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Grasbrunn ist eine Gemeinde und ein gleichnamiges Kirchdorf im oberbayerischen Landkreis München. Die Gemeinde liegt ca. 14 km östlich des Zentrums von München.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: München
Höhe: 556 m ü. NHN
Fläche: 26,39 km2
Einwohner: 6761 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 256 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85630
Vorwahl: 089
Kfz-Kennzeichen: M, AIB, WOR
Gemeindeschlüssel: 09 1 84 121
Gemeindegliederung: 5 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Lerchenstraße 1
85630 Grasbrunn
Website: www.grasbrunn.de
Bürgermeister: Klaus Korneder (SPD)
Lage der Gemeinde Grasbrunn im Landkreis München
Karte
Karte

Geographie



Gliederung des Gemeindegebiets


Die Gemeinde hat fünf Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahlen Stand Februar 2022 angegeben):[2]

Dabei ist das zentral in der Gemeindeflur gelegene Grasbrunn der historische Mittelpunkt, das am Nordrand der Gemeinde gelegene Neukeferloh aber der einwohnerstärkste Gemeindeteil.


Nachbargemeinden



Natur


Folgendes Schutzgebiet berührt das Gemeindegebiet:


Geschichte


Erstmals wurde Grasbrunn 1140 als Gramasprunnen genannt, und 1155 wurden Ekkehardt von Gramanesprunnen und ein Iseverin von Gramanesprunnen als Zeugen in Kaufurkunden erwähnt. Der Name bedeutet also in etwa „Brunnen des Gramman“. In der Gegend südöstlich von München musste das Trinkwasser aufgrund der Münchner Schotterebene aus ca. 20 m Tiefe geholt werden, und um die jeweiligen Brunnen entstanden Ansiedlungen, die heutigen Orte, die auf -brunn enden (mit Ausnahme von Ottobrunn, das erst später entstand). Grasbrunn gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Schwaben des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Siehe auch: Geschichte von Gramannsdorf, heute Gronsdorf

Der Gemeindeteil Harthausen ist der älteste in der Gemeinde Grasbrunn. Bereits im Jahre 814 tradierte der Priester Starcholf mit dem Diakon Hatto in Haradhusun (Harthausen) Eigentum an den Bischof Hitto in Freising (Bitterauf 1905, Traditionen des Hochstifts Freising). Siehe hierzu die Dorfgeschichte Harthausen mit Möschenfeld von 1994.

Harthausen wurde im 12. Jahrhundert durch die Freisinger Dienstmannen besiedelt. Aus diesem Ministerialengeschlecht ging Bischof Adalbert von Freising (1158–1184) hervor. Die sog. Harthauser Haid bestimmte die Besiedelung. Harthausen liegt auf der Grundmoräne der letzten Eiszeiten und ist nur mit geringem Humus-Ackerboden bedeckt. Das zeichnete auch die Besiedlungsgeschichte aus, geringer Bodenbewuchs, nur Heidelandschaft, ohne Oberflächenwasser, ließ nur eine Nutzung als Weideland zu.

Mit der Besiedlung des Gemeindeteils Möschenfeld um 819 durch Pepo, einem Verwandten von Starcholfs, wurde mit dem frühen Ortsnamen „Meskilinfeld“ diese geologische Situation beschrieben, nämlich Meskilinfeld bedeutet „mageres Feld“. Möschenfeld wurde bereits im 13. Jahrhundert Schwaige des Reichsklosters Ebersberg und im 15. Jahrhundert verwendeten die Wittelsbacher Grafen diesen Schwaige-Ort für ihre Jagdinteressen und bauten im nahen Wald das Jagdhaus „Grüne Hütt“, das im ausgehenden 18. Jahrhundert verlorenging. Mit dem beginnenden 17. Jahrhundert siedelten die Wittelsbacher Herzöge die Jesuiten in Möschenfeld an. Im Jahre 1803 wurde Möschenfeld im Rahmen der Säkularisation privatisiert. Heute ist Möschenfeld im Besitz der Familie von Finck. Die Kirche St. Ottilie gehört gegenwärtig zu den Barockkirchen in Oberbayern.

Der Gemeindeteil Keferloh wurde ab 1140 urkundlich als Eigentum der Grafen von Wolfratshausen und Dachau und dem Bischof von Freising genannt. Im Jahre 1155 regelte Bischof Ott von Freising den Besitz neu zu Gunsten des Klosters Schäftlarn und diese gründeten einen Weiler. Die heute noch in Keferloh stehenden Kirche St. Aegidius ist eine geschichtliche Besonderheit. Diese Kirche sollte um 1156 mit der Errichtung des Baues begonnen worden sein, verbrieft ist die Weihe am 1. September 1173. Diese Kirche ist uns heute aus dieser frühen Zeit noch weitgehend im Original erhalten, Fresken aus dieser Zeit sind zu sehen. Nach zehnjähriger Renovierung, initiiert durch den 2003 gegründeten Förderverein Kirche St. Aegidius Keferloh e. V., wurde die Kirche am 31. August 2013 feierlich eröffnet. Am 1. September 2013 fand das 840-jährige Weihejubiläum und Altarweihe mit Erzbischof zu München und Freising Reinhard Kardinal Marx statt. Für den altbayerischen Raum ist diese Kirche die wohl einzige aus dieser frühen Zeit des 12. Jahrhunderts.

