world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Groß Grönau ist eine Gemeinde im Norden des Kreises Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein. Sie grenzt im Norden und Westen unmittelbar an den Lübecker Stadtteil St. Jürgen und bildet mit Lübeck eine Agglomeration. Im Ort gibt es eine Außenstelle der Verwaltung des Amtes Lauenburgische Seen. Groß Grönau hat keine weiteren Ortsteile.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Herzogtum Lauenburg
Amt: Lauenburgische Seen
Höhe: 7 m ü. NHN
Fläche: 4,9 km2
Einwohner: 3824 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 780 Einwohner je km2
Postleitzahl: 23627
Vorwahl: 04509
Kfz-Kennzeichen: RZ
Gemeindeschlüssel: 01 0 53 041
Adresse der Amtsverwaltung: Fünfhausen 1
23909 Ratzeburg
Website: www.gemeindegrossgroenau.de
Bürgermeister: vakant
Lage der Gemeinde Groß Grönau im Kreis Herzogtum Lauenburg
Karte
Karte

Geographie


Die östliche Gemeindegrenze bildet die Wakenitz, die gleichzeitig an ihrem Ostufer Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern ist. Entlang der Wakenitz verläuft der Drägerweg als Wanderweg von Lübeck nach Rothenhusen am Ratzeburger See.


Geschichte


Älteste bildliche Darstellung Groß Grönaus, 1592. Trotz der stark vereinfachenden und verzerrten Ausführung entsprechen die topographischen Details in ihrem relativen Verhältnis zueinander der Realität: Rechts oben der Blankensee mit der als Papiermühle dienenden Wassermühle am Ausfluss, der hinter dem Straßendorf Groß Grönau entlangführt und schließlich in die Grönau mündet, die ihrerseits rechts unten in die Wakenitz fließt. Vor der Einmündung der Grönau in die Wakenitz ist die Grönauer Wassermühle erkennbar. Auf dem Hügel links oben befindet sich die Windmühle des Guts Tüschenbek, weiter unten sind die eingefriedete, noch heute existierende St.-Willehad-Kirche und das heute verschwundene Renaissanceschloss dargestellt.
Älteste bildliche Darstellung Groß Grönaus, 1592. Trotz der stark vereinfachenden und verzerrten Ausführung entsprechen die topographischen Details in ihrem relativen Verhältnis zueinander der Realität: Rechts oben der Blankensee mit der als Papiermühle dienenden Wassermühle am Ausfluss, der hinter dem Straßendorf Groß Grönau entlangführt und schließlich in die Grönau mündet, die ihrerseits rechts unten in die Wakenitz fließt. Vor der Einmündung der Grönau in die Wakenitz ist die Grönauer Wassermühle erkennbar. Auf dem Hügel links oben befindet sich die Windmühle des Guts Tüschenbek, weiter unten sind die eingefriedete, noch heute existierende St.-Willehad-Kirche und das heute verschwundene Renaissanceschloss dargestellt.

Eine adlige Familie Gronow als Besitzer einer Wasserburg, des späteren Guts Tüschenbek, erscheint 1212 erstmals in einer Urkunde. Der Ort selbst wurde im Jahr 1230 im Ratzeburger Zehntregister des Bischofs von Ratzeburg als Kirchdorf erwähnt. Ein Vorgängerbau St.-Willehad-Kirche stand zu diesem Zeitpunkt also schon. Wenig später war Groß Grönau ein eigenständiges Kirchspiel.

1571 kaufte der Statthalter Heinrich Rantzau den Ort und die nahegelegene Burg. Die Hofanlage ließ er im Renaissancestil umbauen. Durch die Ansiedlung von Handwerkern wollte er Groß Grönau zu einem bedeutenden Handelsort machen. Dazu erlaubte er auch andernorts nicht geduldeten religiöse Minderheiten, darunter Mennoniten, die Ansiedlung. Tatsächlich erlangte Groß Grönau zu dieser Zeit die Fleckensgerechtigkeit.[3]

