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Ebenweiler ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg, im nördlichen Landkreis Ravensburg gelegen, zwischen Schwäbischer Alb, Donau und Bodensee.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Ravensburg
Gemeindeverwal­tungsverband: Altshausen
Höhe: 592 m ü. NHN
Fläche: 10,13 km2
Einwohner: 1279 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 126 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88370
Vorwahl: 07584
Kfz-Kennzeichen: RV, SLG, ÜB, WG
Gemeindeschlüssel: 08 4 36 024
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Unterwaldhauser Straße 2
88370 Ebenweiler
Website: www.ebenweiler.de
Bürgermeister: Tobias Brändle
Lage der Gemeinde Ebenweiler im Landkreis Ravensburg
Karte
Karte
Ebenweiler
Ebenweiler

Die Gemeinde ist seit 1972 Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Altshausen mit Sitz in Altshausen.


Geographie



Geographische Lage


Ebenweiler liegt etwa 19 km nördlich von Ravensburg, 13 km südlich von Bad Saulgau und 5 km südwestlich von Altshausen.

Am westlichen Ortsrand befindet sich der Ebenweiler See, auch Ebenweiler Weiher genannt.


Gliederung


Zur Gemeinde gehören außerdem die außerhalb des Ortes gelegenen Teile Groppach, Mauren, Oberholz und Oberweiler. Sie erstreckt sich insgesamt über eine Markungsfläche von 1013 ha. Der Großteil davon wird landwirtschaftlich genutzt.


Schutzgebiete


In Ebenweiler liegt ein Teil des Naturschutzgebiets Ebenweiler See, ein Teil des Landschaftsschutzgebiets Altshausen-Laubbach-Fleischwangen und mehrere Teilgebiete des FFH-Gebiets Feuchtgebiete um Altshausen.[2]


Geschichte



Frühe Geschichte


Erste Siedlungsspuren in der Nähe von Ebenweiler sind bei Ruprechtsbruck aus der jüngeren Steinzeit (ca. 2500 v. Chr.) gefunden worden. Zwei Ringwälle in der näheren Umgebung (in Oberaichen und Oberholz) lassen auf eine keltische Bevölkerung im 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. schließen. Beim Ebenweiler Teilort Mauren ist schließlich ein römischer Wohnplatz bezeugt.

Die älteste Urkunde, in der Ebenweiler erwähnt wird, stammt aus dem Jahre 1105. Ihr zufolge überließen Bischof Gebhard von Konstanz und ein gewisser Heinrich von Ebenweiler dem Kloster Allerheiligen in Schaffhausen neun Mansen Güter in Mauenheim im Hegau. Aus dem Jahr 1145 existiert ein Dokument, worin König Konrad III. in Worms die Freiheiten und Besitzungen des Klosters Allerheiligen zu Schaffhausen bestätigt. Darin findet sich der Satz „item predium Henrici de Evenwilare“ (lat., „auch ein Besitztum des Heinrich von Ebenweiler“). Im Jahr 1510 wütete die Pest in Ebenweiler und forderte zahlreiche Opfer.


19. und 20. Jahrhundert


Ebenweiler gehörte zur Grafschaft Königsegg-Aulendorf, mit der es 1806 an das neue Königreich Württemberg fiel, das es dem Oberamt Saulgau zuordnete. Seit 1945 war Ebenweiler Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Über den 1938, während der NS-Zeit in Württemberg, gegründeten Landkreis Saulgau kam Ebenweiler 1973 zum Landkreis Ravensburg.


Einwohnerentwicklung


Jahr Einwohner
1829 348
1960 576
1970 618
1980 708
1986 822
1991 843
1995 949
2005 1128
2010 1176
2015 1197
2020 1192

Religionen


Aufgrund der Zugehörigkeit zur Grafschaft Königsegg-Aulendorf ist an Ebenweiler die Reformation vorbeigegangen. Auch heute gibt es lediglich eine römisch-katholische Kirche im Ort. Die wenigen evangelischen Gläubigen werden von Altshausen aus geistlich versorgt.


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat hat seit der Wahl 2020 acht Mitglieder, eine Frau und sieben Männer.[3]


Bürgermeister seit 1824


Jahre Bürgermeister
1824–1837: Bürgermeister Fetscher
1837–1862: Paul Birkhofer
1862–1894: Bürgermeister Baumann
1894–1906: Benedikt Rimmele
1906–1931: Paul Heller
1931–1946: Richard Linz
1946–1957: Paul Ziegler
1957–1990: Josef Eisele
1990–2006: Hermann Heigle
2006–2016: Stefan Obermeier
seit 2016: Tobias Brändle

Wappen


Das Wappen von Ebenweiler zeigt auf rotem Grund einen silbernen (weißen) Ritterhelm mit einer Adlerschwinge als Helmzier.


