Lage der Gemeinde Argenbühl im Landkreis Ravensburg
Karte
Geographie
Lage
Die Gemeinde liegt im Württembergischen Allgäu zwischen den Städten Wangen und Isny. Die Quellflüsse der Argen, die Untere und die Obere Argen, bilden zum Teil die Gemeindegrenzen. Die höchste Erhebung ist bei Isnyberg (Ortsteil Eglofs) mit 761 m über NN.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus folgenden Ortschaften mit den zugehörigen Wohnplätzen.
Die Gemeinde entstand am 1. Januar 1972 durch den Zusammenschluss der zuvor selbständigen Gemeinden Christazhofen, Eglofs, Eisenharz, Göttlishofen, Ratzenried und Siggen.[2]
Der Name Argenbühl ist eine Zusammensetzung aus Argen und Bühl. Der zweite Teil des Namens Bühl (=Hügel) soll die hügelige Landschaft zum Ausdruck bringen, in der die Gemeinde liegt. Ihre Geschichte ist in der Beschreibung des Oberamts Wangen[3] von 1841 sehr ausführlich geschildert. 1810 wurden alle vorgenannten Gemeinden dem Oberamt Wangen im Königreich Württemberg zugeordnet. Die Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg führte 1938 zur Zugehörigkeit zum Landkreis Wangen. 1945 fielen die Orte in die Französische Besatzungszone und kamen somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
1973 erfolgte die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der Argenbühl dem Landkreis Ravensburg zugeordnet wurde.
Christazhofen gehörte jahrhundertelang zur Herrschaft Trauchburg, das zunächst den Grafen von Veringen gehörte.[4] Daher führt Christazhofen das veringische Hirschgeweih im Wappen. Anschließend kam es in den Besitz den Grafen und später der Fürsten von Waldburg-Zeil und Trauchburg.
Eglofs, gelegentlich auch als Meglofs und Megletz beurkundet, kann sich rühmen, lange Zeit keine Herrschaft außer dem Kaiser über sich gehabt zu haben. 1661 wurde Eglofs den Grafen von Abensperg und Traun überlassen und 1804 von den Fürsten Windisch-Graetz gekauft. 1806 wurde das Gebiet um Eglofs dem Königreich Württemberg zugesprochen.
Eisenharz kam 1301 durch Kauf in den Besitz der Truchsessen von Waldburg und letztlich wie Christazhofen zur Herrschaft Trauchburg.
Göttlishofen kam vergleichbar Eglofs an die Fürsten von Windisch-Grätz.
Siehe auch: Burg Affenstein
Siggen kam ebenfalls vergleichbar Eglofs an die Fürsten von Windisch-Grätz.
Ratzenried war eine ehemals reichsritterschaftliche Herrschaft, die im 14. Jahrhundert ausstarb. Mehrfach änderten sich danach die Besitzverhältnisse, lange Zeit war der Ort geteilt, was zwei Burganlagen, die parallel existierten, bezeugen. Zuletzt erbte 1813 Paul Joseph von Beroldingen Ratzenried. 1806 kam das Gebiet an das Königreich Bayern, doch schon 1810 auf Grund des Grenzvertrags von 1810 ebenfalls an Württemberg. siehe auch Burg Ratzenried, Burg Neideck, Burg Schwenden, Burg Valleray
Religionen
In Argenbühl gibt es sechs römisch-katholische Gemeinden. Für die wenigen evangelisch-lutherischen Gläubigen ist die Kirchengemeinde in Wangen im Allgäu zuständig.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. In Argenbühl wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Argenbühl hat nach der letzten Wahl 16 Mitglieder (2014: 17). Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis:[5]
0Partei
Stimmen
Sitze
Ergebnis 2014
0CDU
65,8%
11
58,8%, 10 Sitze
0Die Unabhängigen (UA)
34,2%
5
41,2%, 7 Sitze
Bürgermeister
Im Juni 2015 wurde Roland Sauter mit 53,2 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Josef Köberle gewählt; dieser hatte das Amt seit 1996 bekleidet.
Capannoli und Cieszanów sind auch miteinander eine Partnerschaft eingegangen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Gemeinde ist durch einige Buslinien mit den umliegenden Städten verbunden, unter anderem mit Leutkirch,[6] Isny im Allgäu und Wangen im Allgäu und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an. In Ratzenried existierte früher ein Haltepunkt der Bahnstrecke Kißlegg–Hergatz.
Bildung
In Eglofs und Ratzenried besteht jeweils eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. In Christazhofen und Eisenharz gibt es reine Grundschulen. Für die jüngsten Bewohner gibt es vier Kindergärten in der Gemeinde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Eglofs um 1900
Die Ortschaft Eglofs liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße.
Museen
Ratzenried beherbergt das Heimatmuseum, während sich in Eglofs das Museum mit Musik,[7] Geschichte und Geologie mit dem Allgäu-Schwäbischen Musikarchiv befindet. In Eisenharz wurde 2009 eine Museumsstube eröffnet, die sich mit der Geschichte des Ortes und der historischen industriellen Milchverwertung durch die Molkerei Wunderlich und die Nestlé AG beschäftigt.[8]
Gebäude
Ratzenried im Winter
Die Barockkirche in Eglofs liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße.
Schloss Ratzenried, Sitz des Humboldt-Instituts – Verein für Deutsch als Fremdsprache e.V.
Rundkapelle Eisenharz, mittelalterliche Kapelle und Ziel einer Reiterprozession
Sonstiges
Rasenkreuz in Meggen, ein angeblich übernatürlich verursachtes Bodenbild
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Gebhard Razenried/Ratzenried (1583–1652), Jesuit, 1621–1631 Rektor des Jesuitenkollegs in Eichstätt, ab 1637 des Jesuitenkollegs in Augsburg[9]
Anton Kulmus (1900–1989), Entwickler und Hersteller landwirtschaftlicher Fahrzeuge
Anton Morent (1924–2006), Busunternehmer
Helmut Maucher (1927–2018), Manager (Nestlé)
Weitere Persönlichkeiten
Hermann Kinkele (1892–1956), Bürgermeister, Katholik und Pazifist; lebte in Eisenharz
Melanie Leupolz (* 1994), Fußballspielerin, aufgewachsen in der Ortschaft Ratzenried
Literatur
Eglofs. In: August Friedrich Pauly (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Wangen (=Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band15). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1841 (Volltext[Wikisource]).
Peter Kissling: Freie Bauern und bäuerliche Bürger. Eglofs im Spätmittelalter und in der Frühneuzeit. Epfendorf: biblioteca academica Verlag, 2006, ISBN 3-928471-53-8
Berthold Büchele: Ratzenried. Eine Allgäuer Heimatgeschichte. Band I, Leutkirch 1986, ISBN 3-9801361-0-8
Berthold Büchele: Ratzenried. Eine Allgäuer Heimatgeschichte. Band II, Leutkirch 1988, ISBN 3-9801361-1-6
Berthold Büchele: Ratzenried. Eine Allgäuer Heimatgeschichte. Band III, Leutkirch 1990, ISBN 3-9801361-2-4
Berthold Büchele: Ratzenried. Eine Allgäuer Heimatgeschichte. Band IV, Leutkirch 1993, ISBN 3-9801361-3-2
Reinhart Kempter: Geschichte der Pfarrei Eisenharz im Allgäu. mit Zeichnungen von Andreas Sammet, Kempten – Verlag für Heimatpflege – 1966
Wolfram Benz: Argenbühl – Gemeinde im sonnigen Allgäu. Josef Fink Verlag, Lindenberg, 2008, ISBN 3-89870-541-2
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.536.
Museumsstube in der „Sonne“ (Mementodes Originals vom 9. September 2012 im Webarchiv archive.today)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schwaebische.de
Franz Sales Romstöck: Zur Statistik des Jesuiten-Collegiums in Eichstätt. Eichstätt, 1902, S. 8; Bernhard Duhr: Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge. 2. Band, 1. Teil. Herder, Freiburg i. Br. 1913, S. 228, 239, 610.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии