Großsteinhausen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
49.1905555555567.455303 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südwestpfalz | |
Verbandsgemeinde: | Zweibrücken-Land | |
Höhe: | 303 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,85 km2 | |
Einwohner: | 570 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 118 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66484 | |
Vorwahl: | 06339 | |
Kfz-Kennzeichen: | PS, ZW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 40 210 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Landauer Straße 18–20 66482 Zweibrücken | |
Website: | www.grosssteinhausen.de | |
Ortsbürgermeister: | Volker Schmitt | |
Lage der Ortsgemeinde Großsteinhausen im Landkreis Südwestpfalz | ||
![]() |
Die Gemeinde Großsteinhausen liegt in der Nähe der französischen Grenze zwischen den kreisfreien Städten Zweibrücken und Pirmasens. Westlich davon liegt die Ortsgemeinde Dietrichingen, nordöstlich Kleinsteinhausen und südlich Riedelberg.
Großsteinhausen wurde erstmals im Jahre 1250 urkundlich erwähnt. Dort schlichtet Graf Reinhard von Blieskastel, Herr zu Bitsch einen Erbstreit der Brüder Johannes, Hesso, Reinhard und Otto von Steinhausen mit dem Abt von Stürzelbronn. Sieben Jahre später 1257 weist eine Schenkungsurkunde auf die alte Kirche von Großsteinhausen, als Abt Hugo von Hornbach den Kirchplatz dem Kloster Stürzelbronn vermachte. Die Cyriacus-Kapelle war den schriftlichen Aufzeichnungen zufolge 1264 bereits fertiggestellt. Der Vikar von Walschbronn hielt hier wöchentliche Gottesdienste ab. Die alte Kirche wurde Mitte des letzten Jahrhunderts bis auf die Fundamente abgetragen.
Großsteinhausen und Kleinsteinhausen gehörten zum Herzogtum Lothringen. Lehnsherren waren die Herren von Ettendorf, eine elsässische Adelsfamilie, die ihren Sitz auf Burg Hohenfels bei Neunhofen hatte. 1362 verpfändete Reinhold von Ettendorf das Dorf an Graf Walram von Zweibrücken und desgleichen tat 1385 Boemund von Ettendorf, der die Hälfte seiner Lehen Edelknecht Albrecht von Zweibrücken zum Pfand gab. Das Rittergeschlecht der Ettendorfer starb 1413 aus.
Großsteinhausen fiel an die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken, die das Dorf zeitweise an Zweibrücker Burgmannen und Adelsfamilien weiter verlehnten. Damit war Großsteinhausen dem Nünschweilerhof im Oberamt Zweibrücken zugeordnet. Im 18. Jahrhundert erhielt der Ort eine eigene Schultheißerei.
Das Dorf Großsteinhausen gehörte bis zur Französischen Revolution zum pfalz-zweibrückischen Oberamt Zweibrücken.[2] Ab 1793 wurde das Linke Rheinufer im Ersten Koalitionskrieg französisch besetzt. Von 1798 bis 1814 gehörte Großsteinhausen mit Kleinsteinhausen und Riedelberg zur Mairie Großsteinhausen im Kanton Neuhornbach im Departement Donnersberg. Im Jahr 1802 lebten 204 Einwohner im Ort, davon 128 Reformierte, 16 Lutheraner und 60 Katholiken.[2]
Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kam das Gebiet im Juni 1815 zunächst zu Österreich und wurde 1816 auf der Grundlage eines Staatsvertrags an das Königreich Bayern abgetreten. Unter der bayerischen Verwaltung gehörte Großsteinhausen von 1817 an zum Landkommissariat Zweibrücken im Rheinkreis, ab 1862 zum Bezirksamt Zweibrücken und von 1939 an zum Landkreis Zweibrücken.
Noch 1905 waren Groß- und Kleinsteinhausen zu einem Amt vereinigt und insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch noch umliegende Nachbarorte mitverwaltet. Mit der Integration in die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land 1972 wurde das Bürgermeisteramt aufgelöst.
Zu Großsteinhausen zählt auch die erstmals 1485 als Hornbacher Klostermühle urkundlich erwähnte im Trualbe-Tal gelegene Großsteinhauser Mühle. Dort liegt der im Zweiten Weltkrieg errichtete Großsteinhauserhof, der als Relikt des sog. Reichserbhofprogrammes gilt und noch heute als „Erbhof“ bezeichnet wird.
Der Gemeinderat in Großsteinhausen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]
Volker Schmitt (FDP) wurde 2004 Ortsbürgermeister von Großsteinhausen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 75,79 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Der Vorgänger von Volker Schmitt war Klaus Freiler.[4][5]
![]() |
Blasonierung: „Geviert von Gold und Rot, in Feld 1 (oben rechts) ein durchgehendes, schwarzes Andreaskreuz, in 2 eine goldene Bruchsteinkirche mit links angesetztem Glockenturm und kreuzbestücktem Dach, in 3 ein silberner Pflug und in 4 ein blaubewehrter und -bezungter roter Adler.“ |
Wappenbegründung: Das durchgehende schwarze Andreaskreuz in Gold und der rote Adler in Gold entstammen dem Wappen der Herren von Ettendorf, die dort im 13. und 14. Jahrhundert herrschten.
Es wurde 1982 durch die Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz verliehen. |
In der Gemeinde gibt es neun Vereine und mehrere Wanderwege rund um das Dorf.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Großsteinhausen
Durch Großsteinhausen führt die L 478. Über die nahegelegene Auffahrt Walshausen der A 8 besteht Anschluss an den Fernverkehr. Es gibt einen Dorfladen, einen Metzger, einen Arzt und zwei Kirchengemeinden sowie eine Gaststätte (Sportheim), eine Kfz-Werkstatt, drei Heizungs- und Installationsbetriebe und viele andere kleine Gewerke. Wanderwege umrunden den Ort, die durch die hohe Lage einen guten Rundumblick bieten. Als Wohngemeinde hat sich Großsteinhausen in den letzten Jahrzehnten gut entwickelt. Ein Baugebiet für Bauwillige ist vorhanden.
Städte: Dahn | Hornbach | Rodalben
Gemeinden: Althornbach | Battweiler | Bechhofen | Biedershausen | Bobenthal | Bottenbach | Bruchweiler-Bärenbach | Bundenthal | Busenberg | Clausen | Contwig | Darstein | Dellfeld | Dietrichingen | Dimbach | Donsieders | Eppenbrunn | Erfweiler | Erlenbach bei Dahn | Fischbach bei Dahn | Geiselberg | Großbundenbach | Großsteinhausen | Hauenstein | Heltersberg | Hermersberg | Herschberg | Hettenhausen | Hilst | Hinterweidenthal | Hirschthal | Höheinöd | Höheischweiler | Höhfröschen | Horbach | Käshofen | Kleinbundenbach | Kleinsteinhausen | Knopp-Labach | Krähenberg | Kröppen | Leimen | Lemberg | Ludwigswinkel | Lug | Maßweiler | Mauschbach | Merzalben | Münchweiler an der Rodalb | Niederschlettenbach | Nothweiler | Nünschweiler | Obernheim-Kirchenarnbach | Obersimten | Petersberg | Reifenberg | Riedelberg | Rieschweiler-Mühlbach | Rosenkopf | Rumbach | Ruppertsweiler | Saalstadt | Schauerberg | Schindhard | Schmalenberg | Schmitshausen | Schönau | Schwanheim | Schweix | Spirkelbach | Steinalben | Thaleischweiler-Fröschen | Trulben | Vinningen | Waldfischbach-Burgalben | Wallhalben | Walshausen | Weselberg | Wiesbach | Wilgartswiesen | Winterbach