Planegg ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis München. Sie liegt südwestlich der Stadtgrenze von München im Tal der Würm.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.10472222222211.430555555556542 | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | München | |
Höhe: | 542 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,68 km2 | |
Einwohner: | 10.948 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1025 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 82152 | |
Vorwahl: | 089 | |
Kfz-Kennzeichen: | M, AIB, WOR | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 84 138 | |
LOCODE: | DE PLG | |
Gemeindegliederung: | 4 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Pasinger Straße 8 82152 Planegg | |
Website: | www.planegg.de | |
Erster Bürgermeister: | Hermann Nafziger (CSU) | |
Lage der Gemeinde Planegg im Landkreis München | ||
Die Gemeinde liegt an der Grenze der Landkreise München und Starnberg in der Münchner Schotterebene. Sie besteht aus der Stadtrandsiedlung Planegg, dem Dorf Martinsried, dem früheren Weiler Steinkirchen, der mit dem Gemeindeteil Planegg baulich zusammengewachsen ist, und dem Kloster Maria Eich.[2][3] Planegg grenzt im Uhrzeigersinn von Norden aus an Gräfelfing, den Münchner Stadtteil Großhadern, Neuried, den Stiftungswald Forst Kasten, Krailling im Landkreis Starnberg und Germering im Landkreis Fürstenfeldbruck.
Folgende Schutzgebiete berühren das Gemeindegebiet:
Während Martinsried bereits im 12. Jahrhundert und Steinkirchen im 13. Jahrhundert in den Urkunden der Klöster Dietramszell bzw. Benediktbeuern erwähnt werden, ist Planegg wohl der jüngste Ortsname des gesamten Würmtals. Er wurde erstmals 1409 in einer Verkaufsurkunde an den bayerischen Herzog Wilhelm III. erwähnt.
Am 1. Oktober 1425 schenkte Herzog Wilhelm diesen neu erworbenen Besitz und die dazugehörenden Gemeinden Großhadern, Martinsried, Forstenried, Fürstenried, Neuried und Gräfelfing seinem unehelichen Sohn Konrad von Egenhofen, Planegg wurde Hofmark. Der Ort war nun als Sitz der Hofmarksverwaltung Mittelpunkt und Gerichtssitz für das mittlere Würmtal. 1442 kam noch Lochham, 1720 Fronloh und 1724 Krailling dazu.
Die Gemeinde Martinsried unterstand jedoch nicht nur dem Ort Planegg: Auch der Grundherr – das Kloster Dietramszell – forderte Geld für den Erhalt des Klosters und ein Zehntel aller Erträge musste an die Kirche abgegeben werden.
1733 errichtete der Gutsherr Baron von Ruffin aus Dank für die Wiedergenesung einer Tagelöhnerin des Hofbauern die Kapelle Maria Eich.
Das 19. Jahrhundert brachte einen großen Aufschwung für Planegg. 1851 konnte der damalige Gemeindeausschuss feststellen:
Planegg war zu einem Erholungs- und Belustigungsort für München geworden, der Bau der Eisenbahnlinie Pasing – Starnberg im Jahr 1854 vergrößerte diese Bedeutung noch. Mit dem Gesetz vom 4. Juni 1848 über die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit durfte sich die Gemeinde erstmals selbst verwalten. Ende des 19. Jahrhunderts wuchs die Einwohnerzahl so schnell (innerhalb von 5 Jahren hatte sie sich mehr als verdoppelt), dass 1900 für die nun 1339 Bürger ein neues Rathaus gebaut werden musste, das bis ins Jahr 1995 auch noch als solches benutzt wurde.
Nachdem die Planegger bis Anfang des 20. Jahrhunderts seelsorgerisch von der Pfarrkirche St. Martin in Martinsried aus betreut wurden, erhielt Planegg 1920 seine erste Pfarrkirche St. Elisabeth.
In den Jahren 1970 bis 1972 wurden im Ortsteil Martinsried das Max-Planck-Institut für Biochemie und ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie errichtet. Aus letzterem ging 1998 das Institut für Neurobiologie hervor. Inzwischen haben sich in Martinsried auch viele andere Unternehmen angesiedelt, auch die Ludwig-Maximilians-Universität München hat hier eine Zweigstelle.
Gräfelfing, Krailling, Neuried und Planegg sind heute unabhängige Gemeinden.
Großhadern, Forstenried und Fürstenried wurden nach München umgegliedert.
Fronloh und Pentenried gehören inzwischen zu Krailling (Landkreis Starnberg).
Lochham gehört zu Gräfelfing.
Martinsried, Steinkirchen und das Kloster Maria Eich wurden nach Planegg umgegliedert.
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 9.979 auf 11.126 um 1.147 Einwohner bzw. um 11,5 %.
Der Erste Bürgermeister ist seit 2020 Hermann Nafziger (CSU).[4][5]
Der Gemeinderat von Planegg hat 25 Mitglieder (mit dem 1. Bürgermeister) und setzt sich seit den Kommunalwahlen 2020 wie folgt zusammen:[7]
Blasonierung: „In Silber eine auf grünem Plan stehende, golden bewehrte rote Eule, der ein blauer Wellenbalken unterlegt ist.“[10] | |
Wappenbegründung: Die Eule verweist auf die Familie Hörwarth, die von 1616 bis 1732 über den Ort herrschte und eine Eule im Wappen enthielt. Die blaue Schlangenlinie symbolisiert die Würm, die durch Planegg fließt.
Das abgebildete Wappen wurde 1951 als Gemeindewappen für Planegg anerkannt. |
Seit 1989 erinnert in der Pasinger Straße an der Würm eine Bronzeskulptur des Bildhauers Hubertus von Pilgrim an den von der SS überwachten Todesmarsch Tausender Häftlinge aus dem KZ Dachau vom April 1945. Identische Plastiken stehen an der weiteren Marschroute in Fürstenfeldbruck, Karlsfeld, München-Allach, München-Pasing, Gräfelfing, Gauting, Krailling, Grünwald, Aufkirchen und Wolfratshausen. Eine Kopie des Denkmals steht seit 1992 als Geschenk der Gemeinde Gauting in der Shoa-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.[11]
Siehe auch: Liste Planegger Straßennamen
Planegg befindet sich in verkehrsgünstiger Lage in der Nähe der Bundesautobahnen A 96 (Lindau–München) und A 95 (München–Garmisch-Partenkirchen). Die Gemeinde ist über die Anschlussstellen Fürstenried (A 95) sowie Germering-Süd und Gräfelfing (A 96) angebunden. Über den nördlich vom Gemeindegebiet am Autobahndreieck München-Süd-West von der A 96 abzweigenden Autobahnring A 99 können zudem die Autobahnen A 8 und A 9 erreicht werden.
Das Zentrum Planeggs ist über Straßen mit dem Ortsteil Martinsried und den Städten München und Starnberg verbunden. Letztere sind auch mit der S-Bahn erreichbar. Zudem wird der Ortsteil Martinsried ab Ende 2022 mit einer Haltestelle der Linie U6 an das U-Bahn-Netz von München angeschlossen (erwartete Fertigstellung 2026). Zukünftig könnte diese Linie auch bis zum Planegger Bahnhof weitergeführt werden. Mit dem Bau der U9-Spange würde die U6 am Klinikum Großhadern enden, die U9 würde bis Martinsried bzw. Planegg weiterfahren. Der nächste internationale Großflughafen ist der Flughafen München im Nordosten der Stadt.
Linie | Linienverlauf |
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Tutzing – Feldafing – Possenhofen – Starnberg – Starnberg Nord – Gauting – Stockdorf – Planegg – Gräfelfing – Lochham – Westkreuz – Pasing – Laim – Hirschgarten – Donnersbergerbrücke – Hackerbrücke – Hauptbahnhof – Karlsplatz (Stachus) – Marienplatz – Isartor – Rosenheimer Platz – Ostbahnhof – Leuchtenbergring – Berg am Laim – Trudering – Gronsdorf – Haar – Vaterstetten – Baldham – Zorneding – Eglharting – Kirchseeon – Grafing Bahnhof – Grafing Stadt – Ebersberg |
Außerdem verbinden zahlreiche Buslinien Planegg mit seinen Gemeindeteilen, den Nachbargemeinden und den Außenbezirken der Stadt München, wo auch Anschluss zur U-Bahn besteht. Die Stadtbuslinie 160 und weitere 13 Regionalbuslinien des MVV fahren nach bzw. durch Planegg.[15]
Linie | Linienverlauf | Verkehrsunternehmen |
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160 | Karlsfeld, Gartenstraße – Allach () – Blutenburg – Pasing ( ) – Lochham () – Gräfelfing – Großhadern () – Waldfriedhof | MVG |
258 | Lochham, Starnberger Straße – Lochham () – Gräfelfing, Rathaus – Planegg () – Gräfelfing () | Watzinger |
259 | Pasing ( ) – Gräfelfing, Am Haag – Martinsried | Demmelmair |
260 | Germering-Unterpfaffenhofen () – Planegg () – Fürstenried West () | Watzinger |
265 | Pasing ( ) – Gräfelfing, Am Haag – Steinkirchen – Planegg () | Demmelmair |
266 | Planegg () – Martinsried – Klinikum Großhadern () | Watzinger |
267 | Altenburgstraße – Lochham () – Martinsried – Fürstenried West () | Watzinger |
268 | Waldfriedhof – Großhadern () – Gräfelfing () | Watzinger |
885 | Germering-Unterpfaffenhofen () – Germering, Neue Gautinger Straße – Planegg () West | Enders Reisen |
906 | Planegg () West – Krailling – Gauting () | Demmelmair |
936 | Gauting () – Fürstenried West () | Demmelmair |
966 | Unterbrunn – Oberbrunn – Gauting () – Krailling – Planegg () | Demmelmair |
967 | Planegg () – Krailling | Demmelmair |
968 | Planegg () – Stockdorf, Harmsplatz – Gauting, Schulzentrum | Demmelmair |
Vor allem im Gemeindeteil Martinsried sind zahlreiche Unternehmen aus der Computer- und Biotechnologiebranche, aber auch Unternehmen anderer Branchen mit Hauptsitz/Verwaltungssitz oder mit einer Niederlassung ansässig:
Die Gemeinde Planegg ist außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft.[17] Die Institute sind Teil des Campus Martinsried.
Die Freiwillige Feuerwehr Planegg wurde am 6. April 1873 gegründet und hilft seitdem bei Bränden, technischen Hilfeleistungen und sonstigen Unglücksfällen. Es gibt zwei Feuerwehrhäuser (Planegg, Pasinger Straße 24a und Martinsried, Planegger Straße 14).
Die Bereitschaft Planegg/Krailling des Bayerischen Roten Kreuzes wurde am 8. Januar 1911 gegründet. Seitdem absolvieren die ehrenamtlichen Helfer Sanitätsdienste im Würmtal und in München, bilden die Bevölkerung in Erster Hilfe aus und engagieren sich in der Jugendarbeit. Im Rotkreuzhaus in der Germeringer Str. 8a sind ein Mannschaftstransport- und ein Rettungswagen stationiert. Für den First-Responder-Dienst steht ein weiteres Einsatzfahrzeug zur Verfügung.
Des Weiteren besitzt Planegg eine eigene Polizeiinspektion. Es handelt sich um die PI 46, welche zum Polizeipräsidium München gehört. Die Inspektion ist für die Orte Gräfelfing, Planegg, Krailling, Neuried und Stockdorf zuständig. Im Jahre 2020 wurde festgestellt, dass die bisherige Wache von 1960 in der Josef-von-Hirsch-Straße 1 zu klein und sanierungsbedürftig ist. Seitdem ist die Immobilien Freistaat Bayern auf der Suche nach einem Grundstück für den Neubau.[18]
Ehrenbürger nach Geburtsjahr:[19]
Der Umweltpreis der Gemeinde Planegg wurde im Jahr 2021 wiedereingeführt. Er ist grundsätzlich mit 5.000 € dotiert. Der Preis wird vom Gemeinderat Peter von Schall-Riaucour gestiftet.[24] Folgende Gewinner wurden ausgezeichnet:
Städte: | ||
Gemeinden: |
Aschheim | Aying | Baierbrunn | Brunnthal | Feldkirchen | Gräfelfing | Grasbrunn | Grünwald | Haar | Hohenbrunn | Höhenkirchen-Siegertsbrunn | Ismaning | Kirchheim bei München | Neubiberg | Neuried | Oberhaching | Oberschleißheim | Ottobrunn | Planegg | Pullach im Isartal | Putzbrunn | Sauerlach | Schäftlarn | Straßlach-Dingharting | Taufkirchen | Unterföhring | Unterhaching | |
Gemeindefreie Gebiete: |
Forstenrieder Park | Grünwalder Forst | Perlacher Forst |