Bissingen an der Teck ist eine Gemeinde im Landkreis Esslingen. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart. Bissingen ist mit einem Großteil seiner Gemarkung (73,5 %) Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.5994444444449.4925415 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Esslingen | |
Höhe: | 415 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,06 km2 | |
Einwohner: | 3420 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 200 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73266 | |
Vorwahl: | 07023 | |
Kfz-Kennzeichen: | ES, NT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 16 012 | |
LOCODE: | DE 6BQ | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Vordere Straße 45 73266 Bissingen | |
Website: | www.bissingen-teck.de | |
Bürgermeister: | Marcel Musolf | |
Lage der Gemeinde Bissingen an der Teck im Landkreis Esslingen | ||
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Bissingen selbst liegt am Fuße der Schwäbischen Alb, der Ortsteil Ochsenwang auf der Albhochfläche. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhenlage von 384 m an der Grenze zu Nabern bis 830 m im Brucker Hölzle, das zugleich den höchsten Punkt des Regierungsbezirkes Stuttgart darstellt.
Die Gemeinde Bissingen an der Teck besteht aus dem Kernort Bissingen und dem Ortsteil Ochsenwang.
Angrenzende Gemeinden sind Kirchheim unter Teck im Norden, Weilheim an der Teck im Osten, Neidlingen im Südosten, Lenningen im Süden, Owen im Westen und Dettingen unter Teck im Nordwesten (alle Landkreis Esslingen).
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[2]
Als einer der ersten Orte im Kreis Esslingen wird Bissingen im Jahr 769 in der schriftlichen Überlieferung des Lorscher Codex urkundlich erwähnt.[3] Vom 11. Jahrhundert bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts gehörte Bissingen den Zähringern, danach den Herzögen von Teck. An Württemberg gelangte der Ort 1326 mit dem Erwerb der österreichischen Hälfte der Herrschaft Teck und wurde dem Amt Kirchheim zugeordnet.
Bissingen blieb auch nach der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg beim Oberamt Kirchheim. Im Zuge der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Bissingen im Jahr 1938 zum Landkreis Nürtingen. 1945 bis 1952 gehörte die Gemeinde zum Nachkriegsland Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war, ab 1952 zum neuen Bundesland Baden-Württemberg. Die Kreisreform von 1973 führte zur Zugehörigkeit zum Landkreis Esslingen.
Am 1. Januar 1975 wurde Ochsenwang nach Bissingen eingemeindet.[4]
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
Stichtag | Einwohnerzahl |
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3. Dezember 1834¹ | 1.871 |
1. Dezember 1871¹ | 1.685 |
1. Dezember 1900¹ | 1.602 |
17. Mai 1939¹ | 1.542 |
13. September 1950¹ | 2.078 |
6. Juni 1961¹ | 2.173 |
27. Mai 1970¹ | 2.583 |
25. Mai 1987¹ | 3.271 |
31. Dezember 1995 | 3.476 |
31. Dezember 2000 | 3.691 |
31. Dezember 2005 | 3.659 |
31. Dezember 2010 | 3.523 |
31. Dezember 2015 | 3.481 |
31. Dezember 2020 | 3.420 |
In Bissingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Bissingen hat nach der letzten Wahl 15 Mitglieder (2014: 14). Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis.[5] Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
Kommunalwahl 2019
% 60 50 40 30 20 10 0 46,75 % 53,25 %
FW UW Gewinne/Verluste
im Vergleich zu 2014
%p 6 4 2 0 -2 -4 -6 −4,14 %p
+4,24 %p FW UW | |
FWV | Freie Wählervereinigung | 46,75 | 7 | 50,99 | 7 | |
UWV | Unabhängige Wählervereinigung | 53,25 | 8 | 49,01 | 7 | |
gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 14 | ||
Wahlbeteiligung | 69,99 % | 59,84 % |
Im Januar 2011 wurde der bisherige Gemeindekämmerer Marcel Musolf mit 96 % der Stimmen im ersten Wahlgang zum Nachfolger von Wolfgang Kümmerle gewählt.[6] Musolf wurde im Januar 2019 mit 99,1 % der Stimmen im Amt bestätigt.[7]
Blasonierung: In Rot auf einem grünen Berg eine eintürmige silberne (weiße) Burg (Turm mit Kegeldach links).
Seit 1911 führt die Gemeinde als Ortswappen in mehrmals veränderten Darstellungen im roten Schild den silbernen Teckturm auf grün bewaldetem Berg. Die Gemeindeflagge ist Weiß-Rot (Silber-Rot). Das Wappen in der heutigen Form und die Flagge wurden 1975 vom Innenministerium verliehen.
Bissingen ist aufgrund der Lage am Albtrauf umgeben von zahlreichen Rad- und Wanderwegen. Oberhalb des Ortes an der Traufkante verlaufen sowohl der Fernwanderweg Albsteig (auch Schwäbische-Alb-Nordrandweg) als auch der Fernradweg Alb-Crossing.
In Ochsenwang befindet sich das Mörikehaus Ochsenwang.
Die südöstlich von Bissingen gelegene Burgruine Hahnenkamm war eine Satellitenburg der Teck.
Die spätgotische Marienkirche (1275 erstmals genannt) beherbergt einen Steinaltar von 1542 mit einem reich verzierten, barocken Altargitter. EDie Orgel wurde 1824 von Johann Viktor Gruol erbaut.
Bissingen besitzt einen Musikverein für Blasmusik, gegliedert in Jugend- und Stammkapelle. Als Hauptquartier dient der „Farrenstall“ in der Pfarrstraße 16. Am 21. Mai 2006 wurde der Musikverein beim Landeswettbewerb im Rahmen des Landesmusikfestes in Villingen-Schwenningen Landesmeister in der Oberstufe und im Mai 2007 auf dem Bundeswettbewerb in Würzburg Vizebundesmeister in der Oberstufe. Am 16. Mai 2010 verteidigte er beim Landesmusikfest 2010 in Metzingen der Titel „Landesmeister in der Oberstufe“.[8]
Bissingen besitzt auch einen Gesangsverein. Der MGV (Männergesangsverein) ist gegliedert in einen Kinderchor (die „Kibize“), einen gemischten Chor („Frischer Wind“) und einen Männerchor.
Bissingen liegt inmitten ausgedehnter Streuobstwiesen. Um diese Biotope aufrechtzuerhalten, setzt sich der Obst- und Gartenbauverein Bissingen durch die Pflege alter Baumbestände dafür ein, dass Landschaft und Sorten auch für künftige Generationen erhalten bleiben. Dies geschieht unter anderem durch die Betreuung gemeindeeigener Streuobstwiesen und die Einrichtung eines Altsorten-Muttergartens.[9]
Das Randecker Maar im Ortsteil Ochsenwang ist ein ehemaliger Vulkanschlot des Schwäbischen Vulkans, der auch die Voraussetzungen für die Entstehung des angrenzenden Schopflocher Moors schuf.
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