Altdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur europäischen Metropolregion Stuttgart.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.5941666666679.2708333333333356 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Esslingen | |
Höhe: | 356 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,24 km2 | |
Einwohner: | 1681 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 519 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72655 | |
Vorwahl: | 07127 | |
Kfz-Kennzeichen: | ES, NT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 16 005 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Spitalhof 1 72655 Altdorf | |
Website: | www.altdorf-es.de | |
Bürgermeister: | Joachim Kälberer | |
Lage der Gemeinde Altdorf im Landkreis Esslingen | ||
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Altdorf liegt etwa anderthalb Kilometer südöstlich des oberen Neckars im Vorland der Schwäbischen Alb, in Luftlinie ist es etwa sechs Kilometer südwestlich von Nürtingen entfernt. Das Gemeindegebiet entwässert größtenteils über die Autmut zum Neckar.
Zur Gemeinde Altdorf gehören neben dem Dorf Altdorf keine weiteren Orte.
Angrenzende Gemeinden sind Neckartailfingen im Norden, Nürtingen mit dem Stadtteil Raidwangen nur kurz im Nordosten, Großbettlingen im Osten, Bempflingen im Süden und Neckartenzlingen im Westen. Alle liegen ebenfalls im Landkreis Esslingen.
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[2]
Aus verschiedenen Funden lässt sich ableiten, dass in Altdorf schon seit viertausend Jahren Menschen ansässig sind. Der Name Altdorf geht vermutlich auf das alemannische Allachdorf zurück, womit eine Siedlung bezeichnet wurde.
Im Hochmittelalter lag das Gebiet im Herzogtum Schwaben. Altdorf wurde erst nach dem Ende der Staufer-Zeit erstmals urkundlich erwähnt. Ein Friedrich von Altdorf trat am 19. Juni 1291 als Zeuge in einer Urkunde des Johann von Wurmlingen auf.
Im Laufe des Spätmittelalters geriet der Ort nach und nach unter die Herrschaft des Klosters Denkendorf.
Durch die Reformation wurde 1535 aus dem Kloster das evangelische Klosteramt Denkendorf, dem Altdorf während der Zeit des Herzogtums Württemberg unterstellt war. Die kleine Kirche in Altdorf war eine Filiale der evangelischen Pfarrei in Neckartailfingen. Der altwürttembergische Ort war überwiegend ländlich geprägt. Hauptsächlich wurde Hafer und Dinkel angebaut, dazu in den Gärten auch etwas Hanf und Flachs. Auch Wiesenflächen, kleine Waldungen und einige Weingärten prägten das Landschaftsbild. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts besuchten die Kinder aus Altdorf die Schule im Nachbarort Neckartailfingen. Seit 1707 lässt sich für Altdorf ein eigener Schulmeister nachweisen.
Bei der Neugliederung des jungen Königreichs Württemberg am Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte Altdorf 1808 zum Oberamt Nürtingen. 1827 wurde ein neues Kirchengebäude am Ort errichtet. Die Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg führte 1938 zur Zugehörigkeit zum neu umrissenen Landkreis Nürtingen. Im Zweiten Weltkrieg fielen 16 Soldaten aus Altdorf und sechs weitere wurden vermisst. Eine Bombardierung zerstörte 1944 die Kirche aus dem 19. Jahrhundert, ein Fliegerangriff am 19. April 1945 zerstörte sechs Wohnhäuser und vier Scheunen und beschädigte fast alle weiteren Häuser.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag der Ort in der Amerikanischen Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform von 1973 ist Altdorf Teil des Landkreises Esslingen. In der Nachkriegszeit hatte sich das Dorf von einem traditionell landwirtschaftlich geprägten Ort zunehmend in eine aufstrebende Wohn- und Pendlergemeinde gewandelt. 2005 wurde das alte Rathaus durch ein neu errichtetes modernes Bürgerzentrum ersetzt.
