world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Bokel ist eine Ortschaft in der Einheitsgemeinde Beverstedt im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.

Bokel
Gemeinde Beverstedt
Wappen von Bokel
Wappen von Bokel
Höhe: 9 m ü. NHN
Fläche: 20,98 km²[1]
Einwohner: 2391 (15. Nov. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 114 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. November 2011
Postleitzahl: 27616
Vorwahl: 04748
Bokel (Niedersachsen)
Bokel (Niedersachsen)

Lage von Bokel in Niedersachsen

Bokel in der Einheitsgemeinde Beverstedt
Bokel in der Einheitsgemeinde Beverstedt
Bokel in der Einheitsgemeinde Beverstedt
Die Ortschaften in der Einheitsgemeinde Beverstedt
Die Ortschaften in der Einheitsgemeinde Beverstedt
Bokel von oben
Bokel von oben

Geografie



Lage


Die Ortschaft Bokel befindet sich im südwestlichen Teil der Einheitsgemeinde Beverstedt. Der Ort liegt im Elbe-Weser-Dreieck im Süden des Landkreises Cuxhaven.


Ortsgliederung



Nachbarorte


Hollen Lunestedt – Ortsteil Freschluneberg Stubben
Hollen – Ortsteil Heise
Bramstedt
(Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen)
Bramstedt – Ortsteil Lohe
(Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen)
Holste
(Samtgemeinde Hambergen – Landkreis Osterholz)

Axstedt
(Samtgemeinde Hambergen – Landkreis Osterholz)

(Quelle:[2])


Geschichte


Bokel gehört zu den ältesten Siedlungen dieser Geest und wurde urkundlich erstmals im Jahre 1110 als „Bockla“ (Buchenwald) erwähnt.[3] Jahrhundertelang bildeten ein Teil der Hauptstraße sowie der Bock- und der Mühlenstraße das eigentliche Dorf. Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–48) erfolgte die Besiedlung des Brinks. Das Dorf entwickelte sich langsam von 38 Feuerstellen im Jahre 1718 bis auf 50 Feuerstellen im Jahre 1791. Die Bewohner trieben fast alle Ackerbau und Viehzucht und waren überwiegend gegenüber den damaligen Grundherren (Stotel, Wersebe, Kloster Lilienthal) abgabenpflichtig. Die Gemeinschaftsteilungen und Lastenablösungen fanden erst ab 1818 statt. 1894 gehörte Bokel zum Kreis Geestemünde, Amtsgericht Hagen, Post Bokel; 1927 kam die Zugehörigkeit zum Finanzamt Wesermünde-Land.

Mit der Entstehung der Moorkolonien Kransmoor (um 1830)[4][5] und Langenfelde (um 1880) sowie der Eröffnung der Eisenbahnlinie Bremen-Geestemünde (1862) mit der Station Stubben veränderte sich die Gemeinde in mancher Hinsicht:

Nach dem Ersten Weltkrieg und besonders deutlich nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Einwohnerzahl der Gemeinde durch die Eingliederung der Vertriebenen (hauptsächlich aus Westpreußen und Bessarabien) und Evakuierten beträchtlich erhöht.[6]

Im Herbst des Jahres 1944 mussten in Bokel 220 Personen untergebracht werden, die vornehmlich in Bremerhaven nach Bombenangriffen ihre Wohnungen verloren hatten. Durch das Deutsche Wohnungshilfswerk sollten in ländlichen Gemeinden Behelfsheime geschaffen werden. In Bokel sollten zehn davon gebaut werden.[7]

„Bis Kriegsende wurden fünf dieser Behelfsheime fertig und bezogen: zwei auf dem Bätjerplatz (…), zwei auf dem Hof Seebeck und eins in der Seebeckstraße (…). Die restlichen in Langenfelde (…), Kransmoor (…) und auf dem Lehdeberg (…) vorgesehenen Bauten wurden, da die Materialbeschaffung sehr schwierig war, nicht fertig gestellt.“

Gemeinde Bokel – Arbeitskreis: Buch: Geschichte und Geschichten eines Dorfes. 900 Jahre Bokel. Selbstverlag, Bokel 2010, S. 115.

