Die Gegend um Lüdingworth war seit etwa Christi Geburt besiedelt. Der Name des langgestreckten Marschhufendorfes verweist auf die Wurthen (Warften), auf denen die Höfe früher errichtet wurden. Noch heute ist die 4,90m hohe Kirchwarft erkennbar. Seit dem 12.Jahrhundert gab es einen Seedeich, dessen Reste heute zwischen Lüdingworth und dem jüngeren Altenbruch verlaufen. Die Marsch wurde vor ca. 700Jahren mit Hilfe von holländischen Siedlern entwässert und urbar gemacht.
1298 wurde Lüdingworth erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1394 gehörte Lüdingworth – wie das damalige Amt Ritzebüttel – der Stadt Hamburg, seit 1484 den Herzögen von Sachsen-Lauenburg und anschließend dem Bischof Christoph von Braunschweig-Wolfenbüttel, dessen Nachfolger aber das 1439 geschaffene Hadler Landrecht anerkennen musste, ein Ständerecht, das den Bauern große Freiheiten ließ. 1529 setzte sich die Reformation in Lüdingworth durch. Johan beym Graben war 1597 Schultheiß von Lüdingworth und 1617/19 als Gräfe oberster Richter im Land Hadeln und danach Landeskonsulent und Berater des Herzogs von Sachsen-Lauenburg.
Nach einer Zeit, in der das Land Hadeln unter kaiserlicher Verwaltung stand, gehörte Lüdingworth seit 1731 zu Kurhannover, nach der französischen Besetzung ab 1813 zum Königreich Hannover und darin seit 1852 zum Amt Otterndorf. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde die Kirchspielgerichtsbarkeit durch die Amtsgerichtsbarkeit abgelöst. 1866 kam Lüdingworth als Teil des Amtes Otterndorf zur preußischen Provinz Hannover, von 1885 bis 1932 gehörte es zum Kreis Hadeln, bis zum 1.Juli 1972 zum Kreis Land Hadeln.[4]
Eingemeindungen
Am 1.Juli 1972 wurde Lüdingworth nach Cuxhaven eingemeindet.[5]
Der Ortsrat von Lüdingworth setzt sich aus sieben Ratsmitgliedern (eine Ratsfrau und sechs Ratsherren) folgender Parteien zusammen (unverändert gegenüber 2016):[8]
CDU: 5 Sitze
SPD: 1 Sitz
Die Cuxhavener: 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl 12. September 2021)
Ortsbürgermeister
Der Ortsbürgermeister von Lüdingworth ist Thomas Brunken (CDU). Sein Stellvertreter ist Hagen Friedrichs (CDU).[9]
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens von Lüdingworth stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[10]
Wappen von Lüdingworth
Blasonierung: „In Blau auf goldenem Dreiberg ein Reiter mit rotem Überkleid, silbernen Ärmeln und goldenen Stiefeln auf silbernem Pferd mit rotem Sattel und Geschirr und goldenen Hufen. Der Reiter hält in der rechten Hand einen silbernen Schultheißenstab.“[10][11]
Wappenbegründung: Das Wappen ist dem alten Siegel des Kirchspielgerichts Lüdingworth nachgebildet. Der Dreiberg im Schildfuß weist auf die große Wurt hin, die den Ortskern trägt.
Städtepartnerschaft
FrankreichElven, Gemeinde in Frankreich, seit 1998[12]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Lüdingworth
St.-Jacobi-Kirche, einer der drei Bauerndome im Land Hadeln, mit einem Turm aus dem frühen 13.Jahrhundert, in dem sich auch zwei Arrestzellen des Kirchspielgerichts befinden, und der Wilde-Schnitger-Orgel aus den Jahren 1598 / 1682 (Umbau)
Gemauerte galerielose Windmühle Lüdingworth als Turmwindmühle von 1902
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.):Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25.September 1956, für das Saarland 31.Dezember 1956). W.Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.188 (Digitalisat).
Heike Leuschner:Die Ortsteile im Überblick. Zwölf auf einen Streich. In: Nordsee-Zeitung. 19.Mai 2018, S.31.
Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven.(Nicht mehr online verfügbar.)In:cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de.November 2016,archiviertvomOriginalam11.Dezember 2019;abgerufen am 30.September 2020.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.241.
Michael Rademacher:Landkreis Land Hadeln.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900(Siehe unter: Nr.32).
Ortsrat Lüdingworth.In:Webseite Ratsinfomanagement der Stadt Cuxhaven.Abgerufen am 7.August 2017.
Rudolf Lembcke: Kreis Land Hadeln. Geschichte und Gegenwart. Hrsg.: Kreis Land Hadeln. Buchdruckerei Günter Hottendorff, Otterndorf 1976, OCLC 469399292, S.44 (296S., eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche [abgerufen am 9.Februar 2022] Wappenteil).
Hinrich Gerkens u.a.: Chronik des Kirchspiels Lüdingworth – 700Jahre Lüdingworth 1298–1998. Hrsg.: Geschichts- und Heimatverein Lüdingworth von 1988 e.V. Druckerei C.-D. Wagenlöhner, Ebersdorf 2000, S.8.
Ulrich Euent:Heinrich Hadel (1863–1949), Lehrer, Kantor, Chronist. Ein Loxstedter Dorfschulmeister mit vielen Gaben. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr.818. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Februar 2018, S.3–4 (Digitalisat[PDF; 8,7MB; abgerufen am 5.Juli 2019]).
Gerhard Gerdts.In:Webseite Stadtwiki Cuxhaven – Cuxpedia.Abgerufen am 30.September 2020.
Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger:Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (=Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S.44–62.
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