davon 48 Männer, unter ihnen 14 Ungarn aus Páka, und 34 Frauen ums Leben. Am 11. April 1945 besetzten amerikanische Truppen Wesendorf sowie die umliegenden Nachbarorte kampflos.

Nach der bedingungslosen Kapitulation, am 8. Mai 1945, besetzten west-alliierte Streitkräfte die Militäranlage. Die Bundeswehr nutzte die Kasernenanlagen kurz nach ihrer Gründung 1955 bereits ab 1957 zu Ausbildungszwecken (u. a. Grundausbildung), für die Teilstreitkräfte Luftwaffe und für das Heer. Außerdem überwachte im Auftrag der NATO eine Funk- und Fernmeldeeinheit der Britischen Streitkräfte mit einem mehrere Meter hohen Turm den Funk- und Fernmeldeverkehr an der ehemaligen deutsch-deutschen Staatsgrenze zur DDR. Dieser „Horchturm“ wurde zeitnah nach dem „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ und der anschließenden Wiedervereinigung ~1993 demontiert, und die britischen Militärs verließen abschließend mit einem militärischen Appell ihren ehemaligen Stützpunkt.

1968 erhielt der ehemalige Fliegerhorst den Namen Hammerstein-Kaserne in Anlehnung und Anerkennung des Generals sowie vehementen „Hitler-Kritikers“ Kurt von Hammerstein-Equord (1878–1943).

Ein kleiner Teil des ehemalige Rollfeldes auf dem „neuen“ Truppenübungsplatz wurde ab Ende der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre von engagierten Segelfliegern bis zur Indienststellung von diversen Kettenfahrzeugen wie u. a. Schützenpanzern Typ „Marder“ genutzt. Das Panzergrenadierbataillon 332 war hier als letzte Garnison stationiert. Im Rahmen der Umstrukturierung der Bundeswehr entschloss sich das Bundesverteidigungsministerium im November 2004 zur Schließung der Kaserne. Organisierte Bürgerproteste auf Grund des drohenden Verlustes von zahlreichen Arbeitsplätzen blieben (wie fast überall) erfolglos. Der Auflösungsappell des Panzergrenadierbataillons 332 erfolgte am 4. Mai 2006. Am 30. Juni 2006 holten die zuständigen Militärs und Behörden die Bundesdienstflagge mit einem feierlichen Appell ein: Die Garnison Wesendorf gehört somit als Militärstandort zur Geschichte.

Die ehemalige Kasernenanlage wird nun als privates Wirtschafts- und Dienstleistungsgewerbegebiet Hammerstein-Park vermarktet und zurzeit teilweise vom Dienstleistungs- und Handwerksgewerbe, als Fahrsicherheitstrainingsplatz (u.a. Motorrad, Pkw, Kleintransporter) sowie als Ausbildungsstandort zum zukünftigen Führen von Quadrokoptern, von Sport- und Freizeitvergnügen (Outdoor-Bogenschießen, Driving Area und Paintballparcours) und von Immobilienvermietung und -vertrieb genutzt. Seit 2016 ist die DBU Naturerbe Eigentümerin der Fläche Wesendorf (ehemaliger Truppenübungsplatz). Die DBU-Naturerbe-Fläche ist 292 Hektar groß und aufgrund des vielfältigen Offenlandmosaiks von überregionaler Bedeutung für unter anderem Tag- und Nachtfalter sowie diversen seltenen Trockengräsern.

Die ehemaligen Wohnungen der Offiziere und Unteroffiziere in der sogenannten „Hammerstein-Siedlung“ außerhalb der ehemaligen Kaserne wurden nach der Standortschließung überwiegend an Privatinvestoren veräußert. Die „alten“, ehemaligen ein- und zweigeschossigen Unterkünfte für die Mannschaften innerhalb der umzäunten ehemaligen Kaserne sind bereits abgerissen und der dadurch erzeugte Bauschutt wurde fachgerecht entsorgt. Dort entsteht im Anschluss u. a. ein park- und zooähnliches Gelände für die Seniorenresidenz vor Ort und ihre Besucher.


Erster Zuzug aus Osteuropa / ehemalige Sowjetunion


Die Flüchtlinge und Vertriebenen des Zweiten Weltkrieges, die 1945 zum Teil in Baracken des ehemaligen Fliegerhorstes untergebracht worden waren, bewirkten eine weitere rege Bautätigkeit in Wesendorf, sodass bis 1968 die Zahl der Wohngebäude auf 406 angewachsen war, wobei sich der Ort vor allem nach Süden ausdehnte, Wachstumsspitzen an der K7 (ehemalige L 286) und die Wege zum Heestenmoor (u. a. Katzenberg, Eckernkamp, Krötelberg und Im Winkel) vortrieb. Der Flächennutzungsplan sieht eine Auffüllung der Baulücken zwischen diesen südlichen Ausläufern der Bebauung und der Oppermann-Siedlung an der Wittinger Straße (damals Westerholzer Straße; Schanzenfeld) vor und evtl. eine Erweiterung nach Süd-West bis zur geplanten Umgehungsstraße der L 286.

Außerdem entstanden in den vergangenen 40 Jahren drei Wochenendhausgebiete (Campingplätze und Ferienhaussiedlungen). Zwei entstanden in der Brutlohsheide an der Lüneburger Straße (B4) mit zirka 120 Parzellen auf dem ehemaligen Flugzeug-Abstellplatz, westlich des Fliegerhorstes, ca. sechs Kilometer abseits vom Ortsmittelpunkt. Dieses Gebiet ist ca. 45 Morgen groß mit Löschteich, der im Sommer überwiegend von den Anwohnern als Badeteich genutzt wird. Die Ferienhäuser mit Parzellen sind teils gepachtet (22 Parzellen), teils in Privatbesitz. Das dritte Wochenendhausgebiet mit Campingplatz und künstlich angelegten Badesee liegt zwischen der K7 und dem Demoorweg zum Heestenmoor und wird vom privaten Unternehmen „Heide Lido“ von einem Privatinvestor erfolgreich vermarktet.

Entsprechend dieser Entwicklung ist das Ortsbild recht heterogen. Während das Altdorf noch vom Rot der Backsteinfachwerk- und Backsteingebäude bestimmt wird, überragt vom Grün hoher Eichen und Linden, herrschen in der Oppermann-Siedlung graue und gelbe Putzbauten vor, als eingeschossige Doppelwohnhäuser, umrahmt von zweigeschossigen Mehrfamilien-Reihenhäusern. Ähnliches Aussehen zeigen die ehemaligen Offizierswohnungen im Kiefernwald in der „Hammerstein-Siedlung“, die nur etwas größer als eineinhalbgeschossige Putzbauten erstellt wurden. Die Hofformen im Altdorf sind recht verschieden. Noch gibt es Niedersachsenhäuser mit Vorschauer, meist aber nur bei kleinen Höfen; daneben ebenso ganz moderne ein- bis zweigeschossige Klinker-Wohngebäude sowie Dreiseithofanlagen mit modernen Wirtschaftsgebäuden und Resten von Niedersachsenhäusern. Die einstigen Koten der Abbauerstellen sind in der Regel zu reinen Wohngebäuden modernisiert durch teilweise innere Umgestaltung, Einbau großer Fenster und vorgesetzter Klinkerfassade. Die Neubaugebiete im Süd-Osten zeigen vorwiegend die eineinhalb-geschossigen verputzten und verklinkerten Eigenheime der üblichen Art, daneben relativ viele Bungalows und im Süden zweigeschossige Klinker-Wohngebäude für ehemalige Bundesbedienstete in der Form von Reihenhäusern an den Dorfstraßen Fuhrenmoor u. Schillerstraße. 1961 waren nur noch 13 Prozent Bauernhäuser und Nebenerwerbsstellen, 1968 neun Prozent landwirtschaftliche Wohngebäude. 99 der insgesamt 320 Wohngebäude von 1961 und 194 der insgesamt 406 von 1968 entstanden nach 1948.