Gemeindepartnerschaft


Ebenweiler unterhält seit dem Jahr 1974 eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Thiron-Gardais, westlich von Chartres gelegen. Damals handelte es sich um die kleinsten Gemeinden, die eine Partnerschaft eingingen.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Lourdesgrotte auf dem Friedhof
Lourdesgrotte auf dem Friedhof
Scheuer
Scheuer

Die Grundsteinlegung zum Bau der jetzigen Kirche St. Urban erfolgte am 24. August 1830. Sie enthält Bemalungen durch Johann Georg Sauter aus Aulendorf aus dem Jahr 1834, einen Hochaltar von Theodor Schnell dem Älteren aus dem Jahr 1882 sowie Deckenmalereien aus den 1920er Jahren von Viktor Mezger aus Überlingen. Das Geläut der Kirche verfügt über historisch bedeutende Glocken aus dem 13.–16. Jahrhundert, die sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg abgeliefert werden mussten und zur Metallgewinnung von Einschmelzung bedroht waren, was glücklicherweise ausblieb.


Vereine


Ebenweiler verfügt für ein Dorf seiner Größe über ein äußerst reges Vereinsleben. Im Jahre 2001 konnte der Musikverein Ebenweiler sein 200-jähriges Bestehen feiern, 1871 wurde der Veteranenverein Kyffhäuser gegründet, 1958 folgten ein Sportverein, ein Schützenverein (1961) und 1974 der Skiclub Ebenweiler. 1992 wurde die Narrenzunft Ebenweiler Galgenweible gegründet. Maske und Narrenhäs des Galgenweibles gehen auf einen Ebenweiler Hexenprozess im Jahre 1672 zurück.


Natur


Burgstall Egg
Burgstall Egg

Der Ebenweiler See entstand als Schmelzwassersee vor 15.000 Jahren. Nach seiner Verlandung wurde er 1485 aufgestaut, daher auch die Bezeichnung als Ebenweiler Weiher. In einer Urkunde aus jenem Jahr heißt es, Marquardt von Königsegg „hätt einen wier in Ebenweiler zu machen angefangen“. Der Damm lässt auf die Bauweise des Deutschordens schließen. Heute hat der See durch Verlandung nur noch eine Wasserfläche von 7 ha, das 115 ha große Naturschutzgebiet umfasst jedoch auch das weitaus größere umliegende Schilfgebiet, Streuwiesen, Bruchwälder sowie das Ebenweiler Ried – ein Verlandungsniedermoor mit einer bis zu 12,5 Meter dicken Torfschicht.[4]

Das ausgedehnte Schilfgebiet um den Ebenweiler See hat in naturkundlicher Hinsicht überregionale Bedeutung als Brutplatz der Großen Rohrdommel und der Rohrweihe und als Heimat von extrem seltenen Pflanzenarten wie Mittlerem Sonnentau, Rundblättrigem Sonnentau, Kammfarn, Preußischem Laserkraut, Fieberklee, Sumpf-Läusekraut, Sumpf-Herzblatt, Gemeines Fettkraut, Mehlprimel, Zungenhahnfuß, rostrotem und schwarzem Kopfried, kümmelblättriger Silge sowie einiger Orchideen, darunter das Fleischfarbene Knabenkraut, die Sumpf-Stendelwurz, die Mücken-Händelwurz und das Große Zweiblatt.


Wirtschaft und Infrastruktur



Bildung


Ebenweiler verfügt über eine eigene Grundschule. Weiterführende Schulen können in Altshausen besucht werden. Für die jüngsten Einwohner gibt es einen römisch-katholischen Kindergarten sowie einen Waldkindergarten.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Ebenweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Daten- und Kartendienst der LUBW
  3. ebenweiler.itee.ag
  4. seenprogramm.de (Memento des Originals vom 17. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.seenprogramm.de Umfangreiche Informationen des Aktionsprogramms zur Sanierung oberschwäbischer Seen

На других языках


- [de] Ebenweiler

[en] Ebenweiler

Ebenweiler is a village in the district of Ravensburg in Baden-Württemberg in Germany.

[ru] Эбенвайлер

Эбенвайлер (нем. Ebenweiler) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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