Altbach ist eine Gemeinde im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur europäischen Metropolregion Stuttgart.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.7238888888899.3797222222222247 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Esslingen | |
Höhe: | 247 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,34 km2 | |
Einwohner: | 6378 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1910 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73776 | |
Vorwahl: | 07153 | |
Kfz-Kennzeichen: | ES, NT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 16 004 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Esslinger Straße 65 73776 Altbach | |
Website: | www.altbach.de | |
Bürgermeister: | Martin Funk (SPD) | |
Lage der Gemeinde Altbach im Landkreis Esslingen | ||
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Altbach liegt am Südhang des Schurwaldes ins Tal des Neckars hinab auf 450 bis 242 m ü. NN zwischen Plochingen flussauf- und Esslingen am Neckar flussabwärts. Durchs Gemeindegebiet, das bis ans rechte Ufer des heutigen Flusslaufes reicht, zieht in einem Bogen am rechten Prallhang der Alte Neckar, über dem die vom Altbach zum Altarm hin durchlaufenen Wohngebiete liegen, während auf der flachen Flussinsel zwischen den Läufen größtenteils Industrieflächen des Neckartals liegen.
Die Gemarkung ist quellenreich, und so kann die Gemeinde 45 % ihres Trinkwasserbedarfes aus eigenen Brunnen decken.
Zur Gemeinde Altbach gehören außer dem Dorf Altbach keine weiteren Orte.
Angrenzende Gemeinden sind reihum die Städte Esslingen am Neckar im Westen und Norden, Plochingen im Osten sowie die Gemeinde Deizisau im Süden. Alle Städte gehören dem Landkreis Esslingen an.
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[2]
Funde von Reihengräberfeldern und die frühe urkundliche Erwähnung deuten auf eine frühmittelalterliche Gründung der Siedlung. Altbach wurde erstmals 783 im Lorscher Codex erwähnt.[3] Im 13. Jahrhundert (Alpach) erwarben die Grafen von Aichelberg den Ort, verkauften ihn aber stückweise an das Kloster Adelberg. Mit der Reformation (1535) kam die Landesherrschaft an Württemberg, Altbach blieb Bestandteil des Klosteramts Adelberg. Ab 1806 gehörte Altbach als Teil des Königreichs Württemberg zum Oberamt Eßlingen. 1819 wurde Altbach vom Nachbarort Zell, heute ein Stadtteil von Esslingen, getrennt und besteht seitdem als selbständige Gemeinde. Im Jahre 1846 erhielt Altbach mit einem eigenen Bahnhof Anschluss an das Schienennetz der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen, wodurch Voraussetzungen für eine Industrialisierung geschaffen worden sind.
1904 wurde Altbach ans Stromnetz gebunden, ein Jahr später folgte der Bau einer Wasserleitung. Zwischen 1922 und 1923 trennt sich die Gemeinde kirchlich vom Mutterort Zell und besaß eine Pfarrverweserei bis 1931. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Altbach 1938 zum Landkreis Esslingen. Während des Zweiten Weltkrieges wurden etwa 10 bis 12 Häuser beschädigt und zwei Zivilisten getötet. 1945 wurde der Ort Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. 1984 feierte Altbach das 1200-jährige Bestehen. Von 1999 bis zum 15. Dezember 2000 baute man das Neubaugebiet Egertenäcker.[4]
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
Stichtag | Einwohnerzahl |
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1. Dezember 1871¹ | 572 |
1. Dezember 1900¹ | 828 |
17. Mai 1939¹ | 1.662 |
13. September 1950¹ | 2.579 |
6. Juni 1961¹ | 4.168 |
27. Mai 1970¹ | 4.917 |
25. Mai 1987¹ | 5.559 |
31. Dezember 1995 | 5.586 |
31. Dezember 2000 | 5.551 |
31. Dezember 2005 | 5.740 |
31. Dezember 2010 | 5.840 |
31. Dezember 2015 | 6.043 |
31. Dezember 2020 | 6.169 |
Der Gemeinderat in Altbach hat 18 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis.[5] Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
Kommunalwahl 2019
% 50 40 30 20 10 0 40,60 % 30,28 % 29,12 %
FW SPD CDU Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
%p 2 0 -2 -4 +1,47 %p
+1,60 %p −3,07 %p FW SPD CDU | |
FW | Unabhängige Wählervereinigung Altbach e.V. | 40,60 | 7 | 39,13 | 7 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 30,28 | 6 | 28,68 | 5 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 29,12 | 5 | 32,19 | 6 | |
gesamt | 100,0 | 18 | 100,0 | 18 | ||
Wahlbeteiligung | 57,79 % | 48,1 % |
Im Dezember 2017 wurde der Bürgermeister von Ohmden, Martin Funk, zum Nachfolger des aus Altersgründen ausscheidenden Wolfgang Benignus gewählt.[6] Funk erhielt im zweiten Wahlgang 38,08 % der Stimmen.[7]
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Blasonierung: „In Rot ein aufwärts gebogener silberner Schrägbalken.“
Im Jahre 1930 war das Wappen – irrtümlich mit einem Schräglinksbalken versehen – im Schultheißenamtssiegel der Gemeinde Altbach enthalten. Die aus diesem inzwischen längst berichtigten Wappen abgeleiteten Flaggenfarben wurden der Gemeinde am 15. März 1954 von der Landesregierung verliehen. |
Wappenbegründung: Das Wappen mit dem gebogenen Schrägbalken wurde ursprünglich vom Ortsadelsgeschlecht von Altbach geführt. |
Altbach ist an die B 10 (Stuttgart–Ulm) angebunden und im Schienenverkehr mit der Filstalbahn (Stuttgart–Ulm), S-Bahnlinie S1 in den Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) eingebunden.
Am 19. Dezember 2006 wurde der weltweit erste Peoplemover, der Bahngleise überquert, in Altbach in Betrieb genommen.
Altbach verfügt über eine Grundschule,[8] vier Kindergärten und eine Ortsbücherei.
Das Kraftwerk Altbach/Deizisau wird von der EnBW betrieben und gilt als eines der modernsten deutschen Kohlekraftwerke. Es liegt auf einer Neckarinsel und zur Hälfte auf der Gemarkung der Nachbargemeinde Deizisau, weshalb der volle Name auch Kraftwerk Altbach/Deizisau lautet. Die beiden Schornsteine sind höher als die Schurwaldhöhen und die Filder und damit weithin sichtbar.
Seit 1899 wurde der Neckar durch eine der damals größten Wasserkraftanlagen Württembergs zur Energiegewinnung genutzt. Die Gebäude wurden 1998 abgerissen und zu einem Park umgestaltet.
Für die Abfallentsorgung ist der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Esslingen zuständig. Es bestehen getrennte Sammlungen für Biomüll, Hausmüll und Papier. Verpackungen werden im Rahmen des Grünen Punktes in sogenannten gelben Säcken gesammelt. Sperrmüll wird gegen Abgabe eines von zwei Gutscheinen jährlich kostenlos abgeholt oder kann zu einer Entsorgungsstation gebracht werden. Bei den Entsorgungsstationen können auch Elektro- und Metallschrott sowie andere wiederverwertbare Stoffe abgegeben werden. Für Sondermüll wie Leuchtstofflampen und Lacke gibt es besondere Problemstoffsammlungen.
Altbach besitzt eine Gemeindehalle, in der regelmäßig Theater, Konzerte, Ehrungen, Feste und sonstige Veranstaltungen der Altbacher Kulturreihe durchgeführt werden. Die Halle wird nicht nur Altbachern zur Verfügung gestellt.
Das Alte Rathaus war ursprünglich ein Jagdschloss im ehemaligen Wildpark von Hohengehren. Das Jagdschloss wurde 1839 von Altbach erworben, abgebaut und als Rathaus im selben Jahr wieder aufgebaut.
Die Christuskirche wurde zwischen 1959 und 1960 nach Plänen Seytters errichtet und am 24. Juli 1960 eingeweiht.[9] Die Kirche wurde von Helmuth Uhrig mit Kunstwerken geschmückt. Die Christusfigur an der Wand, der Taufstein und das Michaelfenster sind von seiner Hand.
1353 ist in Altbach eine Ulrichskapelle belegt, sie erhielt ihren Namen vom Schutzpatron Ulrich des Klosters Adelberg. 1514, 1599 und 1748 wurde an- und umgebaut, 1736 erhielt sie einen neuen Turm. 1817 kam ein Sakristeianbau hinzu, in den 1920er Jahren wurde der Innenraum zweimal gründlich renoviert; die am Marktplatz gelegene Kirche wurde an die bürgerliche Gemeinde verpachtet, 1978–1980 einer Innen- und Außenrenovierung unterzogen und bietet nun Raum für kulturelle Zwecke.
In Altbach existieren über 20 Vereine mit einem vielfältigen Angebot, unter anderem der Turnverein, der Radfahrerverein, der Sportclub, der Tennisclub (zusammen mit Esslingen-Zell) und der Tischtennisverein. In gemeinsamer Arbeit organisieren die Vereine mit Unterstützung der Gemeinde und den Kirchengemeinden ein vielseitiges Kinderferienprogramm.
Das Zentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Altbach ist die 1960 erbaute Christuskirche.
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