Bramstedt in der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen
Bramstedt in der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen
Bramstedt von oben
Geografie
Lage
Bramstedt liegt zwischen den Städten Bremerhaven und Bremen. Die Ortschaft befindet sich im nordöstlichen Teil der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen.
Die germanischen Chauken besiedelten vor Christi Geburt das Gebiet beidseitig der Unterweser. Sächsische Stämme eroberten wahrscheinlich ab 300/400n.Chr. weite Teile Niederdeutschlands und die Chauken gingen in den Sachsen auf. Bramstedt soll zu den ältesten Orten im Norden gehören. Es war bis etwa 1800 ein Bauerndorf, das seinen alten Ortskern bis heute erhalten hat. Die historischen Gebäude sind vorwiegend Fachwerkhäuser. Das Niedersachsenhaus ist ein 200Jahre alter Fachwerkbau mit Backhaus, Schafstall und Wagenremise. Es dient heute als Begegnungsstätte.
Um die Zeit von 900 bis 1000 entstand bei der Missionierung des Gebietes in Bramstedt die erste bekannte Kirche. Die heutige evangelische St.-Jacobi-Kirche von 1750 brannte 1779 ab und wurde 1781 wieder aufgebaut. Das bronzene Taufbecken von 1469 stammt von Hinrich Klinghe.[5]
Ab dem 11.Jahrhundert gelangte Bramstedt zum Bistum Bremen, ab 1648 zum schwedisch beherrschten Reichsterritorium Bremen-Verden, ab 1719/1720 zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (1815 Königreich Hannover), das 1866 als Provinz Hannover an Preußen kam. Ab1885 gehörte der Ort zum Amt Hagen und zum Landkreis Geestemünde der 1932 in den Landkreis Wesermünde aufging und 1977 in den Landkreis Cuxhaven. 1927 war das Amtsgericht in Hagen, eine Poststelle befand sich in Bramstedt und das Finanzamt lag in Wesermünde.[6] Im April 1945 wurden Tausende von KZ-Häftlingen des KZ Neuengamme bei der Evakuierung des Außenlagers Farge auf einem Todesmarsch in Richtung Bremervörde durch den Ort getrieben. Seit 1946 liegt Bramstedt im Land Niedersachsen.
Eingemeindungen
Die Samtgemeinde Hagen entstand zum 1.Januar 1970 und umfasste mit Bramstedt zunächst 16 Gemeinden. Nach §7 des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Bremervörde vom 13.Juni 1973 (Nds. GVBl. S.183) wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Harrendorf, Lohe und Wittstedt im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1.März 1974 stattfand, in die Gemeinde Bramstedt eingegliedert.[7]
Zum 1.Januar 2014 erfolgte die Auflösung der Samtgemeinde Hagen und deren Mitgliedsgemeinden sowie die Neubildung der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen mit seinen 16 Ortschaften.[8]
¹ Volkszählungsergebnis vom 6.Juni
² Volkszählungsergebnis vom 27.Mai
³ jeweils zum 31.Dezember
Politik
Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 64,16%
%
60
50
40
30
20
10
0
51,4%
21,5%
18,0%
9,2%
CDU
Grüne
SPD
FW
Ortsrat
Der Ortsrat von Bramstedt setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Aus den Ergebnissen der vergangenen Ortsratswahlen ergaben sich folgende Sitzverteilungen:
Der Ortsbürgermeister von Bramstedt ist Lüder Schnibbe (CDU). Sein Stellvertreter ist Marvin Amelung (CDU) aus Lohe.[15][16]
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens von Bramstedt stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[17]
Wappen von Bramstedt
Blasonierung: „Geteilt, oben in Blau drei silberne Rüdenköpfe mit goldener Zunge und goldenen, beringten Halsbändern, unten in Gold eine blaue Jakobsmuschel.“[17]
Wappenbegründung: Die Rüdenköpfe sind dem Wappen des ausgestorbenen Adelsgeschlechtes von Bramstedt entlehnt. Die Jakobsmuschel ist ein Beizeichen des Apostels Jakobus, des Patrons der Bramstedter Kirche.
Siehe auch: Liste der Kommunalwappen mit der Jakobsmuschel in Deutschland
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Hagen im Bremischen – Bramstedt
Die evangelische St.-Jacobi-Kirche von 1750 hat einen rechteckigen Saalbau, verputzte Backsteinwände mit Strebepfeilern und einen Ostturm. 1779 brannte die Kirche ab und sie wurde 1781 wieder aufgebaut mit nunmehr hölzernen Segmentbogentonnen. Das bronzene Taufbecken, 1469 gegossen, stammt von Hinrich Klinghe. Der große Kanzelaltar entstand um 1781.
Das Niedersachsenhaus, ein 200Jahre altes Fachwerkhaus mit Backhaus, Schafstall und Wagenremise, dient heute den Einwohnern als kulturelle und dörfliche Begegnungsstätte.
Großsteingräber bei Bramstedt (sie wurden im 19.Jahrhundert zerstört)
Denkmäler
In Bramstedt steht ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg.[18][19]
Naturdenkmale
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale im Landkreis Cuxhaven – Hagen im Bremischen
Quelle (schöne Tränke)
Fotogalerie
Die St.-Jacobi-Kirche in Bramstedt, Gesamtansicht von Norden
Kirche von Süden
Niedersachsenhaus des Heimatvereins Bramstedt, Giebelseite von Norden
Niedersachsenhaus von Südwesten
Heimathaus von Südosten
Vereine und Verbände
Bürgerverein Dorfgemeinschaftshaus Wittstedt e.V.
DRK – Ortsverein Bramstedt
DRK – Ortsverein Harrendorf
Förderverein von Kindergarten und Grundschule Bramstedt
Freiwillige Feuerwehr Bramstedt
Freiwillige Feuerwehr Harrendorf
Freiwillige Feuerwehr Lohe
Freiwillige Feuerwehr Wittstedt
Heimatverein Bramstedt und Umgebung e.V.
JFV Staleke 2011 e.V.
Klub für Terrier e.V. von 1894, OG von der Geest
Kyffhauser Kameradschaft Bramstedt und Umgebung
Meerkatzen-Triker
Reitverein Wittstedt e.V.
Reservistenkameradschaft 26/SG Hagen
Schützenverein Finna und Umgebung von 1898 e.V.
Sozialverband Deutschland e.V. OV Bramstedt
Sportverein Wittstedt 66 e.V.
Tierasyl Heimatlos e.V.
TSV Bramstedt
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
Johann Hinrich Röver (1812–1895), Orgelbauer
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
Hinrich Klinghe, auch Hinrik Klinghe (* 15.Jahrhundert), Erzgießer, er schuf 1469 die Bronzetaufe der örtlichen St.-Jacobi-Kirche
Claus von Ahlefeldt (1614–1674), Erbherr der Herrschaft Bramstedt
Jonni Käsehage, Heimatverein Bramstedt, " Bramstedt im Wandel der Zeit", Menschen und ihre Häuser – gestern und heute – 2009
Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen:Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (=Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V.Band27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 4 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431kB; abgerufen am 23.Oktober 2019]).
Laut Gemeinde Hagen im Bremischen am 27.November 2017
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.):Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1.Januar 1973, S.47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat[PDF; 21,3MB; abgerufen am 5.Juli 2021]).
Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven.(Nicht mehr online verfügbar.)In:cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de.November 2016,archiviertvomOriginalam11.Dezember 2019;abgerufen am 5.Juli 2021.
Georg Dehio:Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen/Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00348-7.
Michael Rademacher:Landkreis Wesermünde.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900(Siehe unter: Nr.12).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.248.
Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Hagen im Bremischen, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds.GVBl.). Nr.10/2013. Hannover 19.Juni 2013, S.162, S. 6 (Digitalisat[PDF; 153kB; abgerufen am 5.Juli 2021]).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.):Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25.September 1956, für das Saarland 31.Dezember 1956). W.Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.192 (Digitalisat).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.):Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27.Mai 1970, Gebietsstand 1.Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S.104–105 (Digitalisat).
Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger:Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (=Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S.243–247.
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