Zweiter Zuzug aus Osteuropa / ehemalige Sowjetunion


Mit den gravierenden politischen Veränderungen in Osteuropa (1989/90) und der damit verbundenen Öffnung der Staatsgrenzen stieg die Einwohnerzahl in Wesendorf rapide an. Zuzüge von Spätaussiedlern bzw. Spätheimkehrern und Deutschen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken waren die Folge. Im Jahr 2007 werden über 5000 Bürger im Ort gezählt. Zurzeit sind in Wesendorf über 5700 Personen mit 1. u. 2. Wohnsitz gemeldet. Der Zuzug bewirkte in den Folgejahren eine rege Bautätigkeit. Zahlreiche Mehr- und Einfamilienhäuser entstanden zeitnah im neu erschlossenen „Blumenviertel“, nordöstlich der Alten-Heer-Straße, wenig später Begann der Bauboom am „Wallberg“ / Am Beberbach, nordwestlich der K7 und an der Parkstraße/Eckernkamp. Auch nachdem der letzte Bauplatz erschlossen und eingefriedet war, ebbte der Wunsch nach einem Eigenheim und somit die Nachfrage nach neuen Baugebieten nicht ab. Der Gemeinderat beschloss daraufhin u. a. neue Baugebiete im Bültenmoor am Seeweg sowie westlich und östlich vom Demoorweg auszuweisen. Diese Baugebiete waren nach wenigen Monaten an Bauinteressenten vergeben. Die Nachfrage bei Bauwilligen war und ist so groß, so dass das Los über die knappe Anzahl der Bauplätze entscheiden musste. Das neue Gewerbe- und Mischgebiet „Vor den Fuhren“ (insgesamt 21 neue Bauflächen für Wohnraum- und/oder Gewerbegebiet; Bauplatzgrößen: 8 × 700 m²; 13 × 1000 m² bis 4000 m²) entsteht derzeit südwestlich und südöstlich von der K7, an der östlichen Zufahrtsstraße zum Hammerstein-Park. Dort entsteht zzt. auch der südliche, 3. Verkehrskreisel im Ort. An der Braunschweiger Straße im Hammerstein-Park entstanden und entstehen von einem privaten russischen Investor etliche Einfamilienhäuser, die z. T. schon von Neubürgern bewohnt werden. Im ehemaligen Kasernenbereich werden derzeit die ehem. Soldatenunterkünfte abgerissen und entsorgt, bzw. umgebaut. Die Gemeindeverwaltung und die Mitglieder im Gemeinderat Wesendorf arbeiten derzeit in den jeweiligen politischen Gremien, neue Flächennutzungspläne und Baugebiete zu erschließen, um der großen Nachfrage nach Wohnmöglichkeiten gerecht zu werden.


Politik



Gemeinderat


Der Rat der Gemeinde Wesendorf setzt sich aus 17 Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 49,62 % (+0,92 %p)
 %
50
40
30
20
10
0
41,3 %
(−5,5 %p)
32,1 %
(−0,5 %p)
12,8 %
(−1,0 %p)
9,9 %
(n. k. %p)
3,9 %
(n. k. %p)
SPD
CDU
WGWc
AfD
MITe
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Wählergemeinschaft Wesendorf
e MITEINANDER in der Gemeinde
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[5]

Gemeinderat 2021
     
Insgesamt 17 Sitze
  • SPD: 7
  • MIT: 1
  • WGW: 2
  • CDU: 5
  • AfD: 2

Die vorherigen Kommunalwahlen ergaben die folgenden Sitzverteilungen:

Wahljahr SPD CDU WGW Gesamt
2016 8 6 3 17 Sitze

Bürgermeister und Verwaltungschef


Der ehrenamtliche Bürgermeister Holger Schulz (SPD) und seine beiden Stellvertreter Siegfried Weiß und Andreas Hoffmann (beide SPD) wurden bei der konstituierenden Ratssitzung, am 16. Nov. 2021, mehrheitlich gewählt und somit in ihren Ämtern bestätigt.

Die Gemeindeverwaltung im Rathaus der Samtgemeinde Wesendorf leitet der Verwaltungsbeamte Daniel Jabs als Gemeindedirektor.

Rathaus Wesendorf mit Amtsstuben der Gemeinde Wesendorf, 1.OG
Rathaus Wesendorf mit Amtsstuben der Gemeinde Wesendorf, 1.OG

Gemeindewappen


Wappenbeschreibung: Geteilt in Silber und Blau durch zum Schildfuß gerichteter Winkelteilung. Oben ein balzender Birkhahn, unten zwei silberne Eichenblätter zu den Schildseiten zeigend mit zwei gestielte Eicheln.

Wappenbegründung: Der Birkhahn weist auf die vorhandene Heide- und Moorlandschaft hin, deren Charaktervogel er versinnbildlicht. Zugleich symbolisiert er als Kampfvogel die überragende Bedeutung des ehemaligen Luftwaffen- und Heeresstandortes für die Entwicklung der Gemeinde Wesendorf. Die beiden Ortsteile Wesendorf und Westerholz und die in ihnen befindlichen Eichenbestände werden durch die Eichenblätter dargestellt.


Gemeindepartnerschaften


Páka; Ungarn

Páka-Platz an der Alte-Heer-Str. am Rathaus
Páka-Platz an der Alte-Heer-Str. am Rathaus

Auf dem Friedhof Wesendorf sind einige ungarische Soldaten, Arbeiter und Angehörige bestattet, die während des Zweiten Weltkrieges auf dem Fliegerhorst Wesendorf bei Bombenangriffen der Alliierten ums Leben kamen. Seit Öffnung der osteuropäischen Grenzen 1989/90 wurden Kontakte mit dem Donaustaat aufgenommen und eine Partnerschaft beschlossen. Seitdem finden beiderseitig regelmäßig öffentliche und private Besuche statt. Eine schmucke, mit heimischen Bäumen und Sträuchern bepflanzte Grünfläche mit signiertem Findling an der Alte-Heer-Straße, gegenüber dem Rathaus, wurde offiziell „Pàka-Platz“ benannt.

Der Partnerschaftskreis der Samtgemeinde Wesendorf feierte 2011 die 25-jährige Freundschaft mit Sannerville, Cuverville und Démouville (Normandie, Frankreich). Der "Platz der Normandie" ist am Rathaus der SG Wesendorf.

Die Oberschule Wesendorf „Europaschule“ (ehemals Haupt- und Realschule Wesendorf) bildete – initiiert vom Rektor i. R. Wilhelm Bindig aus Wesendorf – Schulfreundschaften in Vilnius/Litauen, Normandie/Frankreich und im Landkreis Radziejowski‐ Povia (Polen). und pflegen sie im Turnus regelmäßig weiter.


Sehenswürdigkeiten



Fließ- und stehende Gewässer



Sport- und Freizeitstätten



Regelmäßige und traditionelle Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur



Bildung


Die Verwaltung der Samtgemeinde Wesendorf ist für die öffentlichen Bildungseinrichtungen der verantwortlicher Schulträger.


Medizinische und gesundheitliche Versorgung


Ärztezentrum am Rathaus mit unter anderem Internisten und Allgemeinmedizin, Frauenarzt, Physio- und Ergotherapeuten, ambulanter Pflegedienst, Zahnärzte und Apotheken sowie je ein Optiker, Kinderarzt, Logopädie und Fußpflegepraxen im Ort; Tierarztpraxis an der Celler Straße

Seniorenresidenz am Park an der „Grünen Lunge“ und am Texasweg (ehemalige Arztpraxis Meyer / Dr. Tippmar), Wesendorfer Residenz (ehemals Campus Wesendorf) im Hammerstein-Park (ehemalige Soldatenunterkünfte) mit unter anderem Fitness- und Wellnessangeboten sowie Kino, Restaurant (ehemaliges Uffz-Heim) und Kleintierzoo auf einer Gesamtfläche von etwa 40 Hektar. Zzt. werden aktuell einige ehemalige Soldatenunterkünfte abgerissen und der Bauschutt entsorgt.


Einzelhandel; Handwerk; Dienstleistungsgewerbe


Ein Supermarkt, fünf Discounter, vier Bäckereifilialen, ein Omnibusunternehmen (ÖPNV und Busreisen), Getränke- und Bekleidungsgewerbe, vier Friseurbetriebe, zwei Fahrschulen, Postbank und Postfilialen, Landschaftsgestalter sowie ein Markt für landwirtschaftliche Produkte mit Nutz- und Haustierbedarf (Agrarservicezentrale am ehemaligen Offroadpark geplant, Eröffnung voraussichtlich 2024), je ein Reisebüro und Piercingstudio, IT-Servicehandel, Filialen div. Versicherungs- und Vermögensgesellschaften, zwei Kreditinstitute, zwei Gärtnereien und zwei Kfz-Werkstätten und ein Baustoffhandel haben sich im Ort bei den Kunden an diversen Standorten etabliert. Ein „Naturkostladen“ meldete in jüngster Vergangenheit wegen schwacher Nachfrage Insolvenz an. Das Handwerk ist direkt im Ort Wesendorf nur schwach vertreten. Hausbaugewerbe, Holz- und metallverarbeitende Betriebe finden im Ort nur wenige Kunden und stellten in der Vergangenheit ihr Gewerbe ein. Entlang der östlichen Zufahrt zum Hammerstein-Park haben sich jeweils eine Abschleppfirma, Lackiererei, Heizungsinstallationsfirma (Reinecke Haustechnik) und eine Baufirma neu angesiedelt. Am südlichen Rand der Gemarkung Wesendorf, am südlichen Ende der Gifhorner Straße (K 7), befinden sich ein Gewerbegebiet mit einer Betonbaufirma, eine Firma für Tief- und Straßenbau sowie ein Bauunternehmen auf dem ehemaligen Betriebsgelände von „Dosen-Schmidt“ (ehemals Weißblechdosenherstellung). In der jüngeren Vergangenheit schlossen zwei Kfz-Reparaturbetriebe ihren Betrieb. Dafür entstanden nach Abriss der Werkstatt zum einen ein Discounter an der Wittinger Straße, zum anderen an der Gifhorner Straße eine Technische Prüfstelle für Kraftfahrzeuge mit Tankstelle am ehemaligen Kfz-Meisterbetrieb. Ein Reinigungsdienstleister bietet an der Straßenkreuzung Bültenmoor/Schulstraße seine Dienste an. Des Weiteren werben einige „Ein-Mann-Unternehmen“ sowie „Solo-Selbständige“ für ihre Dienste als u. a. Hausmeister, Handwerker, Gartengestalter und für Entrümpelungen. Auf dem ehemaligen Gelände des "Offroadpark Südheide" (ehemalige Standortschießanlage Wesendorf) an der Celler Straße entsteht zzt. ein großer Agrarstützpunkt für u. a. Getreide- und Kartoffelsilos.


Gastronomie



Verkehr



Hammerstein-Park


Die Nachnutzung der ehemaligen Hammerstein-Kaserne mit ihren Liegenschaften und Infrastruktur wie u. a. diversen Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben, Werk- und Produktionsstätten, Lagerhallen, Büroräume, Großküche, Sport- und Freizeitgestaltung, Mietwohnungen, Seniorenbetreuung und Gastronomie ist durch zwei private Investoren umgesetzt bzw. eingeleitet worden. Die ehemalige militärische Anlage erhielt den neuen Namen Hammerstein-Park. Der Gemeinderat Wesendorf bewilligte Zuschüsse im Zuge der Umgestaltung bzw. Umstrukturierung. Bevor jedoch die erforderlichen Um- und Baumaßnahmen an den diversen Standorten in und an der ehemaligen Kaserne begonnen werden konnten, wurden vom Kampfmittelräumdienst Niedersachsen etliche nicht detonierte Fliegerbomben (sogenannte Blindgänger) von den Alliierten Streitkräfte (siehe Bombenangriff am 4. April 1945 von Consolidated B-24 der 446th Bombardment Group[4]) aufgespürt und der fachmännischen Entsorgung zugeführt.


Ortsansässige Vereine, Institutionen und Organisationen



Religion


Evang.-luth. St.-Johannis-Kirche
Evang.-luth. St.-Johannis-Kirche
Röm.-Kath. Mariä-Himmelfahrt Kirche
Röm.-Kath. Mariä-Himmelfahrt Kirche

Die evangelisch-lutherische Kirche St. Johannis befindet sich in der Ortsmitte. Im September 1954 erfolgte ihre Grundsteinlegung, und 1956 wurde sie eingeweiht. Sie gehört zum Kirchenkreis Gifhorn im Sprengel Lüneburg der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover. Der örtliche Jugendclub befindet sich im Gemeindehaus der St.-Johannis-Kirchengemeinde an der Alte-Heer-Straße und wird in Kooperation mit der Jugendpflege der Samtgemeinde Wesendorf betreut.

Die röm.-kath. Kirche Mariä Himmelfahrt befindet sich an der Wiesenstraße, gegenüber dem Rathaus. Sie wurde 1951 errichtet und gehört heute zur Pfarrgemeinde Maria Königin mit Sitz in Wittingen.

Freizeit- u. Begegnungsstätte „Zum guten Hirten“
Freizeit- u. Begegnungsstätte „Zum guten Hirten“

Die Evangeliums-Christen-Baptisten-Gemeinde Hasenberg mit ihrem Gebetshaus in Westerholz am Schwarzer Weg 4 (ehemaliges DEA – Gelände) und dem Christlichen Freizeitheim „Zum guten Hirten“ im Hammerstein-Park an der Lange Straße 23 (ehemaliges Offizierskasino) etablierte sich nach dem zweiten Zuzug aus Osteuropa.


Medien



Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben



Literatur




Commons: Wesendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege


  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
  2. Overbeck, 1952.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/ Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 226.
  4. Bomberangriff auf Wesendorf
  5. Wahl des Gemeinderates Samtgemeinde Wesendorf, auf votemanager.kdo.de

На других языках


- [de] Wesendorf

[en] Wesendorf

Wesendorf is a municipality in the district of Gifhorn, in Lower Saxony, Germany. It is situated approximately 12 km north of Gifhorn.

[ru] Везендорф (Нижняя Саксония)

Везендорф (нем. Wesendorf) — коммуна в Германии, в земле Нижняя Саксония.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии