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Pardies ist eine französische Gemeinde mit 860 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau (bis 2016: Arrondissement Oloron-Sainte-Marie) und zum Kanton Le Cœur de Béarn (bis 2015: Kanton Monein).

Pardies
Pardies (Frankreich)
Pardies (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Le Cœur de Béarn
Gemeindeverband Lacq-Orthez
Koordinaten 43° 22′ N,  35′ W
Höhe 102–165 m
Fläche 5,87 km²
Einwohner 860 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 147 Einw./km²
Postleitzahl 64150
INSEE-Code
Website www.pardies.fr

Straße in Pardies

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Pardias.[1] Er bedeutet „Weideland mit niedrigen Mauern“.[2] Die Bewohner werden Pardisiens und Pardisiennes genannt.[3]


Geographie


Pardies liegt ca. 20 km nordwestlich von Pau in der historischen Provinz Béarn. Die Gemeinde gehört zum Industriegebiet von Lacq.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Os-Marsillon Artix Bésingrand
Noguères Abos
Lahourcade Monein Parbayse

Pardies liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Gave de Pau durchströmt mit seinem Nebenfluss, der Bayse, das Gebiet der Gemeinde ebenso wie die Baysère und die Lèze, Zuflüsse der Bayse.[4]


Geschichte


Paul Raymond, Archivar und Historiker des 19. Jahrhunderts, notierte, dass Pardies ein ehemaliges Erzpriestertum des Bistums Lescar war. 1343 umfasste die Bailliage von Pardies neben dem Ort auch Saint-Laurent, heute ein Ortsteil von Abos, und das Lehen von Idernes. In der Volkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden 61 Haushalte gezählt. Die Bailliage von Lagor und Pardies umfasste nun Abos, Bésingrand, Mourenx, Noguères, Os-Marsillon, Tarsacq und Vielleségure. Auf dem Gemeindegebiet befand sich ein Laienkloster, Vasall des Vicomtes von Béarn und das persönliche Landgut des Vicomtes. Die Gemeinde Pardies entwickelte sich aus einer kleinen befestigten Bastide mit einem gleichmäßigen Straßenraster, Gräben und Wällen. Im Mittelalter befand sich Pardies am Ausgang der Fähre von Bésingrand und wurde eine der sieben Mautstellen des Béarn. Die Bedeutung der Gemeinde lässt sich daran ablesen, dass sie zu den 24 Dörfern mit Sitzen beim Obersten Gerichtshof gehörte. Außerdem war Pardies Hauptort eines Notariats, dessen Bezirk Abidos, Abos, Bésingrand, Lahourcade, Mourenx, Noguères, Os-Marsillon, Parbayse, Pardies und Tarsacq umfasste. Im 17. Jahrhundert hatte Pardies ein Marktrecht.[2][5]

Toponyme und Erwähnungen von Pardies waren:


Wappen


Wappen von Pardies
Wappen von Pardies

Die beiden Kühe im linken oberen Feld entsprechen den Wappentieren des Béarn und erinnern an die traditionellen landwirtschaftlichen Aktivitäten. Das Feld rechts oben zeigt das Kreuz des Trinitarierordens. Die Kette steht für die Gründungsidee des Ordens, den Freikauf und Austausch christlicher Gefangener und Sklaven, die sich in den Händen der Sarazenen befanden. Die Eiche links unten erinnert an die Bedeutung des Waldes als wichtige Ressource in der Vergangenheit. Die Retorte und der Förderturm sind Symbole der Industrialisierung der Gemeinde.[8]


Einwohnerentwicklung


Ein erster Höchststand der Einwohnerzahl von rund 930 zeigte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie reduzierte sich anschließend bis in die 1860er Jahre auf rund 650 Einwohner, um in der Folge in den kommenden Jahren auf 770 anzuwachsen. Anschließend erfuhr die Gemeinde erneut eine Phase der Stagnation der Einwohnerzahlen bis zu den 1940er Jahren auf rund 500. Nachfolgend erfolgte insbesondere in den 1960er Jahren ein kräftiges Wachstum mit einem Maximum von 1060 Einwohnern in den 1970er Jahren. Seitdem ist die Zahl der Einwohner von Pardies wieder rückläufig.

Jahr196219681975198219901999200620092019
Einwohner8589451.0601.0421.029999967917860
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[7] INSEE ab 2009[9]

Städtepartnerschaften


Pardies unterhält eine Städtepartnerschaft seit 1992 mit:


Sehenswürdigkeiten


Alter Eingang mit Pfarrkirche Saint-Jean-Baptiste im Hintergrund
Alter Eingang mit Pfarrkirche Saint-Jean-Baptiste im Hintergrund

Wirtschaft und Infrastruktur


Ossau-Iraty
Ossau-Iraty

Größere Arbeitgeber in der Industriezone sind die Firmen Yara International und SOGIF, ein Tochterunternehmen von Air Liquide. Yara produziert in Pardies chemische Produkte mit Stickstoffverbindungen wie Ammoniak, Salpetersäure, Ammoniumnitrat, Distickstofftetroxid oder Calciumnitrat. SOGIF produziert Industriegase wie Flüssigsauerstoff, Ammoniak, flüssiger Stickstoff oder Argon. Beide Betriebe sind Seveso klassifiziert. Betriebe außerhalb der Industriezone haben meist eine Verbindung zur Industrie, wie z. B. ACTEMIUM OPTEOR (industrielle Elektrik), Blanchisserie Alonzi (industrielle Wäscherei), JLB Soudage (Zulieferung von Industriegas), Péruilhé (industrielle Eisenwaren) und Sodexo (Gemeinschaftsverpflegung).[16]

Pardies liegt in der Zone AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch.[17]

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[18]
Gesamt = 84

Bildung


Pardies verfügt über:


Verkehr


Pardies ist angeschlossen an die Routes départementales 2, 33, 433 und 2002 und ist über eine Linie des Busnetzes Transports 64 mit anderen Gemeinden des Départements verbunden.


Persönlichkeiten




Commons: Pardies – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Pardies (fr) Gasconha.com. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  2. Pardies (fr) visites.aquitaine.fr. Archiviert vom Original am 30. Oktober 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  3. Pyrénées-Atlantiques Gentilé (fr) habitants.fr. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  4. Ma commune : Pardies (fr) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  5. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées (fr) In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale. S. 131. 1863. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  6. David Rumsey Historical Map Collection France 1750 (en) David Rumsey Map Collection: Cartography Associates. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  7. Notice Communale Pardies (fr) EHESS. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  8. La commune (fr) Gemeinde Pardies. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  9. Populations légales 2014 Commune de Pardies (64443) (fr) INSEE. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  10. Atlas français de la coopération décentralisée et des autres actions extérieures (fr) Französisches Außenministerium. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  11. Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Jean-Baptiste (fr) visites.aquitaine.fr. Archiviert vom Original am 30. Oktober 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  12. église paroissiale Saint-Jean-Baptiste (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  13. Conseil régional d’Aquitaine: Clocher carré de l’église Saint-Jean-Baptiste (fr) visites.aquitaine.fr. Archiviert vom Original am 30. Oktober 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  14. Conseil régional d’Aquitaine: Monument aux morts de Pardies (fr) visites.aquitaine.fr. Archiviert vom Original am 30. Oktober 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  15. Conseil régional d’Aquitaine: Charles Lacoste (fr) visites.aquitaine.fr. Archiviert vom Original am 30. Oktober 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  16. L’industrie. (fr) Gemeinde Pardies. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  17. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit (fr) Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  18. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Pardies (64443) (fr) INSEE. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  19. Pyrénées-Atlantiques (64), Pardies, écoles (fr) Nationales Bildungsministerium. Abgerufen am 29. Oktober 2017.

На других языках


- [de] Pardies

[en] Pardies

Pardies (French pronunciation: ​[paʁdi]; Occitan: Pardias) is a commune in the Pyrénées-Atlantiques department in south-western France.

[ru] Парди

Парди́ (фр. Pardies) — коммуна во Франции, находится в регионе Аквитания. Департамент — Атлантические Пиренеи. Входит в состав кантона Кёр-де-Беарн. Округ коммуны — Олорон-Сент-Мари.



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