Der Gemeindeteil Neukeferloh wurde im Jahre 1909 durch den Bauern Josef Stadler mit der Errichtung eines Wohnhauses mit Stadl erstmals genannt. Im Jahre 2009 feierte der Gemeindeteil sein hundertjähriges Jubiläum mit einem Bürgerfest und einer Ausstellung zu seiner Geschichte.


Eingemeindungen


Die am 1. Juli 1907 aus Teilen der Gemeinde Grasbrunn neugebildete Gemeinde Harthausen[3] wurde am 1. Mai 1978 eingemeindet.[4]


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3866 auf 6904 um 3038 Einwohner bzw. um 78,6 %.


Politik



Gemeinderat und Bürgermeister


Der Gemeinderat hat 20 Mitglieder. Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 ergab sich folgende Sitzverteilung:[5]

Partei / ListeCSUSPDGrüneFWGBFG* FDPGesamt
Sitze65341 120 Sitze
Stimmenanteil in %29,825,617,018,06,6 3,2100 %

* Bürger für Grasbrunn

Bürgermeister:

Ehemalige Gemeinde Harthausen:

Ehemalige Gemeinde Grasbrunn:

Durch Fusion entstandene Gemeinde Grasbrunn:


Gemeindefinanzen


Im Jahr 2015 betrugen die Gesamtsteuereinnahmen 18.228.282,31 €, davon waren 7.526.790,64 € Gewerbesteuereinnahmen (netto).


Wappen


Wappen von Grasbrunn
Wappen von Grasbrunn
Blasonierung: „In Rot ein schindelgedeckter goldener Ziehbrunnen mit Mauer, halbsichtbarem Schacht dahinter und Seil über Rolle unter dem Dach (Brunnenhaus), beseitet von zwei senkrechten silbernen Spindeln.“[7]

Dieses Wappen wird seit 1970 geführt.

Wappenbegründung: Das Brunnenhaus symbolisiert den Brunnen, der bis ins späte 19. Jahrhundert auf dem Dorfplatz stand und weist auf das Grundwort „-brunn“ des Ortsgemeindenamens hin. Die Spindeln entstammen dem Wappen des Propstes Konrad Sachsenhauser (1320–1346) vom Kloster Schäftlarn. Dieser hatte in Fürsprache bei Kaiser Ludwig IV. dem Bayern dem Markt in Keferloh bedeutende Privilegien gesichert.

Gemeindepartnerschaften


Die Gemeinde unterhält eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Le Rheu, die sich in der Bretagne in der Nähe der Stadt Rennes befindet.


Religionen



Katholische Kirchen



Evangelische Kirchen


Seit dem Abriss der Stephanuskapelle gibt es im Ortsgebiet keine evangelische Kirche mehr. Evangelische Gottesdienste werden ein- bis zweimal im katholischen Pfarrzentrum St. Christophorus in Neukeferloh gehalten. In der Petrikirche der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Baldham-Vaterstetten-Neukeferloh finden wöchentlich Gottesdienste statt.


Wirtschaft und Infrastruktur


Nach amtlicher Statistik gab es im Juni 2011 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft zehn, im produzierenden Gewerbe 649, im Bereich Handel und Verkehr 1175 und im Dienstleistungsbereich 1938 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.[9]


Ansässige Unternehmen


Im Technopark des Ortsteils Neukeferloh haben sich im Laufe der Zeit einige international tätige Unternehmen angesiedelt. So befindet sich dort beispielsweise die europäische Hauptniederlassung des kanadischen Softwareunternehmens OpenText.


Bildung



Öffentliche Einrichtungen



Staatliche Einrichtungen


In Neukeferloh (Bretonischer Ring 1) befindet sich die Kraftfahrzeug-Zulassungsbehörde (Sachgebiet 3.3.4.3) und die Fahrerlaubnisbehörde (Sachgebiet 3.3.3) des Landratsamtes München.[10]


Freizeit- und Sportanlagen


Seit 2003 gibt es in der Gemeinde eine neugestaltete Sportanlage für verschiedene Sportarten. So gibt es neben drei Fußballfeldern, einem davon als Allwetterplatz mit Kunstrasen, Tennisplätze, ein Beachvolleyballfeld, Boule- und Sommerstockbahnen und eine Leichtathletikanlage mit 400-m-Bahn, Kugelstoß- und Hoch- und Weitsprunganlagen. Dazu gibt es Funsportanlagen wie Skatepark und Kletterwand. Seit 1994 besteht ein öffentlicher 18-Loch-Golfplatz Grasbrunn e. V. mit Driving-Range. Im Oktober 2021 wurde im Gemeindegebiet Neukeferloh eine neue 2 1/2-fach Turnhalle eröffnet.


Baudenkmäler



Bodendenkmäler



Persönlichkeiten




Commons: Grasbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Grasbrunn – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Einwohnerdaten Grasbrunn - Gemeinde Grasbrunn. Abgerufen am 15. Juli 2022.
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 528 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 584.
  5. Website der Gemeinde
  6. Bürgermeister. Gemeinde Grasbrunn, abgerufen am 3. August 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Grasbrunn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. sueddeutsche.de
  9. Strukturdaten Grasbrunn. Bayerischer Industrie- und Handelskammertag BIHK e. V., abgerufen am 23. März 2011.
  10. PDF

На других языках


- [de] Grasbrunn

[en] Grasbrunn

Grasbrunn is a municipality in the district of Munich in Bavaria in Germany.

[ru] Грасбрунн

Грасбрунн (нем. Grasbrunn) — коммуна в Германии, в земле Бавария.



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