Nachdem Rantzaus Sohn den Ort wieder verkauft hatte, befand sich Grönau wieder im Besitz der Herzöge von Sachsen-Lauenburg, die auch das Kirchenpatronat innehatten. 1654 wählte Herzog Franz Erdmann anlässlich seiner Hochzeit mit seiner Cousine Sibylle Hedwig, der Tochter von Herzog August und dessen erste Frau Elisabeth Sophie von Schleswig-Holstein-Gottorf, Tüschenbek zu seiner Wohnung. Während seiner kurzen Regierungszeit von 1665 bis 1666 machte er den Ort kurzzeitig zur Residenz. Nach seinem Tod blieben Gut Tüschenbek und das herzogliche Sommerhaus Fürstenhof Witwensitz von Sibylle Hedwig. Nach ihrem Tod verfielen die Gebäude.


Politik



Gemeindevertretung


Von den 17 Sitzen in der Gemeindevertretung hat seit der Kommunalwahl 2018 die SPD acht, die CDU sieben und die FDP zwei inne.[4]


Wappen


Blasonierung: „In Rot mit von Silber und Schwarz zwölfmal gestücktem Bord eine silberne heraldische Lilie.“[5]

Der gestückte Bord ist dem Wappen des Kreises Herzogtum Lauenburg entnommen. Die Lilie ist das Wappenzeichen der ersten nachweisbaren Besitzer des Ortes, der Adelsfamilie Gronowe.


Sehenswürdigkeiten


In der Liste der Kulturdenkmale in Groß Grönau stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.


Bauwerke


Der Chor der St. Willehadkirche stammt aus der Zeit um 1250, das jüngere Kirchenschiff etwa von 1330 und der Turm neueren Datums von nach dem Jahr 1700. In der Kirche befinden sich ein Taufstein aus dem 13. Jahrhundert und eine von Herzog Franz Erdmann 1664 gestiftete Kanzel. Der Altar ist aus dem Jahr 1730. Das Gehäuse der Orgel stammt aus der 1806 abgerissenen Kirche des Johannisklosters in Lübeck.

In Klein Grönau, das als Ortsteil zum Lübecker Stadtteil Lübeck-St. Jürgen gehört, befindet sich eine backsteingotische Hospitalanlage der Stadt Lübeck. Diese besteht aus der 1409 geweihten Siechenkapelle mit einer 1659 von Cordt Kleimann in Lübeck gegossenen Glocke, dem Siechenhaus und einer Hofanlage. Das Siechenhaus wurde mit Mitteln des im Jahr 1477 verstorbenen Lübecker Bürgermeisters Andreas Geverdes 1480 als Armenhaus für zwölf Bewohner gebaut. Hierher gelangte der gotische Hochaltar aus der Lübecker Aegidienkirche, der als Grönauer Altar heute im St.-Annen-Museum in Lübeck ausgestellt ist. Allein die später gefertigte Predella zu diesem Altar verblieb in der Grönauer Kapelle.


Verkehr


Die Alte Salzstraße (Landesstraße 331) zieht sich in Nord-Süd-Richtung durch den Ort. Im Süden liegt die Anschlussstelle Groß Sarau der Bundesautobahn 20. Westlich liegt der Flughafen Blankensee der Hansestadt Lübeck.


Bildung


Im Norden von Groß Grönau liegt nahe am Wald die „Waldschule“. Sie ist die einzige Grundschule Groß Grönaus und hat zwölf Klassen.


Persönlichkeiten



Bilder




Commons: Groß Grönau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 3: Ellerbek - Groß Rönnau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2003, ISBN 978-3-926055-73-6, S. 334 (dnb.de [abgerufen am 26. April 2020]).
  3. J. M. Michler: Kirchliche Statistik der evangelisch-lutherischen Kirche des Provinz Schleswig-Holstein. Band 2. Kiel 1887, S. 1181.
  4. http://www.gemeindegrossgroenau.de/index.php/144.html
  5. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

На других языках


- [de] Groß Grönau

[en] Groß Grönau

Groß Grönau is a municipality in the district of Lauenburg, in Schleswig-Holstein, Germany.

[ru] Грос-Грёнау

Грос-Грёнау (нем. Groß Grönau) — коммуна в Германии, в земле Шлезвиг-Гольштейн.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии