Město Albrechtice (deutsch Olbersdorf) ist eine Stadt im tschechischen Moravskoslezský kraj (Mährisch-Schlesische Region) im Okres Bruntál (Bezirk Freudenthal).
Město Albrechtice | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien![]() | |||
Historischer Landesteil: | Schlesien | |||
Region: | Moravskoslezský kraj | |||
Bezirk: | Bruntál | |||
Fläche: | 6527 ha | |||
Geographische Lage: | 50° 10′ N, 17° 35′ O50.16361111111117.575277777778350 | |||
Höhe: | 350 m n.m. | |||
Einwohner: | 3.481 (1. Jan. 2021)[1] | |||
Postleitzahl: | 793 73 – 793 95 | |||
Verkehr | ||||
Bahnanschluss: | Krnov–Głuchołazy | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 10 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Jana Murová (Stand: 2020) | |||
Adresse: | Nám. ČSA 10 793 95 Město Albrechtice | |||
Gemeindenummer: | 597635 | |||
Website: | www.mesto-albrechtice.cz |
Die Stadt liegt in den Sudeten, etwa 20 Kilometer südwestlich von Leobschütz und 37 Kilometer nordwestlich von Troppau, auf einer Höhe von 350 Meter über Meer in der Olbersdorfer Senke (Albrechtická kotlina) des Zuckmanteler Berglands (Zlatohorská vrchovina, Oppagebirge) beiderseits der Goldoppa, die unterhalb der Stadt die Grenze zur polnischen Woiwodschaft Niederschlesien bildet. Nachbarorte sind im Norden Rudíkovy, im Nordosten Biskupice, im Südosten Opavice und das polnische Opawica, im Süden Žáry und Burkvíz sowie im Westen Hynčice. Die Katasterfläche beträgt 6527 Hektar.
Der Ort Albirchtisdorf wurde 1377 bei der Teilung des Herzogtums Troppau erstmals erwähnt. 1390 wurde Jobst von Mähren Besitzer der Herrschaft Olbersdorf, ab 1420 folgten die Ritter von Stosch und 1492 die Makrota. Die alte Veste wurde 1474 durch die Truppen des Königs Matthias Corvinus zerstört. 1492 ließ Adolf Makrota Olbersdorf durch Vladislav II. zur Stadt erheben und mit verschiedenen Privilegien ausstatten. 1503 erwarben die Herren von Füllstein den Besitz, der nach der Schlacht am Weißen Berg konfisziert wurde. 1623 erhielten die Jesuiten in Neisse Olbersdorf. 1716 erhob Karl VI. Olbersdorf zu einer Freien Standesherrschaft.
Nach der Abtretung des größten Teils von Schlesien an Preußen 1742 verblieb die Stadt bei Österreichisch-Schlesien. Die unmittelbar vor der Stadt entstandene Grenze behinderte deren weitere Entwicklung stark. 1745 übergaben die Neisser Jesuiten Olbersdorf an die Jesuiten in Troppau; 1773 gingen deren Güter an die k.k.-Hofkammer über.
1813 überflutete ein schweres Hochwasser der Goldoppa die Stadt so, dass ihre Bewohner in die höher gelegenen Nachbardörfer Burgwiese und Oberschaar flüchteten. 1824 wurde Karl Traugott Skrbenský von Hřiště auf Hoschialkowitz (Hošťálkovice) neuer Grundherr, der den Besitz schon ein Jahr später an die Troppauer Kaufleute Vincenz Keil und Vincenz Tlachov weiterveräußerte. Diese errichteten 1837 bei der Stadt ein Blechwalzwerk, das zum größten Arbeitgeber der Region wurde. In den 1890er Jahren erfolgte die Verlegung des Werkes nach Oderberg, wo es in den Vereinigten Eisenhütten- und Drahtwerken aufging. Infolge des Verlustes der Arbeitsplätze sank die Einwohnerzahl um 15 Prozent.
Etwa 1850 errichtete Paul Primavesi eine Leinenspinnerei, die in ihrer Blütezeit unter den 10 größten Spinnereien der Monarchie war. Auch wurde vom Werk der Bau der Eisenbahn von Jägerndorf nach Bad Ziegenhals gefördert, wodurch Olbersdorf einen Bahnanschluss erhielt. Nach der mehrheitlichen Übernahme des Unternehmens durch Otto Primavesi wurde das Werk ein Teil des Konkurses, verursacht durch übermäßige Stützung der Wiener Werkstätte.
Durch das Münchner Abkommen wurde Olbersdorf 1938 dem Deutschen Reich zugesprochen; bis 1945 gehörte Olbersdorf zum Landkreis Jägerndorf im Regierungsbezirk Troppau im Reichsgau Sudetenland. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Olbersdorf zur Tschechoslowakei zurück. Die überwiegend deutschsprachige Bevölkerung wurde vertrieben; nur einige Spinnmeister mussten bleiben. Später erzeugte das Werk Glühlampen. Nach der Samtenen Revolution wurde das unrentable Werk geschlossen.
Heute ist die Region eines der Gebiete mit hoher Arbeitslosigkeit.
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1834 | 0714 | deutsche katholische Einwohner[2] |
1900 | 1.028 | (als Gemeinde 2.376) deutsche Einwohner[3] |
1930 | 2.843 | [4] |
1939 | 2.582 | [4] |
Zur Stadt Město Albrechtice gehören die Ortsteile Burkvíz („Burgwiese“), Česká Ves („Neudörfel“), Dlouhá Voda („Langwasser“), Hynčice („Heinzendorf“), Linhartovy („Geppersdorf“), Opavice („Tropplowitz“), Piskořov („Peischdorf“), Valštejn („Wallstein“) und Žáry („Oberschaar“) sowie die Weiler Biskupice („Bischofswalde“), Láč („Latsch“), Malý Valštejn („Klein Wallstein“), Velký Valštejn („Groß Wallstein“) und Ztracená Voda („Verlorenwasser“).
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