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Waldburg ist eine deutsche Gemeinde mit 49 Teilorten und Weilern und ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg. Die Gemeinde Waldburg, die durch die gleichnamige Burg aus dem 12. Jahrhundert bekannt ist, ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Gullen mit Sitz in Grünkraut.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Ravensburg
Gemeindeverwal­tungsverband: Gullen
Höhe: 723 m ü. NHN
Fläche: 22,71 km2
Einwohner: 3260 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 144 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88289
Vorwahl: 07529
Kfz-Kennzeichen: RV, SLG, ÜB, WG
Gemeindeschlüssel: 08 4 36 079
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 20
88289 Waldburg
Website: www.gemeinde-waldburg.de
Bürgermeister: Michael Röger
Lage der Gemeinde Waldburg im Landkreis Ravensburg
Karte
Karte

Geographie



Geographische Lage


Die Gemeinde Waldburg liegt am Südrand des Altdorfer Walds etwa auf halber Luftlinie zwischen Ravensburg im West-Nordwesten und Wangen im Ost-Südosten.


Nachbargemeinden


Nachbargemeinden von Waldburg sind Amtzell, Bodnegg, Grünkraut, Schlier und Vogt.


Schutzgebiete


Im Gemeindegebiet sind derzeit sechs Naturschutzgebiete (Blauensee, Dietenberger Weiher, Edensbacher Mösle, Felder See, Pfaumoos, Niggelmoos und Bei der Schleife und Scheibensee) sowie ein Landschaftsschutzgebiet (Jungmoränenlandschaft zwischen Amtzell und Vogt) ausgewiesen (Stand: 1. April 2010).


Geschichte


Waldburg auf einer Photographie vor 1870
Waldburg auf einer Photographie vor 1870
Blick von der Burg auf den Ort, im Vordergrund rechts die Katholische Pfarrkirche St. Magnus
Blick von der Burg auf den Ort, im Vordergrund rechts die Katholische Pfarrkirche St. Magnus
Waldburg von Südosten
Waldburg von Südosten

Mittelalterliche Ortsgeschichte


Während der Zeit des Hochmittelalters lag der Ort im Herzogtum Schwaben. Die erste namentliche Erwähnung von Waldburg als Lehen ist in der Beschreibung des Oberamts Ravensburg[2] laut Pappenheims Chronik 1402 erfolgt. Das Kloster Weingarten, die Landvogtei Schwaben und der Truchsess von Waldburg, letzterer mit dem größten Anteil, teilten sich die Hoheit.


Frühneuzeitliche Ereignisse


1570 brannte ein Teil der Ortschaft ab, 1632 während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Waldburg durch die Schweden belagert und der Ort gebrandschatzt, 1724 legte ein Brand das halbe Dorf in Schutt und Asche.


Württembergische Zeit


1806 wurde das Gebiet von Kaiser Napoleon dem Königreich Württemberg zugeschlagen, was im katholischen Oberschwaben zwar auf Ablehnung stieß, jedoch auf dem Wiener Kongress 1815 endgültig bestätigt wurde. Von 1806 bis 1810 war Waldburg kurzzeitig dem Oberamt Waldsee unterstellt und von 1810 bis 1934 dem Oberamt Ravensburg.

Waldburg wurde in der Beschreibung des Oberamts Ravensburg aus dem Jahre 1836 zwar bereits als Gemeinde mit 48 Parzellen und 1163 (katholischen) Einwohnern ausgewiesen, aber als „Standesherrlicher Ort“ deklariert, den Fürsten von Waldburg-Wolfegg-Waldsee gehörig.[2] Das fürstliche Patrimonialamt Waldburg-Wolfegg bestand mit Unterbrechung noch bis 1849.

Während der NS-Zeit in Württemberg fanden zwei Kreisreformen statt. Zunächst gab es 1934 lediglich eine Umbenennung des Oberamts in Kreis Ravensburg, bei dem sich Waldburg von 1934 bis 1938 befand. Mit der größeren Kreisreform von 1938 kam Waldburg zum erweiterten Landkreis Ravensburg, dem es bis heute angehört.


Nachkriegszeit


Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort Teil der französischen Besatzungszone und erfuhr somit die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

1969 wurden die Waldburger Ortsteile Hochrain und Knausenhaus an die Nachbargemeinde Amtzell abgegeben, 1977 zudem auch noch der Ortsteil Beikers, erhielt andererseits den Hof Bildspitz und einen Hof in Edensbach.


Einwohnerentwicklung



Religionen


Waldburg ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Magnus (mit Filialkirchengemeinde St. Cassian in Hannober), die zum Dekanat Ravensburg gehört. Die Pfarrgemeinde Waldburg in ihrer heutigen Form entstand erst zwischen 1808 und 1816. Die im 16. Jahrhundert entstandene Pfarrei umfasste lediglich den Ort selbst und drei umliegende Parzellen. Die übrigen gehörten zu den Pfarreien Bodnegg und Amtzell beziehungsweise wurden vom Kloster Weingarten bepfarrt. Die Aufzeichnungen der Waldburger Kirchenbücher beginnen erst im Jahre 1700 und später. 1920 wurde eine Filialpfarrei in Hannober eingerichtet, was zur Folge hatte, dass einige bisher zur Pfarrei Amtzell und Vogt gehörende Parzellen der Pfarrei Waldburg zugeordnet wurden.

Die evangelischen Christen in Waldburg sind Mitglieder der Kirchengemeinde Atzenweiler-Vogt, die zum Dekanat Ravensburg gehört.


Politik



Gemeinderat


Die zwölf Sitze des Gemeinderats sind seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wie folgt verteilt:


Bürgermeister


  • 1795–1815: Kiene
  • 1815–1838: Sebastian Thoma
  • 1838–1862: Jost Alois Rongg
  • 1862–1876: Xaver Miller
  • 1876–1904: Silvester Fugunt
  • 1904–1918: Hermann Schabel
  • 1919–1938: Karl Loritz
  • 1939–1940: Franz Schlotter
  • 1940–1945: Wilhelm Kölle (geschäftsführender Bürgermeister)
  • 1945–1969: Reinhold Abele
  • 1970–1978: Klaus Flaig
  • 1978–1994: Otto Hermann
  • 1994–heute: Michael Röger

Wappen


Blasonierung: Unter rotem Schildhaupt, darin ein goldener Reichsapfel, in Gold drei schreitende, rot bezungte, hersehende schwarze Löwen (Leoparden) übereinander.

Die Löwen entsprechen dem Wappen des Hauses Waldburg. Der ebenfalls in Wappen des Hauses Waldburg verwendete Reichsapfel erinnert daran, dass die Reichskleinodien im Mittelalter vorübergehend auf der Waldburg und damit auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde aufbewahrt wurden.


Partnerschaften


Seit etwa 1980 besteht eine Partnerschaft zur gleichnamigen Gemeinde Waldburg (Oberösterreich).


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Die Waldburg
Die Waldburg

Museen



Bauwerke


Pfarrkirche St. Magnus
Pfarrkirche St. Magnus
Fernmeldeturm Sender Waldburg 2
Fernmeldeturm Sender Waldburg 2

Regelmäßige Veranstaltungen


Burgnarren
Burgnarren

Wirtschaft und Infrastruktur


Große Industriebetriebe gibt es in Waldburg nicht, jedoch kleine und mittelständische Gewerbebetriebe. Im Ortsteil Hannober ist ein größeres Gewerbegebiet für mittelständische und Klein-Betriebe ausgewiesen und erschlossen.


Verkehr


Die Gemeinde ist mit einigen Buslinien unter anderem mit Ravensburg, Schlier, Vogt und Wangen im Allgäu verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.


Sendeanlage


Hauptartikel: Sender Waldburg


Ansässige Unternehmen


Vom Fass ist ein Franchiseunternehmen im Einzelhandel mit Weinen, Spirituosen, Likören, Essigen und Ölen mit weltweit über 200 Standorten. Die Zentrale ist im Waldburger Ortsteil Hannober ansässig.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Waldburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Beschreibung des Oberamts Ravensburg: Gemeinde Waldburg

На других языках


- [de] Waldburg (Württemberg)

[en] Waldburg

Waldburg is a town in the district of Ravensburg in Baden-Württemberg in Germany. It is the home of Waldburg Castle, a medieval castle that sits atop the large hill in the town. The castle dates from the twelfth century, when Waldburg was a County of the Holy Roman Empire.

[ru] Вальдбург (Вюртемберг)

Вальдбург (нем. Waldburg) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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