Altdorf war seit der Reformation ein rein evangelischer Ort. Im Jahre 1846 wurden 499 evangelische Einwohner und kein einziger Katholik gezählt.[3] Die evangelische Kirchengemeinde Altdorf gehört heute zum Kirchenbezirk Nürtingen der Württembergischen Landeskirche.[4] Katholiken, die durch die Migrationsvorgänge der Nachkriegsjahre dazukamen, werden von der Kirchengemeinde St. Paulus in Neckartenzlingen betreut, die zur Seelsorgeeinheit Neckar-Aich im Dekanat Esslingen-Nürtingen zählt.
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen[5] des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze):
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Altdorf ist damit die kleinste Gemeinde im Landkreis Esslingen.
Altdorf gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Neckartenzlingen an.
Der Gemeinderat in Altdorf hat 10 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 lag bei 73,1 % (2014: 62,69 %) und ergab folgende Sitzverteilung:
Freie Bürgerliste Altdorf | 65,1 % | 7 Sitze | (2014: 52,7 %, 5 Sitze) |
Unabhängige Bürger Altdorf | 34,9 % | 3 Sitze | (2014: 47,3 %, 5 Sitze) |
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
laut Festschrift:[6]
Der parteilose Joachim Kälberer ist seit 1988 Bürgermeister von Altdorf. Seine dritte Amtszeit, für die er 2004 mit 90,3 % der Stimmen gewählt wurde, endete 2012. Zur Bürgermeisterwahl 2004 lag die Wahlbeteiligung bei 54,6 %. Am 29. Januar 2012 wurde Joachim Kälberer für weitere acht Jahre im Amt bestätigt. Die Zustimmungsquote betrug 97,6 % bei einer Wahlbeteiligung von 49,9 %.
Blasonierung: Unter goldenem Schildhaupt, darin eine schwarze Hirschstange, in Blau eine schräg gestürzte silberne Pflugschar.
2008 baute die Gemeinde Altdorf ein Wassertretbecken beim alten Wasserhäusle zur allgemeinen Nutzung.
Altdorf verfügt über eine eigene Grundschule und einen Kindertagesstätte. Weiterführende Schulen, Werkrealschule, Realschule und Gymnasium, befinden sich in der Nachbargemeinde Neckartenzlingen. Seit der Einweihung des neuen Erweiterungsbaus im Frühjahr 2012 bietet die Kindertagesstätte Platz für 75 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren.
Für die Abfallentsorgung ist der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Esslingen zuständig. Es bestehen getrennte Sammlungen für Biomüll, Hausmüll und Papier. Verpackungen werden im Rahmen des Grünen Punktes in sogenannten gelben Säcken gesammelt. Sperrmüll wird gegen Abgabe eines von zwei Gutscheinen jährlich kostenlos abgeholt oder kann zu einer Entsorgungsstation gebracht werden. Bei den Entsorgungsstationen können auch Elektro- und Metallschrott sowie andere wiederverwertbare Stoffe abgegeben werden. Für Sondermüll wie Leuchtstofflampen und Lacke gibt es besondere Problemstoffsammlungen.
Folgende Vereine sind im Ort beheimatet:
Aichtal | Aichwald | Altbach | Altdorf | Altenriet | Baltmannsweiler | Bempflingen | Beuren | Bissingen an der Teck | Deizisau | Denkendorf | Dettingen unter Teck | Erkenbrechtsweiler | Esslingen am Neckar | Filderstadt | Frickenhausen | Großbettlingen | Hochdorf | Holzmaden | Kirchheim unter Teck | Kohlberg | Köngen | Leinfelden-Echterdingen | Lenningen | Lichtenwald | Neckartailfingen | Neckartenzlingen | Neidlingen | Neuffen | Neuhausen auf den Fildern | Notzingen | Nürtingen | Oberboihingen | Ohmden | Ostfildern | Owen | Plochingen | Reichenbach an der Fils | Schlaitdorf | Unterensingen | Weilheim an der Teck | Wendlingen am Neckar | Wernau (Neckar) | Wolfschlugen