Nach 1945 entstand durch Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen sowie verbliebenen Evakuierten ein neuer Ortsteil: die Siedlung Lehdeberg.


Eingemeindungen


Der Versuch in den 1960er Jahren, Bokel und die Nachbargemeinde Stubben zu einer politischen Gemeinde zusammenzuschließen, scheiterte. Damit wurde möglicherweise die Chance vertan, bei der Verwaltungsreform um 1970 Sitz der Samtgemeinde zu werden. 1971 wurde Bokel eine der neun Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Beverstedt.

Seit dem 1. November 2011 ist Bokel eine Ortschaft in der Einheitsgemeinde Beverstedt.[8][9]


Einwohnerentwicklung


JahrEinwohnerQuelle
18850877[10]
19101206[11]
19251285[10]
19331392
19391370
19502182[12]
19562063
19612031[13]
19702179
19732184[14]
JahrEinwohnerQuelle
19752180 ¹[15]
19802273 ¹[16]
19852362 ¹
19902237 ¹
19952496 ¹
20002635 ¹
20052612 ¹
20102511 ¹
201624360[17]
202123910[1]

¹ jeweils zum 31. Dezember


Politik



Gemeinderat und Bürgermeister


Auf kommunaler Ebene wird die Ortschaft Bokel vom Beverstedter Gemeinderat vertreten.


Ortsvorsteher


Der Ortsvorsteher von Bokel ist Stefan Somnitz (SPD).[1] Die Amtszeit läuft von 2021 bis 2026.


Wappen


Der Entwurf des Kommunalwappens von Bokel stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[18]

Wappen von Bokel
Wappen von Bokel
Blasonierung: „In Grün eine bewurzelte silberne Buche mit vier Ästen, deren Stamm mit einer goldenen Sense in Querstellung belegt ist.“[18]
Wappenbegründung: Die Buche erinnert an die Deutung des schon 1105 als Bochla urkundlich erwähnten Ortsnamens als Buchengehölz. Die vier Äste weisen auf die vier Ortsteile Haßbüttel, Seebeck, Kransmoor und Langenfelde hin. Die Sense ist ein Sinnbild der Landwirtschaft, des Haupterwerbszweiges der Gemeinde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke



Denkmäler


In Bokel steht ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten aus dem Ersten[19] und Zweiten Weltkrieg.[20][21]


Naturdenkmale



Persönlichkeiten


Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen


Sagen und Legenden


  • Een Trauersfall[27]
  • Ökelnaam[27]
  • Spektokel met den Liekenwogen[27]
  • De Knech Jan[27]
  • Sängerfest in Oldenbüttel[27]
  • Sülbern Hochtied[27]
  • De Verwandtschaft[27]
  • Een Virus in’n Bus[27]
  • De Slinghals[27]
  • Son’n neet Ding[27]

Literatur




Commons: Bokel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Informationen über Bokel. In: Website Gemeinde Beverstedt. 15. November 2021, abgerufen am 1. März 2022.
  2. Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. (Nicht mehr online verfügbar.) In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original am 11. Dezember 2019; abgerufen am 5. Januar 2021.
  3. Gemeinde Bokel – Arbeitskreis (Hrsg.): Geschichte und Geschichten eines Dorfes. 900 Jahre Bokel. Selbstverlag, Bokel 2010, S. 11 ff.
  4. Eine Moorkate aus Kransmoor hatte eine „märchenhafte Karriere“: 1910 gelangte sie in eine Ausstellung des Bremer Überseemuseums, dort überstand sie unbeschadet den 2. Weltkrieg, wurde ab 1961 Blickfang einer Ausstellung über den Torf und kam 1976 in das Freilichtmuseum Speckenbüttel in Bremerhaven.
  5. Gemeinde Bokel – Arbeitskreis (Hrsg.): Geschichte und Geschichten eines Dorfes. 900 Jahre Bokel. Selbstverlag, Bokel 2010, S. 58 und Fotos auf S. 143.
  6. Gemeinde Bokel – Arbeitskreis (Hrsg.): Geschichte und Geschichten eines Dorfes. 900 Jahre Bokel. Berichte von Flucht und Vertreibung. Selbstverlag, Bokel 2010, S. 116–120.
  7. Gemeinde Bokel – Arbeitskreis (Hrsg.): Geschichte und Geschichten eines Dorfes. 900 Jahre Bokel. Berichte von Flucht und Vertreibung. Selbstverlag, Bokel 2010, S. 115.
  8. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Beverstedt, Landkreis Cuxhaven. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Februar 2011, archiviert vom Original am 18. September 2018; abgerufen am 3. Juli 2021.
  9. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Beverstedt, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 5/2011. Hannover 17. Februar 2011, S. 61, S. 3 (Digitalisat [PDF; 155 kB; abgerufen am 3. Juli 2021]).
  10. Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org. (Siehe unter: Nr. 10).
  11. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 3. Juli 2021.
  12. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
  13. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 104 (Digitalisat).
  14. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 3. Juli 2021]).
  15. Gemeinden in Deutschland nach Fläche und Bevölkerung. (XLSX; 896 kB) In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, 31. Dezember 1975, abgerufen am 3. Juli 2021 (Siehe unter: Niedersachsen, Nr. 1908).
  16. Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 3. Juli 2021.
  17. Informationen über Bokel. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Website Gemeinde Beverstedt. 16. November 2016, archiviert vom Original am 30. März 2017; abgerufen am 11. Dezember 2019.
  18. Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  19. Grabsteine – Bokel (Beverstedt, Cuxhaven) – Kriegerdenkmal – 1. Weltkrieg. In: grabsteine.genealogy.net. 2007, abgerufen am 3. Juli 2021.
  20. Grabsteine – Bokel (Beverstedt, Cuxhaven) – Kriegerdenkmal – 2. Weltkrieg. In: grabsteine.genealogy.net. 2007, abgerufen am 3. Juli 2021.
  21. Gefallenendenkmal – Bokel, Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen. In: Onlineprojekt Gefallenendenkmäler. September 2007, abgerufen am 3. Juli 2021.
  22. Jens Gehrke: „Pioniere“ hören auf: Gemeinde Beverstedt verabschiedet Ratsmitglieder. In: Website Nord 24. 27. September 2016, abgerufen am 3. Juli 2021.
  23. Sozialministerin Daniela Behrens | Nds. Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Abgerufen am 22. März 2022.
  24. Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 207–208.
  25. Gemeinde Bokel – Arbeitskreis (Hrsg.): Geschichte und Geschichten eines Dorfes. 900 Jahre Bokel. Selbstverlag, Bokel 2010, S. 342.
  26. Gemeinde Bokel – Arbeitskreis (Hrsg.): Geschichte und Geschichten eines Dorfes. 900 Jahre Bokel. Selbstverlag, Bokel 2010, S. 343.
  27. Gemeinde Bokel – Arbeitskreis (Hrsg.): Geschichte und Geschichten eines Dorfes. 900 Jahre Bokel. Selbstverlag, Bokel 2010, S. 344–360.
  28. Hans Müller-Brauel: Die vorgeschichtlichen Denkmäler des Kreises Wesermünde. In: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern. Bremerhaven 1910.
  29. Jan Klön: Mine meenung an’n Stammdisch. In: Wesermünder Neueste Nachrichten.

На других языках


- [de] Bokel (Beverstedt)

[en] Bokel, Lower Saxony

Bokel is a village and a former municipality in the district of Cuxhaven, in Lower Saxony, Germany. Since 1 November 2011, it is part of the municipality Beverstedt.

[ru] Бокель (Куксхафен)

Бокель (нем. Bokel, н.-нем. Bokel) — муниципальный район в Германии, земля Нижняя Саксония, район Куксхафен.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии