Ebrach ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Bamberg, Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ebrach und zählt zur Metropolregion Nürnberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.84888888888910.494444444444330 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Bamberg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Ebrach | |
Höhe: | 330 m ü. NHN | |
Fläche: | 32,26 km2 | |
Einwohner: | 1934 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 60 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96157 | |
Vorwahl: | 09553 | |
Kfz-Kennzeichen: | BA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 71 128 | |
LOCODE: | DE EBR | |
Marktgliederung: | 12 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Rathausplatz 2 96157 Ebrach | |
Website: | www.ebrach.de | |
Erster Bürgermeister: | Daniel Vinzens[2] | |
Lage des Marktes Ebrach im Landkreis Bamberg | ||
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Der Hauptort liegt im Steigerwald an der Mittleren Ebrach zwischen Bamberg im Osten und Würzburg im Westen. Dort befindet sich das ehemalige Zisterzienserkloster Ebrach. Nördlich von Ebrach liegen die beiden wertvollen Waldschutzgebiete Waldhaus und Brunnstube
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn) Rauhenebrach (Unterfranken), Burgwindheim (Oberfranken), Geiselwind und Oberschwarzach (beide Unterfranken).
Es gibt zwölf Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahlen angegeben):[3][4]
Die Meierei gehört zum Gemeindeteil Ebrach. Es gibt die Gemarkungen Buch, Ebrach, Großbirkach, Großgressingen und Neudorf bei Ebrach.
Der Ortsname stammt wahrscheinlich nicht von Eber, sondern vielleicht von einem alten vorgermanischen Stamm ebr- (Wasser), urverwandt mit dem baskischen ibar (Tal).[5]
Kloster Ebrach wurde 1127 als eines der ersten rechtsrheinischen Zisterzienserklöster durch die fränkischen Edelfreien Berno und Richwin von Eberau gegründet. Im Jahre 1127 übersiedelten zwölf Mönche vom Mutterkloster Morimond. 1200 begann Abt Hermann I. den Bau der Abteikirche, die 1285 vollendet wurde. Sie ist 88 Meter lang und gilt als eines der schönsten Baudenkmäler der frühgotischen Baukunst. In dem Bauwerk befindet sich eine in den 2010er Jahren sanierte prächtige klassizistische Ausstattung. Sie umfasst über 50 Fenster, 26 Altäre und über dem Westportal eine Rosette von zwölf Meter Durchmesser nach dem Vorbild von Notre Dame in Paris. Die Fenster wurden 1887 neu gemalt. Obwohl die Ebracher Äbte immer wieder die Reichsunmittelbarkeit für ihr Kloster anstrebten, blieb das Kloster unter der Herrschaft des Würzburger Bischofs. Es gehörte zu den reichsten Abteien Frankens und hatte Außenposten („Amtsschlösser“) in Mainstockheim, Sulzheim, Oberschwappach und Burgwindheim.
Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst, der Ort kam durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wie weite Teile Frankens zu Bayern (Siehe auch Geschichte Frankens).[6] Kloster Ebrach wurde offiziell erst bei seiner Aufhebung die Reichsunmittelbarkeit zuerkannt. Vor 1803 hatte das Hochstift Würzburg diese stets mit Erfolg bestritten. Die Klosterkirche ist seither katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Seit 1851 nutzt die Justizvollzugsanstalt Ebrach die barocken Klostergebäude. Im Ersten Weltkrieg fielen 25 Männer aus Ebrach und im Zweiten Weltkrieg 57 Männer.[7]
Am 1. April 1971 wurde im Rahmen der Gemeindegebietsreform die ehemalige Gemeinde Neudorf nach Ebrach eingemeindet. Am 1. Januar 1972 folgten Buch, Großbirkach und Großgressingen.[8]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs der Markt von 1812 auf 1848 um 36 Einwohner bzw. um 2 %. Ein Höchststand wurde am 31. Dezember 1992 mit 2042 Einwohnern verzeichnet.
Jahr | Anzahl | Anmerkung |
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1900 | 1403 | |
1961 | 2616 | davon Ebrach 1886, Buch 118, Großbirkach 160, Großgressingen 352, Neudorf 100 |
1970 | 2471 | davon Ebrach 1795, Buch 111, Großbirkach 127, Großgressingen 332, Neudorf 106 |
1987 | 1774 | |
1991 | 2030 | |
1995 | 1978 | |
2000 | 2017 | |
2005 | 1930 | |
2010 | 1878 | |
2015 | 1806 |
Laut Zensus am 9. Mai 2011 sind 57,4 % der Einwohner römisch-katholisch und 23,4 % evangelisch-lutherisch. 19,2 % haben eine andere Religion oder sind konfessionslos.
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Daniel Vinzens von der Ebracher Neuen Liste (ENL), der sich mit 66,12 % der Stimmen gegen Detlef Panzer (CSU) durchsetzte. Sein Vorgänger war Max-Dieter Schneider (SPD). Dieser wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Alfons Keller (CSU), 2008 mit 90,84 % der Stimmen und 2014 ohne Gegenkandidaten mit 89,42 % wiedergewählt.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 969.000 Euro, davon waren umgerechnet 353.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto).
In der Wahlperiode 2020 bis 2026 besteht der Gemeinderat aus 12 Mitgliedern und dem Ersten Bürgermeister. Folgende Tabelle zeigt das Ergebnis der Kommunalwahl am 15. März 2020[9] und die Sitzverteilungen nach früheren Wahlen:
Partei / Liste | Stimmenanteil 2020 | Sitze 2020 | Sitze 2014 | Sitze 2008 | Sitze 2002 | |
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CSU | 24,9 % | 3 | 3 | 3 | 3 | |
SPD | 13,7 % | 2 | 3 | 3 | 3 | |
Ebracher Neue Liste | 37,9 % | 4 | 3 | 3 | 3 | |
Freie Wähler Ebrach und Umland | 16,1 % | 2 | 2 | 3 | 2 | |
Junge Ebracher Liste | 07,4 % | 1 | 1 | – | – | |
Freie Wählerliste | – | – | – | – | 1 | |
Gesamt | 100 % | 12 | 12 | 12 | 12 | |
Wahlbeteiligung: 68,97 % |
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Blasonierung: „Über rotem Schildfuß, darin ein silberner Schrägwellenbalken, in Gold ein springender schwarzer Eber, der einen silbernen Abtstab schräg im Maul hält.“[10] |
Wappenbegründung: Der Eber und der silberne Wellenbalken stehen redend für den Ortsnamen. Der Wellenbalken ist Sinnbild für Ach, also einen Fluss. Der Eber stammt in etwas abgeänderter Form aus dem Wappen des gleichnamigen Zisterzienserklosters, das 1127 gegründet wurde. Die Geschichte des Ortes ist sehr eng mit der des Klosters verbunden. Bis zur Säkularisation 1803 war das Kloster Grund- und Gerichtsherr im Ort. Das Kloster richtete hier ein Amt ein. Dessen Siegel zeigte den Eber mit einem geschulterten Krummstab. Die Farben Gold und Schwarz weisen auf die zeitweilige Reichsunmittelbarkeit des Klosters hin, die von den Fürstbischöfen von Würzburg allerdings stets bestritten wurde. Die Farben Silber und Rot sind die Wappenfarben des Hochstifts Würzburg und erinnern an dessen Landeshoheit.[11] Die Gründungslegende des Klosters Ebrach erzählt, ein Eber habe den Mönchen den Ort für die Klostergründung gewiesen, indem er ihnen den Abtsstab entriss und ihn an der Stelle des späteren Klosters fallen ließ.[12]
Dieses Wappen wird seit 1886 geführt. |
Mit folgenden Gemeinden existieren partnerschaftliche Beziehungen:[13]
Auf Grund der Lage im Steigerwald ist Holz ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.
1998 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 23, im produzierenden Gewerbe 330 und im Bereich Handel und Verkehr 36 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 100 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 476. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe ebenfalls einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 52 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1077 Hektar, davon waren 766 Ackerfläche und 310 Dauergrünfläche.
Freiwillige Feuerwehren bestehen in Ebrach, Buch, Großbirkach, Großgressingen und Neudorf (bei Ebrach).
Die letzte Braustätte der Gemeinde war die Klosterbrauerei Wilz, die im Jahr 1954 schloss. Später ließ sie ihr Bier im Lohnbrauverfahren bei der Brauerei Göller brauen. Im Ortsteil Großgressingen gab es 1714 bis 1948 die Brauerei Henkelmann.[14]
Die Ortschaft liegt an der Bundesstraße 22. Über die Staatsstraße 2258 ist die Auffahrt Geiselwind (AS 76) der Autobahn A 3 erreichbar.
Die Bahnstrecke Strullendorf–Ebrach wurde 2006 stillgelegt und abgebaut.
Der Ort ist über mehrere ÖPNV-Buslinien mit der Region und dem ca. 35 Kilometer entfernten Oberzentrum Bamberg und dem dortigen Bahnhof verbunden. Mehrere Regionalbuslinien starten und enden in Ebrach. Busfahrten nach Bamberg dauern ca. 50 Minuten, das nur 14 Kilometer entfernte Mittelzentrum Gerolzhofen im unterfränkischen Nachbarlandkreis Schweinfurt ist mit dem ÖPNV nur mit Umsteigen und nicht unter 100 Minuten Fahrzeit erreichbar.
Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
In der Grundschule Ebrach wurden im Schuljahr 2017/2018 62 Schüler von 4 hauptamtlichen Lehrkräften unterrichtet.[15] An der Steigerwaldschule Staatliche Realschule Ebrach unterrichteten 2017/2018 36 Lehrkräfte 566 Schüler.[16] 1999 gab es 50 Kindergartenplätze mit 36 Kindern.
Die Ehrenbürgerschaft hat der Markt nach 1945 an acht Personen verliehen. Die zwei der letzten drei Verleihungen erfolgten an langjährige Bürgermeister.
Buch | Eberau | Ebrach | Großbirkach | Großgressingen | Hof | Kleinbirkach | Kleingressingen | Neudorf bei Ebrach | Schmerb | St. Rochus | Winkelhof
Altendorf | Baunach | Bischberg | Breitengüßbach | Burgebrach | Burgwindheim | Buttenheim | Ebrach | Frensdorf | Gerach | Gundelsheim | Hallstadt | Heiligenstadt in Oberfranken | Hirschaid | Kemmern | Königsfeld | Lauter | Lisberg | Litzendorf | Memmelsdorf | Oberhaid | Pettstadt | Pommersfelden | Priesendorf | Rattelsdorf | Reckendorf | Scheßlitz | Schlüsselfeld | Schönbrunn im Steigerwald | Stadelhofen | Stegaurach | Strullendorf | Viereth-Trunstadt | Walsdorf | Wattendorf | Zapfendorf
Gemeindefreie Gebiete
Ebracher Forst |
Eichwald |
Geisberger Forst |
Hauptsmoor |
Koppenwinder Forst |
Lindach |
Semberg |
Steinachsrangen |
Winkelhofer Forst |
Zückshuter Forst