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Aying ist eine Gemeinde im Südosten des Landkreises München im Regierungsbezirk Oberbayern, etwa 25 Kilometer südöstlich von München entfernt. Das Gemeindegebiet grenzt an die drei Landkreise Ebersberg, Miesbach und Rosenheim.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: München
Höhe: 610 m ü. NHN
Fläche: 56,56 km2
Einwohner: 5476 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85653
Vorwahlen: 08095, 08102, 08063, 08093
Kfz-Kennzeichen: M, AIB, WOR
Gemeindeschlüssel: 09 1 84 137
Gemeindegliederung: 19 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchgasse 4
85653 Aying
Website: www.aying.de
Erster Bürgermeister: Peter Wagner (CSU)
Lage der Gemeinde Aying im Landkreis München
Karte
Karte

Geographie



Gemeindegliederung


Es gibt 19 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]


Nachbargemeinden


Aying wird von sechs Gemeinden Brunnthal, Egmating (Kreis Ebersberg), Feldkirchen-Westerham (Kreis Rosenheim), Glonn (Kreis Ebersberg), Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Valley (Kreis Miesbach) umgeben.


Natur


Folgende Schutzgebiete berühren das Gemeindegebiet:


Geschichte


Archäologische Funde, ein 2016 entdecktes römisches Kastell und Erdställe[4] in Aying und Peiß[5] beweisen, dass auf dem Gemeindegebiet bedeutende keltische, römische und mittelalterliche Ansiedlungen waren. Entlang der auf weiten Strecken sichtbaren Römerstraße Via Julia[6][7] von Augsburg über Kissing, Schöngeising, Gilching und Gauting liegt nach dem einzigen als römisch überlieferten Straßendokument „Itinerarium Antonini“ der antike Ort „Isinisca“ im Gemeindegebiet von Aying. Es gibt zahlreiche Funde und Siedlungsspuren der Latènezeit, der römischen Kaiserzeit und aus dem frühen Mittelalter im gesamten Gebiet von Aying bis in die südlichen Nachbargemeinden und eine römische Meilensäule mit genauen und passenden Entfernungsangaben[8][9]. Es verlief eine weitere Römerstraße von Castra Regina (Regensburg) nach Isinisca. In Kleinhelfendorf soll im 7. Jahrhundert der damalige Bischof von Regensburg, der Heilige Emmeram, auf einer Reise von Regensburg nach Rom zu Tode gemartert worden sein.[10] Der Ortsname wird 791 als Eiinga und 857 als Eigingon erwähnt[11], folgt der verbreiteten Namensbildung auf -ing und bedeutet etwa „bei den Leuten des Eio“[12] (oder ähnlich). Seit dem 8. Jahrhundert sind die bayerischen Herzöge in der Gemeinde Aying begütert. Aus dem frühen 8. Jahrhundert stammt ein jüngst entdeckter Grabhügel[13]. Das Herzogsgut ging an das Königshaus über. Bereits 885 ist ein Königshof in Helfendorf belegt, der Abgaben an die Kapellenverwaltung in Altötting leisten musste.


Gemeindebildung


Die Gemeinden Helfendorf und Peiß wurden am 1. Mai 1978 durch die Gemeindegebietsreform zur Gemeinde Aying zusammengelegt.[14] Sechs Jahre zuvor wurde die Gemeinde Helfendorf vom Altlandkreis Bad Aibling dem Landkreis München zugeschlagen.


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3059 auf 5381 um 2322 Einwohner bzw. um 75,9 %.


Religionen


Die Pfarreien St. Andreas Aying und St. Emmeram Helfendorf bilden einen katholischen Pfarrverband. Der Sitz des Pfarrverbandes ist in Aying, der Wohnort des Pfarrers in Kleinhelfendorf. Filialgemeinde von Helfendorf ist Sankt Martin in Grub (Gemeinde Valley, Kreis Miesbach), damit reicht die Region München des katholischen Bischofsvikars über die Stadt- und Landkreisgrenze Münchens hinaus.

