Schwülper ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Papenteich im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen. Die Gemeinde grenzt im Südwesten direkt an Braunschweig.
Durch die Gemeinde verläuft die A 2, zu der die Gemeinde einen Anschluss hat, und die Bundesstraße 214, die hier den Titel „Deutsche Fachwerkstraße“ führt. Durch die Gemeinde fließen die Oker, die Schunter und der Bickgraben. Die letzteren beiden münden hier in die Oker.
Der höchste Punkt mit 87mü.NHN liegt im Klosterholz östlich der Ortschaft Lagesbüttel.
Bevölkerung
Am 31. Dezember 2021 wohnten in der Gemeinde Schwülper 7338 Menschen[2], davon fast die Hälfte im Kernort Groß Schwülper. Die Bevölkerungsentwicklung in historischer Zeit ist für alle Ortsteile getrennt belegt.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde gehören die ehemaligen Gemeinden und Wohnplätze Groß Schwülper, Hülperode, Klein Schwülper, Lagesbüttel, Rothemühle und Walle.[3]
Geschichte
um 1000: Erste Erwähnung von Groß Schwülper als „Suilbore“
1618: Das Hospital „St. Gerbharde“ wird in Groß Schwülper gebaut
1847: Gründung der Ziegelei Groß Schwülper
1906: Kalibohrungen durch die Gesellschaft „Glückauf“ zwischen Gr. Schwülper und Lagesbüttel
1912: Einrichtung einer zweiklassigen Volksschule
1951: Verkauf der Ziegelei und Umwandlung in eine Gaststätte
1972: Abriss des Schlosses Groß Schwülper
2021: Die Gemeindeverwaltung zog in einen Neubau um
Ur- und Frühgeschichte
Zeichen menschlicher Besiedlung in der Gemarkung von Schwülper reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. So wurden während der Okerregulierung 1878 mehrere Funde aus dieser Zeit sowie aus der Eisen- und Bronzezeit gefunden. Dazu gehörten Mammutknochen, ein Einbaum sowie Bronze- und Eisenwerkzeuge. Die Ufer der Oker gehören vermutlich zu den ältesten Siedlungsplätzen im Papenteich.
Freiherren von Marenholtz
Groß Schwülper gehörte seit dem Mittelalter zum Besitz derer von Marenholtz. Asche von Marenholtz erwarb 1604 das Gut Schwülper von Eberhardt von Marenholz. († 1. November 1633), der sich in Ostfriesland niedergelassen hatte, und begründete die jüngere Linie des Hauses Schwülper:
Curd Asche von Marenholtz (* um 1550, † 26. November 1607), verheiratet mit Anna v. Steinberg a. d. H. Bodenburg
Margarethe von Marenholtz, heiratete am 10. Mai 1921 Oskar von Hindenburg, den Sohn des Generalfeldmarschalls und späteren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg.
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Schwülper durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Groß Schwülper, Klein Schwülper, Lagesbüttel und Walle neu gebildet.[4]
Der Rat der Gemeinde Schwülper setzt sich aus 21 Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[5]
Gemeinderat 2021
Insgesamt 21 Sitze
SPD: 8
Grüne: 4
FDP: 1
WGS: 2
CDU: 5
AfD: 1
Wahljahr
SPD
CDU
Grüne
Gesamt
2016
11
7
3
21 Sitze
Wappen
Wappen von Schwülper
Blasonierung: „Das Wappen der Gemeinde zeigt auf rotem Grund einen stilisierten, silbernen Eichenstamm, von dem zu jeder Seiten jeweils ein Eichenblatt herabhängt.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1981 geschaffen und knüpft an das älteste, mit Groß Schwülper verbundene Wappen an, dem Wappen der Herren von Swilbere. Das Wappen symbolisiert mittels der jungen Eichentriebe Überleben und Wachstum, trotz überstandener schwerer Zeiten, symbolisiert durch den geästeten (fast kahlen) Eichenstamm.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Vereinswesen
Schützenverein
SV Groß Schwülper
TC Schwülper Tennisverein
ASV Groß Schwülper
Chorgemeinschaft 1864 Groß Schwülper
Medienwerkstatt Schwülper
TSV Rothemühle
Dorf & Leben Schwülper/Menschen, Märkte, Miteinander e. V.
FC Schwülper
MTV Walle
SG Lagesbüttel
Bildung
1912 wurde eine zweiklassige Volksschule eingerichtet. Das dafür gebaute Gebäude dient heute als Gemeindebüro. Daneben gab es noch die „Höhere Privatschule Gr. Schwülper“, die in den Räumen des Hospitals St. Gebharde untergebracht war. Heute besuchen die Jugendlichen in der Gemeinde Schwülper in der Regel entweder die OBS Papenteich in Groß Schwülper, das Lessinggymnasium in Braunschweig-Wenden oder eine berufsbildende Schule in Gifhorn. Außerdem gibt es noch eine Grundschule.
Regelmäßige Veranstaltungen
Ostermarkt in Groß Schwülper zwei Wochen vor Ostersonntag
Herbstmarkt in Groß Schwülper am zweiten Sonntag im September
Adventsmarkt in Groß Schwülper am ersten Advent
Tag des offenen Denkmals in der Stiftsanlage Braunschweiger Str. 10
Märchenwald der Chorgemeinschaft (alle zwei Jahre)
Adventskonzert
Kulturnacht (alle zwei Jahre)
Bürgerbrunch für den guten Zweck (jährlich im Sommer auf dem Holste-Hof)
Hofbrauhaus Wolters Cup (Fußballturnier des FC Schwülper – jährlich im Sommer – 2019 in der 32. Auflage)
Papenteich-Cup (Fußballhallenturnier des FC Schwülper am ersten oder zweiten Samstag im Jahr – 2019 in 6. Auflage)
Sehenswürdigkeiten
„Bürgerhaus“ Groß Schwülper (Zweiständerhaus aus dem Jahr 1725)
Standbild „Spargelfrauen“ auf dem Schlossplatz
Ehemaliges Hospital mit Stiftskapelle in Groß Schwülper. 1618 von Gebhard von Mahrenholtz erbaut, seit 1969 in Besitz der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Schwülper. Von 1946 an wurde die Kapelle von Baptisten sowie Katholiken der Pfarrvikarie Meine gemeinsam genutzt.[6]
St.-Nikolaus-Kirche in Groß Schwülper
„Rote Mühle“, Wassermühle in Rothemühle
St.-Christinen-Kirche in Walle
Zusammenfluss von Schunter und Oker
St.-Nikolai-Kirche in Groß Schwülper
Kriegerdenkmal
St.-Nikolai-Gemeindehaus
Ortsblick
Spargelfrauen
Wassermühle Rothemühle
Persönlichkeiten
Strauß und Torney (Georg Burchard Strauß um 1584–1632), Pastor in Groß Schwülper
August Ludwig Hoppenstedt (1763–1830), evangelischer Theologe
Carl Wilhelm Hoppenstedt (1769–1826), hannoverscher Jurist, Beamter und Kabinettsrat[7]
Margarete von Hindenburg (1897–1988)
Literatur
Carl Brandt: Schwülper. Ein Stück niedersächsische Heimatgeschichte. Hildesheim 1912.
Heinz Klose: Geschichtliches aus dem Kirchspiel Gr.Schwülper. In: Kirchen, Kapellen und Schulen. Gifhorn 1986.
Hermann Voges: Zur Geschichte des Dorfes Klein-Schwülper. In: Hannoversche Geschichtsblätter 1902. Jahrgang5, H.6, S.269–271
SCHWÜLPER Kr. Gifhorn. Ev. St. Nikolaus-Kirche. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0, Seite 1194 f.
Papenteicher Nachrichten, Ausgabe 572, Gifhorn Februar 2022, S. 6
Gemeinde Schwülper: Daten/Fakten@1@2Vorlage:Toter Link/www.gemeinde-schwuelper.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche inWebarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.226.
Klaus Mlynek: Hoppenstedt, (1) Carl Wilhelm. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 178; eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche
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