Groß Grönau ist eine Gemeinde im Norden des Kreises Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein. Sie grenzt im Norden und Westen unmittelbar an den Lübecker Stadtteil St. Jürgen und bildet mit Lübeck eine Agglomeration. Im Ort gibt es eine Außenstelle der Verwaltung des Amtes Lauenburgische Seen. Groß Grönau hat keine weiteren Ortsteile.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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53.801510.75047 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Herzogtum Lauenburg | |
Amt: | Lauenburgische Seen | |
Höhe: | 7 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,9 km2 | |
Einwohner: | 3824 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 780 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 23627 | |
Vorwahl: | 04509 | |
Kfz-Kennzeichen: | RZ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 53 041 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Fünfhausen 1 23909 Ratzeburg | |
Website: | www.gemeindegrossgroenau.de | |
Bürgermeister: | vakant | |
Lage der Gemeinde Groß Grönau im Kreis Herzogtum Lauenburg | ||
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Die östliche Gemeindegrenze bildet die Wakenitz, die gleichzeitig an ihrem Ostufer Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern ist. Entlang der Wakenitz verläuft der Drägerweg als Wanderweg von Lübeck nach Rothenhusen am Ratzeburger See.
Eine adlige Familie Gronow als Besitzer einer Wasserburg, des späteren Guts Tüschenbek, erscheint 1212 erstmals in einer Urkunde. Der Ort selbst wurde im Jahr 1230 im Ratzeburger Zehntregister des Bischofs von Ratzeburg als Kirchdorf erwähnt. Ein Vorgängerbau St.-Willehad-Kirche stand zu diesem Zeitpunkt also schon. Wenig später war Groß Grönau ein eigenständiges Kirchspiel.
1571 kaufte der Statthalter Heinrich Rantzau den Ort und die nahegelegene Burg. Die Hofanlage ließ er im Renaissancestil umbauen. Durch die Ansiedlung von Handwerkern wollte er Groß Grönau zu einem bedeutenden Handelsort machen. Dazu erlaubte er auch andernorts nicht geduldeten religiöse Minderheiten, darunter Mennoniten, die Ansiedlung. Tatsächlich erlangte Groß Grönau zu dieser Zeit die Fleckensgerechtigkeit.[3]
Nachdem Rantzaus Sohn den Ort wieder verkauft hatte, befand sich Grönau wieder im Besitz der Herzöge von Sachsen-Lauenburg, die auch das Kirchenpatronat innehatten. 1654 wählte Herzog Franz Erdmann anlässlich seiner Hochzeit mit seiner Cousine Sibylle Hedwig, der Tochter von Herzog August und dessen erste Frau Elisabeth Sophie von Schleswig-Holstein-Gottorf, Tüschenbek zu seiner Wohnung. Während seiner kurzen Regierungszeit von 1665 bis 1666 machte er den Ort kurzzeitig zur Residenz. Nach seinem Tod blieben Gut Tüschenbek und das herzogliche Sommerhaus Fürstenhof Witwensitz von Sibylle Hedwig. Nach ihrem Tod verfielen die Gebäude.
Von den 17 Sitzen in der Gemeindevertretung hat seit der Kommunalwahl 2018 die SPD acht, die CDU sieben und die FDP zwei inne.[4]
Blasonierung: „In Rot mit von Silber und Schwarz zwölfmal gestücktem Bord eine silberne heraldische Lilie.“[5]
Der gestückte Bord ist dem Wappen des Kreises Herzogtum Lauenburg entnommen. Die Lilie ist das Wappenzeichen der ersten nachweisbaren Besitzer des Ortes, der Adelsfamilie Gronowe.
In der Liste der Kulturdenkmale in Groß Grönau stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Der Chor der St. Willehadkirche stammt aus der Zeit um 1250, das jüngere Kirchenschiff etwa von 1330 und der Turm neueren Datums von nach dem Jahr 1700. In der Kirche befinden sich ein Taufstein aus dem 13. Jahrhundert und eine von Herzog Franz Erdmann 1664 gestiftete Kanzel. Der Altar ist aus dem Jahr 1730. Das Gehäuse der Orgel stammt aus der 1806 abgerissenen Kirche des Johannisklosters in Lübeck.
In Klein Grönau, das als Ortsteil zum Lübecker Stadtteil Lübeck-St. Jürgen gehört, befindet sich eine backsteingotische Hospitalanlage der Stadt Lübeck. Diese besteht aus der 1409 geweihten Siechenkapelle mit einer 1659 von Cordt Kleimann in Lübeck gegossenen Glocke, dem Siechenhaus und einer Hofanlage. Das Siechenhaus wurde mit Mitteln des im Jahr 1477 verstorbenen Lübecker Bürgermeisters Andreas Geverdes 1480 als Armenhaus für zwölf Bewohner gebaut. Hierher gelangte der gotische Hochaltar aus der Lübecker Aegidienkirche, der als Grönauer Altar heute im St.-Annen-Museum in Lübeck ausgestellt ist. Allein die später gefertigte Predella zu diesem Altar verblieb in der Grönauer Kapelle.
Die Alte Salzstraße (Landesstraße 331) zieht sich in Nord-Süd-Richtung durch den Ort. Im Süden liegt die Anschlussstelle Groß Sarau der Bundesautobahn 20. Westlich liegt der Flughafen Blankensee der Hansestadt Lübeck.
Im Norden von Groß Grönau liegt nahe am Wald die „Waldschule“. Sie ist die einzige Grundschule Groß Grönaus und hat zwölf Klassen.
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