Die evangelisch-lutherischen Gemeindemitglieder werden durch die Kreuz-Christi-Kirchengemeinde in Höhenkirchen-Siegertsbrunn betreut. Evangelische Gottesdienste werden im Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt in Aying angeboten.


Politik



Gemeinderat und Bürgermeister


Der Gemeinderat besteht aus 20 Mitgliedern. In der Amtsperiode 2020–2026 sind die Sitze wie folgt verteilt:[15]

Partei/Gruppierung Sitze G/V Stimmenanteil
CSU6+230,1 %
SPD1±03,3 %
Grüne4+222,1 %
FWGA*4−121,8 %
PWH**5−122,8 %

* Freie Wählergemeinschaft der Gemeinde Aying     ** Parteilose Wählergemeinschaft Helfendorf

Seit 1996 hat die Gemeinde Aying aufgrund eines entsprechenden Beschlusses des Gemeinderats einen hauptamtlichen Ersten Bürgermeister. Dieses Amt hat Peter Wagner (CSU) seit dem 1. Mai 2020 inne.[16]


Wappen


Blasonierung: „In Blau ein silberner Pfahl; vorne ein goldener Palmzweig; hinten übereinander zwei goldene Bügelkronen.“[17]
Wappenbegründung: Der Pfahl symbolisiert die gerade Römerstraße, die das Gemeindegebiet durchquert, der Palmzweig erinnert an das Martyrium des heiligen Bischof Emmeram (Sieg des Glaubens über das Böse), die Kronen nehmen Bezug auf den Königshof in Helfendorf. Es handelt sich um das Wappen der Altgemeinde Helfendorf.

Wirtschaft


Bahnhof Aying
Bahnhof Aying

Verkehr



Straße

Aying liegt an der Autobahn A 8 (Ausfahrt 96, Hofolding). Weiterhin führt die Staatsstraße 2078 von München nach Bad Aibling („Rosenheimer Landstraße“) durch das Gemeindegebiet.


ÖPNV

S-Bahn

Die in den MVV integrierte S-Bahn-Linie S 7, die von Kreuzstraße durch die Münchner Innenstadt nach Wolfratshausen verkehrt, fährt auf der Bahnstrecke München-Giesing–Kreuzstraße durch die Kommune. Die Haltepunkte sind hier Dürrnhaar, Aying, Peiß und Großhelfendorf. Nach der Stadt München hat die Gemeinde Aying die meisten S-Bahn-Haltepunkte innerhalb einer Kommune im Münchner S-Bahn-Netz.

Busverkehr

Zwei Buslinien von DB Oberbayernbus verbinden Aying mit Bad Aibling. Der Streckenabschnitt zwischen Aying und Großhelfendorf ist in den MVV integriert.


Ansässige Unternehmen



Schulen, Freizeit und Sport



Bildungseinrichtungen


Weiterführende Schulen gibt es in der Gemeinde selber nicht. In der Nähe Ayings gibt es Hauptschulen in Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Feldkirchen-Westerham, Realschulen (u. a. in Neubiberg) und Gymnasien (u. a. in Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Ottobrunn und Neubiberg).


Freizeit- und Sportanlagen


Mit der Eingemeindung eines Teils des Hofoldinger Forstes zum 1. Januar 2011 erhöhte sich die Fläche des Gemeindegebietes um 10,0 km².[21]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Maibaum in Aying
Maibaum in Aying

Die Ortschaften der Gemeinde haben sich ihren dörflichen Charakter weitgehend erhalten können. Die Brauerei, die Biergärten und das Ayinger Zentrum mit einem Brauereigasthof und dem höchsten Maibaum Europas sind Anziehungspunkte für Touristen aus aller Welt. Die Bräudult vor den Pfingstferien, das Johannifeuer der Freiwilligen Feuerwehr Aying im Juni und der Bräukirta (Kirchweih) im Oktober mit großem Bierzelt sind alljährliche Festivitäten in Aying. Unweit der Ausfahrten „Hofoldinger Forst“ kündet eine Unterrichtungstafel auf der Bundesautobahn 8 von der „Kulturlandschaft Aying“. Durch den Hofoldinger Forst bis zur „Römersiedlung“ bei Peiß und weiter nach Kleinhelfendorf zur Emmeramskapelle führt die Römerstraße „Via Julia“, als Radwanderweg mit blauen Schildern und Schautafeln versehen.[22]


Theater


Der Verein Ayinger-Gmoa-Kultur betreibt ein Amateurtheater, bei dem Marcus Everding bisweilen als Autor und Regisseur fungiert.


Museen


Pfarrkirche St. Andreas (Aying)
Pfarrkirche St. Andreas (Aying)
Herrenhaus
Herrenhaus

Bauwerke



Natur


Biersee am Siegertsbrunner Weg in Aying
Biersee am Siegertsbrunner Weg in Aying

Regelmäßige Veranstaltungen



Vereine



Geldversteck der Oetker-Entführung


Auf dem Gemeindegebiet von Aying befand sich auch das Erdversteck, in welchem Dieter Zlof (der Entführer von Richard Oetker) die infolge der Entführung erbeuteten 21 Millionen DM Lösegeld von Januar 1979 bis Ende 1995 vergraben hatte. Dabei handelte es sich um ein 85 Zentimeter tiefes, feuchtes Loch in einer baumbestandenen Lehmkuhle nahe dem Ayinger Ortsteil Rauchenberg, welches von der Polizei im Frühjahr 1997 dort entdeckt wurde.[24]


Ehrenbürger



Literatur




Commons: Aying – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Aying – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Aying in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 9. September 2019.
  3. Gemeinde Aying, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/abendschau-der-sueden/erdstaelle-aying-hoehle-100.html
  5. Erdstall in Peiß, Forschungsbeitrag (Memento des Originals vom 1. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aying.de
  6. http://www.viajulia.de Via Julia
  7. Linkseite Bayerischer Denkmal-Atlas
  8. Die Meilensäule von Isinisca
  9. Forschungsbeitrag zur Meilensäule von Isinisca
  10. Ökumenisches Heiligenlexikon
  11. Freisinger Traditionen Nr. 139 und 784
  12. Rudolf Engel: Land zwischen Isar und Inn. Unter Mitarbeit von Hermann Dannheimer, Wilhelm Neu, Karl Puchner, Bernhard Schütz, Peter Steiner. Schnell & Steiner, München 1975, ISBN 3-7954-0321-9, S. 136.
  13. Aying | Grabungsfirma Bayern. Abgerufen am 11. Januar 2021.
  14. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 584.
  15. Gemeinde Aying. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  16. Gemeinde Aying Wahlen 2020. Gemeinde Aying, abgerufen am 23. Mai 2020.
  17. Eintrag zum Wappen von Aying in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  18. Fritz Mühlenbäckerei • Bio-Brot München. Abgerufen am 16. August 2021.
  19. https://www.tiefegeothermie.de/projekte/duerrnhaar
  20. AWO Kinderkrippe Lindennest | AWO Kreisverband München-Land e.V. In: www.awo-kvmucl.de. Abgerufen am 14. September 2016.
  21. Information der Gemeinde Sauerlach zur Eingemeindung des Hofoldinger Forsts
  22. Via Julia – Bilder 2
  23. Gemeinderat Aying: Gemeindeblatt Aying. Hochwasserschutz Aying Ort. 6. Dezember 2019, S. 20, abgerufen am 16. August 2021.
  24. Lösegeld-Versteck gefunden; in: Focus Magazin 15/1997

На других языках


- [de] Aying

[en] Aying

Aying is a municipality in the district of Munich in Bavaria, Germany. It is known for the Ayinger Brewery.

[ru] Айинг

Айинг (нем. Aying) — коммуна в Германии, в земле Бавария.



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